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Wie löse ich die Abhängigkeit zu meinem Partner?

KrankeSchwester

Neues Mitglied
Ich hatte mit 15 Jahren meinen ersten Freund und seitdem war ich nur selten Single. Ich bin von Beziehung zu Beziehung gesprungen, weil ich es nicht schaffe einen Sinn für mein Leben zu finden. Ohne Partner habe ich das Gefühl, dass ich keinen Sinn zum leben habe. Deshalb mache ich mich dauerhaft von einer anderen Person abhängig und bin wie besessen. Ich tue alles für diese Person und genauso sehr enge ich diese Person auch ein. Ich möchte das nicht, ich will das beste für diese Person und sie so zu Beträgen ist ganz sicher nicht das beste für sie. All meine Gedanken drehen sich nur um diese eine Person und Gefühlt existiere ich garnicht oder eben nur für diese Person.

Ich weiß nicht was ich machen soll, uns beiden tut das nicht gut. Meine Stimmung und Gefühle hängen dauerhaft von einer anderen Person ab, ich bin wie ferngesteuert. Ich gehe langsam aber sicher daran kaputt. Ich habe das Gefühl meine Welt bricht zusammen, wenn ich verlassen werden, doch spätestens nen Monat später hab ich wieder einen neuen Partner gefunden, dem ich all meine Aufmerksamkeit schenke. Das alles belastet mich so extrem, dass ich mich selbstverletze um den Druck los zu werden. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Ich weiß, ich brauche unbedingt eine Therapie, aber ich würde mir gerne auch selbst helfen.

Was kann ich tun um endlich mal für mich zu leben?

Wie finde ich einen anderen Sinn in meinem Leben, als meinen Partner?
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Leg dir Hobbies zu. Etwas was nur dir allein Spaß macht. Das ist meiner Meinung nach das beste Mittel. Denn selbst wenn du den passenden Partner findest, darfst du dich nicht selbst verlieren, sondern wirklich eine eigenständige Person sein.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Danke für deine Antwort, hast du auch einen Tipp, wie ich zu mir selbst finde?
Selbstreflektion. Reflektiere darüber woher dein selbstschädigendes Verhalten in Beziehungen kommt. Wieso kannst du nach nur 1 Monat Trennung wieder Feuer und Flamme sein? Wieso springst du von Beziehung zu Beziehung? Was bezweckt du selbst damit?
 

Tylwy

Mitglied
Hey KrankeSchwester,

mir ging es bis vor kurzem wie dir. Seit ich 13 Jahre alt bin, war ich maximal ein, zwei Wochen lang Single. Gut, meine Beziehungen haben auch immer sehr lange gehalten, aber trotzdem war ich nie sonderlich lange allein.

Vor zwei Monaten hat mein Ex-Freund, mit dem ich vier Jahre zusammen war, überraschend mit mir Schluss gemacht. Zu sehr hatte ich ihn eingeengt, zu sehr mein Leben und mein Glück um ihn herum aufgebaut und mich voll und ganz auf ihn konzentriert, statt auch mal an mich zu denken. Irgendwann fühlte er sich deswegen erdrückt und die Liebe zu mir war weg, weshalb er sich entschied die Beziehung zu beenden.

Für mich waren die ersten Wochen der absolute Horror, da ich zum ersten Mal wirklich auf mich allein gestellt war. Ich habe tagelang Rotz und Wasser geheult, konnte nichts mehr essen und hatte richtige Panikattacken, weil ich mir immer und immer wieder dachte: "Nun bist du komplett allein, jetzt ist alles vorbei."

Der Weckruf für mich war eine Abmahnung in meiner Ausbildung, da ich wegen meinem Verhalten so viel Mist baute, dass meine Chefin dies nicht länger tolerieren konnte. Ich fing an mich zu fragen: "Willst du wirklich so leben? Willst du wirklich so weitermachen und wieder und wieder unglücklich sein?"

Natürlich wollte ich das nicht, weshalb ich massiv anfing, an mir selbst zu arbeiten. Ich traf mich mit Freundinnen, die ich während meiner Beziehung vernachlässigt hatte, ließ alte Hobbys aufleben, fand dazu sogar noch ein paar neue und machte noch dazu ganz, ganz viel alleine. Bevor es mit Corona losging, bin ich vier Mal ohne irgendwen anders ins Kino gegangen, einfach um mit mir alleine zu sein und zu lernen, mit mir klar zu kommen.

Während dieser Zeit habe ich sehr viel über mich selbst gelernt und gemerkt, dass ich in meinen vergangenen Beziehungen riesige Fehler gemacht habe, indem ich keine Grenzen gesteckt habe und immer nur dem Wort meines Partners folgte. Ich habe nächtelang darüber nachgedacht, was ich eigentlich will, was ich mir selbst wert bin und was ich auf keinen Fall noch einmal erleben will. Auch habe ich mich viel gefragt, warum ich in meinen Partnerschaften so klammernd und ängstlich agiere und bin letztlich zu dem Schluss gekommen, dass ich ein so, so, so geringes Selbstvertrauen hatte, dass ich mir einredete: "Ich muss alles dafür tun, dass er bei mir bleibt, denn sonst will mich doch gar keiner, so schrecklich wie ich bin!"

Dass das gar nicht stimmt und ich stolz darauf sein kann, wer ich bin, das ist ein Prozess, an dem ich immer noch zu knabbern habe, aber definitiv langsam Fortschritte mache. Mach' dich also bloß nicht verrückt, falls dieser Grund bei dir ebenfalls der Fall sein sollte und es am Anfang nicht so funktioniert, wie du es dir erhoffst. So etwas kann unter Umständen sehr lange dauern, aber solange man dran bleibt und sich immer wieder klar und deutlich nicht nur die schlechten, sondern auch die guten eigenen Seiten vor Augen hält, wirst du Tag für Tag ein wenig mehr daran wachsen.

Mittlerweile bin ich extrem froh, für mich selbst zu sein. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber die Trennung zu meinem Ex-Freund, der wirklich meine große Liebe war, war letztlich eines der besten Dinge die mir passieren konnte, da ich nach und nach wieder zu mir selbst finde. Sicher gibt es bei mir auch ein paar verzweifelte Tinder-Eskapaden (s.h. mein letztes Thema), aber je mehr Zeit ich momentan in mich selbst investiere, umso glücklicher bin ich.

Versuche also zu lernen, mit dir selbst im Reinen zu sein. Suche dir Hobbys, hinterfrage dich und deine Ansichten immer wieder selbst und lasse vorerst bloß die Finger von irgendwelchen Dating-Apps oder spontanen Flirts mit irgendwelchen Kerlen. Der Richtige wird schon irgendwann auftauchen, du brauchst also keine Angst haben.
 

StürmischerTag

Aktives Mitglied
Ich finde es schon mal klasse, wie klar du deine Abläufe siehst!
Das ist der absolut wichtigste Schritt und den nächsten hast du auch schon geschafft: Du willst es ändern, weil du erkannt hast, dass es dir nicht gut tut, dass es dich und letztlich auch andere kaputt machen kann.

Was willst du zudecken, was willst du nicht spüren, nicht sehen?
Dieses Partner-Hoping ist wie eine Flucht vor dir selbst, eine Suche an einem Ort, wo du nicht finden wirst was dir fehlt.
Es braucht immer Mut mit sich selbst wirklich zusammen sein zu wollen.
Was klagst du bei dir an, womit willst du nichts zu tun haben?
Wie viele lieblose Urteile hast du über dich gefällt oder von anderen unhinterfragt übernommen?

Das sind z.B. Fragen, mit denen du dir näher kommen kannst, entsprechende Literatur gibt es in Massen.
Tagebuch schreiben ist auch eine hilfreiche Sache. Alles, was dir etwas von dir zeigt kann dir helfen.
Fang einfach genau da an, wo du gerade stehst
 

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