Weiß nicht mehr weiter...

Hallo ihr da draußen. Ich habe mich heute in diesem Forum angemeldet, weil ich ein großes Problem und gerne einmal eure Meinung dazu hören würde.


Ich mache seit zwei Monaten eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker und bin mittlerweile total verzweifelt. Mir gefällt der Beruf überhaupt nicht. Anfangs dachte ich noch es wird bestimmt nicht so schlimm sein aber ganz im Gegenteil. Ich hab überhaupt kein Spaß mehr an meinem Leben weil ich nur noch an den nächsten Tag in der Werkstatt denken kann. Selbst am Wochenende zähle ich die Stunden, die ich noch habe, bis ich wieder rein muss. Dazu muss man sagen, dass ich zuvor in dem Betrieb ein Praktikum gemacht habe und eigentlich schon zu der Zeit feststellte, dass mir der Beruf nicht gefällt, aber ich habe die Stelle aus Not trotzdem angenommen, weil es bereits April war und ich nichts anderes mehr bekommen hätte und nicht noch ein Jahr verschwenden wollte. Es war bereits April, weil ich zu der Zeit mein Studium (Umwelt- und Verfahrenstechnik) nach drei Semestern abgebrochen habe, worauf ich im Nachhinein nicht stolz bin. (Habe davor mein Fachabitur an der FOS gemacht.)
Mittlerweile glaube ich, dass der Technik bzw. handwerkliche Bereich überhaupt nichts für mich sind, aber was soll ich jetzt nur machen? Ein Studium abgebrochen, kurz davor die Ausbildung abzubrechen. Wie soll ich das denn einer anderen Firma erklären? Ich weiß nicht mehr weiter. Bin mittlerweile 21 und hab neben meinem Fachabi sonst nichts in der Tasche. Ich hoffe es gibt jemanden der mich versteht und mir weiterhelfen kann.
mfg

Ja, ich verstehe dich, möchte dich aber auch darauf hinweisen, dass du unbedingt die Probezeit beachten solltest.
In der kannst du nämlich im gegenseitigen Einverständnis kündigen.

Was reizt dich denn? Was gefällt dir sonst?
Was würdest du alternativ studieren oder worin dich ausbilden lassen?

Hallo,
als ich das durchgelesen hatte, kamen mir sofort meine vergangenen Jahre in den Kopf und ich konnte mich gut in deine Lage versetzen. Ich habe ähnliches durchgemacht, mit dem Unterschied, das ich mein Berufsziel übers Studium nicht geschafft habe.
Ich fiel in ein tiefes Loch, habe mich im Anschluss aber noch rechtzeitig für eine Lehre bewerben können und durfte fast ohne Lücke weitermachen. Ich war zu dem Zeitpunkt fast 23 und somit sogar etwas älter als du. Ich hab's jedenfalls keine Minute bereut und mache mein ding nun auf diesem Wege. Ich will dir nur damit Mut machen, denn ich habe einen miserablen Abischnitt gehabt und habe trotzdem was bekommen. Bei der derzeitigen Lage auf dem Ausbildungsmarkt findest du auf jeden Fall etwas passendes, Kopf hoch. Aus welcher Ecke kommst du denn und was könntest du dir alternativ vorstellen?

Hallo Cipher,

wenn Du die Ausbildung durchziehen könntest, wäre das sehr vorteilhaft, denn auch wenn Du einen anderen Berufsweg einschlagen willst, so signalisierst Du jedem neuen Arbeitgeber, dass Du in der Lage bist, Deine Entscheidung auch durchzuziehen.

Brichst Du ab, dann signalisierst Du "ich bin ein Abbrecher, weil ich dazu neige Entscheidungen zu treffen, die nicht durchdacht sind."

Und dann wird der nächste AG fragen: Und wie soll ich jetzt wissen, dass ihre jetzige Entscheidung durchdacht ist?
Und dann hast Du nur Worte und Absichtserklärungen, wie immer.....

Die jetzige Ausbildung brauchst Du nicht lieben... aber wenn es möglich ist.... dann zieh sie durch.

LG; Nordrheiner

Dann mach doch was anders....

Hallo Cipher,

wenn Du die Ausbildung durchziehen könntest, wäre das sehr vorteilhaft, denn auch wenn Du einen anderen Berufsweg einschlagen willst, so signalisierst Du jedem neuen Arbeitgeber, dass Du in der Lage bist, Deine Entscheidung auch durchzuziehen.

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Möglich. Möglich aber auch, dass er davon Depressionen bekommt und dann gar keinen Bock mehr aufs Leben hat. Wenn jemand nach 2 Monaten schon hin schmeißen will, liegt der Gedanke näher, als wenn man bereits 2 Jahre rum hat. Meine Erfahrung ist, dass Ausbildungen wenn man abgebrochen hat eher gefördert werden, als wenn man durchzieht. Ziehst du einmal durch, heißt es du hast eine Ausbildung und musst erst so und so lange arbeitslos sein, um gefördert zu werden.

Du bist sehr jung und bist eben noch auf der Suche. Denke, es geht vielen so. Wenn Du auf dem falschen Weg bist, solltest Du keine Zeit verlieren und akzeptieren, dass es so ist. Am besten holst Du Dir Hilfe bei einem Vertrauenslehrer an Deiner alten Schule oder bei Menschen, denen Du vertraust. Gehe zu jemanden, der Dich gut einschätzen kann und Deine Talente kennt. Der Dir einen wirklich guten Rat geben kann. So, es ist auch nicht schlimm, wenn man öfter versucht, seinen Weg zu finden. Bitte versuche mit aller Kraft das Richtige für Dich zu entdecken. Also einfach Deinen Weg gehen. Es muss nach außen nicht perfekt aussehen, Du solltest Dich innerlich glücklich fühlen, bei allem was Du tust. Alles Gute!

Danke für eure Antworten. Es tut gut zu sehen, dass mich jemand versteht, bzw. ich nicht der Einzige in einer solchen Lage bin. Am liebsten würde ich mich etwas vom technischen Bereich entfernen und etwas neues ausprobieren, aber dafür habe kaum noch Zeit, weil viele der Bewerbungsfristen für einen neuen Ausbildungsbeginn 2017 bald auslaufen.