Schon wieder Schuldgefühle...

Wir werden doch nie normal, wenn man unser unnormales Benehmen ernst nimmt und auf das eingeht.

Ja, das Problem ist, dass mich solche Menschen immer über die emotionale Schiene kriegen. Sie riechen das und wissen genau, wo meine Schwachstellen sind, um mich zu manipulieren. Der letzte vertraute Kontakt führte sein Spiel ad absurdum. Das hat mich schwer getroffen. Das ist auch der Grund, weshalb ich Menschen nicht mehr wirklich nah an mich heran lasse. Sobald mir ein Kontakt anfängt etwas zu bedeuten, gehe ich. Aus Selbstschutz. Nur bei meiner Mutter ist das irgendwie schwer. Sie ist halt die Mutter.

Schattenkind meinte:

Nur bei meiner Mutter ist das irgendwie schwer. Sie ist halt die Mutter.

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Das ist erstmal ein wichtiger Fakt für Dich, das verstehe ich auch.
Doch Du hast anfangs geschrieben, Du hattest über Jahre keinen Kontakt zu Deiner Mutter. Wie ist es Dir denn damit gegangen?
Und jetzt hast Du seit kurzem wieder Kontakt und bist gleich wieder in derselben Falle wie vorher?

Warum kannst Du Dich nicht wieder distanzieren, wenn Du so genau merkst und fühlst, es tut Dir nicht gut und es hat sich auf ihrer Seite nichts verändert?
Du kennst doch Dein Schuldgefühl-Muster und es wäre fatal, jetzt wieder erneut darin zu verharren.

Ja, es ist Deine Mutter, aber deshalb musst Du ihr Verhalten weder entschuldigen noch tolerieren. Warum kannst Du das für Dich nicht annehmen, es haben ja viele auch hier schon in dieser Richtung zu Dir geschrieben und selbst (die von mir auch sehr geschätzte Lydia B.) hat Dir das an die Hand gegeben.

Was brauchst Du denn, um für Dich selbst einzugestehen und letztlich zu agieren?

Eisherz meinte:

Was brauchst Du denn, um für Dich selbst einzugestehen und letztlich zu agieren?

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Das ist eine sehr schwierige Frage und die Antwort darauf noch viel schwieriger. Mir ging es gut mit dem Kontaktabbruch. Und doch, nennt es doof oder naiv, war da diese kleine Hoffnung, dass ihr Anruf dieses Mal ein guter sein könnte. Schon früher habe ich mit jedem Kontakt gehofft, dieses Mal wird es anders sein und sie wird sich nicht nur melden, weil sie etwas möchte. Und dann ruft sie an, fragt, wie es bei mir so läuft und hört im selben Atemzug schon gar nicht mehr zu. Sie ist zu Beginn immer super nett, und ich Nuss hoffe natürlich, dass sie sich geändert hat und es dieses Mal echt ist. Aber das ist es nie. Sie ist nur nett, weil sie etwas will und sobald das ausgesprochen ist und ich nicht so mache, wie sie es will, kippt ihre Freundlichkeit sofort ins Böse. Daran habe natürlich ich Schuld, weil ich es wage sie zu verletzen.
Ich glaube es fällt mir deshalb so schwer, weil in mir die Hoffnung schlummert, dass sie sich geändert haben könnte oder ich mich einfach doch all die Jahre geirrt haben könnte. Diese Hoffnung... sie ist zerstörerisch.
Ich würde gerne eines Tages feststellen können, dass ICH mich nur geirrt habe und meine Mutter und andere Menschen, die mich so sehr manipuliert haben, im Grunde doch gute Absichten hatten. Das scheint wohl menschlich zu sein. Lydia Benecke berichtete gestern von diesem Fake Guru Kumare und dessen Anhänger, die genau wie ich selbst dann noch an dem "guten Bild" das ihnen eingepflanzt wurde, festhalten, wenn längst offensichtlich ist, dass sie schwer verarscht wurden.

Mich macht das einfach nur tief traurig.

Schattenkind meinte:

Ich glaube es fällt mir deshalb so schwer, weil in mir die Hoffnung schlummert, dass sie sich geändert haben könnte oder ich mich einfach doch all die Jahre geirrt haben könnte. Diese Hoffnung... sie ist zerstörerisch.

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Das ist sie, eine zerstörerische Hoffnung. Und dennoch hältst Du unvermindert an Deiner Hoffnung fest. Deshalb können andere Menschen auch so mit Dir umgehen.
Dein Verhalten ist selbstzerstörerisch und Du schlägst bildlich gesehen immer wieder mit dem Kopf gegen eine Wand, in der Hoffnung, Du könntest durch diese Wand. Aber Du weißt doch die Wahrheit? Was lässt Dich in dieser schlimmen Situation so gelähmt verharren? Es gibt doch einen Weg daraus, geh ihn, bevor es Dich noch mehr zerstört. Das willst Du doch sicher nicht.

Das ist viel komplexer als dass es mit einem: "mach's halt anders" getan wäre.
Ich geriet mal in eine Situation, in der ich einen Menschen physisch sehr verletzt habe. Ich wusste bis dahin nicht, dass ich dazu überhaupt fähig bin. Es widerspricht meinem Wesen, meinen inneren Werten. Und auch der Kontaktabbruch und das "links liegen lassen" widerspricht meinem Wesen. Und dann sind da diese Menschen, die mit ihrem Wesen versuchen meines mit einer Brechstange zu brechen und die mich zu Handlungen nahezu zwingen, die ich im Grunde gar nicht möchte. Ich möchte meine Mutter nicht verletzen, aber wenn ich es nicht tue, tut sie es.
Ich gehe diesen Weg ja bereits. Lasse nicht zu, dass sie meinen Willen bricht, um ihre Bedürfnisse an mir abzuarbeiten. Und trotzdem ist das super schwer für mich, da standhaft zu bleiben. Es fühlt sich sehr mies an.

Schattenkind meinte:

Das ist viel komplexer als dass es mit einem: "mach's halt anders" getan wäre.
Ich geriet mal in eine Situation, in der ich einen Menschen physisch sehr verletzt habe. Ich wusste bis dahin nicht, dass ich dazu überhaupt fähig bin. Es widerspricht meinem Wesen, meinen inneren Werten. Und auch der Kontaktabbruch und das "links liegen lassen" widerspricht meinem Wesen.

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Du hast wunderbare Werte! Bewahr dir das und lass es nicht von anderen kaputtmachen. Nicht von deiner Mutter etc., aber auch nicht von denen die dir sagen wollen wie du mit ihr umgehen sollst.
M. M. nach machst du das phantastisch. Auf dich aufpassen und Grenzen setzen, ohne andere bewusst zu verletzen.
Hut ab!

Naja, ich finde das ganz schwierig. Manche Menschen wollen scheinbar unbedingt verletzt werden, indem sie permanent Grenzen versuchen auszuhebeln. Dann haben sie ja endlich einen Grund, mir Böses zu unterstellen und ihre Taten unter den Teppich kehren zu können. Naja, und ich kann auch ganz anders, wenn man mich in die Ecke treibt.

Hast du es bei deiner Mutter schonmal mit einer direkten Konfrontation versucht?

Deine Mutter weiß, das sie Borderlinerin ist, aber eine Therapie hat sie nie gemacht oder ist diese gescheitert?

Ich habe auch meine eigenen krassen Erfahrungen mit einer Borderlinerin gemacht (vielleicht waren es auch 2, kann ich nicht sicher sagen) und von anderen darüber gelernt und gemerkt, dass es durchaus unterschiedlich ist, wie sich jmd. mit dieser Erkrankung verhält und insbesondere finde ich es immer wichtig zu schauen, ob sich jmd. dabei helfen lässt, versucht damit so gut es geht umzugehen und anderen Menschen nicht zu schaden oder ob eben nicht. Und wenn zweiteres, dann halte ich es immer für sinnvoller, den Kontakt einzustellen. So traurig es ist, aber der Schaden ist bei allen Fällen, die ich bisher erlebt habe (von mir oder anderen), immer zu groß gewesen und auch bei dir klingt es eindeutig. Das weißt du ja auch bereits, aber ich finde es auch nachvollziehbar, dass es dir nicht leicht fällt und immer weiter die Hoffnung in dir schlummert weil es deine Mutter ist.

Ich hoffe der Gedanke macht dich nicht zu traurig. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er gut ist. Hast du schonmal darüber nachgedacht, quasi eine Ersatzmutter zu finden? Einen Menschen, der sich um dich bemüht, dich liebevoll behandelt, wie man seine eigene Tochter behandeln sollte, wo du ein vertrauensvolles Verhältnis herstellen kannst, so wie du es dir von deiner Mutter wünschen würdest?

Ja, ich habe sie vor ein paar Jahren sehr direkt konfrontiert. Das führte dann auch zum Kontaktabbruch. Sie rennt seit Jahren zum Psychiater, eine Therapie macht sie nicht. Sie stopft nur Pillen in sich rein.

SSSSSSundnocheinS meinte:

Ich hoffe der Gedanke macht dich nicht zu traurig. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er gut ist. Hast du schonmal darüber nachgedacht, quasi eine Ersatzmutter zu finden? Einen Menschen, der sich um dich bemüht, dich liebevoll behandelt, wie man seine eigene Tochter behandeln sollte, wo du ein vertrauensvolles Verhältnis herstellen kannst, so wie du es dir von deiner Mutter wünschen würdest?

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Um dann noch einmal schwer geblendet und enttäuscht zu werden? Nein, danke. Einen Mutti-Ersatz brauche und will ich nicht. Das ändert ja auch gar nichts an dem Grundproblem. Das mit dem Vertrauen, das lasse ich. Es wird eh nur missbraucht. Ich würde niemandem mehr so viel Macht über mich geben.