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Wendepunkt oder "Ich bin ich.."

Burbacher

Aktives Mitglied
Hallo Nicclas,

ich hatte dir eine Antwort versprochen. Ich las mir auch die Antwort von Mr. Pinguin nochmals durch und fand bei ihm folgende Sätze:

"Warum behandeln mich andere wie ein Ding, unwürdig und wie ohne wert. Weil ich selbst verunsichert bin, gibt das die Rechtfertigung. Wie Menschen Dinge behandeln, so behandeln Monster Menschen. Wenn ich Mensch bin, nehme ich andere an, ich beute sie nicht aus, ich ruiniere sie nicht. Ich kann fühlen, ich habe Gewissen, ich bin kein Monster, ich bin ich, ich habe Würde, ich habe Wert."

Mr. Pinguin beschreibt das sehr treffend. Wer also bin ich, dass ich anderen Menschen den Grund ihres Seins bestreiten darf? Was berechtigt mich, sie im Kern ihres Wesens anzugreifen und ihnen die eigene Sicht über ihr Selbst- und Weltverständnis aufzuzwingen?

Hier wird immer wieder unter Berufung auf höhere Instanzen, sagen wir ruhig, auch unter Berufung auf Gott, auf Religion und Glaube das angegriffen, was Menschen für sich als wichtig und wertvoll erachten. Zugleich argumentieren solche Zeitgenossen scheinbar von Fürsorge getränkt, mit der Sorge um anderer Menschen Heil. Wer so redet, stellt sich selbst an die Stelle des Gottes, den er vermeintlich doch so achtet.

Das aber verbietet geradezu, sich seiner zu bedienen, um andere herabzusetzen und Gott zu instrumentalisieren Gott, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Das ist schlicht Manipulation.

Damit setzen sie sich an die Stelle Gottes. Das allerdings ist Anmaßung und Hochmut, der nur mühsam kaschiert wird durch die vermeintliche Sorge um anderer Menschen Heil. Zugleich jedoch und darin liegt sogar ein Misstrauen in die oft zitierte Liebe Gottes, nehmen sie die Rolle eines theologischen Scharfrichters ein, der nicht liebevoll und mit Respekt auf seine Mitmenschen zugeht, sondern sie instrumentalisiert, um sich selbst ins Licht zu setzen.

Ihr Beide habt mir hier aus Eurer jeweiligen Perspektive wichtige Hinweise geliefert.

Danke!

Burbacher
 
M

Mr. Pinguin

Gast
Wer also bin ich, dass ich anderen Menschen den Grund ihres Seins bestreiten darf? Was berechtigt mich, sie im Kern ihres Wesens anzugreifen und ihnen die eigene Sicht über ihr Selbst- und Weltverständnis aufzuzwingen?

Hier wird immer wieder unter Berufung auf höhere Instanzen, sagen wir ruhig, auch unter Berufung auf Gott, auf Religion und Glaube das angegriffen, was Menschen für sich als wichtig und wertvoll erachten.
Ich denke, das gilt auch in Bezug auf andere "höhere Instanzen", wie z.B die Leistungsgesellschaft. Auch mit dieser kann man so stark identifiziert sein, dass man andere, die nicht den Vorgaben entsprechen, als unwürdig und unwert betracht. In einem Forum habe ich mal die Aussage gelesen, "Leiden müssen nur die Leistungsschwachen" (o.ä.). Alleine diese Aussage zeigt meiner Meinung nach ein starkes Ausmaß von Entmenschlichung, da denjenigen, die sich nicht so in das Werteverständnis einfügen lassen, der "Grund ihres Seins" (wie du das ausdrückst) abgesprochen wird. Sie müssen den Vorgaben entsprechen, sich angleichen, oder sie werden ausgegrenzt und bekämpft (Stichwort Mobbing), was ja auch, denke ich, ein Absprechen der Existenzberechtigung ist.

Vor diesem Hintergrund, denke ich, darf man sich auch nicht wundern, dass es so viele depressive Menschen gibt, die sich als Versager fühlen, weil sie ihren Platz und ihren Wert in dieser Gesellschaft nicht haben finden können. Leider passiert es auch, dass einige dadurch für einen anderen Rahmen empfänglich werden, der ihnen Halt und Sinn gibt und Selbstwertgefühl, und die schließen sich dann radikalen Gruppierungen an.

Deswegen wäre es so wichtig, den Menschen sich selbst erleben zu lassen. Aus sich selbst heraus. Wird ihm das genommen, weil er sich als unwürdig und unwert erleben muss, und damit seine Existenz als verloren vor Augen hat, dann wird er sich äußeren Rahmenvorgaben angleichen, die ihm seine Existenzberechtigung zurück geben. Aber da er nicht mehr selbst erlebt, ist er instrumentalisierbar geworden, für allerlei bösartige Zwecke.
 

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