Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sind Schulnoten notwendig?

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo an alle Schüler/innen und solche, die es mal waren ...

... nicht erst auf dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse (nur wenige Kilometer von hier) frage ich mich, ob nicht einer der Hauptgründe für das miserable Klima an unseren Schulen die Schulnoten sind.

Durch sie entsteht doch automatisch ein ungesundes Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern und es geht oft gar nicht mehr ums Lernen sondern nur noch ums Pauken für die Prüfungen und Arbeiten - weil ja hinterher alles Schwarz auf Weiss in den Zeugnissen steht.

Manche Schulen erlauben ja schon, dass die Schüler jetzt die Lehrer benoten - wenigstens ein Ausgleich, aber keine Lösung.

Was meint ihr - würde es einen positiven Unterschied machen, auf die Noten verzichten?
 

Dame

Aktives Mitglied
Hallo Werner,

ich finde Noten wichtig, auch in den ersten Klassen. Als meine Tochter damals in der ersten Klasse ihr Zeugnis mitgebracht hatte, ging ich damit zur Lehrerin. Sie erzählte mir das "Blaue vom Himmel runter" und wollte mich besänftigen. Es war ähnlich wie ein Arbeitszeugnis geschrieben, also kannte ich den Schlüssel der Bewertung, der darin enthalten war. Da finde ich es besser, wenn gleich die Zahlen dort stehen und nicht so ein geschnörkseltest Kauderwelsch, das nur Insider verstehen und dann können sogar Fehlinterpretationen vorkommen.

Was mir weit wichtiger wäre, wenn wir so ein Schulsystem hätten, wo es nach 4 Jahren eine Prüfung für alle gibt, die weiter machen wollen. Bis zum Abitur. Wie es heute bei uns in Bayern ist, dass in der 4. Klasse entschieden wird, ob Gymnasium oder Realschule, finde ich einen großen Quatsch.

Mir ist auch aufgefallen, dass es bei den Lehrer Unterschiede gibt. In den Hauptschulen sind sie am Schüler nicht so interessiert und sortieren mehr als in den weiterbildenen Schulen. Dort gehen sie davon aus, dass die Schüler Interesse am Lernen haben und behandeln sie auch ganz anders als in Hauptschulen. Hier gehört auch mal was verändert. Es könnte auch am Zwei-Klassen-System liegen, da dort ja die Klassen aufgeteilt werden in a und b.

Es ist eher die Gesellschaft, die vorgibt, dass unter Abitur oder mindestens mittlerer Reife kaum einer mehr einen Beruf bekommt. ich kann mir gut vorstellen, dass mancher Handwerksberuf keinen Lehrling mehr bekommt, zu dem der Beruf sogar passen würde, der aber wegen seiner Bildung ihn nie in angriff nehmen würde.

LG Dame
 

polgara

Aktives Mitglied
Hallo,

Thema Schule... ich bekomme schon hohen Blutdruck wenn ich das Wort höre...naja fast nur.

Aber Spaß beiseite.

Im Rahmen einer kompletten Neuorganisation der Bildungsinstitution Schule gehören für mich auch die Noten, als solche wie es sie momentan gibt, abgeschafft.

Oder zumindest um die einseitige Machtverteilung zu relativieren müssen auch Lehrer nach einem Notensystem von ihren Schülern bewertet werden dürfen - mit Konsequenzen,.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
ich finde Noten wichtig, auch in den ersten Klassen.
Auch in Musik, Kunst, Religion und Sport?

Noten vergleichen ja die Schüler miteinander und gerade in diesen Fächern ist die "Leistung" stark von Dingen abhängig (Begabung, Talent, Körperform) auf die Schüler selbst wenig Einfluss haben.

Ich habe mal an einer Fachschule Kalligrafie unterrichtet und musste auch Noten geben. Da gab es ein großes Hallo als ich meine Noten danach gegeben habe, wie sich der Einzelne zwischen Beginn und Ende entwickelt hat - also nicht im Vergleich mit anderen. Glaube, das ist eher unüblich, fände ich aber - wenn schon Noten - fair.
 

Dame

Aktives Mitglied
Noten vergleichen ja die Schüler miteinander und gerade in diesen Fächern ist die "Leistung" stark von Dingen abhängig (Begabung, Talent, Körperform) auf die Schüler selbst wenig Einfluss haben.
Noten in allen Fächern. Ich hatte auch Lieblingsfächer und war in denen gut. Was mich nicht interessierte, darin bekam ich auch die entsprechenden Bewertungen. Ist doch gut, wenn schon Schüler wissen, wo sie begabt sind und wo nicht. Haben alle die gleichen guten Noten, dann ist es allerdings schwierig so einen Menschen einzuschätzen.

Ich verstehe nicht ganz, wie es ohne Noten funktionieren soll. :confused: Vor kurzem gab es einen Film. Darin hieß es, dass es einen unterschied macht, ob man eher ein Morgenmuffel ist oder nicht. Morgenmuffel hätten schlechtere Noten. Das muss nicht sein, denn ich gehöre zu dieser Spezies und habe für mich herausgefunden abends zu lernen. Nur war ich früh am Morgen in der Schule nicht gerade aktiv am Unterricht beteiligt. Ohne Noten hätte ich dann wohl ein ganz schlimmes zeugnis bekommen. Und ohne Zeugnis, wie soll das gehen?

LG Dame
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich verstehe nicht ganz, wie es ohne Noten funktionieren soll.
Einzelgespräche mit den Schülern in denen es darum geht, was Lehrer und Schüler tun können und wollen - ohne Druck und Zwang. Lernen was man lernen will - dann klappt es auch wie von selbst.

Auch kein Abschlusszeugnis mehr - die Unis machen sowieso Aufnahmeprüfungen und die Arbeitgeber bzw. Ausbildungsbetriebe sollen auch einen Eingangstest machen.

Außerdem können sich Schüler selbst bewerten und auch gleich schauen, was sie hätten anders oder besser machen können. Es geht ja nicht darum, die Kontrolle und das Überprüfen abzuschaffen - aber eben nur, wenn es jemand möchte und dann so, dass nicht alles auf ewig in den Dokumenten bleibt. Das demotiviert die meisten und ermutigt nur die Wenigsten.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich bleib auf meiner Schiene. Nicht die Noten sind das Problem, sondern die Eltern die ihren Kindern nicht beibringen mit schlechten Noten gelassen umzugehen.

Man muss sich von der Notengebung nicht stressen lassen. Ich wusste immer wieviele 6er ich wegen Arbeitsverweigerung (hab maximal 3dutzend Hausaufgaben in der Gym-Zeit selbst gemacht) und sowas noch fangen konnte, um noch die 4 aufm Zeugnis zu haben. Da schreibste zwei-drei gute Arbeiten, und hast dann wieder deine Ruhe vor den Drangsalierungen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich bleib auf meiner Schiene. Nicht die Noten sind das Problem, sondern die Eltern die ihren Kindern nicht beibringen mit schlechten Noten gelassen umzugehen.
Im Ansatz natürlich bequem - einfach den Kindern "was beibringen" - also ob das so einfach ginge ;)

Wäre es nicht automatisch "gelassener", wenn die Noten zwar gegeben würden aber nicht in einem Zeugnis auftauchen würden?
 

polgara

Aktives Mitglied
Also Noten in den genannten Fächern finde ich erniedrigend für die, die kein Talent haben.
Wenn ich mich an die armen "Dicken" im Sportunterricht erinnere... das ist so verletzend einen Feldaufschwung machen zu müssen und dafür eine fünf zu bekommen...

Oder ich konnte zum Beispiel nicht malen... echt ich gab mein Bestes, aber es sah immer blöd aus und wurde auch schlecht benotet... hat mich deprimiert.

Oder andere, die nicht singen konnten, sich dessen auch bewusst waren und die sich doch vor der Klasse voll blamierten und dies dann auch noch in Form einer Note bestätigt bekamen.

Heftig...und Leute mit wenig Selbstbewusssein kommen da noch mehr unter Druck oder werden noch kleiner...

Ich erinnere mich an eine sechs in Mathe. Habe in der dritten Klasse multiplizieren mit dividieren verwechselt. Note 6
So ein Quatsch! Durfte nicht nochmal schreiben.. aber was ist das denn für eine Einstellung einer Achtjährigen gegenüber.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Nur zur Klarstellung: Ich hatte meist gute Noten - zumindest dort, wo ich es wollte :) und wo mich ein Thema oder der Lehrer interessiert hat.

Weder für meinen Ausbildungsplatz noch später bei irgend einer Anstellung hat mein Abschlusszeugnis eine Rolle gespielt ... und wieviele Nächte habe ich mir Sorgen gemacht und wie viele Stunden wertvoller Kindheits- und Jugendzeit sinnlos vergeudet?

Will gar nicht nachzählen ... aber wenn ich entscheiden könnte würde ich es den Kindern der nächsten Generation gerne ersparen.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben