Zwang zur Behandlung beim Zahnarzt

Hallo Zusammen!
Ich brauche mal euren Rat.
Ich habe über einige Jahre eine Zahnarztphobie entwickelt. Vor ca. 3 Jahren konnte ich mich überwinden und habe alles machen lassen, was über die Jahre vernachlässigt wurde. Ich ging danach regelmäßig zur Kontrolle und soweit war alles ok. Vor ca. 2 Wochen ist mir dann ein Zahn abgebrochen. Ich musste zu einer neuen Zahnärztin. Diese schien mir nicht sonderlich sympathisch, aber ich wollte das sie den Zahn versorgt. Ohne zu fragen, begann sie dann auch an meinen anderen Zähnen rumzudoktern. Mit der Ausrede "Wenn ich nicht will das die anderen Zähne auch brechen, muss sie das tun". Ich habe es natürlich erst gemerkt, als sie schon gebohrt hatte und somit machte sie bei 4 Zähnen neue Füllungen. Zum Schluss nahm Sie Abdrücke für eine Schiene und gab mir einen Termin für nächste Woche. Da möchte sie noch andere Zähne "versorgen". Ich bin mir sicher, dass eine Versorgung nicht notwenig ist. Ich möchte gerne meine alte Zahnärztin drüber gucken lassen und gegebenenfalls bei ihr die Zähne behandeln lassen. Nun weiß ich nicht was ich tun soll. Ist es möglich, das ich den Termin absage und nur die Schiene abhole? Die Zahnärztin wusste, dass ich Angstpatientin bin. Trotz dessen bohrte sie, obwohl ich signalisierte das ich Schmerzen habe. Begleitet von Sprüchen wie "Stellen sie sich nicht so an" oder "Sie sind doch kein Baby". Mir ist echt unwohl bei dem Gedanken da nochmal hin zu müssen, aber die Schiene wird halt jetzt angefertigt. Was würdet ihr tun?
Liebe Grüße!

Ich bin auch Zahnarztphobiker und kann gut nachvollziehen, wie es dir geht. Warum hast du dir denn gerade diese Zahnärztin ausgesucht? Also, einen Arzt, der mit "stellen Sie sich nicht so an" daherkommt würde ich kein zweites Mal aufsuchen.

Ich selber habe mir im Internet einen auf Zahnarztphobie spezialisierten Zahnarzt ausgesucht. Das hat den Vorteil, dass er auf meine Ängste Rücksicht nimmt und behutsam vorgeht. Wenn er merkt, dass mir unwohl ist, dann geht er darauf ein, unterbricht auch mal die Behandlung, und so weiter. Angeschnauzt hat er mich noch nie wegen meiner Ängstlichkeit.

Wäre das nicht eine Alternative für Dich, falls es so jemanden in deiner Nähe gibt?

Ich bin umgezogen und kann daher nicht zur meiner Zahnärztin des Vertrauens. Nachdem der Zahn gebrochen war, hatte ich in einigen Praxen angerufen. Diese war die Einzige, bei der ich am nächsten Tag einen Termin bekam. Auf der Internetseite stand auch, dass die Zahnärztin auf Angstpatienten spezialisierst sei. Ich will auf jeden Fall, dass sie die Zähne nicht mehr behandelt. Aber ich weiß nicht was ich tun soll, wegen dieser Schiene. Sie drängt mich ja quasi dazu, dass ich alle Füllungen erneuern lasse. Deshalb bekam ich ja auch einen neuen Termin. Ich befürchte es geht hierbei nur ums Geld
Achso ja, und Ende Mai bin ich zu besuch in meiner alten Heimatstadt. Da wollte ich sowieso meine alte Zahnärztin aufsuchen...

Evalunax meinte:

Auf der Internetseite stand auch, dass die Zahnärztin auf Angstpatienten spezialisierst sei. Ich will auf jeden Fall, dass sie die Zähne nicht mehr behandelt. Aber ich weiß nicht was ich tun soll, wegen dieser Schiene. Sie drängt mich ja quasi dazu, dass ich alle Füllungen erneuern lasse. Deshalb bekam ich ja auch einen neuen Termin. Ich befürchte es geht hierbei nur ums Geld

Zum Vergrößern anklicken....

Das Gefühl habe ich auch, dass es etlichen Zahnärzten überwiegend um Gewinnsteigerung geht. Auch ich hatte einen Versuch in einer zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis gewagt, aus der ich gleich mit einem stattlichen Kostenvoranschlag wieder rausgekommen bin. Als ich dann dort die Behandlung nicht weiter führen wollte, hat man mir hinterher telefoniert und wollte mir ins Gewissen reden, dass ich meiner Gesundheit schaden würde, wenn ich nicht mehr kommen würde.

Vielleicht wäre es das beste für dich, die Schiene abzuholen (immerhin ist sie ja schon angefertigt worden?) und die sonstige Behandlung abzulehnen. Kann zwar sein, dass die Zahnärztin dann Druck ausüben wird, aber zwingen kann sie dich ja nicht.

Hallo.

Sind nicht alle Menschen Zahnarzt"phobiker"?


Ich verstehe dieses "Ich bin Phobiker, ich bin Angstpatient".. nie.

Kein Mensch auf der Welt geht gerne zum Zahnarzt, jeder hat Angst und Unbehagen, wenn was Größeres gemacht wird.

Die TE meint ja auch, Angstpatient zu sein, dann hat die Ärztin sie ganz normal behandelt, und es ging auch.



Und zum eigentlichen Thema, es gibt auch noch andere gute Zahnärzte, weitersuchen.

Wenn man schon ein ungutes Gefühl hat, da würde ich dann auch nichts mehr machen lassen.

Vor allem, wenn das vielleicht garnicht nötig ist.

Hallo
Ich bin auch Zahnarztphobiker gewesen, nachdem ein Stück abgebrochen war, nach 20 Jahren,
bin ich dann hin, ich konnte ein Kreuz machen bei Angstpatient das war alles.
Der Zahn wurde Repariert, danach sagte der Arzt, es muss einiges gemacht werden, wenn sie
möchten kommen sie gerne wieder, ich hab gleich ja gesagt, irgendwie hatte ich Vertrauen
gefasst.
Mittlerweile ist es so, also alles ist wieder in Ordnung, aber mitlerweile ist es so, das ich sehr
oft Narkose ablehne
Ich muss aber auch sagen, das ich noch nie eine so große anhäufung totall lieber und
kompetenter Menschen erlebt habe, keiner geht gerne zum Zahnarzt, aber ich freu mich
auf die Leute da.

Also wechselt und sucht bis ihr das richtige gefunden habt, es gibt sie

Ich würde den vereinbarten Termin mit der jetzigen Zahnärztin auf jeden Fall absagen und erstmal eine Zweitmeinung einholen. Wenn das bei der Zahnärztin in Deiner bisherigen Heimat möglich ist - um so besser.

_cloudy_ meinte:

Ich verstehe dieses "Ich bin Phobiker, ich bin Angstpatient".. nie.

Zum Vergrößern anklicken....

Ich schon... wahrscheinlich wieder so ein Thema, das man am besten nachvollziehen kann, wenn man selbst betroffen ist... Gerade bei Phobien fällt es einem oft leicht, sich über die Ängste anderer Menschen zu wundern, wenn man sie selber nicht hat...

Wahrscheinlich alle männlich. Mein Exmann auch. Der wollte sich am liebsten nur unter Vollnarkose behandeln lassen, aber wenn ein Zahnarzt dann einfach gemacht hat, hat ers auch überlebt.

_cloudy_ meinte:

Wahrscheinlich alle männlich. Mein Exmann auch. Der wollte sich am liebsten nur unter Vollnarkose behandeln lassen, aber wenn ein Zahnarzt dann einfach gemacht hat, hat ers auch überlebt.

Zum Vergrößern anklicken....

So'n Quatsch, meine Ex hatte 'nen üblen "Steinbruch" im Mund, wollte sich nicht mal 'ne Prothese anpassen lassen. Bei jeder Behandlung erklärte sie lang und breit, daß sie Angstpatientin ist, brach regelmäßig in Tränen aus und genauso regelmäßig mußte ich während der Behandlung Händchen halten. Naja, nun sind die Zähne gemacht, 'ne Brille gab's noch obendrauf (von mir bezahlt) - und nun ist sie weg (anderes Thema). Die Extraktion der letzten paar Zähne übersteht sie sicher ohne Beistand.
Nur wegen "männlich": bei mir bohrt der Zahnarzt ohne Vorwarnung, aber bisher war's zwar unangenehm, auch mal schmerzhaft, doch ich hab's überlebt und ertragen wie ein Mann!

@TE,

niemand geht wohl so richtig gern zum Zahnarzt, Masochisten ausgeschlossen. Die moderne Zahnmedizin hat aber auch nur noch wenig Gemeinsamkeiten mit dem mittelalterlichen Bader/Barbier. Normalerweise gehen die Zahnärzte auch einfühlsam auf Angstpatienten ein - es gibt Ausnahmen. Es gibt aber genauso Zahnärzte, die sich darauf spezialisiert haben. Wenn Du mit der Behandlung nicht zufrieden warst/bist, dann wechsle die Praxis. Wir haben freie Arztwahl in Deutschland und Du mußt den Wechsel nicht mal begründen. Lasse Dich dort, wo Du Dich schlecht behandelt/nicht ernstgenommen fühlst, einfach nicht mehr blicken.

Viele Grüße