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Wenn man über Probleme redet...

ich versteh dich gut, was dein gefühl betrifft nicht ernst genommen zu werden in deiner hilflosigkeit. aber ich möcht auch gern eine lanze brechen für die "leute, die dich nicht verstehen"

es ist für jemanden, der keine depression kennt erstens nicht nachvollziehbar, wie sich diese krankheit auswirkt. wir nehmen an, depression hat was mit trauer/traurigkeit zu tun. trauer/traurigkeit kennen wir, das ist ein gefühl, das wir nachvollziehen können und gegen das wir mehr oder weniger wirksame strategien entwickelt haben. aufmunterung, ablenkung, fokussierung auf "schöne" dinge..... man wird versuchen, dir das alles nahezubringen, in der hoffnung, dir aus deiner traurigkeit helfen zu können. und - für unbetroffene unverständlicherweise - fruchtet das nicht, es kommt immer wieder die meldung "das hilft mir nicht, mir gehts schlecht"
da fühlen sich die unprofessionellen helfer dann auch hilflos

dass depression nicht mit traurigkeit gleichzusetzen ist, sonder mit einer "losigkeit" in fast allen lebensbereichen, ist von einem laien nicht nachvollziehbar, es sei denn, er/sie wird von dir aufgeklärt
 
...andererseits, und das fällt mir gerade hier im Forum auf, sind "Hilfesuchende" NICHT bereit wirklich über ihre Probleme zu reden... speziell dann, wenn es konkret wird...

Erstmal HILFE schreien, aber nix näheres sagen...


= Chance vertan...
 
ja, es ist so, dass die menschen genug mit sich selbst beschäftigt sind. je älter man wird, desto ernster wird das leben oftmals, es kommen krankheiten hinzu, verluste usw.
die nachrichten zeigen auch viel elend auf der welt und so braucht man nicht noch das elend anderer, man hat mit sich selbst zu tun.
dann ist es auch so, dass problemleute schon meilenweit ihre negativität ausstrahlen, da geht jeder gesunde auf abstand, weil er sich das nicht antun muss.
man will, wenn man einen auf der straße trifft und sagt - na, wie gehts - auch nicht wissen, was eigentlich los ist und umgekehrt.
in seiner eigenen familie, das ist ja klar, aber bei dem stress und persönlichen schicksalen heutzutage, braucht man nicht noch einen, der ständig über seine probleme redet.
anna
 
Hallo,
auch ich kann dich gut verstehen, da ich oft in der gleichen Situation stecke wie du.

Das andere dich nicht verstehen wollen oder können, liegt oft
an den schon hier von anderer Seite beschriebenen Gründe.
Viele können entweder mit den Problemen nichts anfangen bzw.
haben einfach keine Zeit. Andere wiederum haben schlicht und ergreifend keine Lust.

Was mir stark auffällt, ist das wir wohl in einem gewaltigen Umbruch in unserer Gesllschaft leben.

Viele gewohnte Dinge funktionieren einfach nicht mehr. Das betrifft
die neue Rollenverteilung von Mann und Frau, als auch gewaltige
Veränderungen in der Arbeitswelt. Damit haben die meisten Probleme, eben weil sie auf total neue Situationen treffen, die sie
stark irritieren.

Zudem glaube ich, das viele von uns verlernt haben (oder gar nicht erst erlernt haben), offen über ihre Probleme zu reden. Es ist eine Kultur der Ellenbogengesellschaft entstanden. Wettbewerb, Jugendwahn, materieller Gewinn, Geldmaximierung sind da nur einige Schlagworte. Ich stamme noch aus einer Generation (1967 geboren), wo Gefühle oder Emotionen einfach runtergeschluckt wurden. Ein viel verwendeter Satz aus dieser Zeit war: " Halte deinen Mund und tue was, man dir gesagt hat" und damit war das Thema durch. Uns war einfach nicht bewusst, das man damit einen Riesenberg an aufgestauten Emotionen aufbaut, der irgendwann zu einem großen Problem wird.

Dadurch haben viele aber auch verlernt, zuzuhören, wenn es darum geht, über seine oder die Gefühlswelt der anderen zu reden.

Am deutlichsten sieht man es an den Zahlen der depressiv erkrankten, die weiterhin dramatisch ansteigen, als auch an der Zahl der Suchterkrankungen (ebenfalls steigende Raten).

Wenn es uns also in absehbarer Zeit in unserer Gesellschaft gelingt, eine Kultur des Miteinander anstatt des Gegeneinander aufzubauen, sehe ich jedenfalls für unser Land schwarz.

Gerade in Zeiten, wo die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht, sollte es umso wichtiger sein, den Zusammenhalt wieder in den Vordergrund zu schieben und materielle Bedürfnisse (die natürlich auch ihre Bedeutung haben)
zumindest ein wenig zurückzustellen.

Liebe Grüße

Schummi
 
Ich bin niemand, der nur schlecht drauf ist. Ich kann sehr lustig und aufgedreht sein. Für viele Menschen bin ich gerade deshalb erstmal interessant und sie sind auch an einer Freundschaft mit mir interessiert.

Aber wenn es mir eben mal schlecht geht, dann erwarte ich auch dass man sich deswegen nicht gleich von mir abwendet. Nennt man so etwas nicht Freundschaft? Ich bin auch nicht immer nur in diesem Kreislauf, dass ich nur über das selbe spreche, aber wenn man mich nicht im geringsten versteht und dann meint mir oberflächige Ratschläge zu geben, die gar nicht zu meiner Situation passen, dann macht mich das schon sauer.

Wenn ich mich für eine Freundschaft mit einem Spassvogel entscheide und der dann plötzlich aus was auch immer für einem Grund eine Depression bekommt, dann wende ich mich doch nicht ab! Ein Freundschaftsversprechen ist für mich wie ein Eheversprechen -in guten wie in schlechten Zeiten. Daher kann ich so ein Verhalten einfach nicht nachvollziehen.
Man soll nicht zu viel erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht heisst es ja immer. Aber warum darf ich das nicht erwarten, wenn ich im Gegenzug auch bereit bin das gleiche zu leisten?

Wahrscheinlich ist die Definiton Freundschaft für viele etwas ganz anderes und das muss ich dann wohl auch akzeptieren.
 
Hallo,

noch einen kleinen Nachtrag:

Mir gehtes manchmal so, das man bei einem Gespräch über seine
Gedanken und Problemen nicht so sehr nach einer Lösung sucht,
sondern vordergründig nur jemanden hat, der sich ein wenig Zeit zum zuhören nimmt. Da reicht manchmal auch nur der Zuspruch oder ein wenig Verständnis evtl. sogar ein wenig Mitgefühl.

Das wollte ich noch kurz erwähnen

Gruß

Schummi
 

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