Liebe Dice,
es erstaunt mich immer wieder, wie zäh die Menschen doch sind und selbst nach den schlimmsten Schicksalsschlägen wieder von vorne anfangen und sich wieder aufrappeln.
Ich denke, es gibt nicht nur körperliche Selbstheilungskräfte, sondern auch seelische!
Schau dich einfach mal in deinem Familien-und Bekanntenkreis um. Irgendwie schaffen die meisten es, nach absehbarer Zeit wieder auf die Füße zu kommen.
Das Zauberwort lautet: ZEIT!
Nicht umsonst spricht man vom Trauer-JAHR und nicht vom Trauer-MONAT! Je inniger die Gefühle und je länger die Beziehung dauerte, desto länger dauert es auch sich abzulösen.
Es gibt aber bei den meisten Menschen ähnliche Phasen bei der Verarbeitung von Trennungen. Ich denke, die Phase des Schocks, des Nicht-Wahrhaben-wollens, die Phase des Hoffens und Verhandelns ist bei dir vorbei und jetzt kommt eben die Phase des Trauerns. Irgendwann wirst du eine gepflegte Wut auf ihn entwickeln (sehr positives Zeichen übrigens!). Und später mal wirst du das Gute und Schöne, das es in eurer Ehe zweifellos ja auch gab in guter Erinnerung behalten und die Trennung akzeptieren und in die gute Zukunft gehen. Manchmal fällt man auch in schon überwunden geglaubte Phasen zurück, das ist auch normal.
Was ich dir damit sagen will ist, dass deine Reaktionen völlig normal sind. Unangenehm, aber sie gehören zur Verarbeitung dazu. Solltest du in ein paar Monaten das Gefühl haben, garnicht weiter zu kommen, kannst du therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn du aber genug Außenkontakte hast und Ansprechpartner, aber auch Leute, die dich mal ablenken, wirst du es auch alleine schaffen.
Mensch, wenn ich denke, was du in der kurzen Zeit schon gestemmt hast, kann ich nur sagen "Hut ab".
Wie geht es Hundis Pfote? Hat er sich ans Treppensteigen gewöhnt? Ein Hund ist sowieso das beste Anti-Depressiva, das es gibt - außer dass es ab und an mal auf den Teppich kotzt......
Alles Liebe für Dich!!!