Hallo Aneref,
Er zieht sich zurück und gibt seiner Sucht "Selbstverletzung" doch nach.
Hm, so ist es auch wieder nicht. Ich habe nie beobachtet oder an Körperstellen irgendwelche Male gesehen, die auf Selbstverletzung hinwiesen.
Ich finde bei ihm ist es eher eine Verletzung seelischer Art, die er sich immer wieder selbst zufügt.
Und das ist auch der Grund, warum er Schluss gemacht hat.
Eigentlich ging das fast schon seit dem Anfang unserer Beziehung, dass er mich über meine Verflossenen ausfragte. Ich hatte zwar wenig feste Beziehungen, aber wegen einer großen Enttäuschung in meiner ersten Beziehung hin und wieder nur "lockere Verbindungen". Das hat er nie verstanden und fand es abwegig, dass ich auch einmal einen One-Night Stand hatte. Wir stritten uns also (bzw. er regte sich furchtbar auf, wenn wir auf dieses Thema zu sprechen kamen) wegen dieser vergangenen Geschichten, quetschte mir regelrecht über jedes Detail (auch was das Sexuelle angeht) aus. Dabei hatte dies fast schon Verhörcharakter. Er wiederholte seine Fragen, bohrte an meinen Antworten herum, um zu testen ob ich mich darin verstrickte. Ich ließ dies alles über mich ergehen, weil ich ihn liebte und hoffte, dass dann wieder Frieden war. Doch dem war nicht so, er wiederholte immer und immer wieder dieses Verhaltensmuster, beteuerte auch oft, er wolle nicht mehr daran denken, doch es gelang ihm nicht.
Ich kann nicht sagen, wie unangenehm es war, ihm Rede und Antwort zu stehen, da ich selber nicht so stolz auf meine "Geschichten" bin und ich finde einfach, man kann solche Dinge auch für sich behalten dürfen. Was doch zählt ist das Jetzt. Und dass man sich mag und dass man "Frieden" hat.
Er fügte sich durch dieses Grübeln, dieses Nachhaken und der damit verbundenen quälenden Eifersucht permanent seelische Verletzungen zu...
Es hat mich so erschrocken, als er sich bei unserem letzten Streit selber Ohrfeigte. War schlimm mit anzusehen.
Auch wenn dieses Verhalten nicht Borderline ist, so glaube ich, irgendetwas stimmt da nicht.
Liebe Grüße,
Verena