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Zu anspruchsvoll für Freundschaften?

naoki

Neues Mitglied
Hallo,

ich heiße Alex, bin 26 Jahre alt, studiere Informatik und Japanologie in Leipzig und fühle mich zunehmend schlechter.
Ich habe überhaupt keine Freunde. Das war mehr oder weniger schon immer so. In der Schule hatte ich, bis sich meine Familie etwa 2007 endlich Internet besorgte, keinen Kontakt zu meinen Mitschülern. Erst als ich die Möglichkeit hatte, mit ein paar wenigen Mitschülern gemeinsam Videospiele zu spielen, hatte ich erstmals das Gefühl, immerhin zu ein oder zwei Personen ein freundschaftsähnliches Verhältnis zu bekommen. Man spielte halt ab und zu miteinander, aber ein richtige Freundschaft wurde nie daraus. Bereits einen Tag nach Schulabschluss war der Kontakt weg. Bis dahin war ich immer der letzte Ausweg, mit dem man sich beschäftigte, wenn all die anderen Freunde keine Zeit hatten, sozusagen das Sonntagsprogramm im Fernsehen, wenn nichts Vernünftiges läuft.

Doch das ist jetzt schon einige Jahre her. In der Zwischenzeit habe ich nach dem eben erwähnten Realschulabschluss ein Jahr gearbeitet, mein Abitur nachgeholt und schließlich ein Doppelstudium begonnen, das bis jetzt sehr gut läuft. Ich liebe das Studium, ich liebe meine Wohnung, ich bin froh, dass ich gute Noten habe.

Aber mir fehlen Freunde. Richtige Freunde. Ich wünsche mir nichts mehr, als Menschen, die mich vielleicht mal als erstes fragen, ob ich nicht was unternehmen möchte. Die bei allem mitmachen. Die sich regelmäßig mit mir treffen wollen, um irgendwas zu unternehmen. Vielleicht Menschen, die auch keine Freunde haben und sich nichts sehnlicher wünschen, als einfach einen guten Freund, einen richtig guten Freund zu haben. Aber wie findet man Freunde?

Ich habe keine Ahnung. Ich habe keinen Anschluss zu meinen Kommilitonen, die entweder bereits Freundschaften pflegen und wo man am Ende wieder nur der letzte Ausweg ist, wenn die anderen Freunde keine Zeit haben, oder die Hobbys nachgehen, mit denen ich mich überhaupt nicht identifizieren kann. Ich mag keinen Lärm, keine Filme, keine Raucher, keinen Alkohol, keinen Geschlechtsverkehr und ich feiere nur, wenn ich einen Grund dafür habe. Außerdem bin ich sehr verschlossen und nicht besonders gesprächig. Das sind keine guten Voraussetzungen für das Schließen von Freundschaften in einer Gesellschaft, wo man ja mehr oder weniger zu genau diesen Dingen gedrängt wird, um nicht abgehängt zu werden, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Bin ich als Mensch vielleicht für Freundschaften ungeeignet? Ist es einfach unnormal, wenn man einfach nur mit Freunden am See sitzen möchte, ohne sich zu besaufen, und einfach nur reden möchte oder die schöne Natur beobachten möchte? Gibt es vielleicht einfach keine anderen Menschen außer mir, die derart gestrickt sind und keine Freunde haben? Ist es zu viel des Guten, wenn man sich wenigstens einmal in der Woche trifft, um Brettspiele zu spielen, gemeinsam in der Natur zu wandern, über Politik und Naturwissenschaften zu diskutieren und einfach gemeinsam glücklich ist, weil man einen Menschen vor sich hat, mit dem man alles teilen kann? Wo und wie finde ich solche Menschen?

Ich bin derzeit in Japan und werde im August nach Deutschland zurückkehren und werde versuchen, bei einer Gruppe für Brettspiel-Enthusiasten mein Glück zu finden, aber ich wage zu bezweifeln, dass das etwas bringt, weil die Menschen entweder einfach nicht zu mir passen oder bereits mehr als genügend Freunde haben, die sie jederzeit mir vorziehen würden.

All das macht mich sehr unglücklich. Ich will doch einfach nur einen Menschen, für den ich da sein kann und der für mich da ist, ob männlich oder weiblich und rein auf freundschaftlicher Ebene. Könnt ihr mir bitte helfen? Könnt ihr mir bitte Tipps geben? Fühlt sich von euch vielleicht jemand genau wie ich? Bin ich einfach zu anspruchsvoll?

Es muss doch jemanden geben, der in der Nähe wohnt und der oder die so fühlt wie ich…
 
K

kasiopaja

Gast
Naja, man kann trinken, diskutieren und Brettspiele spielen bzw. am See sitzen zu gleicher Zeit.

Manchmal gibt es nicht nur das eine oder andere........
 

Zitronentorte

Aktives Mitglied
Hallo Alex,

wenn es schwierig ist, sich irgendwo anzuschließen, dann gründe doch selbst eine Gruppe, deren Organisator du bist. Annonciere im Kreuzer, bei Groops oder newintown (ich bin vielleicht nicht auf dem neuesten Stand, was es alles gibt). Die Aktivitäten strickst du um Dinge, die dich interessieren. Vielleicht kannst du auch eine/n Tandem-Partner/in für Japanisch suchen oder eine Japan-Gruppe gründen. Oder du schaust mal, ob es eine Städtepartnerschaft von Leipzig zu einer japanischen Stadt gibt. Wenn nicht - organisierst du eine.

Ich hab mich damals mit Mitte 20 auf eine Kreuzer-Anzeige gemeldet, wo jemand andere fahrrad-fahr-wütige Leute suchte, um 1x in der Woche abends eine große Runde zu radeln. Es fanden sich so 6 - teilweise 10 Leute zusammen, die regelmäßig große Radtouren machten. Im Winter sind wir dann 1x die Woche Badminton spielen gegangen. Kannst du auch auf jede andere Freizeitbeschäftigung übertragen ;-)

Ich denke, als Student hast du noch die besten Chancen, Anschluss zu finden. Wenn du erst im Beruf bist, wird es schwerer.

Ich drück dir die Daumen und wünsche dir noch eine schöne Zeit in Japan. LG, Anne
 

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