Ah ja. Die Fallzahlen sind falsch, weil die Opfer das einfach falsch empfinden. So kann man sich die Welt auch heil reden.
Leute wie du sind leider das Hauptproblem: geben dem Opfer die Schuld, weil es falsch empfindet oder weil Auseinandersetzungen "normal" sind. Gleichzeitig wird betont die Schule sei kein rechtsfreier Raum, aber machen wird man trotzdem nichts. Gesetze sind halt nur so viel Wert wie ihre Durchsetzung und sobald dann jemand sagt: "stell dich nicht so an, das ist kein Mobbing" ist dem Opfer natürlich suuuuper geholfen. Ich verstehe wieso das passiert: das ist angenehmer als das systemische Versagen unserer Gesellschaft anzuerkennen und welcher Lehrer würde schon gerne gestehen das in seiner Klasse gemobbt wird? Das wird dann einfach als "normale Auseinandersetzung" hingestellt und fertig. Hauptsache die eigene Statistik stimmt und du kannst ruhig schlafen weil du das Mobbingproblem gelöst hast. Diese Art von Gaslighting, dem Opfer einzureden es werde nicht gemobbt und das das alles normal wäre und es müsse sich halt einfach nur wehren ist im Endeffekt das, was den meisten Schaden anrichtet. Damit wird dann nämlich systematisch das Unrechtsempfinden des Opfers zerstört. Schlimm genug das ihm niemand glaubt, am Ende glaubt es sich selbst nicht mehr und Leute wie du wurden unwissentlich Teil des Mobbingsystems.
Der TE bekommt hier live vorgeführt, wieso es absolut sinnlos ist das sein Bruder sich Hilfe sucht. Mobbing ist keine Sache zwischen Schülern, es ist ein systemisches Problem. Zu Mobbing gehört immer eine Umgebung die das toleriert und die Schulen tolerieren das leider durch die Bank weg bis zu dem Punkt, wo Todeslisten und Selbstmorde anstehen. Dann wird in diesem einen Fall ein bisschen was getan (meist gegen das Opfer) damit die eigene heile Welt nicht zusammenbricht. Der TE kann nur zu Hause für seinen Bruder da sein, aber in der Schule steht er alleine da. Das hast du mit deiner Relativierung der Fallzahlen eindrücklich bewiesen.
Du hast wirklich ne Macke zurückbehalten, um hier solch einen Blödsinn abzulassen, sorry. Ich verbitte mir auch, dass du mir die Worte im Mund verdrehst. Ich relativiere gar nichts. Es ist allerdings tatsächlich so, dass viele den Mobbingbegriff inflationär verwenden und daran änderst du mit deiner kruden Sicht eben auch nichts. In der Klasse meiner Tochter gab es eine WhatsApp Gruppe. An einem Elternabend beschwerten sich Eltern, ihre Tochter würde gemobbt, man habe sie aus der Gruppe geschmissen. Es gab Diskussionen und dann stellte sich heraus, dass die Kids einander alle Naslang gegenseitig aus der Gruppe schmissen. Das Mädel war halt auch mal dran, sie war ansonsten bestens integriert. Sobald da etwas war, was irgendeinen Schüler störte, flog der vermeintliche Störer raus... und andere passten auf und nahmen ihn dann wieder auf. Mit Mobbing hatte das null zu tun, trotzdem wurde der Begriff dafür bemüht. Selbst hier im HR Forum liest du immer wieder davon und so manches Mal wird sehr schnell offenbar, dass der Begriff überhaupt nicht passt. Nichts anderes habe ich zum Ausdruck gebracht.
Nur weil du frustrierende Erfahrungen hast machen müssen, muss das nicht zwingend auch für andere gelten. Mich macht echt sauer, dass du diesen Mumpitz verbreitest, man müsse Mobbing aushalten. Denn genau solche unangemessenen Empfehlungen führen dann dazu, dass die Opfer schweigen. Das ist nicht der richtige Weg und womöglich nehmen sich einige Opfer dadurch die Chance, dass ihnen geholfen wird. Nicht alle Fälle sind gleich, nicht alle Fälle sind wie deiner.
Für mich ist dazu jetzt auch alles gessgt. Deine Ratschläge sind fahrlässig und ich hoffe, dass sich davon niemand etwas annimmt.