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Welche Chancen hat man noch als "Normalo" ???

  • Starter*in Starter*in Michaelx
  • Datum Start Datum Start
Hallo Luisa,

freut mich, dass man hier so offen diskutieren kann.

Du hast völlig Recht, ich möchte mir was leisten können und auch was darstellen.

Also der Lebensgefährte meiner Mutter hat eine Gebäudereinigungsfirma, und verdient knapp 8000 brutto/Monat. Man muss dazu sagen, dass er aber schon kurz vor der Rente steht.

Ich träume eben wie viele auch schon vom guten Geld in jungen Jahren.
Aber ich denke nicht so, dass es mir am liebsten in den Schoß fallen sollte, ich möchte für mich auch die Selbstbestätigung erfolgreich zu sein. Mit dem Geld von Daddy kann jeder Dummkopf angeben.

Manchmal sehe ich eben auf der Straße die typischen Anzugherren mit dickem Auto unter dem Hintern. Und da werde ich ehrlich gesagt etwas frustiert.

Die Frage ist natürlich auch immer welche Ansprüche hat man, bzw. wieviel Geld braucht man um glücklich zu sein? Freunde von mir arbeiten auf dem Rathaus, ok ich weiß nicht ob man da viel verdient. Einer ist schon über 30, fährt halt seine alte Kiste, hat eine kleine Wohnung, kann sich nie viel leisten, ist aber scheinbar glücklich und zufrieden. Die Leute freuen sich dann natürlich auch um 15 Uhr mittags schon daheim zu sein.

Am Sonntag waren wir beim grillen eingeladen, am Tisch 10 Personen, die alle studieren, bzw. 1 Person die 2 Jahre jünger ist als ich und bereits den Dipl.-Ing. hat. Kannst du dir nicht vorstellen, dass man sich da etwas minderwertiger vorkommt?

Manchmal fühle ich mich einfach so ein bisschen als Versagertyp, obgleich auch andere zu mir sagen ich soll mal etwas runterkommen, da keiner in dem Alter schon so verdient wie ich es mir vorstelle.

Ich mache mir selbst den Druck, zwanghaft irgendwas erfinden zu müssen bzw. unbedingt so schnell wie möglich viel geld zu verdienen. Vielelicht ist das bei mir auch schon leicht krankhaft.

Überall hört man momentan, wie sehr Ingenieure gesucht werden, wieso habe ich also nicht studiert? Nur jetzt nochmal damit anfangen erscheint mir auch zweifelhaft.

Und Luisa, wie soll man heute mit 900 EUR netto angemessen Leben und Familie gründen? Jeden Abend hört man von dem tollen Aufschwung, davon ist aber in unserer Branche nichts zu spüren. Und ich "verdiene" sozusagen auch nur einigermaßen gut, weil ich aufgrund einer eigenen Wohnung im elterlichen Haus keine Abgaben habe.

Es ist wie ein Teufelskreis, ständig die Gedanken über die eigene "Unzulänglichkeit", die Probleme in der Firma ...

Klar müsste ich mir selbst sagen ich bin wer, ob mit viel oder wenig Geld, ob mit Studium oder nicht, aber mein Selbstbewusstein ist derzeit schon mächtig im Keller.
 
Also michaelx,
hör ich da etwas Neid heraus, aus dem, was du schreibst ?

die Überschrift über deinen Thread lautet:
Welche Chancen hat man noch als "Normalo" ?

Und nun redest du über 8000,- E im Monat. Anscheinend brutto, was immer in diesem Falle brutto auch heißt .... 😀
- vor Steuern ?
- vor persönlichen Sozialabgaben ?
- Einkommen als Gehalt fest oder Entnahmen als Gewinn (Selbständiger)?
Du siehst, da gibt es schon Unterschiede .... 😉 deshalb wäre z.B. eine Entnahme als Gewinn anders zu bewerten, als ein ausgezahltes Gehalt, ev. noch verrechnet mit der 1% Regelung für den Geschäftswagen.
Aber egal, 8000,- E sind als Normalo mtl. nicht zu erreichen, es sei denn, du definierst "Normalo" als Abteilungs- oder Bereichsleiter, Vertriebsleiter, direkt der Geschäftsleitung unterstellt, Betrieb mit mehr als 100 Mitarbeitern .... Jahresgehälter um die 100.000,- Euro wirst du bei 1-2% der arbeitenden Menschen in D finden. Das ist "normalo" für dich ?
Kann ich mir nicht vorstellen. Ich las irgendwann mal in einer Studie, wo davon gesprochen wurde, das nur 5% der Menschen in D. ein Einkommen über 4.000,- Euro mtl. hätten. Das hat mich überrascht .... sind die doch in der Studie von den zu versteuernden Einkommen ausgegangen. Also geh nochmal in dich und überdenke diese Einstellung. Und lese dir mal ein paar Gehaltsstudien durch.
 
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Ich träume eben wie viele auch schon vom guten Geld in jungen Jahren.
Aber ich denke nicht so, dass es mir am liebsten in den Schoß fallen sollte, ich möchte für mich auch die Selbstbestätigung erfolgreich zu sein. Mit dem Geld von Daddy kann jeder Dummkopf angeben.

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Am Sonntag waren wir beim grillen eingeladen, am Tisch 10 Personen, die alle studieren, bzw. 1 Person die 2 Jahre jünger ist als ich und bereits den Dipl.-Ing. hat. Kannst du dir nicht vorstellen, dass man sich da etwas minderwertiger vorkommt?

Manchmal fühle ich mich einfach so ein bisschen als Versagertyp, obgleich auch andere zu mir sagen ich soll mal etwas runterkommen, da keiner in dem Alter schon so verdient wie ich es mir vorstelle.

...

Und ich "verdiene" sozusagen auch nur einigermaßen gut, weil ich aufgrund einer eigenen Wohnung im elterlichen Haus keine Abgaben habe.

Es ist wie ein Teufelskreis, ständig die Gedanken über die eigene "Unzulänglichkeit", die Probleme in der Firma ...

Klar müsste ich mir selbst sagen ich bin wer, ob mit viel oder wenig Geld, ob mit Studium oder nicht, aber mein Selbstbewusstein ist derzeit schon mächtig im Keller.

Träume sind nicht verboten, geträumt habe ich immer, ständig und manchmal auch vom großen Geld. Das es nicht vom Himmel fällt ist uns allen klar, obwohl ich mir manchmal wünsche, vor dem Fenster zu stehen, wo so manch Anderer das Geld hinauswirft 😀.

weisst du, an einem Klassentreffen traf ich eine unserer damaligen "Klassenschönheiten", nun verheiratet mit einem Unternehmersohn aus einer Mittelständigen Firma . Und was erzählte sie: Kurz vorher ging die väterliche Firma insolvent, aber der Sohn hatte ja bereits eine "neue Firma".
Damals holte er noch seine Frau mit dem großen Benz und der dicken Zigarre vom Klassentreffen ab ... Was waren doch die Schulkammeraden der Frau alles für Verlierer! Diesen Auftritt dieses "Gernegroß" werde ich nie mehr vergessen 😀 aber minderwertig bin ich mir trotzdem nicht vorgekommen. Es ist eine Sache der inneren Einstellung: bin ich zufrieden oder nicht. Ich war damals und ich bin heute noch zufrieden mit mir und meinem Leben. Sozusagen im Lot. Ob da mancher ein größeres Auto fährt, juckt mich nicht. Ich freue mich an meinem .... auch wenn es nur meiner Firma gehört 🙂 bzw. der Leasingesellschaft.

Nun, und was wurde aus dem Firmensöhnchen :
2 Jahre später ging seine eigene Firma auch insolvent und er selber floh zuerst in die Schweiz und dann nach Südamerika ..😀, verließ Frau und Kind .... große Geschichte in der Zeitung. Irgendwann dann mal eine kleine Notiz, das über eine Rückkehr verhandelt wurde. Mich hat es nicht mehr interessiert.

Wer hoch steigt, fällt tief .... altes Sprichwort mit viel Tiefsinn.
 
In dem letzten Post hat Standhafter einiges aufgegriffen, was ich meine.

Status, Geld, Ansehen: alles vergänglich, manchmal durch eigenes Unvermögen, manchmal durch unglückliche Zufälle.

Genau Standhafter, sagte ich ja auch: das vorgestellte Gehalt von 8.000 Euro ist ein Spitzenverdienst, den nur sehr wenige erreichen.

Entweder langes Studium, oder Frittenbude an guter Stelle. Da hat man dann auch nen weissen Kittel an. 😉

Michael, glaub mir mal: ich habe jobmässig viel mit Menschen zu tun, die es nach ganz oben gebracht haben und das Einkommen und mehr haben, was du dir erträumst.

Die allermeisten bezahlen dafür einen sehr sehr hohen Preis. Und sie sind genauso glücklich oder unglücklich wie die von dir zitierten Normalos.

Z.B. ist ein solcher Status/Job sehr oft mit dem völligen Verlust von Freizeit und freier Lebens- und Zeitgestaltung verbunden.

Es gibt Menschen, die bewusst aus so einer Situation aussteigen und dann das einfache Leben vorziehen. Glaub mir, alles was du dir durch äussere Dinge an Selbstbewusstsein zuwachsen lässt, ist ausserordentlich fragil.

Arbeite doch zunächst an deiner Persönlichkeitsentwicklung, dann an deinen beruflichen Zukunftsperspektiven. Ich finde wirklich, du hast in den von dir hier diskutierten Bereichen eine falsche Sicht auf die Dinge.
Du siehst den Lorbeer, aber nicht den Weg dorthin und den Schweiss....

Such dir doch vielleicht erstmal ein Hobby, wo du Bestätigung bekommst und Freundschaften findest. Wo keiner fragt, was du bist, sondern wo nur zählt, wie du bist. Ich gehe z.B. Bergsteigen. Dort ist es völlig egal, ob du ansonsten ein dicker Maxe bist, ob deine Brieftasche gut gefüllt ist....keinen interessiert dort dein Titel.... Da kommst nur darauf an, ob du ein verlässlicher Kumpel bist. Nur ein Beispiel.....

Ist so mein Motto: Wenn ich dereinst einmal am Himmeltürchen stehe werde ich nicht gefragt, was ich gewesen bin, sondern wie ich gewesen bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

ich danke Euch für die Antworten, muss aber nochmals was loswerden, vielleicht versteht ihr mich dann besser. Offensichtlich macht es ja den Anschein, als wäre ich ein Schmarotzer.

Also am besten mal von vorne:

ich hatte damals die Realschule sehr gut abgeschlossen, und ging auf Drängen meiner Eltern dann aufs Wirtschaftsgymnasium (konnte ja nicht schaden - so meine Eltern). Dort war ich aber irgendwie überfordert bzw. aus heutiger Sicht noch gar nicht reif den Ernst der Lage zu begreifen. Freizeit, Parties etc. waren wichtiger, ich begriff nicht richtig dass ich nur für mich lerne.

Das Ergebnis war ein Desaster, also letztendlich nicht erfolgreich, das muss ich hier ja nicht näher ausführen. Also bewarb ich mich für eine kaufm. Ausbildung und war damals schon froh, dass es bei der 3. Bewerbung gleich geklappt hat.

In der Ausbildung hatte ich dann Vollgas gegeben und diese entsprechend abgeschlossen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage erhielten jedoch die übernommenen Azubis nur einen befristeten Arbeitsvertrag, gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit bei meinem Vater einzusteigen.

Als ich mich hierfür entschieden hatte, verunglückte ein Mitarbeiter tödlich und zeitgleich wechselte ein Zweiter die Branche. Ergo sas ich plötzlich mit meinem Vater (67) alleine da vor einem Scherbenhaufen. Und mein alter Herr ist sehr schwierig, er traut niemandem, lässt sich mit allem Zeit, will möglichst nichts ausgeben (wir arbeiten hier noch mit Uralt-Rechnern und ISDN!!!). Aber das größte Problem ist die Branche selbst und die Tatsache dass mein vater eigentlich schon aufhören könnte, meiner Meinung auch gar nicht mehr die Energie hat.

D.h. wir bräuchten noch 1-2 (jüngere) Mitarbeiter, aber so leicht findet sich keiner, und er meint immer ich könnte dann von jemandem mit mehr Berufserfahrung ausgebotet werden.
Ich bin zwar nicht auf den Kopf gefallen, aber alleine die Firma zu führen traue ich mich noch nicht so recht.

Und jetzt zusammenführend zu den letzten Postings:

Ich bin ein Mensch der das Leben gern geniest, der neue Lebensgefährte meiner Mutter hatte wie gesagt großen Erfolg, und so habe ich eben von der Seite seit 10 Jahren immer die Sonnenseiten des Lebens (beste Hotels, wenn was gebraucht wird kauft man es einfgach etc..). Während mein vater zwar auch Geld wie Heu hat, aber nichts ausgibt (seit 10 jahren gleiches Auto). Alles ist unnötig, wenn ich mir einmal schicke Felgen gönne kommt nur "das braucht man doch nicht, das Auto fährt doch" anstatt mal ein Kommentar "hey sieht gut aus etc.."

Ihr merkt also das Verhältnis zu meinem Vater war noch nie kumpelhaft. Er lebt nicht, hat kein Interesse an Urlaub, Freunden etc... er ist schon ein ganz
eigenartiger Mensch. Und mir gefällt natürlich die andere Seite viel besser.

Seit gut 2 Jahren mache ich mir eben intensive Gedanken wie ich es auch mal so weit bringen könnte, und daher kommen ja die Zermürbungen wenn ich andere sehe, die es schon zu mehr gebracht haben.

Natürlich muss ich da wieder Luisas These aufgreifen: muss man im Geld schwimmen um jemand zu sein? Klar, man kommt auch mit etwas weniger durchs Leben. ich kann mir momentan Urlaub leisten, fahre ein normales hübsches Auto, habe immer etwas auf der hohen Kante - schön und gut. Alles was ich zum Leben brauche habe ich. Dennoch schwimmt in meinem Kopf dieses Perfektionsstreben herum, mein Vater sagt auch immer wieder willst du hammer oder Amboss sein?

Mache ich mir zuviel Druck? Habe ich utopische Vorstellungen? Aber wieso sollte ich mich nach unten orientieren?

Luisa spricht von einfachem Leben und dessen Vorzug. Sicher, eine Bekannte von mir lebt so - nie viel zu tun, kleines Gehalt, immer früh Feierabend, viel Freizeit. Dass dies bei einem gehalt > 5000 Brutto in den wenigsten Fällen geht, ist klar. Deshalb haben ja viele auch Angst den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Ich weiß momentan einfach weder ein noch aus. Selbständig sein heißt noch lange nicht automatisch ein Traumgehalt zu verdienen. Nur jahrelang den A**** aufreißen und am Ende trotzdem nicht wesentlich mehr verdienen? Und als Angestellter stehe ich zwar pünktlich an der Stempeluhr und habe meinen Feierabend, aber ich sehe es an Kollegen aus der alten Firma - die bleiben auch auf ihrem Gehalt sitzen.

Ich habe mir sogar schon überlegt irgendwie noch an ein Studium zu kommen, aber das ist auch schon recht spät. Ich komme mir einfach im vergleich zu anderen so wertlos vor, wie ein Versager eben der sein leben nicht in den Griff bekommt.

Privat passt eigentlich alles, ich gehe dem Sport nach, habe eine Traumfreundin, aber dieser permanente Karriere-Druck macht mich echt fertig. Versteht ihr mich jetzt ???
 
Erstmal eine Klarstellung: Ich halte dich keineswegs für einen Schmarotzer!!!!! Du arbeitest, kommst deinen Verpflichtungen nach.

Gut finde ich, dass du nun auch einen Blick darauf wirfst, was du hast: schöne, liebe Freundin, ein Gehalt, dass dir einen Urlaub ermöglicht etc.

Aber du bist für mich etwas orientierungslos, was deinen Job betrifft und falsch orientiert, was deine Entwicklung betrifft.

Zur Firma: in der Branche ist es nicht toll, wenn man mit veralteten Geräten arbeiten muss. Versuch doch, deinem Vater das klar zumachen.
Ich komm noch mal auf die Idee der "NischenSuche" . Arbeite da dran, leg deinem Vater dann ein Firmenkonzept und Sanierungsplan vor. Parallel arbeite dran, dir ne Perspektive aufzubauen. Ev. schmeisst du ihm dann die Sachen hin.
Klar beides kannst du nicht haben: Studium als Voraussetzung für einen Aufstieg und tolles Gehalt. Du musst dich entscheiden. Tu was du willst und zahl den Preis dafür. Denn du bist erwachsen und Produkt deiner Entscheidungen. Mir fehlt die Zukunftsorientierung, bisher jammerst du eigentlich nur über den momentanen Zustand. Das reicht aber nicht. Und nur du kannst was ändern.

Wenn materieller Wohlstand deine Welt ist, dann stell die Weichen dafür. Keiner wird dir die Goldtaler vor die Füsse legen.

Überleg aber noch mal, ob es das wirklich ist. Ich meine nicht, dass du dich nach unten orientieren sollst. Aber ein Blick nach unten um festzustellen, wie gut es dir geht, kann nicht schaden.

Z.B.: Du bist gesund! Du hast offenbar bisher keine harten Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Mir fehlt etwas die Dankbarkeit für diese Dinge. Nicht umsonst zählt die Demut bei den Christen zu den Kardinaltugenden und Hochmut und Habgier zu den Todsünden. Warum? Weil das Eine den Menschen zu Zufriedenheit verhilft und die anderen Dinge ihm die Hölle bereiten können.

Du hast so viel! Alles was du beklagst, sind allenfalls mittlere Unannehmlichkeiten. Ein Beispiel: als mein Sohn 6 Jahre alt war, hatte er Knoten am Hals. Unser Kinderarzt machte ein besorgtes Gesicht und überwies ihn in die Kinderonkologie. Es dauerte 3 Tage bis wir dorthin konnten. Glaub mir, in diesen 3 Tagen habe ich alle Sünden meines Lebens gebüsst. Zum Glück ging alles Gut aus.

Später wurde meine beste Freundin schwer krank. 5 Monate haben wir, ihren unmüdigen Sohn dabei, der nun bei uns lebt, die Sterbende begleitet. Oft sassen wir bis nachts im Hospiz. Nebenan starb gerade ein 32 Mann an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bei ihm war seine junge Frau und die 3 kleinen Kinder.

Wenn du sowas erlebst, dann bekommen die Dinge eine ganz andere Bedeutung.

Schau dich nur mal in deiner Umgebung um und öffne dein Herz für die Menschen in deiner Umgebung, da wirst du sehen, dass es dir doch gut geht.

Wie gesagt, ich meine nicht, dass du alles so lassen sollst, wie es ist. Aber du musst Entscheidungen treffen und dann danach handeln. Das kann dir niemand abnehmen. Ich sehe für dich folgende Möglichkeiten:

1. tatsächlich mal öfter den Blick auf die guten Dinge werfen, die du hast
2. Perspektiven für deine Firma ausarbeiten und mit deinem Vater besprechen
3. Ev. eine andere Berufsorientierung überlegen und alles darauf ausrichten
Du musst herausfinden, was die Alternative für dich wäre. Du weisst ja: Wer nicht weiss, wo sein Hafen liegt, dem weht kein Wind günstig.
Du allein hast es in der Hand! Da kann dir hier auch keiner helfen, die Schritte in die für dich richtige Richtung musst du selber tun.

Ich wünsch dir viel Kraft dazu!
 
Liebe Luisa,

vielen Dank für die ausführlichen Kommentare.

Zunächst möchte ich noch sagen, dass mir all die erwähnten Schicksalschläge leid tun, und ich mir sowas auch unwahrscheinlich schmerzhaft vorstelle. Aber keiner von uns kann etwas dafür, und bestimmt wünscht man das auch keinem.

Leider höre ich aber auch immer wieder Menschen die genau das sagen, schau dir mal den Rollstuhlfahrer an oder Herr X hat Krebs etc... da kommt bei mir aber so ein bisschen eine Art "Alibi" hervor, denn im Endeffekt baue ich mich mit dem Leid anderer auf. Nur ist dies das Wahre ? Es gibt immer Leute denen es besser geht als mir, und wahrscheinlich noch vielmehr denen es schlechter geht. Aber dann zu sagen hey der da sitzt im Rollstuhl, yipie meine Sorgen sind doch gar nichts finde ich nicht so den tollen Vergleich.

Ich weiß, dass nur ich handeln kann und mir auch keiner die Goldbarren vor die Türe legt. Und ich bin geiwss dankbar für das was ich habe.

Vielleicht ist es bei mir ein bisschen psychologisch, ich fühle mich meistens eben nicht sehr selbstbewusst, schaue stets nach oben zu den jungen "Managern", oft sehe ich halt so stylische Typen mit Porsche, vielleicht Mitte 20, ok kann auch Daddys Auto sein.

Ich weiß, ihr meint ich sollte mich selbst nicht nur nach materiellem Wohlstand beurteilen, aber manchmal schaut man halt die Nachrichten und sieht die Dimensionen wie bei der Formel 1, oder wie 2 Studenten Youtube gründen und nach 2 jahren Milliardäre sind, da kommt so ein bisschen ein Seufzer auf, wieso ich da vom Kuchen nicht ein Ministück habe. Bitte seht das nicht als Neid, jeder hätte gerne viel Geld, wahrscheinlich bin ich da durch den Freund meiner Mutter etwas geprägt.

Aber mein Vater drängt mich eben auch immer damit, Hammer oder Amboß, willst du Angestellter sein oder was erreichen...

Luisa machst du eigentlich was im psychologischen Bereich?
 
weisst du Michaelx, jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben ...
getrau mich aber nicht, das hier einzustellen.
Hab es erstmal abgespeichert.

Bist du innerlich gefestigt oder kannst du meine schonungslose Analyse nicht ertragen 😀
Wenn du willst , schicke ich dir das Geschreibsel als PN . Dann ist allerdings dieser Thread für mich erstmal zuende. Entscheide dich .

P.s. zu dumm, du bist ja als Gast angemeldet. da kann ich dir keine PN schicken.
 
Hallo, ich bin jetzt registriert.

Standhafter, wenn es keinen beleidigenden Charakter hat, kannst du es doch eigentlich hier reinstellen.

ich ahne sowieso was du sagen willst, aber mach ruhig. Ich bitte nur darum sachlich und vor allem beim Thema zu bleiben. ich schreibe ja hier nicht aus Jux und Dollerei,deshalb bitte die Ernsthaftigkeit beibehalten.

P.S. Der Beitrag weiter unten (der noch kommen wird) war noch als Gast.
 
Zuletzt bearbeitet:
nein .. also ich verstehe dich nicht

Wo ist dein Problem ? Weil du etwas arbeitest, was dir keinen Spass macht? Weil dein Vater noch in der Firma sitzt und du nicht so kannst, wie du gerne wolltest? Weil du zuwenig verdienst für das was du arbeitest? Weil andere mehr haben ? Weil du Angst vor der Zukunft hast? Weil du gerne verpassten Chancen nachtrauerst? Weil immer wieder jemand anderes die Nase vorne hat ? Weil du nicht unter den Top-Verdienern in D bist? Das geht jetzt immer so weiter 😀

Aber ich verstehe eines, das du ein schönes Leben haben willst. Zwar bist du bereit, dafür auch etwas zu tun, aber nicht alles und bitte nicht mit 60std. Woche ...
Doch ohne durch dieses Stahlbad zu gehen, wirst du nicht erfolgreich werden. Jedenfalls nicht mit deinen Selbstzweifeln und dem ewigen schielen nach den Anderen.
Du kennst das ja sicher: Die erste Generation baut die Firma auf, die zweite Generation erweitert und hält noch den traditionellen Gedanken hoch, weil sie das kennen gelernt haben und die dritte Generation? Die verscheudert das ganze. Ohne Bezug zur Familie und ohne Bezug zu den vielen Stunden, die die Großeltern damit verbracht haben.

Ich bin manchmal ganz verwirrt.
Einmal willst du etwas anderes arbeiten, etwas was du alleine aufgebaut hast, ein anderes mal willst du leicht Geld verdienen und eigentlich verdienst du gerade ganz gut. Vielleicht nicht so leicht, wie das gewünscht ist, aber es kommt. Dann wiederum traust du dir nicht zu, die Firma zu führen. Hehehe, da ist doch ein Haken, oder? Verdienen wie ein Chef, aber keine Verantwortung tragen. Wasch mich sauber, aber bitte mach mich nicht nass. Persilscheinverhalten nenn ich das. Schaut her, ich bin doch so gequält.

Also was willst du wirklich ? Hast du dir schon Gedanken über dein Lebensziel gemacht? Ich meine ein Lebensziel, und das ist nichts mit dem Urlaubsziel, dem Gehaltsziel, oder dem Statusziel zu tun. Ich rede von einem Lebensziel! Von einem Ziel, auf das du deinen Blick richtest und darauf hinarbeitest. Dieses ewige Spiegelschauen ist öde und langweilig. Darin siehst du nur den, der davorsteht und sich selbst betrachtet. Der Spiegel gibt dir keine Antwort. Die Antwort eines erfüllten Lebens kommt dann, wenn du sagen kannst: Ich habe alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe.
Dann erst ist es dir wieder erlaubt, in den Spiegel zu schauen.

Nein ich halte dich nicht für einen Schmarotzer , ich halte dich für "nicht entscheidungsfähig", für realitätsfern, für einen Glitzerboy, für einen Yuppie, für verweichlicht und verflossen im Selbstmitleid. Das letzte kommt daher, weil du dich einfach nicht aufraffen kannst, um eine eigene Entscheidung zu treffen. Und ich halte dich für nicht "gut erzogen", wobei ich eigentlich "schlecht" schreiben sollte, mir für das Wort "schlecht", was mir nicht gefällt, dann nur das Gegenteil eingefallen ist. Also damit meine ich, das es deine Eltern versäumt haben, dir rechtzeitig das wirklich Wichtige im Leben zu vermitteln. Und das Wichtige im Leben ist nicht der Hotelpreis oder der gefahrene Kfz-Typ. Damit kannst du dich nur vom Normalo unterscheiden

Das wirklich wichtige im meinem Leben ist meine Zufriedenheit mit dem aktuellen Lebensstand. Das hat nichts, aber auch garnichts mit "satt" und "genügsam" zu tun. Das ist auch nicht selbstgefällig, sondern das ist meine innere Einstellung. Mein Positives denken, mein Optimismus. Ich möchte den Tag, wenn ich aufstehe, herzlichst begrüßen. Hallo, neuer Tag, Du gefällst mir. Ich bin extra für dich etwas früher aufgestanden, damit ich viele Stunden mit dir geniessen kann. Und glaube mir, es gab viele tage in meinem Leben, wo mir dieses Lächeln am Morgen schwerfiel, sehr schwer. Aber es gab wenige Tage, ja ich kann sie an einer Hand abzählen, wo ich den Tag nicht positiv angegangen bin.

Wenn du also mit deinem Zustand nicht zufrieden bist, dann must du das ändern, sofort, schnell und zielstrebig.
Wenn du aber nicht weisst, was du ändern willst bzw. was du machen kannst, damit du zufrieden wirst, dann fehlt dir ein Stück wichtiger Erziehung:
Die Ausrichtung auf ein Lebensziel.
Sei nicht unzufrieden über verpasste Chancen, sondern greife nach Neuen. Trauere nicht der Vergangenheit hinterher, sondern richte dich an der Zukunft aus. Entscheide dich heute und jammere nicht morgen darüber, warum du gestern dich so falsch entschieden hast.

Das ist jetzt alles harter Tobak für dich . Aber sie es mal so an: Es bringt dich nicht um und es macht dich härter, auch gegen dich selbst. Das mußt du und wirst du ertragen.
 

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