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Wie erzählt man jemandem von seiner Depression..?

G

Gast

Gast
Hallo.

Ich habe eine Frage an euch. Ich war vor einem Jahr etwa ziemlich extrem manisch depressiv und auch heute bin ich es noch, obwohl es viel schwächer geworden ist. Zum Glück.
Der Grund, dass es schwächer geworden ist, ist mein Freund. Er hat mir wieder Leben eingehaucht und mich zurückgeholt aus meinem Loch. Er hat keine Ahnung, dass er das getan hat. Er hat es einfach getan. Er hat auch keine Ahnung davon, dass ich manisch depressiv bin. Das weiß keiner außer mir. Aber seit ein paar Wochen stell ich mir die Frage, ob es nicht fair wäre, ihm davon zu erzählen? Ich glaube zwar nicht, dass er es mir anmerkt, da ich es immer zu unterdrücken versuche wenn ich wieder ein extremes Up oder Down habe, aber in letzter Zeit ist es wieder etwas stärker geworden. Wobei ich keine Ahnung habe Wieso. Er denkt glaube ich nur, dass ich manchmal etwas launisch bin.
Aber sollte ich ihm davon erzählen? Was meint Ihr?
Manchmal bin ich nah dran es ihm zu sagen. Aber ich weiß gar nicht wie. Außerdem will ich ihn ja auch nicht verschrecken. Angehörige belastet so etwas ja auch sehr. Aber andererseits würde ich es auch wissen wollen, wenn er manisch depressiv wäre.

Was würdet Ihr tun? Und wenn Ihr es tun würdet...wie fängt man so ein Gespräch an..? Und was genau sollte man sagen? ich weiß es wirklich nicht...

Vielen Dank
 
G

Gast

Gast
Hi,
ich würde es auf jeden Fall erzählen, auch wenn Männer es schwer verstehen können. Wenn er dich liebt hält er dann auch zu dir, wenn nicht hast du sowieso eine Niete gezogen. Dann ist er es nicht wert von dir geliebt zu werden. Außerdem würde ich mich in Behandlung geben.

Ulrike
 
S

sagittarius

Gast
Hallo lieber Gast!

Ich bin auch der Meinung, daß du es ihm erzählen solltest. Vorallem, wenn die Depression gerade wieder im Aufwind ist. Für ihn ist es dann einfach leichter deine Stimmungsschwankungen zu verstehen. Sag ihm einfach wie sehr er dir in einer Krise mit seiner Liebe geholfen, weil du folgendes Problem hast und dann erzählst du ihm von deiner Depression. Trau dich, Menschen überraschen einen manchmal. Bist du in Therapie? Bekommst du Medikamente? Wenn nicht, denke ich, solltest du darüber mal nachdenken.Ich wünsche dir viel Kraft und Mut.

LG sagittarius:)
 

Hopen

Mitglied
Hallo Gast,

hast Du die Diagnose von professioneller Seite oder hast Du sie Dir selbst gegeben?

Ich selbst litt auch mal unter einer Depression. Kann heute drüber sprechen. Ich spreche aber nur mit mir vertrauten Menschen darüber. Es gibt halt zu viele, die keinen blassen Schimmer davon haben und sich ihre eigenen absolut falschen Klischees und Urteile darüber bilden. Nur wenige Menschen fangen an, sich darüber zu bilden...

Wenn Du das Gefühl hast, dass Ihr schon ein gutes und stabiles Vertrauensverhältnis aufgebaut habt, dann würde ich Ihm das auch erzählen. Es kommt drauf an, wie man es macht. Immer schön sachlich bleiben und dabei mal andeuten, dass man sich schon freut wenn es weg ist... das hat mir geholfen, auch wenn ich mal wieder nicht grad selbst das Gefühl hatte...

Ich finde, es bleibt schwer, einfach so Alles zu erzählen. Man sagt das immer so leicht. In der Theorie hört sich das gut an, "wenn er damit nicht klar kommt, hast Du ne Niete gezogen".
In meiner Depression hätte ich doch eher das Gefühl bekommen, was habe ich schon wieder falsch gemacht?
Ich glaube, jeder hat eigene Muster, die auch eigene Strategien zum Lernen brauchen.

Alles Liebe

Hopen
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Danke erstmal für die Antworten.

Die Diagnose wurde mir gegeben. Aber ich habe keine Therapie gemacht und Medikamente nehme ich auch nicht. Das will ich nicht. Ich wollte immer alleine damit fertig werden und das hat mit der Unterstützung meines Freundes ja auch ganz gut funktioniert...Es ist auf jeden Fall viel schwächer geworden. Würdet Ihr denn sagen, dass man auf jeden Fall eine Therapie braucht..?

Ja du hast Recht, Hopen, es ist ganz und gar nicht einfach. Ich habe schon Angst, dass er mich dann mit ganz anderen Augen sieht. Wer will schon ne Freundin haben, die einen Schuss hat, denk ich mir dann immer...
Gestern habe ich versucht es mal anzusprechen, aber ich habs nicht geschafft. ich bekomme die Wörter einfach nicht raus.

liebe Grüße
 

Sara7

Aktives Mitglied
Bitte mach dir nicht so einen Druck. Versuche gelassen die Situationen zu beurteilen, ob es geht. Und wenn nicht dann nicht. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben;).

Vllt kannst du ja mal mit einem allgemeinen Gespräch über die neue Volksseuche Burnout sprechen. Die ist ja auch meist von Depressionen begleitet. Frag ihn was er darüber weiß. Dann kannst du selber sehen, ob du ihm das von dir erzählen willst. Brich aber nichts übers Knie, geh dabei liebevoll mit dir um, wenn es aus irgendeinem Gefühl nicht geht. Das ist okay.

Du hast ja nix ansteckendes. Also, mach dir da nicht so nen Druck, das könnte vllt eine Depri-Phase auslösen. Genieße die schönen Momente.

Ach ja, und wenn du es ihm sagst, ist es ungeheuer hilfreich, wenn du ihm sagst, wie er sich in welcher Phase am besten dir gegenüber verhält. Kann sonst sein, dass er sich total nen Kopf macht und dich dann stresst.

Also: bleib locker.:)

lg Sara7
 
C

Catherine

Gast
Man sollte annehmen können, dass wir in einer aufgeklärten Gesellschaft leben, aber in Bezug auf Depressionen und/oder andere psychischen Erkrankungen leben viele noch im Mittelalter.

Warum soll man sich für ne Krankheit schämen? Oder sich gar schuldig fühlen?

Leider habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass man die Krankheit zwar erklären kann, aber Andere das nicht behalten. Jedesmal wenn man in ein Loch fällt muss man von neuem erklären, damit man nicht als launisch, unbeherrscht, schlecht drauf.........eingestuft wird.
Und dann die vielen gutgemeinten Ratschläge, oje oje :rolleyes: In Bezug auf meine Schlafstörungen bekam ich mal den Rat "ei dann schlaf doch". Na toll :mad:

Du kannst ja mal ganz geschickt das Thema auf psychische Erkrankungen ansprechen. An seiner Reaktion wirst Du es dann merken ob er Deine Ehrlichkeit verdient hat oder nicht.

Viel Glück.
 

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