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Wohnsituation ändern oder lassen wie es ist?

Tamiko

Mitglied
Hallo!

ich bin mit meiner jetzigen Wohnsituation nicht ganz zufrieden, bin aber nicht sicher, ob ich mit einer Veränderung glücklicher wäre. Vielleicht ist es auch besser, alles so zu lassen wie es ist.

Hintergrund: ich wohne derzeit in einer 3-Zimmer-Mietwohnung am Rand einer Großstadt. Die Lage ist gut, ich habe Blick ins Grüne, die Wohnung gefällt mir auch optisch. Außerdem gibt es Hausmeisterservice, ich muss nie Kehrwoche machen und mich auch sonst um nichts kümmern. Ich lebe gerne am Rand einer Großstadt, weil man hier alles hat, was man braucht, z.B. bei Ärzten und Therapeuten auch große Auswahl hat, und weil ich mich hier frei von sozialer Kontrolle fühle. Außerdem kenne ich mich sehr gut hier aus und fühle mich zu Hause. Das sind die Vorteile.

Nachteile: die Miete ist hoch (warm ca. 1000 EUR, und bei Neuvermietung wäre sie inzwischen noch 200 EUR teurer, d.h. auch bei Umzug in eine kleinere Wohnung würde ich nicht wesentlich weniger zahlen).
Die Wohnung ist hellhörig (und ich geräuschempfindlich). Ich muss in der Wohnung die meiste Zeit Ohrstöpsel tragen, weil mich schon kleine Wohngeräusche der Nachbarn triggern und den Blutdruck hochtreiben. Sehr oft ist es aber auch richtig laut, da ständig irgendjemand am Renovieren ist, das Haus ist ein Hochhaus und ca. 50 Jahre alt, d.h. die Wohnungen werden laufend renoviert, und man hört es auch dann, wenn es 10 Stockwerke über einem ist. Wenn man die Fenster offen hat, hört man auch den Autoverkehr relativ laut. Dadurch, dass ich mich nicht ohne Ohrstöpsel in der Wohnung aufhalten kann, fühle ich mich eingeschränkt in meiner Lebensqualität, weil man dann eben auch viele andere Dinge, die eigentlich schön wären, nicht mitbekommt und ständig in so einer unnatürlichen Stille lebt.
Daneben gibt es noch ein paar weitere kleinere Nachteile.

Ich bin für so eine Wohnlage eigentlich nicht geboren, ich bräuchte sowas wie eine einsame Hütte im Wald, wo höchstens Vogelgezwitscher stört. Jedes Mal, wenn ich rausgehe, begegne ich anderen Menschen, und das finde ich stressig, selbst wenn man nur kurz grüßen muss oder nicht einmal das. Außerdem hätte ich gerne wieder Eigentum statt Miete.

Eine andere Mietwohnung oder Eigentumswohnung wäre keine Alternative, da könnten die gleichen Probleme wieder auftreten.

Ein kleines Haus wäre eine Alternative, denn da hätte man zumindest im Haus seine Ruhe, und könnte auch mal das Haus verlassen, ohne dass man an anderen Menschen vorbei muss.

Das Problem: hier in der Gegend muss man Millionär sein, um ein Haus kaufen zu können, und auch die Mieten sind nicht bezahlbar. Ich müsste in eine ganz andere Gegend ziehen, weit raus auf's Land. Dort könnte ich mir evtl. ein Haus leisten. Am liebsten würde ich dann (mit Hilfe einer Bank) kaufen, weil ich mich im Eigentum wohler fühle als in Miete.

Dort wäre aber dann der Weg zur Arbeit deutlich weiter als bisher, und ich müsste mich komplett umgewöhnen, es wäre alles fremd. Neue Wege, neue Läden suchen, neue Ärzte und Therapeuten, Frisör etc.
Evtl. auch weitere Wege zu Bekannten oder Familie. Nochmal ein kompletter Neubeginn, und das alles ohne irgendeine Unterstützung, weil ja keiner da wäre.

Das Landleben hat den Vorteil, dass es meist ruhiger ist, und man hat vielleicht schöne Spazierwege in der Umgebung. Aber die soziale Kontrolle ist etwas stärker als in der Stadt, und es gibt auch viel weniger Angebote. Vielleicht z.B. nur einen Orthopäden in der näheren Umgebung, und wenn der ein Depp ist, hat man Pech gehabt.
Es ist alles ein bisschen kleiner und enger, so empfinde ich es.

Aber vor dem Neuanfang, "allein in der Fremde" und alles Vertraute ist weg, hätte ich am meisten Angst.
Dann habe ich auch noch Bedenken, ob ich ein Haus alleine gut versorgen könnte, also alles sauberhalten und ggf. auch den Garten pflegen. Ich bin da nicht so der Held, was regelmäßige Pflichten angeht. Selbst für meine 3-Zimmer-Wohnung habe ich schon eine Haushaltshilfe...

Somit, schwierige Situation. Weiß nicht, was ich machen soll. Einerseits wäre der Wunsch nach dem Haus, wo ich meine Ruhe habe, mit einem kleinen Garten, wo man auch mal raussitzen kann. Andererseits die Angst davor, alles Vertraute zu verlieren und evtl. dann nicht klarzukommen und festzustellen, dass es ein Fehler war und nichts funktioniert.

Ich denke darüber schon seit 5 Jahren nach und komme zu keinem Ergebnis, weil es mir so scheint, als wären die Vor- und Nachteile beider Optionen gleich stark.

Welche Gedanken habt ihr dabei? Oder was würdet ihr tun in der Situation?

Finanziell sind beide Optionen ja nicht rosig. Wenn ich irgendwann mal nicht mehr arbeite, habe ich weniger Einkommen. Das könnte ein Problem bringen sowohl beim Bezahlen der Miete hier als auch beim Bezahlen der Darlehnsraten beim Kauf eines Hauses. Evtl. wären die Darlehnsraten sogar niedriger, aber das würde davon abhängen, wie der Zins ist nach Auslaufen der Zinsbindung, da ich ein Darlehen mit Sicherheit dann noch nicht abbezahlt habe.
 
Hallo Tamiko...

wo willst du denn hin... in deinem Leben?
Was hast du noch vor die nächsten 20-30 Jahre?
Wenn du es dir aussuchen könntest... wie wäre dein Leben in 10 Jahren?

Ganz ehrlich... jemand der 5 Jahre grübelt ob er was ändern soll, für ´ne 3 Zimmer Wohnung bei Teilzeitarbeit ohne Kinder!?... eine Haushaltshilfe benötigt.. für den ist ein Haus zu viel. (auch ein kleines Häuschen)

Was gefällt dir beim Gedanken an Eigentum denn so viel besser?
Das du wenn das Klo kaputt geht, bei Sturm 3 Ziegel vom Dach fallen... wenn der Keller voll Wasser läuft... selber zuständig bist ?😉

Bleibt dir denn nach den 1000 E miete noch gut Geld zum leben übrig?
Ich finde es für eine Person ne Menge Platz, Kohle... irgendwie fast Verschwendung... vor allem weil du dich nicht mal wohl fühlst dort.

Gruß
Mia
 
Bleibt dir denn nach den 1000 E miete noch gut Geld zum leben übrig?
Ich finde es für eine Person ne Menge Platz, Kohle... irgendwie fast Verschwendung... vor allem weil du dich nicht mal wohl fühlst dort.

Nur, wie gesagt, wenn ich jetzt in eine 2-Zimmer-Wohnung umziehen würde, müsste ich gleich viel zahlen wie für die jetzige 3-Zimmer-Wohnung, da in der Zwischenzeit die Mieten explodiert sind. Würde mir also gar nichts bringen, ein Umzug.

Außerdem:
Ein Zimmer bewohnen meine Meerschweinchen (6 Stück) allein, sie benutzen das ganze Zimmer zum Rumlaufen. Bis vor einem Jahr war ich auch als Pflegestelle für einen Tierschutzverein tätig, da brauchte ich den Platz. Dann habe ich noch Wohnzimmer und Schlafzimmer. Finde ich keinen Luxus. Ich arbeite ja auch dafür, während andere in meiner Situation lieber Rente beantragen und rumjammern.

Ich habe lange in einer Einzimmer-Wohnung gelebt, aber auf Dauer ist das nichts, weil man kein Hobby auf so wenig Fläche ausüben kann, und man hat für nichts Platz, das ist kein Zustand, in dem man alt werden will, wenn man die Wahl hat. Unordnung kann in einer kleinen Wohnung auch ein größeres Problem sein als in einer großen, weil man eben für nichts Platz hat und dann alles rumliegt.

Eigentum ist besser, weil das Lebensgefühl ein ganz anderes ist. Man hat wirklich ein eigenes Zuhause, nicht nur ein geliehenes, das einem jederzeit jemand wegnehmen kann und wo man auch immer aufpassen muss, dass man nichts macht, was dem Vermieter nicht passt.
Wenn ich etwas kaputt mache, was mir gehört, dann kann ich damit auch viel besser leben als wenn ich fremdes Eigentum kaputt mache, auch wenn die Kosten, es zu ersetzen, die gleichen sind.

Wo ich in 10 Jahren sein will, weiß ich nicht. Ich war immer zu sehr mit der Bewältigung der Gegenwart beschäftigt, um mich mit Fantasien über die Zukunft zu befassen. Das Leben, das ich mir wünsche, würde eine andere Persönlichkeit beinhalten und ganz andere Lebensumstände. Daher muss ich mich an dem orientieren, was machbar ist, und was in 10 Jahren machbar ist, weiß ich erst in 10 Jahren. Bis dahin sind Träume Schäume.
Es kann realistisch sein, dass ich in 10 Jahren immer noch in dieser Wohnung hier bin. Oder ich besitze dann ein Haus irgendwo in der Pampa. Keine Ahnung, deshalb gibt es ja diesen thread, da, was ich jetzt entscheide, natürlich auch klar die Weichen stellt für später. Aber was ich entscheiden soll, das weiß ich nicht.
 
Nur, wie gesagt, wenn ich jetzt in eine 2-Zimmer-Wohnung umziehen würde, müsste ich gleich viel zahlen wie für die jetzige 3-Zimmer-Wohnung, da in der Zwischenzeit die Mieten explodiert sind. Würde mir also gar nichts bringen, ein Umzug.

Also ich sehe da jetzt nicht nur die1000 Euro.... wenn du die für gerechtfertigt hältst. Sondern das du dich für die Menge Geld nicht wohl fühlst dort. Und die Sachen die du positiv bewertest "nie Kehrwoche, nix Hausmeistertätigkeiten... um nichts kümmern" ....
widersprechen sich arg mit: "eigenes Häuschen wäre genau das richtige für mich"

manchmal hilft es durch die Gegend zu streifen... die Augen auf zu halten und zu gucke ob sich irgendwas ergibt.

Hast du schon mal im Wohneigentum gelebt? (oder vermutest du nur das sich das mehr nach "zu Hause" anfühlt)

Ohne Jahre mal nach vorn zu denken... kann man solche Hausgedanken aber schlecht umsetzen/durchdenken.

Gruß
Mia
 
Hast du schon mal im Wohneigentum gelebt?

Ja, hatte ich. Habe ich aber verkauft, weil's nicht mehr gepasst hat.
Auch meine Eltern hatten ein eigenes Haus, d.h. ich bin damit aufgewachsen, dass man was Eigenes hat. Es ist wirklich ein anderes Gefühl als in Miete.
Das Schlimmste, was in Miete passieren kann, ist ja, dass der Vermieter plötzlich Eigenbedarf anmeldet. Selbst wenn man die Mietwohnung bis dahin als Heimat gefühlsmäßig akzeptiert hat, ist sie dann weg.
 

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