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Angst: mein 18jähriger Sohn

T

Truth

Gast
Vielleicht sollten wir unterscheiden zwischen

a) dem Problem der Mutter, also von Malu
b) dem Problem des Sohnes

Da hier nur Malu schreibt, können die Tipps nur an sie gehen und an ihr Problem. Es wäre mal interessant zu hören, was der junge Mann selbst über seine Situation sagt.

Deshalb wäre eine weitere Option, ihn zu fragen, was denn sein Ziel sei und dann zu schauen, ob man ihn dabei unterstützen kann, es zu erreichen?
Weshalb unterscheiden? Hier geht es im Prinzip um Malu :) Denn sie hat um Hilfe gebeten. Wie verhällt sich also ein Mutter, die ihrem Sohn helfen will? Alles andere ist das verschieben des Problems auf den Sohn. Klar, es ist offensichtlich, dass er ein Problem hat. Aber das ist sein Problem. Was is Malus Problem? Wie kommt sie an ihn ran? Denn das hat allein mit Malu zu tun - nichts mehr mit ihrem Sohn. Das erstmal zu erkennen, ist kein Leckerbissen. Und ich behaupte: An ihn ran zu kommen, geht auch ohne das Zutun des Jungen. Das hängt allein von Malu ab.

Malu, ich schreib das aus eigener Erfahrung und es ist bestimmt der schwierigste Weg von allen - vor allem weil man ihn nicht gleich sieht und nicht glauben kann, dass es auf diesem Weg geht.

LG Truth
 
V

venia

Gast
Deshalb wäre eine weitere Option, ihn zu fragen, was denn sein Ziel sei und dann zu schauen, ob man ihn dabei unterstützen kann, es zu erreichen?

Korrekt, genau darum geht es!!!
 
T

Truth

Gast
Das stimmt schon, aber es nützt nichts, wenn er nicht will oder mitmacht.
Der springende Punkt ist, dass er vielleicht von alleine etwas unternehmen würde, wenn erst mal diese bedingungslose Präsenz geschaffen ist. Denn solange das nicht geschaffen ist, ist er auch noch darauf konzentriert, sich gegen die Maßnahmen zu wehren, die die Eltern ergreifen möchten.

LG Truth
 
T

Truth

Gast
Deshalb wäre eine weitere Option, ihn zu fragen, was denn sein Ziel sei und dann zu schauen, ob man ihn dabei unterstützen kann, es zu erreichen?

Korrekt, genau darum geht es!!!
..und wenn er kein Ziel in seinem Leben sieht, fällt er noch mehr ins Loch und ein Wort führt zum anderen.......... und die Kacke ist noch mehr dampfen. Wir können niemals davon ausgehen, dass der andere noch in ganz normalen strukturen denken kann....... Solche Fragen sollten auf jeden Fall nur den Kompetenten überlassen werden. Eltern habe da einfach eine andere "Funktion".
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Der springende Punkt ist, dass er vielleicht von alleine etwas unternehmen würde, wenn erst mal diese bedingungslose Präsenz geschaffen ist. Denn solange das nicht geschaffen ist, ist er auch noch darauf konzentriert, sich gegen die Maßnahmen zu wehren, die die Eltern ergreifen möchten.
Was verstehst du unter "bedingungsloser Präsenz"? Aus meiner Sicht verstärkst du damit - wie mit deinem weiter oben geäußerten Verdacht, die Liebesart der Mutter hätte den Sohn dahin gebracht, wo er heute ist - die sowieso schon hohe und hilflos machende Verantwortungstendenz von Malu.

Er ist erwachsen, er kann tun und lassen, was er möchte, er muss nichts tun - schon gar nicht das, was ihm die Eltern sagen. Das will er sich und anderen beweisen. Solange das nicht respektiert wird, bekommst du auch keinen "Zugang".

Sondern es passiert wie du schreibst, Truth, er ist darauf konzentriert, "Nein" zu sagen und sich abzugrenzen, um eine eigene Identität aufzubauen. Wenn die Umwelt sagt: Es ist okay, dass du dein Leben vermüllst - dann kann er sich dagegen entscheiden und sich einen Weg suchen, ein für ihn gutes Leben zu leben; das sieht dann oft anders aus als die Eltern sich das vorstellen.

Aber entscheidend scheint mir doch zu sein, ihn zu fragen, was er denn möchte und das dann soweit es geht zu respektieren - auch wenn er dann wechselt und plötzlich "normal" werden will. Das geht oft schneller als man glaubt - einer meiner Brüder war schlimm auf Alkohol und hat mit Drogen gehandelt, sogar die Polizei kam ins Haus und mein Vater hat fast einen Herzanfall bekommen - heute ist er Pastor; die Wende kam damals innerhalb eines (!) Tages, weil ihm ein Bekannter, dem er vertraute, ins Gewissen geredet hat.
 

polgara

Aktives Mitglied
Korrekt. Es gibt einen Punkt, der für mich entscheidend war zu erkennen. Als "gesund" funktionierendes Mitglied der Familie erkenne ich das Problem des Sprösslings GLOBAL und weiß für mich genau, wo der Hund begraben ist. Auf jeden Fall glaube ich es zu wissen. Also verhalte ich mich meinem Wissen und Glauben entsprechend. Anstatt dann über dein eigenen Schatten zu springen, möchten wir, dass das Kind über den Schatten springt. Das geht aber manchmal nicht, weil der Schatten einfach zu groß ist. Was ihn überwindbar macht, ist dann einfach die bedingungslose Präsenz und das Wissen, dass wir nichts ausrichten können, sondern die direkte Hilfe auf jeden Fall von Außen kommen sollte.

Der springende Punkt ist, dass er vielleicht von alleine etwas unternehmen würde, wenn erst mal diese bedingungslose Präsenz geschaffen ist. Denn solange das nicht geschaffen ist, ist er auch noch darauf konzentriert, sich gegen die Maßnahmen zu wehren, die die Eltern ergreifen möchten.
Ich sage es nochmal in meinen eigenen Worten weil ich nicht sicher bin ob ich es richtig verstanden habe:

Damit der Jugendliche über seinen Schatten springen kann muss die bedingungslose Präsenz der Eltern gegeben sein und das Wissen der Eltern, dass sie selbst nichts tun können, sondern nur jemand von außen (Zitat eins)

Und wenn die bedingungslose Präsenz gegeben ist, dann würde er vielleicht von selbst etwas unternehmen, anstatt sich gegen die Maßnahmen der Eltern zu wehren. (Zitat zwei)

Aber das widerspricht doch nicht dem was ich sage, dass er selbst dazu bereit sein muss etwas zu unternehmen, oder?:)

Wobei da wirklich zu klären ist, was eine bedingungslose Präsenz ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da so viele Meinungen wie Leute die hier schreiben bekommen.
 

polgara

Aktives Mitglied
..und wenn er kein Ziel in seinem Leben sieht, fällt er noch mehr ins Loch und ein Wort führt zum anderen.......... und die Kacke ist noch mehr dampfen. Wir können niemals davon ausgehen, dass der andere noch in ganz normalen strukturen denken kann....... Solche Fragen sollten auf jeden Fall nur den Kompetenten überlassen werden. Eltern habe da einfach eine andere "Funktion".
Wie willst du ihn denn zu den Kompetenten bringen, wenn er nicht mitmacht?
Er ist volljährig und die Eltern nehmen eine bedingungslose Präsenz ein (wenn ich dich richtig verstanden habe).Das ist doch dann die Funktion, oder?
Da werden die Mittel dünn. Und ich denke auch, dass die Macht von Eltern begrenzt ist. Vor allem in dieser Altersklasse.
 
M

malu

Gast
Hallo, mensch hier waren ja schon heute morgen so viele fleißig.
Ich danke euch herzlich!
Ihr spricht mir aus der Seele - gerade wohl die Mamis unter euch.

Ich habe heute morgen eine Dokumentation bei vox mir angeschaut: "Wie verrückt sind wir" von BBC. Dort werden 10 Menschen (5 darunter sind psychisch krank) verschiedene Test machen und Psychologen müssen herausfinden, welche 5 Menschen von 10 den krank sind. So jetzt mal die Kurzfassung.
Selbst für die erfahrenen Psychologen ist es durchaus nicht leicht, diese Menschen aus der Gruppe herauszufinden..... nächsten Sonntag gibt es der 2. Teil.

So so ist es mit mir:
Ich denke, als Mutter fühle ich nur zu gut, was mit dem eigenen Sohn nicht stimmt. Eine Mutter hat so "feine Antennen"..... oft vielleicht besser als medizinische Bücher bzw. Ärzte hergeben.
Es ist nicht so, dass ich partou möchte, dass mein Sohn schön brav ein super Abi-Zeugnis hinlegt, seine Ausbildung macht, heiratet und mir viele Enkelkinder schenkt.
Aber es muss doch einen Weg haben....irgendeinen......ich sehe und erkenne, dass er immer und immer tiefer rutscht.
Und vor allem: Ich sehe, wie krank er sich damit macht. Seine Esssörungen z. B., diese Anzeigen der Magenkrämpfe, diese Durchfälle, seine Zähne würden schon schmerzen. Bei solcher Mangelernährung muss ich doch handeln.
Aber wie?
Zum Doc bekomme ich ihn nicht freiwillig, er geht nur zum Arzt, wenn er für die Schule ein ärztl. Attest wieder mal braucht.

Sein soziales Verhalten ist ja auch nicht normal:
z. B. isst er sehr ungerne mit uns am Tisch......an Geburtstagsfeiern von Familie (Oma, Tante) fehlt er schon seit Jahren. Er findet das ecklig, wenn er andere essen (und evtl. schmatzen) sieht.
Meist nimmt er seinen Teller auf sein Zimmer und isst dort alleine.
Küsschen, Umarmungen mag er auch noch nie so richtig.
Ganz schlimm wurde es ungefähr vor 2 Jahren (wo eigentlich richtig auch die Probleme losgingen).
Jetzt würde er sich vor meinem Küsschen sogar eckeln..... für eine Mutter tut das in der Seele weh.
Wenn wir mal wieder Streit hatten (dann immer, wenn ich ihn auf sein Verhalten hinweisen möchte) sagte er auch zu mir: Du bist ja hier der Psycho! Also, ich bin wirklich hart im nehmen und verzeihe meinem Sohn, weil ich weiß, dass er auf irgendwelcher Weise krank ist......aber solche Aussagen sind jedesmal ein Stich ins Herz für mich. Ja - und mir stand er auch schon gegenüber und holte die Hand drohend aus.........

Eine Mutter macht alles für ihren Sohn, vielleicht ist es ja auch falsch.........aber bitte, es ist mein Sohn!
Ich möchte nicht, dass er chronisch krank wird, dass er Geschwüre, Krebs, dass er sein Leben vermasselt.
Wen nimmt denn mein Sohn, wenn er jetzt Schule hinschmeist, keine Ausbildung macht.....2, 3 Jahre erst mal nur vor sich hingammelt????

Er hat übrigens mittlerweile keine Freunde, schon gar keine Freundin... er lässt keinen an sich ran.
Er geht nicht auf Partys, Geburtstagsfeiern, nichts. Er ist so extrem schüchtern und auf der anderen Seite schafft er es, sich irgendwie immer durchzumogeln.

Ich wäre so gerne eine Freundin für meinen Sohn und würde ihn gerne auf seinen Weg begleiten........
 
V

venia

Gast
..und wenn er kein Ziel in seinem Leben sieht, fällt er noch mehr ins Loch und ein Wort führt zum anderen.......... und die Kacke ist noch mehr dampfen. Wir können niemals davon ausgehen, dass der andere noch in ganz normalen strukturen denken kann....... Solche Fragen sollten auf jeden Fall nur den Kompetenten überlassen werden. Eltern habe da einfach eine andere "Funktion".

Das geschriebene hat ja was UND / ABER

Um zu erkennen worin seine Stärken, seine Schwächen liegen muss er angeleitet und ein Stück weit begleitet werden (Erfahrung) ... Motivation ist das Zauberwort!!!

Spielt der "Proband" nicht mit, war´s das :rolleyes:

Dazu ist aber Vertrauen, insbesondere zu einer dritten Person (unvoreingenommen und neutral) ein Guter Start - Wenn das Ziel definiert ist, braucht es NUR jemanden, der "ihn" bestärkt durchzuhalten und ggf. immer mal motivieren kann - es wird auch Phasen geben, wo "Lustlosigkeit" die alten Muster hervorbringt...
 

polgara

Aktives Mitglied
Ich wäre so gerne eine Freundin für meinen Sohn und würde ihn gerne auf seinen Weg begleiten........

Hallo,

ich denke, er will keine Freundin (in deinem Sinne). Er will einfach dass, seine Eigenarten respektiert werden.

Es gibt Leute, die brauchen keine Freunde, die sind sich selbst genug.
Genauso ist das mit seinen Essgewohnheiten.
Er hat einen BMI von 20 und das ist in seinem Alter vollkommen ok.
https://www.uni-hohenheim.de/wwwin140/info/interaktives/bmi.htm

Das hat mich auch nochmal dazu angeregt, das was du geschrieben hast neu zu bewerten:

Dass das für dich super schwer zu ertragen ist und dass du aufpassen musst, dass er sich nicht wirklich schadet ist klar.

Wie schlecht ist er denn in der Schule?
Und will er überhaupt ein Abi machen? Er hat doch Realschulabschluss, oder?
Dann könnte er doch was lernen.
Kann es sein, dass er die Schule nicht als Arbeit auffasst? Es ist gut möglich, dass wenn er einen Betrieb findet in dem er einer geregelten Arbeit nachgehen kann, dass sich sein Leben vollkommen ändert, weil er plötzlich eine Aufgabe hat, die er als eine solche anerkennt.
Aber das müsstest du mit ihm klären. Klar wird er das nicht wollen. Ich gehe mal davon aus, dass "Nein" gerade sein LIeblingswort dir gegenüber ist.
Aber vielleicht lockt ihn die Aussicht auf eigenverdienstes Geld und somit mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung - sagt er manchmal zu dir: "Mutter, ich bin kein kleines Kind mehr!!! Behandel mich nicht so!"

Ich habe mir deine beiden Posts nochmal durch gelesen und glaube fast, dass du es schlimmer siehst, als es ist. Weil es eben so gar nicht in dein Konzept von einen Leben passt...:). Und weil du doch so verzweifelt möchtest, dass er glücklich wird - so wie du. Nur dass jeder seine eigene Art hat glücklich zu sein.

Und wenn er es immer geschafft hat sich durch zu mogeln - warum sollte er dann irgendwas ändern?
 

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