Du hast ihr eine Karte geschickt, einiges an Geld geschenkt. Beides sehr nett. Aber das du solche Gedanken und Ängste?/Vermutungen hast, wie sie darauf reagiert, das allein spricht schon Bände. Ein Geschenk ist ein Geschenk, da sollte man nichts erwarten. Es sollte einfach eine Freude machen. Aber wenn jemand so habgierig ist und sich über sowas nicht freuen kann, sondern noch meckert und noch mehr will, da würde ich dann auch gar nichts schenken. Jetzt hast du es getan. Vielleicht schaffst du es ja mit deiner Therapeutin darüber zu sprechen und weiter zu kommen.
Ich habe die letzten Jahre schlimme Menschen in meinem Leben gehabt und ich Esel habe sehr vieles versucht, sehr viel besonders für einen Menschen getan, aber es kam viel mehr Kritik, als Dankbarkeit, es wurde immer mehr und mehr von mir verlangt, niemals endend. Ich bin froh dort endgültig eine Reißleine gezogen zu haben und werde nie wieder solche Menschen lange in mein Leben lassen. Dadurch das es deine Mutter ist, ist es nicht so leicht, aber dennoch glaube ich, wäre es besser für dich, wenn auch du die Reißleine komplett ziehst. Schau doch was du dir für Gedanken machst und wie es dir damit geht. Ist es das Wert? Wäre nicht komplette Ruhe besser?
Hallo,
dein Beitrag hat mich getroffen. Ich bin erstmal eine Runde spazieren gegangen, bevor ich jetzt antworte.
Ja, weißt du, wenn Dankbarkeit bedeutet, darüber dankbar zu sein, dass man etwas zu essen bekommt, dass man nicht geschlagen, dass man nicht ignoriert oder der Lächerlichkeit Preis gegen wird, dann hat Dankbarkeit eine andere Bedeutung.
Ich erwarte niemals von irgendwem Dankbarkeit für das, was ich tue. Weil ich weiß, wie schlimm es ist, dankbar sein zu MÜSSEN. Und ich erwarte schon gar nicht von meiner Mutter Dankbarkeit. Was ich mir aber immer wünsche ist, dass einfach mal akzeptiert wird und es GENUG ist, was ich bereit bin zu geben. Aber es reicht nie. Meine Liebe reicht nicht, mein Vertrauen reicht nicht, meine Loyalität reicht nicht, mein Fleiß reicht nicht - und selbst wenn ich mein Leben geben würde, wäre es noch immer nicht genug.
Nein, ich möchte keine Dankbarkeit. Weil ich weiß, wie schrecklich es ist, dankbar sein zu müssen, dafür dass man dieses eine Mal verschont geblieben ist. Es ist der Grund, warum ich niemals in irgendjemandes Schuld stehen will und kann, warum ich selbst Dinge nicht annehmen kann, warum ich auch Komplimente nicht annehmen kann. Weil ich gelernt habe, dass alles, was ich im Glauben an eine einfach nur freundliche Geste annehme, mir eines Tages zum Verhängnis wird. Und so war es immer. Die Menschen, denen ich am meisten vertraut habe, haben am Ende doch nur alles für sich selbst getan. Ein Borderliner rechnet auf. Ein Narzisst tut dies ebenso.
Nein, sie soll ihre Brille haben, sie braucht nicht dankbar sein. Aber es wäre schön gewesen, hätte sie meine Grenzen respektiert und mir nicht das Gefühl gegeben, meine Grenzen waren falsch, übertrieben, derart unakzeptabel, dass man mich mit Ingoranz und Auflegen abstraft. Das ist ein für mich unertragliches Gefühl. Treibt mich immer wieder in tiefe Schuldgefühle. Diese Menschen wissen nicht, was sie anderen antun.