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Zu Faul zum Leben?

Totale Finsternis

Neues Mitglied
Hallo,

Vorweg: Ich rede so ungern um den heißen Brei herum. Das ist mein erster Beitrag. Mich würde vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten interessieren. Lösung(en) suche ich nicht.

Ich bin bald 40 und wollte eigentlich nicht mal 30 werden. Mein Urteil damals, mitte 20, war richtig. Es nervten mich einfach zahlreiche Therapeuten, die ihr Ding durchzogen. Ich kenne sie alle auswendig, die Interventionen, die methodentypischen Reaktionen.

Auch in therapeutischen Kliniken, Irrenanstalten trifft es eher, war ich öfter. Die Therapeuten sind in der Regel verrückter als die Patienten. Würde ich mich außerhalb der Mauern so verhalten, wie ich mich nach Therapeutenansicht verhalten soll, wäre ich ziemlich schnell unten durch und würde mich in einer Behindertenwerkstatt wiederfinden, wo man mich richtig billig ausbeuten könnte. Oder spricht wirklich irgendjemand auf Arbeit so, wie er es in der Klinik vermittelt bekommen hat? Also das doofe Spielchen von richtig Abgrenzen auf Psychosprech? Macht die Achtsamkeitsübungen, mit denen man sich schon allein richtig bescheuert vorkommt?

Zu meinem Problem: Ich fühle mich jeden Tag gezwungen, irgendwas zu machen. Meinen Job, Genuss und Lust vorgaukeln und vieles mehr. In Wirklichkeit würde ich mich einfach gern ausschalten, wenn es einen Knopf gäbe. Rein technisch wäre das heute ja kein Problem, dass man einfach einschläft und nie wieder aufwacht. Aber nein. Ich kann als erwachsener und voll geschäftsfähiger Mensch noch immer nicht einfach einen schnellen, sauberen, professionellen Tod, bitte ohne das übliche Geseiere und die Gefühlsduselei von Angehörigen, Ehrenamtlichen und Co., haben. Es könnte und sollte so einfach und formal sein wie die Beantragung eines Personaldokuments oder ein Wohnortwechsel. Vertrag/Verwaltungsakt, Bezahlung, Exitus. Bevor hier über Missbrauch diskutiert wird, da wird in den Medien alles durcheinandergebracht. Wer eine Selbsttötungsmöglichkeit bestimmungsgemäß zur Selbsttötung nutzt, betreibt keinen Miss-, sondern Gebrauch.

Ich hoffe, das kann hier mal so stehen bleiben und diskutiert werden. Wehleidig bin ich auch nicht, harsche Kritik und zur Sache kommen sind genau mein Ding.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Hi TF..

Teilenehmen oder abbrechen, das kann doch den anderen egal sein, das ist deine Privatsache.

Ich glaub nicht, dass du zu faul bist, um dich noch mal durchstarten zu lassen, mir kommt vor du weißt einfach nicht wozu und wohin, oder?
 

Bergkristall000

Aktives Mitglied
Also wer sich wirklich umbringen will, der findet einen Weg. Wer keinen Weg findet ist anscheinend nicht lebensmüde genug. Ich glaube dir ist klar, dass sich gesellschaftlich in nächster Zeit nichts zum Thema Selbstmord ändern wird.

Wenn du keinen Sinn im Leben siehst, liegt das wahrscheinlich daran, dass du keine transzendente Ewigkeitsperspektive hast. Wenn atheistischer Hedonismus die einzige Lebensphilosophie ist, die man zur Verfügung hat und es dann mit dem Genuss nicht so recht klappen will, weil man kein Geld hat oder weil man krank ist, dann macht das Leben natürlich keinen Sinn.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Falls es dich interessiert, ich nehme teil, lebe noch, weil ich tausende Wahlmöglichkeiten habe, wie ich leben möchte. Abbrechen und mich ins Nirvana befördern- wieso? Ich brauch ja nur zugreifen und ganz etwas anderes angehen, wenn mir DIESE Lebensvariante nicht zusagen sollte. Dann sag ich tschüss und geh da raus und mach ganz was anderes, das mir mehr gefällt. So lang kann ich gar nicht leben, um das alles auzuschöpfen können, was machbar wäre.

Wer aussteigen will, wer damit spekuliert, sein Leben beenden zu wollen, der, so denke ich, der meint eigentlich das, was er gerade macht und tut und hat soll weg. Das müsste er dann loslassen und hinter sich lassen, zugleich aber natürlich NICHT sterben deshalb. Dieser Welt, die er auf sich geladen hat, die müsste er bloß verlassen, sich eine andere schaffen, ganz anders, ganz neu anfangen.

Wieso machst du kein Ende mit diesem Nonsens, der dir eh nicht gefällt? Wieso ziehst du nicht einfach weg und machst was völlig anderes?
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Also wer sich wirklich umbringen will, der findet einen Weg. Wer keinen Weg findet ist anscheinend nicht lebensmüde genug. Ich glaube dir ist klar, dass sich gesellschaftlich in nächster Zeit nichts zum Thema Selbstmord ändern wird.

Wenn du keinen Sinn im Leben siehst, liegt das wahrscheinlich daran, dass du keine transzendente Ewigkeitsperspektive hast. Wenn atheistischer Hedonismus die einzige Lebensphilosophie ist, die man zur Verfügung hat und es dann mit dem Genuss nicht so recht klappen will, weil man kein Geld hat oder weil man krank ist, dann macht das Leben natürlich keinen Sinn.
Hach, das hast du toll formuliert Bergkristall.

Wie wenn man immer im Kreis geht, so kommt mir dieses Leben vor, das nicht nach oben hin geöffnet ist. Da muss man ja lebensmüde werden, wenn man ......???? Ich bin nicht sicher, ob das etwas mit der "Christlichkeit" zu tun hat, oder wie du dick unterstreichst, mit "Jesus" usw.
Man kennt in vielen Kulturen diese Worte nur vom Hörensagen, oder gar nicht, aber spürt trotzdem elementare Lebensfreude. Die ist in uns angelegt. Man braucht sicher keinen Cent, oder einen guten Standart, um komplett gerne am Leben zu sein und es sehr schön zu finden.
 

Totale Finsternis

Neues Mitglied
Wieso ich nicht einfach etwas Anderes mache? Wohl aus den Gründen, warum ich nicht das machen will, was ich gerade mache. Ich will einfach nicht wegziehen was etwas ganz Anderes machen. Ich möchte wirklich gar nichts machen. Etwas Anderes wird sicher ganz toll, wenn ich schon bisher 40 Jahre lustlos herumkrebse.

Ich bin guter Dinge, dass sich in Punkto Suizidfreiheit in den nächsten Jahren vieles zum Besseren wendet. Die alten Säcke, die früher das Umfeld von Selbstmördern terrorisiert haben und heute in übergriffigpaternalistischer Manier von oben herab behandeln, haben spätestens seit dem Urteil des B-VerfG ausgedient. Es dauert, bis es auch in den letzten Niederungen der Gesellschaft ankommt, aber das kann schnell gehen, wenn es mal angefangen hat zu rollen.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

Vorweg: Ich rede so ungern um den heißen Brei herum. Das ist mein erster Beitrag. Mich würde vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten interessieren. Lösung(en) suche ich nicht.

Ich bin bald 40 und wollte eigentlich nicht mal 30 werden. Mein Urteil damals, mitte 20, war richtig. Es nervten mich einfach zahlreiche Therapeuten, die ihr Ding durchzogen. Ich kenne sie alle auswendig, die Interventionen, die methodentypischen Reaktionen.

Auch in therapeutischen Kliniken, Irrenanstalten trifft es eher, war ich öfter. Die Therapeuten sind in der Regel verrückter als die Patienten. Würde ich mich außerhalb der Mauern so verhalten, wie ich mich nach Therapeutenansicht verhalten soll, wäre ich ziemlich schnell unten durch und würde mich in einer Behindertenwerkstatt wiederfinden, wo man mich richtig billig ausbeuten könnte. Oder spricht wirklich irgendjemand auf Arbeit so, wie er es in der Klinik vermittelt bekommen hat? Also das doofe Spielchen von richtig Abgrenzen auf Psychosprech? Macht die Achtsamkeitsübungen, mit denen man sich schon allein richtig bescheuert vorkommt?

Zu meinem Problem: Ich fühle mich jeden Tag gezwungen, irgendwas zu machen. Meinen Job, Genuss und Lust vorgaukeln und vieles mehr. In Wirklichkeit würde ich mich einfach gern ausschalten, wenn es einen Knopf gäbe. Rein technisch wäre das heute ja kein Problem, dass man einfach einschläft und nie wieder aufwacht. Aber nein. Ich kann als erwachsener und voll geschäftsfähiger Mensch noch immer nicht einfach einen schnellen, sauberen, professionellen Tod, bitte ohne das übliche Geseiere und die Gefühlsduselei von Angehörigen, Ehrenamtlichen und Co., haben. Es könnte und sollte so einfach und formal sein wie die Beantragung eines Personaldokuments oder ein Wohnortwechsel. Vertrag/Verwaltungsakt, Bezahlung, Exitus. Bevor hier über Missbrauch diskutiert wird, da wird in den Medien alles durcheinandergebracht. Wer eine Selbsttötungsmöglichkeit bestimmungsgemäß zur Selbsttötung nutzt, betreibt keinen Miss-, sondern Gebrauch.

Ich hoffe, das kann hier mal so stehen bleiben und diskutiert werden. Wehleidig bin ich auch nicht, harsche Kritik und zur Sache kommen sind genau mein Ding.

Tut mir leid aber bei dem was du schreibt hege ich da ernste Zweifel an der Richtigkeit dieser Aussage.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 123116

Gast
Also wer sich wirklich umbringen will, der findet einen Weg. Wer keinen Weg findet ist anscheinend nicht lebensmüde genug. Ich glaube dir ist klar, dass sich gesellschaftlich in nächster Zeit nichts zum Thema Selbstmord ändern wird.
Die Möglichkeiten, die man so hat, sind allesamt relativ brutal und/oder schmerzhaft und sollte es schief gehen, überlebt man im schlimmsten Fall schwerbehindert. Ich finde es wichtig, sowas zu erwähnen, einfach um mal klarzustellen, wie verzweifelt ein Mensch sein muss, um dieses Risiko überhaupt einzugehen.

Ich kann dich in einem gewissen Rahmen verstehen, @Totale Finsternis. Wenn das Leben nur noch mühsig ist, dann ist diese Reaktion wohl normal. Ich weiß allerdings nicht, worüber man sich groß austauschen sollte.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich bin guter Dinge, dass sich in Punkto Suizidfreiheit in den nächsten Jahren vieles zum Besseren wendet. Die alten Säcke, die früher das Umfeld von Selbstmördern terrorisiert haben und heute in übergriffigpaternalistischer Manier von oben herab behandeln, haben spätestens seit dem Urteil des B-VerfG ausgedient. Es dauert, bis es auch in den letzten Niederungen der Gesellschaft ankommt, aber das kann schnell gehen, wenn es mal angefangen hat zu rollen.
Ich wüsste nicht, wer dich an einer Selbsttötung hindern sollte. Du hast doch "Suizidfreiheit".
 

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