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Zu sehr verhätschelt von meiner Oma

Tymmi98

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin neu hier und bräuchte einen Rat bei folgendem Problem:

Ich bin 19 Jahre alt und werde von meiner Großmutter wie ein kleines Kind behandelt. Dazu muss ich sagen, dass ich eine schwere körperliche Beeinträchtigung habe und teilweise auf ihre Unterstützung angewiesen bin (vor allem in den Schulferien). Allerdings übertreibt sie es damit desöfteren. Z. B. spricht sie für mich, wenn ich von anderen etwas gefragt werde oder erzählt wildfremden Leuten Details aus meinem Privatleben.

Über das Thema habe ich mich sehr oft mit ihr unterhalten und sie sagt immer, dass sie mich wie einen Erwachsenen behandeln würde. Aber sie vergisst die Unterhaltung sofort und fängt nach ein paar Sekunden wieder damit an. Noch dazu versucht sie mir einzureden, das sie der wichtigste Mensch für mich ist und ich ohne sie einsam und traurig wäre. Es ist aber das Gegenteil: Wenn ich bei ihr zuhause bin, fühle mich einsamer als an den meisten anderen Orten, weil wir die ganze Zeit in ihrem Haus sind und sie mein einziger Sozialkontakt ist.

Einen Teil der Weihnachtsferien verbrachte ich in meinem Internat, in dem gleichaltrige Leute untergebracht sind. Dort fühlte ich mich ziemlich wohl und hatte sehr viel Spaß. Am letzten Tag besuchte mich meine Oma und fragte mich, wie ich es dort fand. Ich sagte, dass es mir gefiel. Sie sagte dazu: „Es kann gar nicht sein, das es ohne deine Oma schön ist“. Daraufhin dachte ich, dass sie ihre Gefühle auf mich überträgt, da sie eigentlich die einsame ist und ohne mich deprimiert ist. Sie hat selbst kaum Kontakte und sagt Verabredungen ab, da sie sich um meinen kranken Opa und um mich kümmern „muss“. Es gibt zwar andere Möglichkeiten zur Versorgung, aber sie sieht das als ihre Pflicht. Vielleicht benutzt sie es als Ausrede, damit sie sich als Opfer bestätigen kann.

Das ist auch das, was mich davon abhält, alle Ferien im Internat zu verbringen. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich hab ihr schon vorgeschlagen, etwas gegen ihre Einsamkeit zu tun, was sie jedoch ablehnt, da sie (wie gesagt) meinen Opa pflegen muss oder sie die Arbeit im Haushalt vorzieht. Es würde mir wehtun, sie im stich zu lassen, aber ich muss ja auch auf meine Bedürfnisse achten.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Tymmi,

es sieht schon so aus, dass Deine Oma Deine Behinderung nutzt, um sich wichtig zu fühlen. Eigentlich kann sie einem Leid tun. Sie hat sicher ein Problem .... Aber es ist nicht richtig von ihr, Dich für eine Lösung zu "benutzen". Ich denke, es ist schon wichtig für Dich, dass Du Dich an Deinen Zielen orientierst und Deine Zeit z.B. mit Gleichaltrigen verbringst.

LG, Nordrheiner
 

miama

Mitglied
Hallo,

das erinnert mich an meine Mutter. Ich habe auch Einschränkungen, und sie profiliert sich damit, meine "Betreuerin" sein zu wollen. Bei ihr ging das sogar so weit dass sie versuchte mich zu entmündigen, doch damit bekam sie vor dem Richter kein Recht. Ihre Sucht, mir "helfen" zu wollen zeitgleich dass sie aber meinen Willen ignorierte, war/ist schon auffallend...

Wie schützt mich sich davor?

Eine einhaltige Lösung gibt es hier wohl nicht, Situationen sind unterschiedlich, Menschen auch. Für mich war meine Lösung nur eine vollständige Trennung von ihr.

Jedoch, angenommen ich hätte wieder Kontakt zu ihr, und ich denke irgendwann wird das auch wieder der Fall sein, so denkt sie alles sei wieder genauso wie es früher war. Ich also das kleine, von ihr zu betreuende behinderte Mädchen und sie meine "Betreuerin". Jeder Mensch lebt irgendwo in seiner eigenen Welt. Daran kann man von außen auch nichts ändern.

Man muss sich vor ihrer Sichtweise innerlich schützen, man muss versuchen, autonom zu bleiben.

Das gelingt mal besser, mal schlechter...
 
G

Gelöscht 69454

Gast
Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Oma ist. Aber vereinfacht bin ich der Meinung, dass je älter die Menschen sind, um so schwerer fällt es ihnen, etwas bzw sich zu ändern. Außerdem kannst du es ihr nicht von außen „aufzwingen“, sich zu ändern. Sie muss es schon selbst wollen. Dh schau nach Dir und Deinen Zielen - vielleicht sucht sich Deine Oma dann von allein eine andere Beschäftigung. Im Moment hat sich nicht wirklich einen Grund dazu, denn für sie funktioniert das aktuelle System anscheinend gut.

Da es früher (ihr ihrer Jugend) ja auch weniger Unterstützung für Menschen mit Behinderungen gab, kann sie sich vielleicht wirklich nicht vorstellen, dass es Dir allein / im Internat gut geht. Kannst du evtl sie daran etwas teilhaben lassen? (Fotos zeigen, Erlebnisse erzählen, Freunde mitbringen ...)
 

Sommernachttraum

Neues Mitglied
Ich kenne ähnliches Verhalten auch bei meinen Großeltern.
Ich muss mich bei meinen Vorpostern anschließen und möchte dir schreiben, das du sie nicht ändern kannst.

Aber wenn sie Sachen vergisst, hast du mal an was Anderes gedacht?
 

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