Das frage ich mich. In meiner Altersgruppe(18-25) scheinen die Leute immer konservativer und intoleranter zu werden. Das fängt schon beim Style an. Alle haben sie diesen Preppy-Stil, fast ausnahmslos. Benjamin Braddocks für Arme. Wenn jemand aus meiner Umgebung politisch aktiv ist, dann bei der jungen Union (womit ich noch kein Problem hätte, habe auch CDU-Wähler unter meinen Freunden), aber sie sind dann oft so anstrengend brav und intolerant. Wir waren mal in einem Lokal verabredet, da waren mir bis dahin unbekannte Mitschüler eines Kollegen dabei. Wir sind nachgekommen und in der Zwischenzeit hat dieser den Mitschülern erzählt, dass ich mal vom feiern mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste, bin ich auch nicht stolz drauf aber ist doch mein Problem. Ich musste den ganzen Abend in angewiderte Gesichter gucken. Alle natürlich im weißen Hemd und gegelten Haaren, der eine hat mir dauernd seine Armani-Uhr hingehalten, die es schon für 100€ gibt als wäre es von Cartier. Als uns ein Lehrer fragte, ob schon jemand von uns wüsste, dass man sicher keine will und ich mich meldete ging ein Kopfschütteln und Raunen durch die Klasse. Aber ist ja logisch heute haben die meisten 23-jährigen seit neun Jahren die gleiche Beziehung. Was auch ok wäre wenn sie glücklich sind, aber dann kann man auch anderen Toleranz entgegen bringen. Aber immer wieder auch diese Karrieregeilheit und das Geschleime. Wenn ich von meinem Vater Geschichten aus den 80ern höre wie politisch das damals war, heute unvorstellbar. Man braucht ja gar nicht von früher zu sprechen, vor 15 Jahren war noch Pete Doherty das Sprachrohr der Jugend, heute ist es Christian Lindner.