Wünsche für ein schönes/einen schönen......

Ich verstehe nicht, was du meinst?
Wenn ich zu dir sage: "ich wünsche dir einen schönen Tag ", ist das falsch?

Ich finde, man muss nicht gleich allen Gedankenlosigkeit oder gar Empathielosigkeit unterstellen, die einem ein schönes Wochenende oder einen schönen Tag wünschen.

Es ist einfach freundlich gemeint. Nichts weiter.

Kommt auf den Zusammenhang an. Es ist trotzdem höflich und freundlich. Aber wenn ich kein wirkliches Interesse am Gegenüber habe, weil man sich nicht kennt, warum sollte man dem jetzt Bedeutung beimessen.

Anders ist es nicht gemeint und ehrlich gesagt, wenn mir zum Beispiel im Laden nach dem Einkauf das sagt, nehme ich das genauso wenig ernst wie mein Gegenüber das "gleichfalls".

Du hast anscheinend sehr wenige Kontakte, wenn dich der Gebrauch von diesen Floskeln so beschäftigt.

Das ist reine Höflichkeit.

Du kannst den "Wunsch" annehmen oder nicht. Wenn Dir nicht danach ist, weil Du keinen schönen Tag haben wirst, weil Du trauert, dann ignoriere es doch einfach.

Ich versuche, gezielt auszuwählen, wem ich was wünsche.
Ich wünsche zum Beispiel gerne ,,einen schönen Tag mit tollen Begegnungen", oder mit ,,spannenden Erlebnissen", oder ,,einen baldigen Feierabend" oder, oder, oder.
Und ehrlich, ich mache mir schon relativ viele Gedanken darum, wem ich was wünsche.

Ein gedankenloser Wunsch wäre für mich einfach sinnlos🤷‍♀️.

Dir, liebe TE, wünsche ich sehr, dass Du den traurigen Verlust gut für dich verarbeiten kannst.

Begrüßungen und Abschiede sind oft floskelhaft. Man sagt "guten Tag" und "noch einen schönen Abend" ohne darüber nachzudenken. Wenn man weiß, dass es demjenigen schlecht geht, kann man das natürlich anderes formulieren. Aber es bleibt erstmal ein Wunsch, dass es der Person gut gehen möge, was ich erstmal an sich nett finde.

Man kann die Gedanken und Gefühle anderer Menschen nicht lesen, dem einen tut sowas gut, dem anderen nicht, dem anderen ist es egal.

Wenn man trauert, ist man besonders sensibel und vieles schmerzt einen, was aber ein anderer so nicht immer wissen kann. Da würde es helfen, wenn man dann demjenigen sagt, dass einem das nicht gut tut.

Ich kann durchaus verstehen was du meinst. Ich mag es auch nicht, einen schönen Abend gewünscht zu bekommen, weil ich sowieso nie schöne Abende habe, da kommt das teils eher zynisch an.

Aber trotzdem bin ich absolut dagegen deshalb von anderen Menschen zu verlangen, mehr drüber nachzudenken wem sie jetzt was genau wünschen. Die können ja nicht wissen, wie es in mir aussieht. Generell finde ich, driftet unsere Gesellschaft viel zu sehr dahin ab, die Verantwortung immer auf andere abzuwälzen. Rücksicht hier, Rücksicht da, ständig wird überall Rücksicht gefordert. Das kann auch krank machen, wenn man ständig aufpassen muss, wem man was sagt. Die Verantwortung liegt aber bei uns selbst. Wenn du es lieber magst, keinen guten Tag /Abend/etc. gewünscht zu bekommen, liegt es in deiner eigenen Verantwortung das anzusprechen und darum zu bitten, das nicht mehr zu tun.

Wenn ich jemandem einen schönen Tag oder ein schönes Wochende wünsche, dann meine ich das durchaus ernst. Ich meine es auch ernst, wenn ich Dank (oder auch Bitte) sage. Es ist doch ganz schlimm, wenn solche Worte nur gedankenlos dahergesagt werden würden.

Das Miteinander ist doch ganz wichtig. Ich weiß natürlich, dass es für viele Menschen nur eine Floskel ist. Aber immer wieder merke ich auch, wie ernst sie es doch meinen. Nur für einen kurzen aber sehr wichtigen Moment.

Ich bin da ganz bei dir.
Klar ist das eine Floskel und ich finde auch, das das viel öfter wie früher gesagt wird.
Sicher ist es gut gemeint, aber mich nervt es.
Und ganz demonstrativ sage ICH das nie 😉
Wenn es nahestehende Leute sind, sag ich was anderes Nettes, aber nicht das.

Es gibt einsame Menschen, für die sind freundliche Verabschiedungsworte die einzigen freundlichen Worte, die sie am Tag hören.

Ich habe meine Eltern verloren und zwei Hunde gehen lassen müssen. Auch in diesen Zeiten habe ich es nie unangebracht empfunden, wenn mir jemand einen schönen Tag gewünscht hat. Im Gegenteil: ich fand den Wunsch positiv, aufbauend, auch wenn es nur eine höfliche Floskel ist. Er hat mich zumindest für eine kurze Zeit aus meiner Trauer geholt.

Selbst ein formelles "Auf Wiedersehen" kann man als unangebrachte Floskel auffassen, weiss man denn, ob das Gegenüber mich am liebsten gar nicht wiedersehen würde? Es ist eine höfliche Art, sich zu verabschieden, so, wie viele andere Verabschiedungsformeln auch. Selbst am Telefon legt man nicht einfach auf, sondern sagt z.B. "auf Wiederhören" - auch unangebracht, wenn man den anderen am liebsten nie wiederhören will.

Die wenigsten Menschen, mit denen man zu tun hat, wissen, dass man trauert. Man muss die Trauer auch nicht wie eine Monstranz vor sich hertragen und jedem Fremden erzählen. Was müsste sich die Kassiererin an der Kasse für Dramen anhören, wenn sie sich auf jedes "ich wünsche Ihnen einen schönen Tag" anhören müsste, warum es im Moment keine guten Tage sind und sie das nicht sagen soll. Oder umgekehrt: wer nimmt Rücksicht auf eine Kassiererin, der im Minutentakt ein schöner Tag gewünscht wird, obwohl sich Zuhause eine Tragödie abgespielt hat oder die von missmutigen Menschen wortlos stehen gelassen wird. Wer fragt nach ihrem Befinden? Niemand.

"Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag" sind freundliche, höfliche Worte. Man kann sie annehmen - oder auch nicht.