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Wie spendabel sollte man sein?

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Gast

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Hallo, ich habe gerade ein Problem mit meinen Freunden.
Ich bin mit dem Studium fertig und verdiene zum ersten Mal richtig Geld. Eine Freundin muss jetzt mit ihrem Gehalt ihren Mann und sich selbst durchfüttern und beklagt sich, dass sie kaum Geld hat. Sie hat mich letztens auf Firmenkosten zum Essen eingeladen und meinte, dass ich ja jetzt dran bin und hat gleich vorgeschlagen, wann es ihr am Besten passen würde. Irgendwie ärgert mich das. Als ich noch Studentin war, kam sowas von ihr nie. Jeder musste selber alles zahlen und da hatte ihr Mann und sie beide gleichzeitig einen Job und beide haben das Geld gut ausgegeben. Was zwar ok ist, aber warum verlangt sie sowas jetzt von mir? Ich bereue schon, die Einladung angenommen zu haben. Sie hat mir auch ab und zu alte Bücher, die sie nicht mehr braucht geschenkt. Letztens wollte sie, dass ich ihr ein bestimmtes Buch überlasse, was noch neu war und was ich aber behalten wollte. Sie meinte, ich solle doch nicht so geizig sein.

Ein anderes Beispiel: Eine andere Freundin und ich haben zusammen etwas nem Kumpel zum Geburtstag geschenkt. Sie meinte noch, sie beteiligt sich auf jeden Fall am Geschenk. Ich fragte sie, wie viel sie zahlen würde und habe dann was passendes gekauft. Als ich letztens fragte, ob sie mir das Geld geben könnte, meinte sie, dass sie als Studentin knapp bei Kasse sei und ob ich ihr das erlassen könnte, ich würde ja jetzt normal verdienen.

Was auch neu ist: EIne Freundin wohnt weiter weg und wir besuchen uns gegenseitig. Es war immer so, dass man selbst das Ticket hin zahlt und evtl. ne Kleinigigkeit zu essen oder trinken mitbringt. Wir wollten an einem Abend was kochen und sind zum Supermarkt gefahren. Normalerweise zahlt die Freundin, die besucht wird die meisten Sachen. Ich habe wie selbstverständlich einen Wein ausgesucht und noch was zum Nachtisch und habe das dann bezahlt. Ich merkte aber, dass sie doch recht beleidigt war, dass ich nicht die anderen Sachen gleich mit bezahlt habe. Es war ja nicht einmal teuer, weil wir Pizza machen wollten. Sie meinte dann, ja es gibt Leute, die sind spendabel einfach so und manche sind es nicht...

Ich frage mich, ob man als Mehrverdiener automatisch mehr zahlen sollte für seine Freunde? Ich war noch nie in so einer Position und fühle mich ein wenig unwohl. Auf der einen Seite tut mir das nicht weh, auf der anderen Seite will ich doch selbst darüber bestimmen, was ich wann ausgebe. und es herrscht doch auch ein Ungleichgewicht, wenn immer nur einer zahlt.
 
Das ist doch dir überlassen...Und etwas einzufordern ist schon dreist und hat schnell das Gefühl von Zwang, obwohl es doch eine nette Geste sein soll.
Da hätte ich auch keine Lust mehr, etwas anzunehmen, wenn da direkt ein "dann kannst du ja xy bezahlen!" Hinterher kommt, dass geht gar nicht.
Nur weil du jetzt (endlich!) Geld verdienst, musst du damit auch nicht um dich werfen 😉
Wenn es passt und du der anderen Person mal etwas Gutes tun möchtest, hör auf dein Bauchgefühl. Du bist niemanden etwas schuldig und niemand schuldet dir etwas.
 
Hallo, ich habe gerade ein Problem mit meinen Freunden.
Ich bin mit dem Studium fertig und verdiene zum ersten Mal richtig Geld. Eine Freundin muss jetzt mit ihrem Gehalt ihren Mann und sich selbst durchfüttern und beklagt sich, dass sie kaum Geld hat. Sie hat mich letztens auf Firmenkosten zum Essen eingeladen und meinte, dass ich ja jetzt dran bin und hat gleich vorgeschlagen, wann es ihr am Besten passen würde. Irgendwie ärgert mich das. Als ich noch Studentin war, kam sowas von ihr nie. Jeder musste selber alles zahlen und da hatte ihr Mann und sie beide gleichzeitig einen Job und beide haben das Geld gut ausgegeben. Was zwar ok ist, aber warum verlangt sie sowas jetzt von mir? Ich bereue schon, die Einladung angenommen zu haben. Sie hat mir auch ab und zu alte Bücher, die sie nicht mehr braucht geschenkt. Letztens wollte sie, dass ich ihr ein bestimmtes Buch überlasse, was noch neu war und was ich aber behalten wollte. Sie meinte, ich solle doch nicht so geizig sein.

Da wäre es an Dir zu erzählen, wie es war, als Du noch Studentin warst. Das mit dem Geiz würde ich nicht so im Raum stehen lassen.


Ein anderes Beispiel: Eine andere Freundin und ich haben zusammen etwas nem Kumpel zum Geburtstag geschenkt. Sie meinte noch, sie beteiligt sich auf jeden Fall am Geschenk. Ich fragte sie, wie viel sie zahlen würde und habe dann was passendes gekauft. Als ich letztens fragte, ob sie mir das Geld geben könnte, meinte sie, dass sie als Studentin knapp bei Kasse sei und ob ich ihr das erlassen könnte, ich würde ja jetzt normal verdienen.

ja, ich würde es ihr erlassen. Möglicherweise war ihr ihre finanzielle Situation peinlich. Jedoch würde ich schon fragen, warum sie Dir das nicht vorher gesagt hat. Und ich würde auch mitteilen, dass ich sowas gerne vorher wissen möchte und nicht im Nachhinein. Es ist einfach fair....

Was auch neu ist: EIne Freundin wohnt weiter weg und wir besuchen uns gegenseitig. Es war immer so, dass man selbst das Ticket hin zahlt und evtl. ne Kleinigigkeit zu essen oder trinken mitbringt. Wir wollten an einem Abend was kochen und sind zum Supermarkt gefahren. Normalerweise zahlt die Freundin, die besucht wird die meisten Sachen. Ich habe wie selbstverständlich einen Wein ausgesucht und noch was zum Nachtisch und habe das dann bezahlt. Ich merkte aber, dass sie doch recht beleidigt war, dass ich nicht die anderen Sachen gleich mit bezahlt habe. Es war ja nicht einmal teuer, weil wir Pizza machen wollten. Sie meinte dann, ja es gibt Leute, die sind spendabel einfach so und manche sind es nicht...

Auch hier ein schönes Beispiel zum Thema "geheime Erwartungen". Meine Frage an diese Freundin wäre: Wenn Du knapp mit Geld bist, warum sagst Du das nicht im Vorfeld? Und wenn Du nicht knapp mit Geld bist - warum ist es Dir wichtig, dass Du auf meiner Spendierliste stehst?

Ich frage mich, ob man als Mehrverdiener automatisch mehr zahlen sollte für seine Freunde? Ich war noch nie in so einer Position und fühle mich ein wenig unwohl. Auf der einen Seite tut mir das nicht weh, auf der anderen Seite will ich doch selbst darüber bestimmen, was ich wann ausgebe. und es herrscht doch auch ein Ungleichgewicht, wenn immer nur einer zahlt.

Liebe Gast-Schreiberin,

ich denke, Vieles ist eine Sache der offenen Kommunikation. Kommuniziert ihr Freundinnen offen miteinander, dann gibt es auch keine falschen Erwartungen.

Auf der anderen Seite ist es tatsächlich eine schöne Geste, wenn Du von vorneherein mal den Anfang machst und auch mal eine gute Freundin einlädst. Aber richtig ist: Du solltest die Entscheidung treffen.... Und wenn eine Freundin auch Geld verdient, dann würde ich sie trotzdem auch mal einladen, vor allem wenn sie knapp ist, aber sicher nicht immer. Nur "am Geld kleben" kann ich nicht empfehlen. Auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die finanzielle Unterstützung dringend brauchen, wie z.B. Kindernot-Hilfeprogramme. Die sollten auf Deiner Spenderliste stehen.

LG, Nordrheiner
 
Der einen Freundin, die dann am Ende kein Geld für das Geschenk hatte, hab ichs zwar erlassen, aber mehr aus ner Verpflichtung heraus udn weil es sich so gehört. Ich würde aber nicht noch einmal mit ihr zusammen jemanden was schenken. Da ich immer noch so einen Beigeschmack habe, habe ich auch letztens eine Verabredung abgesagt. Ähnlich geht es mir mit der anderen Freundin aus dem letzten Beispiel. Ich möchte nicht verpflichtet werden immer alles zu bezahlen. Die Glücksgefühle, die sich bei einem angeblich einstellen, wenn man jemanden was schenkt, habe ich bisher nicht gehabt. Ehrlich gesagt, habe ich darüber auch nie groß nachgedacht. Ich habe zwar die Leute, die mich auch wohin eingeladen haben, jetzt auch mal zum Essen oder Trinken ausgeführt, aber bei dem Rest bin ich gar nicht auf die Idee gekommen.

Mich stört, dass es mich jetzt total stört. Manchmal frage ich mich, ob eine Freundschaft zwischen arm und reich (sehr übertrieben dargestellt) überhaupt funktionieren kann?

Muss aber dazu sagen, dass ich bisher auch zu feige war, das noch einmal anzusprechen. Ich treffe mich lieber mit Leuten, bei denen gar nicht so eine Erwartungshaltung besteht.
 
Hallo Gast,
mit offenen Worten kommt man meist am weitesten. Sage klar und deutlich, dass du gern mal jemanden einlädst , aber nicht immer und dass du den Zeitpunkt der Einladung selbst bestimmen möchtest. Das ist dein gutes Recht. Ansonsten halte es so, wie du selbst schon sagst: Triff dich mit Leuten, die diese Erwartung nicht an dich haben.

 
Mich stört, dass es mich jetzt total stört. Manchmal frage ich mich, ob eine Freundschaft zwischen arm und reich (sehr übertrieben dargestellt) überhaupt funktionieren kann?

Muss aber dazu sagen, dass ich bisher auch zu feige war, das noch einmal anzusprechen. Ich treffe mich lieber mit Leuten, bei denen gar nicht so eine Erwartungshaltung besteht.

Eine interessante Frage. Unter bestimmten Umständen kann eine Freundschaft sogar sehr gut bestehen:
1. Der Reiche sorgt dafür, dass der Arme keine Not leiden muß.
2. Die Person, die weniger hat als andere, ist nicht neidisch.

Materielle Werte, die im Leben großes Gewicht haben, führen dazu, dass sich der Mensch daran klammert. Vergessen wird die Tatsache, dass wir nichts im Leben festhalten können. Reich und Reich gesellt sich gern, da erinnert keiner den anderen daran, dass es auch Menschen gibt, die in Not leben.
 
Ich finde keiner der mehr Geld hat muss sich deshalb ausnehmen lassen, wie eine Weihnachtsgans.

Und ja eine Freundschaft zwischen verschieden vermögenden oder unvermögenden Menschen kann funktionieren.

Am besten wenn man Dinge miteinander unternimmt, die sich jeder leisten kann.
 
ICH würde mir eine Freundschaft wünschen, wo ich nicht nachfragen muss, wie SPENDABEL ich sein SOLL. (habe ich übrigens, mehrere) Einladungen nur im kleinen Rahmen und halbwegs ausgeglichen, ohne aufzurechnen. Ansonsten, normal ist, wenn jeder seins bezahlt und niemand erwartet, dass jemand einlädt. An Deiner Stelle würde ICH mich fragen, wie ich Freundschaft definiere. Wenn ich das Bedürfnis habe, mit meiner Freundin auszugehen und sie mich nicht direkt einlädt, dann gehe ich davon aus, ich bezahle meins selbst und ich finde das so völlig in Ordnung. So erfüllt sich jeder seine eigenen Bedürfnisse und man kann dennoch was zusammen machen. Wenn Geld eine Freundschaft beginnt in Frage zu stellen, dann würde ich die Freundschaft bald hinterfragen. Mal aushelfen, klar. Aber nicht als Selbstverständlichkeit. Allerdings habe ich nur Freundschaften, wo die meisten nicht so viel Geld haben und bei den Anderen würde ich nie davon ausgehen, dass sie für mich mitbezahlen, ich kann das selber oder ich sage ab. Wenn es eine Freundschaft ist, kann man sich auch treffen, wo es nicht so viel Geld kostet.

Schau, was Dir ein Bedürfnis ist und dann schau, ob es wirklich eine Freundschaft ist oder eher eine Geldschaft.
kiablue
 
Ich glaube, es gibt einige (vermutlich mehr als ich selbst glauben möchte) Menschen, die glauben, dass man spendabel sein müsste, wenn man mehr Geld verdient. Der Meinung war ich persönlich noch nie. Mir selbst – egal wieviel oder wenig ich verdient habe – war immer wichtig, dass ich meine Rechnung selbst bezahlen konnte. Habe mich zwar gefreut, wenn man mal eingeladen wurde – aber das waren dann meist eher meine Eltern oder Onkel / Tante. Aber unter Gleichaltrigen war und ist das in meinem Freundeskreis nicht üblich.
Und ich bin auch froh drüber: wenn es üblich ist sich gegenseitig einzuladen, so dass es am Ende sowieso ausgeglichen ist, dann kann gleich jeder selbst bezahlen, oder? Und wenn man knapp bei Kasse ist, dann ist es viel besser nur mit den eigenen Kosten zu rechnen als noch damit, ob und wie es mache, dass ich andere auch noch einlade.
Die eine Freundin, die Dich auf Geschäftskosten eingeladen hat und dann eine private Gegeneinladung von Dir erwartet hat, finde ich ehrlich gesagt unverschämt. Sie hat Dich nämlich nicht eingeladen – sondern ihr Arbeitgeber (oder das Finanzamt, wenn sie selbständig ist und die Rechnung absetzen kann). Mal abgesehen davon, dass das überhaupt nicht korrekt ist, dann aber zu erwarten, dass Du „private“ Kosten eine Gegeneinladung aussprichst – was soll das? Solche Dinge würde ich aber mal deutlich ansprechen und klar machen, dass das so nicht funktioniert und Du künftig darauf achten wirst, dass jeder selbst bezahlt.

Insofern bleibt in einer solchen Sache: entweder Du sprichst mit den Leuten Klartext. U.a. würde ich der Freundin, die sich dann doch nicht mehr am Geschenk beteiligt hat, weil sie knapp bei Kasse war, sagen, dass Du Dir aus Fairness-Gründen vorher Bescheid gibt bzw. Du künftig die Geschenke allein schenkst, um nicht nochmal in die Situation zu kommen. Denn über Dein Geld bestimmt nur einer: Du selbst und nicht andere. Ich glaube, manchmal ist das den Leuten gar nicht klar, wie grenzüberschreitend sie hier handeln, denken und auch erwarten. Wenn es umgekehrt wäre, fänden sie es garantiert auch nicht gut – und nicht nur, weil sie vielleicht mehr mit ihrem Geld „rechnen“ müssen.
Oder Du gehst diesen Leuten aus dem Weg. Wobei es vielleicht auch schade ist, diese Kontakte entweder aufzugeben oder stark einzuschränken. Das musst Du entscheiden.
Ich für mich habe gemerkt, dass man bei bestimmten Dingen ganz klar sein muss – und das dann auch kommunizieren. Wobei es manchmal in der Situation selbst nicht einfach ist, weil man überrumpelt wird, aber fürs nächste Mal weiß man Bescheid und sagt dann einfach: nein danke, ich bin dafür, dass jeder für sich selbst bezahlt.

 
Unter dem Begriff „Freundschaft“ versteht man eine in jeder Hinsicht positive Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen.
Diese positive Empfindung äußert sich genau genommen als Sympathie oder aber auch als gegenseitiges Vertrauen, das eigentlich die Grundbasis einer wahren und echten Freundschaft darstellt.
Wahre Freunde kann man nicht kaufen, denn Sie kommen von selbst und sind unbezahlbar.
Alles andre sind, Bekannte, Kameraden, Familie, Lebensabschnitt Partner...
Alles hat seinen Preis, sogar das, worauf wir nicht den geringsten Wert legen.

Fordere viel von dir selbst, und erwarte wenig von anderen. So wird dir viel Ärger erspart bleiben.
Konfuzius
 

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