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Zwangsgedanken gehen nicht weg

Lee!

Mitglied
Hallo,

ich leide seit meiner Kindheit unter immer wieder kehrenden Depressionen und Zwangsgedanken. Das Problem ist, dass ich mir nicht erlaube, glücklich zu sein. Ständig darf ich nicht glücklich sein, weil ich aus diesem oder jenem Grund schlecht wäre oder weil ich vorher noch ein Problem lösen muss, damit meinem Glück nichts mehr im Wege steht. Vor zwei Jahren gab es eine einjährige Pause meiner Depression, die längste, die ich jemals in meinem Leben hatte (ich bin 20).

Jetzt habe ich eine Therapie gemacht und nehme Escitalopram 15mg, aber die Gedanken sind immer noch da und sie sind so verworren, dass sie niemand verstanden hat, noch nicht einmal mein Therapeut. Und ich bin verzweifelt, weil ich mich einfach nicht richtig befreit, nicht richtig glücklich fühlen kann, weil ich mich selbst nicht akzeptieren kann und ich habe Angst, dass sich das niemals ändern wird, auch weil die Probleme sehr tief in meiner Kindheit verwurzelt sind.

Das einzige, woran ich mich immer wieder hochziehe, ist die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft, aber je älter ich werde, desto mehr Angst habe ich, dass ich einfach niemals glücklich werde, dass ich einfach für immer diesen bösen Begleiter in meinem Kopf haben werde, der mich an meinem Glück hindert. Und das belastet mich. Durch die Medikamente wurden zwar meine Depressionen weniger und die Häufigkeit und Schwere der Gedanken hat sich verringert, aber trotzdem fühle ich mich nicht wohl. Ich könnte auch 20mg nehmen, habe aber Angst, dass sich meine Situation dann auch nicht bessert und ich endgültig verzweifle, weil die Gedanken immer noch da sind. Wahrscheinlich bräuchte ich eine neue Therapie, aber die würde die Krankenkasse nicht bezahlen und das Geld habe ich nicht.
 

Biokatze

Aktives Mitglied
Hallo Lee;
Ist vielleicht eben der Gedanke an eine schöne Zukunft etwas, woran du dich halten kannst? Hast du irgendwelche Träume oder Zukunftsfantasien, denen du dich näher bringen kannst? Oder versuche deine Zwangsgedanken wenigstens in diese schöne Richtung zu lenken in die Richtung eines Traumes den du hast. Ich persönlich leide auch unter einem "Grübelzwang" und versuche immer wenn ich merke, dass es wieder extrem wird mir eine Idee, einen Traum zurecht zu legen an den ich denken kann.Mal klappt es besser mal schlechter . schöne Träume sind sehr individuell aber ich Reise gerne und überlege immer wie viel das kosten würde, wo ich hingehen würde, was die schönste Zeit wäre.....

Viel Glück
Biokatze
 

Lee!

Mitglied
Hallo Biokatze,

vielen Dank für deine Antwort. Ich reise auch sehr gerne. Bei mir geht das sogar schon einen Schritt weiter und zwar möchte ich gerne ins Ausland ziehen und zwar schon seit meiner Kindheit. Ich habe mit 15 versucht, diesen Schritt zu verwirklichen und bin für ein Jahr in die USA gegangen - wurde aber enttäuscht. Ich habe gemerkt, dass ich dort auch kein anderer Mensch war, außerdem war alles ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Jetzt möchte ich aber in eine Stadt, in der ich schon einmal war und mit der ich mich sehr beschäftigt habe. Trotzdem habe ich große Angst, auch wieder enttäuscht zu werden und generell von meinen Zwängen und Selbstzweifeln niemals loszukommen.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Lee,

nach meiner Meinung kommen Deine Zwangsgedanken sowie die Depression von einem oder von mehreren Erlebnissen Deiner Kindheit. Als Beispiel stell Dir vor, dass Dir als Junge ein wertvolles Glas Deiner Eltern kaputt ging und Du Dir selbst die unlösbare Aufgabe gestellt hast, erst wieder unbeschwert zu spielen, wenn das Glas wieder heile da steht. Das Problem hast Du vergessen bzw. verdrängt. Die Zwangsgedanken spielen künstlich einen aktuellen Fall als Problemersatz hoch. Möglicherweise könnte eine tiefenpsychologische Therapie den echten Grund zum Vorschein bringen.

In jedem Fall wird - so sehe ich das - ein Verzeihen erforderlich sein. Damit meine ich, dass Du dem Kind in Dir sagst, dass - egal was passiert ist - dies nicht schlimm sondern vergeben ist. Der Fall X ist vergeben... das solltest Du Dir immer deutlich machen und aussprechen, so dass Du Dir selbst glaubst bzw. dass das Kind in Dir - Dir dem Erwachsenen glaubt.

Meine Empfehlung: Und damit die Glaubwürdigkeit unterstrichen wird, unternimmst Du etwas sehr Positives für Dich oder erlaubst Dir gezielt sehr schöne Träume und überlegst konkret, wie Du sie verwirklichen kannst. An Deiner schönen Zukunft basteln ist in jedem Fall ein guter Schritt im Sinne einer Eigentherapie. Je konkreter Du an Deiner schönen Zukunft bastelst, um so mehr werden Zwangsgedanken und Depression schwinden, so denke ich jedenfalls und hoffe, dass ich damit Dir helfen kann.

LG, Nordrheiner
 

Biokatze

Aktives Mitglied
Hallo

Mir ist noch was eingefallen was mir oft hilft: Hörbücher/ Hörspiele. Ich bin ein sehr audiotiver Mensch. Am liebsten höre ich Perry Rhodan Silberbandedition.
Viel Glück
 

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