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Wie verarbeite ich einen Seitensprung....

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Hallo,

mittlerweile habe mich dann doch dazu entschlossen mich anzumelden.

Hallo Frank,

ob die Fragen, die du mir stellst, zur Lösung meiner Situation beigtragen, vermag ich noch nicht zu sehen.
Aber die Fragen kann ich kurz und bündig beantworten.

1. Ich kann nicht mehr sagen, wer den Anfang gemacht hat. Da wir von je her eine sehr enge Bindung haben, war der Übergang ziemlich fließend und ich denke es hat sich einfach aus der Situation ergeben. Und für den Moment war das dann auch in Ordnung. Die Ernüchterung kam danach und das von beiden Seiten. Wir haben uns leiten lassen.

2. Er hat es nicht ausgenutzt

3. Ihm ist seine Ehe ebenso viel wert, wie mir meine.

Daran habe ich keinen Zweifel.

Und ich weiß auch nicht genau, wie ich unsere derzeitige Beziehung (so will ich es mal nennen) beschreiben soll. Für uns beiden, also nennen wir es mal Innenverhältnis ist alles i. O. Wir sind uns einig. Wir haben diesen Fehler gemacht, haben eine Grenze überschritten, die wir nicht hätte überschreiten sollen (was für unsere Beziehung ebenfalls Gift ist/war), haben lediglich freundschaftliche Gefühle für einanander. Haben uns gern und schätzen uns. Das war immer so und das wird auch immer so bleiben.

Vorteil für ihn.....und ich denke, dass liegt auch in der Natur "MANN" Ich hoffe hier trete ich nicht all zu sehr ins Fettnäpfchen....Er schafft es zur Tagesordnung überzugehen. Er hat das besser im Griff. Ich dagegen kämpfe jeden Tag dagegen an. Wobei ich mir jeden Morgen wieder sage, dass ich das eigentlich nicht brauche. Es ist ja soweit alles gut. Ich bin mit einem blauen Augen davon gekommen. Ich habe daraus gelernt, ich tue es nicht wieder. Mir geht es gut! Konzentrier dich auf die Zukunft.
Aber soweit bin ich nicht.
Ich habe "ihn" auch noch nicht mit meinen negativen Gedanken belästigt. Ich wollte das eigentlich vermeiden.
Aber die Vorwürfe gegen ihn weise ich zurück. Ich kenne ihn so gut, dass ich weiß, dass das was er durchmacht, dem entspricht wie es mir geht. Er bereut genauso, vermag es vielleicht nur nicht so auszudrücken. Er hat mich nicht ausgenutzt und es war weder seine noch meine Absicht, die Menschen, die uns am Nächsten stehen so zu hintergehen.

Ich brauche eine Möglichkeit bzw. suche nach einer Möglichkeit aktiv an der Verarbeitung des Geschehenen zu arbeiten.

LG Tanja
 
Hallo Tanja,
schön, dass du dich angemeldet hast. Willkommen im Club!
Es gibt für dein Problem keine "ultimative" oder "richtige" Lösung, nur Ansätze, worüber du nachdenken könntest.
Mein Onkel, der vor mittlerweile 50 Jahren nach Australien ausgewandert ist, hat einmal festgestellt: "Ich habe in meinem Leben auch falsche Entscheidungen getroffen, aber in dem Moment der Entscheidung waren sie für mich richtig." Das passiert uns Menschen nun mal im Leben und wenn sich eine Entscheidung als Fehler herausstellt, ist es trotzdem geschehen. Es gibt natürlich grundsätzliche Einstellungen zu gewissen Dingen, ob sie nun durch Erziehung oder Religion oder die Gesellschaft geprägt sind und zum "moralischen" Handeln führen sollen, damit das Zusammenleben auf so engem Raum, wie wir es in unseren Breiten praktizieren, funktioniert.
Es gibt kein Schwarz und Weiß, richtig oder falsch. Das ist alles relativ.
Wenn man aus seinen eigenen Fehlern lernt, hat der Fehler seinen Zweck erfüllt.
Für mich persönlich wäre eine so intime Freundschaft mit einem Mann, bei dem nur noch ein Hauch fehlt, um miteinander zu schlafen, gar nicht denkbar. Das ist nun mal meinem Mann vorbehalten. Aber auch das ist Ansichtssache. So mancher holt sich den Appetit woanders und isst dann daheim. Allerdings fände ich es geschickter, die zärtliche Energie dieser Freundschaft in andere Bahnen zu lenken. Für einen so guten Freund gibt es keine negativen Gedanken, wenn du Probleme hast, die du momentan nicht mit einem anderen Menschen besprechen kannst. Auch und gerade weil er die Ursache dieser negativen Gedanken ist. Ich hätte schon gedacht, dass sich eine gute Freundschaft auch durch Gespräche über Gott und die Welt ausdrückt und ein guter Freund eben genau der ist, der mit mir redet und mich fragt, wie es mir geht. Der beim ersten Satz hört, wenn etwas nicht in Ordnung ist und dem ich mich anvertrauen kann und der mit mir gemeinsam nach einer Lösung sucht und mit mir nachdenkt. Was hilft es, wenn er "es" nicht erwähnt und du darunter leidest. Das erleichtert euren Umgang miteinander nicht gerade. Und das meinte ich in einer früheren Antwort an dich: wenn durch solche Dinge Unstimmigkeiten aufkommen und ihr euer Verhalten einander gegenüber ändert (und deinem Mann werden Nuancen auffallen-), wird es zum echten Problem.

Das Mäntelchen des Schweigens wird mit der Zeit gegen das des Vergessens eingetauscht und wenn dieser "Film", diese Episode vom Januar nicht mehr im Vordergrund deiner Gedanken steht, weil dir der Sex mit dem anderen wirklich nichts weiter bedeutet hat, wirst du dich an die Trauerarbeit über deine Fehlgeburten machen können. Denn die ist notwendig. Wie gesagt: mach einen anderen Thread auf oder sieh dich in einem anderen Forum um und du wirst sehen, du bist weder allein noch wärst du die erste, die es nach diversen Fehlversuchen doch endlich geschafft hat.
Benutze aber um Himmels Willen ein Kind nicht als Kitt für deine Ehe. Das wäre mehr als unfair dem Würmchen gegenüber, das dann etwa ein Vierteljahrhundert ganz nah bei euch in dieser Familie aufwachsen wird.

Viele Grüße,
Biggi
 
Hallo Biggi,

vielen Dank für das herzliche Willkommen 🙂

Ich muss sagen, dass es mir die letzten Tage deutlich besser geht. Und es hilft mir ungemein, darüber sprechen zu können. Außerhalb des Beteiligtenkreises darüber sprechen zu können. Es hat wie Blei gelegen.

Ich versuche mal ein wenig zu erzählen, um auch die Beziehung zum Freund etwas deutlicher zu machen.

Diese Freundschaft besteht schon sehr lange. Intim würde ich sie jedoch nicht nennen. Sie ist sehr fest, das stimmt. Wobei es für mich die erste Situation war, überhaupt zu einem anderen Menschen zu gehen. Das Thema Kinderwunsch war bis dato immer nur Thema zwischen mir und meinem Mann. Ich bin innerhalb dieser Freudschaft eigentlich immer diejenige gewesen, die für die Anderen da war. Es mag auch nicht leicht zu verstehen sein, wenn ich jemand bin, der es magisch anzieht, wenn andere Probleme haben. Ich bin dann diejenige, die für andere sofort in die Bräsche springt. Ich bin diejenige, die so feine Sensoren hat, dass ich sofort spüre, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Und ich bin dann auch diejenige die sofort nachfragt und versucht zu helfen. Nichts desto trotz weiß ich, dass diese Menschen auch für mich da sind. Das heißt aber nicht, dass ich das immer in Anspruch nehme. Ich weiß sie sind da und diese Gewissheit reicht mir im Allgemeinen.

Tag X kam aber nun mal. Tag X an dem alles zusammen gekommen ist. Ich kann heute nicht einmal mehr sagen, wie es dazu kam. Ich habe vorher schon einmal erwähnt, dass es ein fließender Übergang war.

Dieser eine Tag kann nicht zur Folge haben, dass wir alles, was wir uns bis dahin aufgebaut haben, zu Asche zerfällt. Dieser eine Tag darf nicht zur Folge haben, dass wir unsere Träume und Ziele aus den Augen verlieren. Denn daran hat sich ja nichts geändert. Auf keiner Seite. Diese Träume und Ziele habe nicht ich mir gesetzt, die haben mein Mann und ich uns gemeinsam gesetzt. Und daran möchte ich festhalten und die möchte ich gemeinsam mit meinem Mann leben. Und das ist auch innerhalb der anderen Partnerschaft so. Daran besteht kein Zweifel!

Ein Grund, warum ich über diese negativen Gedanken noch nicht mit "ihm" gesprochen habe ist, dass ich nicht möchte, dass er sich Gedanken und Vorwürfe wegen mir macht. Er soll seine gesamte Energie in seine Beziehung setzen. Er soll sich nicht auch noch um mich Gedanken machen. Und das würde er tun, dessen bin ich mir sicher. So habe ich ihm das gesagt und danach handele ich auch. Ich habe es weiter oben auch schon einmal erwähnt, dass wir darüber offen gesprochen haben. Unser Innenverhältnis ist ganz klar definiert. Und auch der Umgang unter uns Paaren hat sich seither nicht geändert. Dadurch, dass das Verhältnis schon von jeher sehr eng ist....

Aber was bleibt ist nun einmal der BETRUG

BETRUG an meinem Mann und seiner Frau. BETRUG innerhalb der Partnerschaft und innhalb einer Freundschaft die schon seit Jahren Bestand hat.

Und ich hoffe, dass das Vergessen schnell eintritt. Ich würde niemals ein Baby dazu benutzen meine Beziehung zu kitten. Es gibt an der Beziehung nichts zu kitten. Ich habe diesen Fehler aus einem eigenen Tief heraus gemacht.
Im Moment ist halt dieser Tag X noch sehr präsent im Kopf undes gibt ein Bild, was nicht verschwinden will.

Unser Wunschkind, mit dem Gesicht, des Fehltritts. So, als würde der Fehltritt mit diesem Kind ein Gesicht und damit ans Tageslicht kommen.

Der Fehltritt tritt aber sofort in den Hintergrund, wenn ich die Haustür hinter mir schließe und ich weiß, dass ich daheim bin. Dann bin angekommen, mein Mann ist da und dann ist alles gut......

LG Tanja
 

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