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Weihnachten naht - Hallo Depressionen.

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MeiRaMi

Gast
So... Ich hab mich hier jetzt ein wenig durchgelesen und möchte nun auch von mir berichten...

Ich, 23 Jahre alt, Mama eines Sohnes (fast 4), Mama eines Sternenkindes (Frühschwangerschaft, 11. Woche verloren) und verstoßen von meiner Familie, habe wahnsinnige Angst, vor Weihnachten. Meine Eltern & der Rest meiner Familie haben mich verstoßen, weil ich meine Eltern wegen Kindesmisshandlung an mir & meinem Bruder angezeigt habe. Wortwörlich: 'So was macht man doch nicht, das sind deine Eltern, du hast doch nur die einen!' Ö.o Achso, aber Kinder verprügeln & bedrohen & unter Liebesentzug groß ziehen geht in Ordnung, wa? Na, is ja auch kein Verbrechen, so wie die Eltern anzuzeigen - Todesstrafe dafür!

Ich liebe diese Menschen, weil sie meine einzige Familie sind. Ich hasse diese Menschen, weil ich sie trotz allem liebe. Und mich hasse ich, weil sie sie liebe. Jah, Krautsalat im Kopf - wer kennt das hier denn nicht? Jetzt könnte man sagen: Gut, scheiß doch auf die Leute, die brauchst du eh nicht. Problem: Ich habe vor 2 Jahren meinen Sohn Raphael (Mittelteil meines Nicknamens hier) zu meinen Eltern gegeben, weil ich psychisch am Ende war und Angst hatte / habe, dass er ''mal genauso wird wie ich''... -.- Warum zu meinen Eltern? Weil sie an Raphael wieder gut machen, was bei mir schief gelaufen ist & weil ich hoffte (was mir erst dieses Jahr aufgefallen ist) durch meinen Mini ''an meiner Familie dranbleiben'' zu können.

Pustekuchen. Ich hab's versemmelt und wünschte, ich könnte Raphael ''einfach'' in eine unabhängige Familie geben. Aber sein Lebensmittelpunkt ist bei meinen Eltern, deren Nachbarn & seinen Freunden. Ihm geht's da recht gut, besser, als mir damals, und das zählt. Er hat da sein gewohntes Umfeld und ich glaub, es würde ihm sehr schaden, wenn man ihn dort herrausreißen würde. Das möchte ich nicht. Er soll sich nicht entwurzelt und verstoßen fühlen, das kommt möglicherweise so wie so noch...

Ich selbst bin vor 2 Jahren in ein Obdachlosenheim gezogen und war da bis Februar diesen Jahres. Tiefer kann man nur noch eine Stufe sinken - auf die Straße nämlich. Man kann sich vielleicht ansatzweise vorstellen, wie es mir ging. Kind weg, am untersten Ende der Gesellschaft angelangt, von der Familie verraten und sitzen gelassen. Weihnachten in diesem Heim war schrecklich, ich hatte meinen heftigsten Selbstverletzungs-'Anfall' (ich nenn es Blutrausch) in dieser Zeit. Hab mich verkrochen, nächtelang durchgeheult und mit fiesen Suizidgedanken zu kämpfen...

Und jetzt, da ich ganz allein wohne... Ich hab sehr große Angst vor Weihnachten... Obwohl ich diese Zeit eigentlich liebe... Ich bin hin- und hergerissen zwischen 'Dekorier ich jetzt?' oder 'Für mich allein wär das dämlich...'.

Kennt jemand ähnliches? Wie geht ihr damit um, allein zu sein? Ich hab das Gefühl, es würgt mich von innen, drückt den Magen und das Herz zusammen und reißt an den Eingeweiden. -.- Es is so ein widerliches Gefühl... Ich will doch nur dazugehören! Ist es ein Verbrechen, krank zu sein (Borderliner / Dysthymia)? Es tut weh, für etwas bestraft zu werden, für das ich nur bedingt etwas kann, wenn überhaupt...

Und ich kann diesen Schmerz kaum in Worte fassen... Aber Einsamkeit und Verlassenheit scheinen hier noch ein paar andere zu kennen.
 
M

MeiRaMi

Gast
Danke moorsee, wie lieb von dir. :)
Fühl dich ebenfalls umarmt...

Ich möcht manchmal am liebsten durchdrehen, weil ich keine Hoffnung mehr hab, dass sich an meiner familiären Situation nochmal irgendwas ändert... :/ Bin da so viele Wege gegangen, von Vorwürfen, über Aufklären bis zu Entschuldigen... Nichts hilft. -.- Stures Volk.
 
M

MeiRaMi

Gast
Ich glaub, du hast nicht ganz gelesen, was ich geschrieben hab, Edelbrenner, denn mit Missbrauch des Wortes Depression hat das nichts zu tun. Ich werd alljährlich mehrmals davon heimgesucht und habe Dank ebenjenem 'missbrauchten' Wort, etliche Klinikaufenthalte und Therapien hinter mir. Dysthymia beschreibt eben das. Hier ein Link dazu: www.dysthymia.de und ein Auszug von dieser Website:

"Die Dysthymia stellt innerhalb des Spektrums depressiver Erkrankungen eine große Subgruppe dar. Im allgemeinen geht man davon aus, dass es sich bei einer Dysthymia in der Momentaufnahme zwar meist nicht um ein besonders schweres depressives Erscheinungsbild handelt, die Symptomatik allerdings oft schon im Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter beginnt und unbehandelt oft einen chronischen Verlauf nimmt. Unter Berücksichtigung der Chronifizierungsprozesse entsteht so bei vielen an einer Dysthymia Erkrankten ein erheblicher Leidensdruck."


Bitte nicht ohne 'Verfahren' Urteile fällen.

Allerdings kann ich verstehen was du meinst. Kenne den Unmut, diese Diagnose mit Menschen zu teilen, die (augenscheinlich) nicht depressiv sind, sondern 'vorrübergehend traurig'.
 
M

Monarose

Gast
Mir unbegreiflich, dass du ein Kind zu den Leuten gibst, die du wegen Kindesmisshandlung angezeigt hast.

Klar, dass das depressiv macht.
 
M

MeiRaMi

Gast
Monarose, meine Beweggründe sind tiefergehend, als das, was ich bereits geschrieben hatte. Ich hoffe, dir ist klar, dass ich meinen Sohn niemals einer Gefahr aussetzen würde.
Ich hatte während meiner Schwangerschaft ein immer besseres Verhältnis zu meinen Eltern, konnte mit meiner Mutter über vieles reden - sie hat sich entschuldigt. Auch ist sie vornehmlich für den Mini da, denn mein Vater ist fast auschließlich am Wochenende Zuhause. Des weiteren: Meine Eltern waren BEIDE bei der Geburt dabei. Ich habe bei ihnen gelebt, bis Raphael knapp 1,5 Jahre alt war. Sie haben und werden ihm nie ein Haar krümmen, das Jugendamt betreut sehr eng und ich sehe ihn alle 14 Tage. Sein Vertrauen zu mir ist so groß, dass er sagt, was ihn bedrückt, egal, wer möglicherweise ''böse'' auf ihn sein könnte. Bis dato gab es seitens meiner Eltern kleinere Probleme, aber keine, die ihn gefährden.
Dadurch, dass ich glaubte, mein Verhältnis zu ihnen verbessern zu können, bzw. auch in dieser labilen Phase von Jugendamt und Sozialarbeiterin 'überredet' wurde, ihn zu meinen Eltern zu geben, nachdem sie für ihn genauso Bezugspersonen sind, wie ich und mein Ex-Partner, habe ich (leider) so entschieden. Für ihn läufts super! Er ist seinem Alter vorraus, fährt z.B. seit er 3 Jahre ist Fahrrad ohne Stützrädchen oder macht Puzzles ab 200 Teile und teilw. mehr, spricht deutlich formulierte Sätze etc. Sonst würden das JuA und ich dem nicht teilnahmslos zusehen. ;)

Edelpenner: So was dachte ich mir schon, war auch kein Vorwurf - nur eine Bitte.
 

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