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Will jemand mit mir reden? Ich brauche Hilfe.

ameth

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin 15 Jahre alt und würde sehr gerne mit jemanden reden. Ich habe viele ungeklärte probleme im leben und ich komme damit langsam nicht klar. Ich sehe keinerlei sinn mehr wirklich zu leben da ich das nicht mehr durchhalten kann.

Mit dem alter von 14 hatte ich krebs bekommen der aber schon längst geheilt ist. Viele fragten mich wie das war, ob es schwer, traurig etc war. Ich sagte es sei nichts besonderes ich habe nichts gefühlt und habe einfach mein leben so gelebt wie davor, nur halt im Krankenhaus. Seit dem ich das gesagt habe kommt es mir vor als ob ich es bereue. Alles um mich herum zerbricht wie in einzel teile, es sind so viele dinge da kann ich einfach nicht klar nachdenken. Ich habe ab diesem punkt einfach nur noch angst.

Ich habe mich bis jetzt sehr hart durch gekämpft und ich will einfach nicht mehr. Ich habe nur einen guten freund aber nicht mal er will meine probleme verstehen. Mit meiner Familie will ich nicht reden weil sie mich immer nur anmekern, es gibt streit der sehr unnötig ist und wovon ich wünschte das er nie passiert ist. Meine Mutter sagt mir immer das ich früh schlafen gehen soll was selbstverständlich ist doch nur das problem ist das mir das extrem schwer fällt da ich nachts beim schlafen immer über meine probleme denke.

Langsam kommt es mir so vor als hätte ich eine Schlafstörung. Ich habe einfach nur noch angst und bin traurig, manchmal weine ich mich sogar in den Schlaf. Immer wenn ich glücklich bin und versuche draußen mit freunden Spaß zu haben habe ich angst davor zu sterben. Ich weiß nicht warum und weshalb ich habe einfach nicht warum, es zerbricht mir mein Kopf. Ich will einfach nur noch Hilfe. Es kommt mir so vor als ob mich jeder hast egal wer, niemand will wirklich mit mir in irgend einen Kontakt sein ich weiß nicht warum. Ich bin am Boden zerstört ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich bin am ende.

Wenn jemand mit mir reden will adde mich auf Discord. Discord Nametag: broke
 
C

Catley

Gast
Das ist auf jeden Fall schon mal eine gute Idee, was Sil sagt.

Aber du möchtest auch hier reden, oder? Mit Gleichaltrigen? Das wird schwierig werden, denn hier sind kaum Menschen in deinem Alter.

Oder ist dir das egal?

Dann schreib doch einfach hier erstmal weiter, damit wir mehr von dir wissen.
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo A.,

du kannst mir ruhig eine PN schreiben und ich werde die bestimmt auch beantworten.

Das was du über deine Zeit im Krankenhaus gesagt hast, kann sein, dass es sehr ehrlich ist, aber ich glaube nicht, dass diese Ehrlichkeit so bei einem normalen Menschen ankommen kann. Ich kann mir schon vorstellen, dass es so war, aber ich glaube auch, dass es eine Zeit gebraucht hat, bis du es so erleben konntest?
Und so wie ich uns Menschen kenne erscheinen uns die Dinge im Nachhinein oft anders, wie sie wirklich waren. Man schafft sich oft ein Gesamteindruck, unbewußt, der dann die ganze Zeit beschreibt. Wenn man sich aber wieder an den Tag zurück versetzt, dann kann man oft erkennen, dass es nicht nur so war. Man entwickelt sich meist und brauch eine Zeit um sich zu gewöhnen. Ich weiß ja nicht, wie lange du im Krankenhaus warst, aber bestimmt etwas länger?
Und man entdeckt dann doch die Zeit, warum man die Zeit so beschreibt, wie du sie beschrieben hast. Aber ich selber finde solche Phänomene bei mir selber immer sehr interessant. Wie hab ich es wahrgenommen und wie fühlt es sich im nachhinein an. Ich entdecke bei zu mindest oft, dass das Bewußtsein die Dinge verändert. Und das lehrt mich darin, wie wir Menschen ticken.
Und du solltest, wenn du wieder mal davon erzählst, an dein Gegenüber denken, wie er welche Informationen verarbeiten kann. Schließlich fragt dich jemand vielleicht aus echtem Interesse danach. Und du bestrafst ihn und dich selber anscheinend ja auch mit deiner Reaktion.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass du da einfach einem Ventil Luft gegeben hast. Ich finde das selber für mich sehr wichtig und reflektiere diese Situationen auch gerne. Man neigt manchmal dazu sich schlechte Dinge einzureden. Und auch das finde ich wichtig zu bemerken. Weil so ein Trip nicht die Realität wiederspiegelt, sondern nur eine Marotte von uns Menschen. Und damit umgehen zu lernen ist ebenso wichtig. Man muß versuchen nicht an solchen negativen Phänomenen zu scheitern, sondern mit ihnen umgehen lernen. Wenn wir Menschen nicht nachdenken können, was ist dann unser Hirn wert?
Ich bin mir sicher du bist anders, wie die anderen Menschen. Nicht nur, weil jeder anders ist, sondern weil soetwas einen verändert. Weil die Rollenverteilung einfach eine andere ist. Erkenne deine Rolle und versuche sie gut einnehmen zu können. Nur für dich selber. Und wegen den ganzen Folgen mit den Menschen und dem Leben und so.
Es ist nichts Schlimmes daran, wenn man merkt, dass man anders ist, wie die anderen Menschen. Deshalb hat es keiner leichter oder schwerer.
Erst wenn du es schaffst dein Interesse für das, was in dir geschieht wieder erweckt ist, reagieren die Menschen besser auf dich. Und du kannst dich nur für dich selber interessieren, wenn du mit deinen Schwächen, Fehler und Unfähigkeiten umgehen kannst. Vor Gedanken brauch mein keine Angst haben. Nur vor dem eigenen Unverständnis und der Hilflosigkeit ihnen ausgesetzt zu sein.
Ich kenne diese inneren Stresssituationen auch und ich merk dann, dass man oft anfängt ganz schnell irgendwas zu denken oder dass man unruhig wird. Deshalb habe ich gelernt in solchen Situationen langsamer zu werden und jeden einzelnen Gedanken und das Gefühl Schritt für Schritt zu durchleben. Man kommt dann auf andere Gedanken. Und man hat dem Stress gegenüber Nervenstärke bewiesen. Das hilft.
Deshalb finde ich es unheimlich wichtig sich selbst zu beobachten und darauf zu achten, wie man reagiert. Nicht, dass man nach einer Lösung suchen sollte, sondern man sollte merken, dass man an manchen Punkten eine andere innere Richtung suchen könnte. Man kann sich diese Richtung überlegen. Aber ich finde, dass man mit diesen Überlegungen "nur" in der nächsten Situation die Möglichkeit erhält anders zu reagieren.
Schwieriges Thema, aber ich beschäftige mich oft damit. Und ich hatte dabei anfangs auch sehr viel Angst. Dabei bin ich ein bisschen älter.
Lös dich von den Menschen, weil du es vielleicht sowieso mußt. Geh deinen Weg. Du wirst dich besser kennen lernen. Und du wirst merken, dass du dich auf andere Menschen zubewegen wirst. Alleine weil du mehr Verständnis für ihre Menschlichkeit haben wirst.
Was hab ich mir heute Ausgedacht, was dazu passt: "Nicht die Ursache ist das Problem. Sondern dass man sich nicht schnell genug auf die veränderte Situation einstellen kann. Und das geht oft nur, wenn man es versteht. Erstmal verstehen. Das ändert die Sache schon."
Die Angst vor dem Sterben kenne ich auch. Das ist denke ich ein sehr wichtiges menschliches Phänomen. Das haben denke ich viele eine Phase lang. Bei dir ist es bestimmt intensiver. Lass dich davon nicht fertig machen. Erkenne sie ein Stück weit an. Es ist ein natürliches Phänomen. Kinder haben es. Erwachsene haben es. Kranke haben es. Und Menschen, die tot krank waren und eigentlich erlebt haben, dass man nicht mehr so einfach stirbt. Irgendwann mal erzählt dir ein nettes Mädel von ihren Problem damit und du kannst ihr dann Verständnis zeigen ohne davon angesteckt zu werden. Mit einem sorglosen glücklichen Leben umzugehen ist bestimmt angenehmer. Aber etwas schweres zu können ist eine Kunst und brauch viel Zeit und viel Übung.
Mit Menschen zu kämpfen ist einfach. Mit sich selber nicht.
Sei dir darüber bewußt und kümmere dich um deine Gefühle. Geh, wenn deine Eltern blöd sind. Du hast gerade genug Probleme. Du mußt dich nicht noch zusätzlich belasten. Bleib ruhig und sachlich bzw. konsequent. Man versteht dich ja sowieso nicht und du dich selber ja auch nicht richtig.
Geh auf dein Schicksal zu. Hätte es gewollt, dass du stirbst, dann wäre es vielleicht schon geschehen?
Die Frage, wie man sich um sich selbst kümmert ist sowieso schwierig genug.
Kopf hoch. Es ist nicht einfach Mensch zu sein heut zu Tage. Und wenn du das gut kennst, dann wirst du bei anderen Menschen sehen, dass sie auch damit rum machen. Der eine kann es gut und der andere nicht so gut. Bei dir ist das noch nicht raus.
Ich würde mich freuen von dir zu lesen.
lg
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Hallo,

ich bin 15 Jahre alt und würde sehr gerne mit jemanden reden. Ich habe viele ungeklärte probleme im leben und ich komme damit langsam nicht klar. Ich sehe keinerlei sinn mehr wirklich zu leben da ich das nicht mehr durchhalten kann.

Mit dem alter von 14 hatte ich krebs bekommen der aber schon längst geheilt ist
. Viele fragten mich wie das war, ob es schwer, traurig etc war. Ich sagte es sei nichts besonderes ich habe nichts gefühlt und habe einfach mein leben so gelebt wie davor, nur halt im Krankenhaus. Seit dem ich das gesagt habe kommt es mir vor als ob ich es bereue. Alles um mich herum zerbricht wie in einzel teile, es sind so viele dinge da kann ich einfach nicht klar nachdenken. Ich habe ab diesem punkt einfach nur noch angst.

Ich habe mich bis jetzt sehr hart durch gekämpft und ich will einfach nicht mehr. Ich habe nur einen guten freund aber nicht mal er will meine probleme verstehen. Mit meiner Familie will ich nicht reden weil sie mich immer nur anmekern, es gibt streit der sehr unnötig ist und wovon ich wünschte das er nie passiert ist. Meine Mutter sagt mir immer das ich früh schlafen gehen soll was selbstverständlich ist doch nur das problem ist das mir das extrem schwer fällt da ich nachts beim schlafen immer über meine probleme denke.

Langsam kommt es mir so vor als hätte ich eine Schlafstörung. Ich habe einfach nur noch angst und bin traurig, manchmal weine ich mich sogar in den Schlaf. Immer wenn ich glücklich bin und versuche draußen mit freunden Spaß zu haben habe ich angst davor zu sterben. Ich weiß nicht warum und weshalb ich habe einfach nicht warum, es zerbricht mir mein Kopf. Ich will einfach nur noch Hilfe. Es kommt mir so vor als ob mich jeder hast egal wer, niemand will wirklich mit mir in irgend einen Kontakt sein ich weiß nicht warum. Ich bin am Boden zerstört ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich bin am ende.

Wenn jemand mit mir reden will adde mich auf Discord. Discord Nametag: broke
Wenn du 15 bist und mit 14 bei dir Krebs diagnostiziert wurde, ist es vollkommen normal, dass du Angst hast. Ich vermute, deine Todesangst wurde und wird verdrängt und wütet daher im Verdeckten weiter, was dir den Alltag versaut.
Jede Onkologie hat eine Adressenliste mit Beratungsstellen für Betroffene und Angehörige.
Du musst mit jemandem stressfrei sprechen können.
Du kannst mich gerne per PN anschreiben, wenn du keinen Bock hast, hier öffentlich viel zu schreiben.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Hallo ameth,

Du bist ok und reagierst ganz logisch und nachvollziehbar auf die extreme Ausnahmesituation, die Du erlebt hast.

Wenn der Körper ums Leben kämpft, dann spaltet er viele Gefühle ab, die er in dem Moment nicht bewältigen kann. Vor allem Angst und Trauer. Es ist dann so, wie Du es genau richtig beschreibst, nichts besonders gefühlt, einfach weitergelebt, nur eben im Krankenhaus.

Später, wenn die akute Bedrohung vorbei ist, dann entsteht der Raum für das Nichtgefühlte. Dann holt der Körper das quasi nach und überträgt es auf andere gerade anstehende Situationen, die objektiv betrachtet viel weniger bedrohlich erscheinen. Aber die Gefühle von Angst und Trauer sind da und sie sind echt. Du nimmst das sehr gut wahr.

Deine Todesangst und Dein Traurigsein sind, wenn man das so sieht, vollkommen berechtigt. Du spürst ja wie heftig das ist. Das war sehr vernünftig von Deinem Körper, das in der akuten Krankheits- und Heilungsphase zunächst zur Seite zu schieben und abzuspalten.

So wie Schroti schon geschrieben hat, es gibt Beratung und auch Gesprächs- und Selbsthilfegruppen. Die verstehen das. Sprich mit denen in der Onkologie, ob sie Dir weiterhelfen können. Bitte Deine Eltern mit Dir zusammen eine Unterstützung zu suchen. Einen neutralen Profi, der Dich da durch begleitet und vielleicht ergänzend andere ehemalig lebensbedrohlich Erkrankte, die das vielleicht auch erleben

Mit Deinen Eltern, Freunden etc. wird es schwer werden, darüber offen zu sprechen. Denn auch das beobachtest Du ganz gut. Die wollen davon scheinbar nichts mehr hören. Das ist deren Schutzmechanismus.

Vor allem Deine Eltern, Deine Familie werden während deiner Krankheit unendliche Angst gehabt haben. Die haben sie vielleicht versucht, Dir nicht zu zeigen. Aber das wird grauenvoll für sie gewesen sein. Die spüren jetzt nur Erleichterung und wollen daß alles wieder ist wie früher. Die haben auch Angst, daß ihre Angst noch mal zum Leben erweckt wird, wenn sie sich mit Deiner jetzigen Angst konfrontieren. Die sind durch ihr Sorge um Dich befangen und wollen so sehr wieder vermeintliche Normalität. Die sind einfach in einer anderen Situation als Du gerade. Daß Du das nicht einfach hinter Dich lassen kannst, als wäre es nie passiert und nachts wach liegst, finde ich logisch.

Ich glaube nicht, daß Du gehasst wirst, sondern die anderen überfordert sind mit ihren Gefühlen von Angst und Trauer, die sie nicht mehr spüren wollen. Sie wollen unbedingt spüren, daß jetzt alles wieder gut ist, als hätte es die Krankheit nie gegeben.

Aber Du bist eben noch nicht komplett durch mit der Heilung. Das ist noch nicht fertig. Da sind noch Gefühle, die auch noch heilen müssen. Das braucht noch etwas Zeit. Nimm Dir diese Zeit. Und bezieh die Reaktion der anderen nicht so sehr auf Dich. Es hat vor allem mit ihrer Angst und ihren Prozessen zu tun.

Ich wünsche Dir Geduld und gute neutrale Leute an Deine Seite. Das wird vielleicht ein bißchen Mühe kosten, aber gib nicht auf, Du hast ein Anrecht auf eine gute Unterstützung, denn das gehört zum Heilungsprozeß dazu.
 

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