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Wird die Jugend immer konservativer?

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Castorp

Mitglied
Das frage ich mich. In meiner Altersgruppe(18-25) scheinen die Leute immer konservativer und intoleranter zu werden. Das fängt schon beim Style an. Alle haben sie diesen Preppy-Stil, fast ausnahmslos. Benjamin Braddocks für Arme. Wenn jemand aus meiner Umgebung politisch aktiv ist, dann bei der jungen Union (womit ich noch kein Problem hätte, habe auch CDU-Wähler unter meinen Freunden), aber sie sind dann oft so anstrengend brav und intolerant. Wir waren mal in einem Lokal verabredet, da waren mir bis dahin unbekannte Mitschüler eines Kollegen dabei. Wir sind nachgekommen und in der Zwischenzeit hat dieser den Mitschülern erzählt, dass ich mal vom feiern mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste, bin ich auch nicht stolz drauf aber ist doch mein Problem. Ich musste den ganzen Abend in angewiderte Gesichter gucken. Alle natürlich im weißen Hemd und gegelten Haaren, der eine hat mir dauernd seine Armani-Uhr hingehalten, die es schon für 100€ gibt als wäre es von Cartier. Als uns ein Lehrer fragte, ob schon jemand von uns wüsste, dass man sicher keine will und ich mich meldete ging ein Kopfschütteln und Raunen durch die Klasse. Aber ist ja logisch heute haben die meisten 23-jährigen seit neun Jahren die gleiche Beziehung. Was auch ok wäre wenn sie glücklich sind, aber dann kann man auch anderen Toleranz entgegen bringen. Aber immer wieder auch diese Karrieregeilheit und das Geschleime. Wenn ich von meinem Vater Geschichten aus den 80ern höre wie politisch das damals war, heute unvorstellbar. Man braucht ja gar nicht von früher zu sprechen, vor 15 Jahren war noch Pete Doherty das Sprachrohr der Jugend, heute ist es Christian Lindner.
 

Castorp

Mitglied
Kann ich so nicht bestätigen. Kommt sicher darauf an, in welchen Kreisen man sich bewegt oder wo man wohnt, welche Schule man besucht.
Ja in Leipzig-Connewitz natürlich nicht. Aber das spiegelt ja nicht die Gesellschaft wieder. Aber bei mir ist es so. Jetzt wohne ich zwar in Oberbayern da sind aber alle so. Die Einheimischen und die Zugezogenen. Und ich habe ja schon Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands kennengelernt, die sind alle so. Ich kenne auch ein paar Soziologiestudenten die sind zwar betont grün-links aber quatschen auch von niederlassen und wie erfolgreich xy ist.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Ich hab das auch schon so erzählt bekommen von einer Mutter, die das bei den Klassenkameraden ihrer Kinder beobachtet (die Kinder sind wie die Mutter links-liberal). Andererseits gibt es die Fridays-for-Future-Demonstranten, Rezos Youtube-Video "Zerstört die CDS" und zahlreiche junge Leute, die Rassismus und Sexismus wittern, sobald jemand "Zigeuner" sagt oder die Schriftsprache nicht mit irgendwelchem neumodischem Gender-Kram verunstaltet ist. Es könnte sein, dass wir da auch eine Polarisierung erleben, wenn auch nicht so stark wie in den USA. Es wäre m.E. gut, wenn beide Seiten die eigene Sicht infragestellen und der anderen Seite zuhören könnte. Jedenfalls gibt es mit Sicherheit beides, und die Konservativen sind heute ja auch nicht mehr so konservativ wie früher, wo lange Haare bei Männern eine Streitfrage waren und Homo-Ehen undenkbar.

Ich nehme an, dass die unsicheren Zeiten (ständige Krisen und Kriege) zu einem Bedürfnis nach Sicherheit und damit einem Konservatismus beigetragen haben. Die Erfolgsorientierung dürfte mit der Tatsache zusammenhängen, dass man heutzutage ja WIRKLICH sehr erfolgreich sein kann in relativ kurzer Zeit, und dass wir diese Beispiele auch ständig präsentiert bekommen (siehe Mark Zuckerberg, Richard Branson, Jeff Bezos, Die Höhle der Löwen usw. usf.). Ich finde das aber auch nicht unbedingt schlecht, wenn junge Menschen sehen, dass so was auch möglich ist, und die Chancen nicht den einfach gestrickten, karrieregeilen Leuten überlassen, wie du sie schilderst. Offenheit und Lernenwollen sind wichtig, ebenso wie die Welt verbessern, aber man sollte auch den eigenen Erfolg im Auge behalten. Sonst schaust du mit 35 oder 40 vielleicht neidisch auf andere und klagst, wie ungerecht die Welt ist.

Edit: Das Video heisst natürlich "Zerstört die CDU".
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 85627

Gast
Diese Beobachtung ist nicht neu:

 

Fenris85

Aktives Mitglied
Von deiner Beschreibung her wäre konservativ nicht das erste Wort was mir eingefallen wäre, schon gar nicht wertkonservativ.
Bestätigen kann ich die Beobachtungen auch nicht, allerdings wäre es logisch wenn das politische Pendel, nach dem es dermaßen überstreckt wurde, irgendwann auch wieder zurück schlägt.
Immerhin mussten gerade die jungen Menschen als erste seit mehr als einem Jahrzehnt massiv unter der linksorientierten Politik leiden, gut möglich dass sie darauf keine Lust mehr haben.
Die CDU als noch als konservativ zu bezeichnen finde ich allerdings ziemlich gewagt. Immerhin wurde unter ihr eine sozialistische Wirtschaftsform mit Schuldenvergemeinschaftung, Abschaffung der Wehrpflicht und Gendergaga eingeführt.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Jetzt wohne ich zwar in Oberbayern da sind aber alle so. Die Einheimischen und die Zugezogenen.
Zu Oberbayern kann ich nichts sagen, da war ich noch nie.
Ich bin zwar überzeugt, dass es Landstriche gibt, die konservativer sind als andere. So empfinde ich bspw. das Erzgebirge oder die Schwäbische Alb als eher konservativ (ohne das wertend zu meinen) - verglichen bspw. mit meiner westf. Heimat oder hess. Wahlheimat.

Aber 'alle' [PS: Einwohner]?
 
G

Gelöscht 114919

Gast
Ich habe vor einigen Wochen auch mal einen Thread hier erstellt. Das Thema war, dass man als junger Mensch oft sowieso wenig Gewicht hat, oder so sich fühlen kann. Allein bei Wahlen übersteigen die älteren Leute eben deutlich die Jungen. Ich will keineswegs gegen Alte wettern, genieße ich doch die Präsenz von Menschen, die "Etwas zu erzählen haben." Nur fühlt man sich dann doch ein wenig pessimistisch, da (antagonisierend ausgedrückt natürlich) Omas Rente für die nächsten 10 Jahre wichtiger ist, als meine restliche Zukunft (evtl über 60 Jahre). (Das war jetzt natürlich hochgradig übertrieben, aber man versteht auf Was ich hinaus will?) Deswegen streben vielleicht auch viele Karierre, das große Geld, ein sicheres, behutsames Leben an, da sie verstanden haben, dass sie sich um sich selbst kümmern müssen, in der Zukunft. Wer weiß, ob "die Rente" in 50 Jahren noch existiert?

Ist natürlich alles Frage der Umgebung. Ich würde mich auch als "konservativER" sehen, aber ich habe auch Freunde und Bekannte die sehr sehr links sind. Zum Teil so links, dass manch Äußerung doch sehr radikal wirkt. Auch nach rechts gibt es ja bekanntlich Ufer desselben Kalibers. Und dann gibt es die so oft in den Pressen zitierte "Party- und Eventszene," die politisch wohl keine Gesinnung hat, aber wohl auch nicht konservativ wirkt. Jugend ist schlicht plural und heterogen und kann nicht gefasst werden. Es gibt nur Tendenzen und selbst diese sollte man vorsichtig betrachten. Genauso wie dieses Generationentreten (Ich finde "Ok, Boomer" als Meme witzig, aber in einer Diskussion hat das überhaupt GAR NICHTS zu suchen).

Mein größter Wunsch wäre, der Jugend (von heute und von morgen) eine Zukunft zu bieten und Möglichkeiten offen zu halten, damit sie die selben Optionen wie wir und unsere Eltern haben. Jugend braucht ein Gehör (kein Diktatur durch FfF!) für ihre Sorgen und Probleme und die Grenzen zwischen Alt und Jung müssen verschwimmen.
 
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