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Zwangs-/Ticstörung?

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Ich leide unter "Tics". Noch kann ich mich zurückhalten, wenn ich unter Menschen bin (meine Mitmenschen merken davon also nichts, außer vllt. dass ich angespannt bin), aber sobald ein unbeobachteter Moment ist, überkommt es mich umso stärker. Dann muss ich diese "Tics" so lange ausführen, bis meine innere Spannung abnimmt und die Trigger, die das ausgelöst haben, erfolgreich wieder verdrängt sind. Mich triggert inzwischen so viel, dass das bestimmt 20 Mal am Tag passiert. Ehrlichgesagt habe ich Angst, dass ich mich bald auch nicht mehr in Anwesenheit anderer Menschen zurückhalten kann. Es wird immer mehr zum Automatismus. Dieser lässt sich aber schwer unterbrechen, da ich die mit den Trigger verbundenen Gedanken/Gefühle nicht aushalten kann, folglich eine Handlung brauche, die diese unterbricht.

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Zwangsstörung oder Tic-Störung ist oder ich einfach nur verrückt bin und es dafür keinen Begriff gibt. Ich habe das noch nicht bei meiner Therapeutin angesprochen, weil ich Angst habe, dass sie das lächerlich findet oder nicht versteht... Ich konnte noch kein gutes Vertrauen zu ihr aufbauen, sodass bisher vorwiegend eher oberflächliche Themen besprochen wurden.

Könnt ihr mir sagen, was das sein kann (Oberbegriff) und ob es irgendwas gibt, was ich selber dagegen tun kann? Vielleicht auch, wie ich verhindern kann, dass ich die Kontrolle darüber komplett verliere?
 
Ich bin selbstredend kein Experte, aber auf den ersten Blick hört sich das nach einer Zwangsneurose an. Solche Menschen können z.B. nicht das Haus verlassen, ohne zuvor den Lichtschalter in einer bestimmten Anzahl betätigt zu haben. Erkennst Du an diesem Beispiel etwas wieder?
So oder so wirst Du es Deiner Therapeutin mitteilen müssen.
Ich habe das noch nicht bei meiner Therapeutin angesprochen, weil ich Angst habe, dass sie das lächerlich findet oder nicht versteht...
Es ist ihr Job, sich damit zu befassen, sie wird es nicht als lächerlich ansehen.
 
Solche Menschen können z.B. nicht das Haus verlassen, ohne zuvor den Lichtschalter in einer bestimmten Anzahl betätigt zu haben. Erkennst Du an diesem Beispiel etwas wieder?
Nein. Deshalb bin ich mir sehr unsicher. Ich erfülle nicht die typischen Symptome einer Zwangsstörung, die man so im Internet nachlesen kann. Ich muss etwas z.B. nicht in einer bestimmten Anzahl machen, mache es zwar so oft, bis es ok ist, aber achte nicht darauf, wie oft ich es mache. Es sind keine Reinigungs- oder Waschzwänge, keine Wiederhol- und Zählzwänge, ... und auch keine Zwangsgedanken in der Form, wie sie im Internet beschrieben werden. Was sich aber deckt ist, dass ich das tue, damit eine innere Spannung abnimmt, diese Trigger unterbrochen werden und ich danach eine kurzfristige Erleichterung spüre.
 
Ich kenne sowas tatsächlich auch. In den letzten ca 3 Jahren habe ich Tics, die je nach Verfassung stärker oder schwächer sind. Das merken auch oft andere Leute. Es äußert sich in Zuckungen der linken Schulter, linken Arms und linken Gesichtshälfte. Keine Ahnung warum nur links. Augen zusammenkneifen, Kopf nach links schütteln oder neigen, Kinn einziehen, Arm schütteln, Schulter zucken (könnte missverstanden werden), Hand schütteln. Meistens allerdings sinds Augen kneifen und Kopf schütteln, ab und zu Arm schütteln.

Hab schon an Tourette gedacht, wovon es auch verschiedene Ausprägungen gibt. Wurde von meinem ehemaligen Arzt auch zu einem Neurologen geschickt, der aber meinte er "seie nicht zuständig". Wer dann? Der Frauenarzt? Das habe ich so meinem Arzt gesagt, er hat das auch nicht verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und in welcher Situation machst Du dann genau was?
In welchen Situationen..... ich weiß nicht - immer wenn mir ein Trigger begegnet.

Was ich genau mache.... Wenn ich gerade unter Menschen bin, dann sowas wie rechte Augenbraue hochziehen oder andere leichte motorische Tics wie @Calacitea sie beschreibt (das ist bisher glücklicherweise noch niemandem aufgefallen). Das bringt auch nur ganz minimale Erleichterung, geht also nicht lange gut und ist nur ein Ersatz für meine stärkeren Tics, die ich zurückzuhalten versuche. Wenn ich alleine bin - oder glaube unbeobachtet zu sein - dann äußert sich das in mich selbst schlagen oder "F*** dich!" sagen/schreien und das eben so lange, bis etwas in mir meint, es ist genug und das unaushaltbare ist verdrängt. Das kann nur einmal sein. Das kann aber auch 10 oder 20 Mal hintereinander sein, wenn der Trigger stark war oder ich das lange zurückhalten musste.
 
In diesem Artikel steht einiges Interessantes dazu drin. Auf jeden Fall würde ich das aber in der Therapie erwähnen, das ist ja sehr wichtig und ein großer Stressfaktor.

 
Ich konnte noch kein gutes Vertrauen zu ihr aufbauen, sodass bisher vorwiegend eher oberflächliche Themen besprochen wurden.
Dann ist das doch eine gute Gelegenheit dieses Thema anzusprechen. Zumal Du das Problem sehr gut spiegeln kannst! 🙂
Könnte schon sein, dass das eine gewisse Form von Stereotypie (wiederkehrend) ist. Diese Tics gibt es körperlich und auch verbal.
Mehr möchte ich nicht spekulieren. Aber so wie Du es schilderst, kommt das dem ziemlich nah. Für mich.
Nimm es erst mal als Orientierung an. Ein Tic sagt etwas bestimmts. Bspw. Rückzug, Entspann dich usw... Bedenke, bei Dir ist vieles im Umbruch, wenn man so will. Viel neues und unbekanntes steht an. Das macht nervös. Ohne das Problem damit verharmlosen zu wollen!

Dabei würde ich es erstmal belassen. Selbstdiagnose verunsichert nur noch mehr.
 
Ich kann jetzt natürlich nur von meiner Erfahrung sprechen, da hat auch nie ein Arzt drauf geschaut, weil sich die Tics gelegt haben.

Als Kind haben sich im Rahmen meiner schwierigen Situation Tics eingeschlichen (Lippen knibbeln, Augenbrauen hoch ziehen, Mundwinkel/Nase zucken, mit dem Finger tippen) und die gibts auch 20 Jahre später noch.

Aber durch die Therapie bin ich mittlerweile sehr entspannt und es zeigt sich nur noch bei großer Aufregung (zB vor einem Bewerbungsgespräch). Das Lippen knibbeln hat sich durch das Masken tragen gelegt.

Ich denke, es ist normal, dass sich bei großer, innerer Anspannung viel durch Bewegungsenergie entlädt. Viele Menschen zappeln dann zb auch mit dem Fuß.

Sprich ruhig mit deiner Therapeutin darüber, sie wird das Phänomen wahrscheinlich auch kennen.

Ich persönlich lebe einfach damit, weil es sich sehr gelegt hat und ich es gut kontrollieren kann.... schon darüber zu sprechen kann sehr entlastend sein! 🙂
 

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