Sich seinen Kinderwunsch zu verwehren, nur weil der
"Wunschvater" sich sträubt, gibt ihm zu viel Macht,
denke ich. Man ist ja heutzutage als Frau nicht mehr
gezwungen, für den Rest des Lebens mit dem Vater
des eigenen Kindes zusammen zu bleiben, wenn der
nicht "guttut". Der Kontakt zum Kind kann ja trotz-
dem gepflegt werden, aber Kinder können sich sehr
wohl auch ihre eigenen "Väter" wählen.
Ich finde das falsch. Ja, Beziehungen können auch auseinandergehen, das ist richtig. Aber angesichts der Tatsache, daß davon auch ein dritter Mensch betroffen ist, nämlich das Kind, finde ich es sowohl diesem als auch dem Partner gegenüber, der keinen Kinderwunsch hat, unfair, dann seinen Egotrip durchzuziehen und ein Kind zu zeugen. Meiner Meinung nach sollte für ein "geplantes" Kind die Basis einfach stimmen, und das bedeutet für mich, daß beide Eltern es wollen. Und einfach die Schwangerschaft "durchsetzen", so nach dem Motto "Hoppla, wie konnte das nur passieren? Naja, jetzt ist es ja da." ist viel mehr "Macht durchsetzen", weil man einen Menschen da vor vollendete Tatsachen stellt und ihm ein Kind präsentiert, welches er nicht zeugen wollte.
"Man kann ja Kontakt halten" klingt ja schön und einfach, aber es gibt eben einfach Menschen, die mit Kindern nichts anfangen können, und die keinen Kontakt zu Kindern haben möchten. Wie soll denn so eine Situation für diese sein, und für ein Kind, welches weiß "mein Papa hat mich nie gewollt"?
Für mich ist es grundlegend falsch, einen Partner zu einem Kind zu "überreden" und ihm eine Therapie aufzuzwingen. Das klingt irgendwie so danach, als sei es "verkehrt", keine Kinder zu wollen. Genauso gut könnte derjenige, der unbedingt Kinder möchte, therapiert werden. Da läuft nichts in der Beziehung falsch, da haben einfach nur zwei Menschen unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Zukunft. Ich wäre hier überhaupt nicht diskussionsbereit, wenn es um das Thema Kinder geht und - wie oben schon erwähnt - ein kleiner Mensch betroffen wäre, der selbst überhaupt keine Entscheidung treffen kann.