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zu viel auf einmal

greenfielder

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich hab lange überlegt ob ich das hier aufschreiben soll, aber momentan weiß ich einfach nicht mehr weiter.

Ich bin vor einigen Tagen 19 geworden, trauer der Vergangenheit hinterher und hab tierische Zukunftsangst...

Angefangen hat alles auf der Realschule, als ich neue "tolle" Freunde kennenlernte, diese waren um einiges älter. Da fing es dann mal an, mit dem ersten Vollrausch, der ersten Freundin, dem ersten Joint. Zwangsläufig mussten meine Noten den Bach runtergehen, bin dann in der 8 Klasse sitzen geblieben, im Wiederholungsjahr hatte ich noch weniger Bock auf die Schule und wechselte dann auf die Hautpschule, seitdem hab ich meiner Meinung nach Depressionen. Ich merkte dass die tollen Freunde garnicht so toll waren, stand auf einmal ganz alleine da.
In der Hauptschule fand ich mich gut zurecht, kam mit den Kameraden aus, den Stoff verstand ich, aber die Faulheit hat mich nicht zu einem Musterschüler gemacht.

Nachdem es Zeiten gab wo ich ein halbes Jahr alleine zuhause rumhockte, fand ich wieder Freunde, ich bekam nach den Prüfungen eine Ausbildungsstelle, von Drogen kam ich ganz von alleine weg, eigentlich alles tolle Nachrichten, aber trotzdem gab es seitdem keinen Tag wo ich richtig zufrieden war.

Es gibt soviele Sachen die mich Tag für Tag runterziehen.
Letztes Jahr bekam ich mit wie ein Großteil meines Freundeskreises das Abi machte, mir wurde klar was ich mir selbst alles verbaut habe, wie sinnlos es ist mit einen QA rumzudümpeln. Nicht dass ich es ihnen nicht gönnen würde, ich freute mich für sie, schob aber seitdem riesen Panik vor der Zukunft.

Ich bin einfach jeden gottverdammten Tag mies gelaunt, nach außen lach ich, bin für Freunde da, in der Arbeit muss ich zwangsläufig gut gelaunt sein, aber in Gedanken schieb ich Hass und Trauer, auf mich selbst, auf sinnlose Werte, auf alles.

Es sind jetzt noch 3 Monate bis zu meiner Abschlussprüfung, ich hab noch keine Bewerbung geschrieben, trau mir selbst auch nicht zu diese zu bestehen. Meine Mutter droht mir mit dem Rauswurf, falls ich arbeitslos werden sollte. Trotzdem hab ich bis heute keine einzige Bewerbung geschrieben. Ich hab mich damit abgefunden zu versagen. Ich seh wie andere um mich herum Erfolg haben (werden), und selbst wenn ich mich anstrengen werde und viel Glück hab, komm ich nichtmal annähernd an ihr Niveau heran. Und ich hab keinen Bock ein leben lang so ein Versager zu bleiben.

Ich hab schon so oft über Selbstmord nachgedacht, mir selbst ein Datum genannt, aber es letztendlich nicht getan, obwohl ich seit Jahren nicht mehr klarkomme.

Was mich aber selbst wundert ist die Tatsache dass mich all das fertig macht, ich aber mit anderem locker fertig werde.
Ich wurde im September 2009 von 2 Typen überfallen, verprügelt und vor einen Bus gestoßen, hab jedoch nur einen Beinbruch bekommen, mein Kopf schlug jedoch gegen einen Reifen, 2 Sekunden früher und der wäre Matsch gewesen. Mir wurden soviele Psychologen wegen diesem Vorall zur Verfügung gestellt, von wegen ich hätte in zukunft Paranoia, würde diese Stelle meiden und hatte vor allem Angst.
Aber das war sowas von unnötig, ich steh heute genauso an dieser Haltestelle, hab keine Angst vor einem erneuten Vorfall.

Warum macht mich so ein "Schicksalsschlag" nicht fertig, aber jede Kleinigkeit um mich herum schon?

Ich pack es einfach nicht mehr, mich macht alles fertig.
Panik dass ich meine Freunde verliere, Zukunftsängste, die ich vor mir herschieb, Neid und Hass gleichzeitig, und ganz nebenbei noch diese verdammte Depression.

Danke fürs zuhören.
greenfielder
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Guten Morgen, greenfielder,
na, da hast du ja ein Päckchen mit uns geteilt ...
aber du scheinst eine ehrliche Haut zu sein und
nichts zu beschönigen - auch deinen eigenen An-
teil an deiner Situation nicht. Insofern machen
deine Zeilen durchaus Hoffnung, dass es dir ge-
lingen könnte, sie nach und nach zum Positiven
zu drehen.
Mein Tipp wäre, dass du zunächst mal diejenigen
Dinge wahrnimmst, die (noch) okay sind in deinem
Leben. Und dir dann ein Ziel setzt, das du erreichen
willst und kannst. Soweit in die Zukunft halt, wie
du es schaffst. Und dann jeden Tag genau das tun,
was dir möglich ist, um diesem Ziel näher zu kom-
men. Die Erwartungen in kleine Portionen aufteilen
sozusagen. Deine eigenen Möglichkeiten nutzen,
nicht ständig den fiktiven Vergleich mit anderen
suchen, die angeblich mehr "Erfolg" haben als du
oder haben könnten.
Vielleicht kannst du auch deine Definition von Er-
folg etwas verändern? Ich finde, du bist ziemlich
erfolgreich, denn du hast dich aus einer kritischen
Situation selbst gerettet und durchgehalten, dich
nicht umgebracht, nicht aufgegeben.
Zu deinen Depressionen: hat dich jemand schon
auf das Thema Zink aufmerksam gemacht? Durch
Schockerlebnisse und Drogenkonsum kannst du
von diesem Mineralstoff einen großen Teil deines
Bestandes verlieren und Zinkmangel kann eine
Ursache von Depressionen und Suizidgedanken
sein. Vielleicht magst du mal hier den Test mach-
en und eine Zinkkur, wenn nötig? www.zinktest.de

Alles Gute und lass mal wieder von dir hören!
Werner
 

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