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Zerstört die Mutter unsere Beziehung oder übertreibe ich?

liest

Neues Mitglied
Hallo,




Ich hatte gerade einen riesen Krach mit meiner Freundin. Der Grund ist wiedermal ihre Mutter.



Meine Freundin (27) pflegt, wie sie selbst sagt, eine „ ganz besondere“ Beziehung zu ihrer Mutter. Sie hat vorher dort gewohnt und ist nun bei mir eingezogen, wenn auch noch nicht eingetragen.



Ich habe das Gefühl, dass die Mutter sie vereinnahmt. Sie macht meiner Freundin zum Beispiel Schuldgefühle. Versucht sich selbst in unsere Unternehmungen einzuladen und schmollt, wenn meine Freundin Nein sagt. Und sie verlangt von meiner Freundin, dass sie ihr beim Haushalt unter die Arme greift.



Eigentlich dachte ich, dass wir einen Kompromiss geschlossen hätten. Nun ist herausgekommen, dass meine Freundin wütend auf mich ist und das gar nicht will.



Das bedeutet, sie möchte „spontan“ zu ihrer Mutter fahren, wann sie will, inklusive Übernachtung. Wie oft pro Woche kann sie mir nicht sagen. Außerdem will sie regelmäßig Wochenenden bei der Mutter verbringen.


Dazu muss man sagen, dass meine Freundin viel arbeitet, auch am Wochenende. Die Zeit ist eh schon knapp und ich mache bereits 70% des Haushaltes.


Am meisten Sorgen macht mir aber, dass meine Freundin gar nicht das Problem sieht. Sie findet, die Beziehung zu ihrer Mutter löblich und hasst es, wenn ich das Verhalten der Mutter kritisiere.


Sehe ich das zu eng? Ich habe Angst, in so eine schräge Dreiecks-Dynamik zu geraten, wo ich ständig in Konkurrenz mit ihrer Mutter treten muss. Ich bin schon 30 und ich möchte eine solide Beziehung führen und nicht ständig Angst haben, dass meine Freundin jederzeit zu ihrer Mutter abhaut, so wie heute mitten im Streit.



Ich brauche eine unparteiische Meinung, ob das so normal ist. Da ich eine recht schwierige Vergangenheit habe, tue ich mich damit schwer.

Danke schonmal
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ihr passt nicht zusammen, daher zerstört nicht die Mutter eure beziehung, sondern das schafft ihr schon ganz alleine.

Wenn deine Freundin diese Bindung zur Mutter möchte, dann ist das so.

Du kannst Menschen nicht ändern.
 
G

GrayBear

Gast
Hallo liest,

jede Beziehung wird durch die unterschiedlichsten Einflüsse geprägt. "Normal" ist da oft nur der äußere Anschein und was bringt "normal", wenn es nicht Dein "normal" ist? Offenbar ist ihr "normal" ein deutliches Zeichen dafür.

Du hast einige Ängste, dass Deine Beziehung zu Deiner Freundin "zerstört" werden könnte, wenn es Deine Freundin zu leicht hat, zu ihrer Mutter zu flüchten? Dass es in eurer Beziehung zu so heftigen Streitigkeiten kommen könnte, die eine Flucht sinnvoll erscheinen lassen, ist für Dich normal, aber diesen "Ausweg" willst Du besser versperren?

Ich kann verstehen, dass Du gerne "klare Verhältnisse" haben möchtest und manchmal ist es auch einfach nur nervig, wenn sich andere in die wenigen "gemeinsamen Momente" einmischen, aber dann nützen in Ruhe getroffene Absprachen im Vorfeld viel mehr, als das Aufbauen von Forderungen.

Im Grunde ist es ganz simpel: sag Deiner Freundin, was Du gerne hättest und liefere Kompromissvorschläge, was für Dich in Ordnung wäre und was nicht. Dann kann sie Korrekturen einbringen und ihr findet eine Lösung. Oder ihr findet eben keine Lösung, weil sie oder Du zu wenig von euren Standpunkten abweichen wollt. Dann war es das eben, wenn euch dieser Punkt "Mutter" so wichtig ist. Ihr beide solltet euch einig werden.

Wenn Du aber von Deiner Freundin erwartest, dass das "stärkere Argument" zählt, weil soooo viele Menschen eher der Mutter den Laufpass geben würden, als dem Freund, dann möchte ich Dich fragen, ob Du mit "den Leuten" eine Beziehung führst, oder mit Deiner Freundin? Jeder Mensch hat "Eigenarten" und jeder Mensch ist darin unterschiedlich anpassungsfähig. Wenn Du mit Druck bewerkstelligen willst, was mit Einsicht und gegenseitigem Respekt nicht möglich war, dann frage ich mich, wie beziehungsfähig Du bist.

Ob sich das mit der Zeit "einschleift" oder ihr durch unterschiedliche Erfahrungen Lösungen findet, an die ihr heute noch nicht denkt, hängt davon ab, wieviel Vertrauen Du in diese Beziehung und Deine Freundin investieren willst und kannst. Wenn Du nur darauf vertraust, dass Du "gewinnen" wirst, dann hat eure Beziehung verloren. Sollte die Liebe zu Deiner Freundin nicht mit beinhalten, dass Du Dinge, DIE IHR WICHTIG SIND unterstützt und sogar förderst, auch wenn sie nicht Deinem Wunsch entsprechen? Nein, DU musst nicht zu allem ja und Amen sagen, aber bei Herzensangelegenheiten? Wenn Du das nicht kannst (warum auch immer), dann sage Nein. Das ist Dein und ihr Recht.

Ja, das Ganze ist nicht einfach und es braucht auch Geduld und Respekt vor einander und auch die Mutter muss dazu lernen, ein "Nein" zu akzeptieren. Da ist auch sie nicht ausgeschlossen.

Eine Front aufzubauen und Deine Freundin damit zu überrollen zeigt nur, dass Du ihr zu wenig Achtung und Respekt entgegenbringst, denn Dein Argument ist Dir wichtiger, als sie. Wo ist Deine Liebe in diesem Moment? Sie würde andere Wege und Worte finden.

Du darfst dieses "seltsame Dreiecksverhältnis" ablehnen, auch das ist Dein Recht. Aber damit reduzierst DU eure Beziehung auf einen Konkurrenzkampf zwischen Dir und der Liebe zu ihrer Mutter. DU bist dann womöglich nur "eifersüchtig" und "bedürftig" und das ist wenig erwachsen. Das soll keine Kritik an Dir sein und ob dem so ist oder nicht, kannst Du hoffentlich besser sehen, als ich, denn Du musst die nächsten Schritte entscheiden.

Wenn Du 70% des 2-Personen-Haushalts machst, na und? Wäre es besser, wenn es umgekehrt wäre? Ist 50-50 das einzig mögliche Ideal?

Deine Beziehung wird Dich mit allen Deinen inneren "dunklen Ecken" konfrontieren, Dich mit der Nase darauf stoßen. Eine tiefe Beziehung zu einer Frau wird Dich IMMER an Deine Grenzen führen und noch darüber hinaus. Das macht Angst, lässt Dich wütend und traurig werden und wenn Du noch nicht zu trennen gelernt hast, was dabei Dein "Mist" ist oder auf ihrem "Mist" gewachsen ist, dann lernst Du diese Lektion eben jetzt. Oder Du bekommst zumindest die Chance dazu.

Mir scheinst Du eifersüchtig und ängstlich zu sein. Das ist ok und es macht Dich wach. Schau genau hin, bei Dir und bei ihr. Aber hänge ihr nicht Deine Eifersucht und Deine Ängste als Mühlsteine an den Hals, nur damit Du "gewinnst", denn dann verliert ihr beide. Diesen Prozess nennt man "an einander wachsen" und das geht selten ohne Zugeständnisse und der Erkenntnis der eigenen Schwächen ab. Aber er lehrt euch besser zu sehen und das vertieft eure Liebe, wenn ihr mutig und entschlossen seid, dafür und für einander einzustehen.

Nimm Deine Bedürfnisse ernst und schließe keine faulen Kompromisse, aber gestehe dieses Recht auch anderen zu und dann schaut, was ihr GEMEINSAM daraus machen könnt. Dazu wünsche ich Dir Kraft, Geduld und eine Liebe, die viel stärker ist, als Deine Angst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Schokoschnute

Aktives Mitglied
Ich würde sagen das es wohl erstmal eher Schwierig für Dich bleibt.

Zwischen Mutter und Tochter ist eine ganz besondere Beziehung,schreibst du.
Sie haben sich beide noch nicht abgenabelt und sind sich sehr gewöhnt und Vertraut.

Ich würde an deiner Stelle einfach mal sehen,was für Dich an Liebe/ Zeit und Aufmerksamkeit übrig bleibt,..wenn du dazu nichts sagst oder forderst.

..spätestens nach 1,5 Jahren erkennt man ganz Gut ob es für eine gute Beziehung passt,wenn es vorher nicht schon Klar wird.

Leicht ist es wirklich nicht für Dich,es sei denn du wirst zum Traum Schwiegersohn der eine gute Bindung zur Mutter aufbauen kann.
 

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