Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wegziehen von verwitweter Mutter?

starcoma

Mitglied
Hallo zusammen, ich würde gern mal eine neutrale Meinung lesen. Ich bin 37 und lebe mit meinem Partner zusammen, im selben Ort wie meine Mutter, etwa 5 Autominuten von ihr entfernt. Mein Vater ist vor 4 Jahren mit Mite 60 verstorben, die beiden waren 50 Jahre zusammen und davon 40 glücklich verheiratet.

Nun ist es so, dass meine Mutter schon immer eine sehr herrische, anstrengende Person war. Sie versucht auch jetzt noch permanent, mich zu "schulmeistern" und hat mir in meiner Kindheit leider nie wirklich Selbstvertrauen mitgegeben. Im Gegenteil, sie hat mich immer eher klein gehalten und mir starke Selbstzweifel anerzogen. Trotzdem tut sie mir natürlich leid, sie ist inzwischen Ende 60 und eben allein und einsam ohne meinen Vater. Zwar hat sie Freundinnen hier, aber das ist eben doch nicht dasselbe. Unsere Verwandtschaft wohnt sehr verstreut und einen neuen Partner will sie nicht mehr.

Mein Lebensgefährte hat jetzt ein Jobangebot erhalten. Würde er dieses annehmen, müssten wir auf jeden Fall umziehen und würden dann ca. 2,5 Autostunden von meiner Mutter entfernt wohnen. Ich weiß, dass es ziemlich blöd von ihm wäre, diesen Job auszuschlagen - dennoch habe ich Zweifel und denke dabei in erster Linie natürlich wieder an meine Mutter.

Sie ist ja nicht mehr die Jüngste und braucht auch ab und an mal Hilfe (Rasenmähen, Lampe aufhängen, Probleme mit dem Fernseher etc.). Ich kenne mich leider und weiß, dass ich mich in mein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, weil ich sie ja dann "alleine lasse", regelrecht reinsteigern werde. Sie sagt jetzt schon ständig, dass ohne meinen Vater alles besch*ssen wäre und ich denke dann immer, dass ich dann der Grund wäre, dass es ihr noch schlechter geht, wenn ich sie nun auch noch "verlasse", übertrieben gesagt.

Andererseits könnte ich mir dann mit meinem Lebensgefährten in einer neuen Stadt etwas Neues aufbauen, ohne ihren permanent negativen Einfluss, den sie leider auf mich hat. Wir sehen uns 1x die Woche und selbst da schafft sie es, mir in minutenschnelle meine Laune zu vermiesen mit provokanten Kommentaren, Sticheleien weil sie mich zu "fett" findet etc. ..

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich will eben auch kein Unmensch sein, der seine Mutter im Stich lässt. Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln?
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen haben.

Die Weichen deines Lebens und die deines Partners werden neu gestellt.

Ich weiß nicht wie gut und verständnisvoll das Verhältnis zu deinem Partner ist.
Aber wenn er dir zuliebe auf sein Jobangebot verzichtet, weil du Gewissensbisse gegenüber deiner Mutter hast, ist das deinem Partner gegenüber nicht fair.

Im Prinzip, obwohl deine Mutter dir nicht besonders wohlgesonnen ist, möchtest du auf ein eigenständiges Leben verzichten zugunsten deiner Mutter. Genauso würde es dein Partner machen müssen obwohl er das vielleicht gar nicht will.
Euer Leben wird wegen deiner Mutter zurückstehen, dass ist nicht richtig.
Deine Mutter ist noch jung, wieviele Jahre willst du dich noch nach deiner Mutter richten wollen und dich demütigen lassen?

Ziehe mit deinem Partner um und starte in ein eigenes Leben.
Das darfst du ohne jegliches schlechte Gewissen.

Versuche Möglichkeiten zu eruieren wie in manchen Angelegenheiten deiner Mutter geholfen werden kann.
Es gibt bestimmt einen Schüler der sich beim Rasenmähen
ein paar Euros dazuverdienen möchte.

Dann gibt es noch die Nachbarschaftshilfe. Da hängt auch deiner Mutter Mal einer eine Lampe auf. Mal im Internet recherchieren.

Eventuell kommt dann deine Mutter wieder mehr in Kontakt mit ihren Freundinnen weil die Langeweile und Einsamkeit überhand nimmt.

Ich denke Mal das die Freundinnen nicht alle Ledig und Verwitwet sind. Da sind bestimmt ein paar Männer vorhanden, die Mal bei einem Problem das deine Mutter hat, helfen würden.
Und Erwachsene Kinder sind ja bestimmt auch vorhanden, der befreundeten Pärchen.

Versuche das Leben deiner Mutter zu vereinfachen mit Hilfe von anderen Menschen wenn es Probleme geben sollte. Da wird ihr Hilfe zuteil und du kannst ohne schlechtes Gewissen mit deinem Partner umziehen.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

CasperH

Aktives Mitglied
Hey ,
die BZ zu deiner Mutter lisst sich für mich als toxisch. Ich würde die Chance nutzen und einfach mal am mich selbst denken und umziehen.
Des Weiteren würde ich dir empfehlen, dein Abhängigkeitsverhltnis zur Mutter zu überprüfen und evtl. daran arbeiten.

Alles gute für dich ...
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Zieh weg, und und lass sie ihren Kram selbst machen, sie hat dich als Kind schlecht behandelt und als Jungendliche wahrscheinlich auch.
Sie mischt sich permanent in dein Leben ein und versucht scheinbar auch heute noch dich zu kontrollieren, lass das nicht weiter zu.
Brich den Kontakt mit ihr für 6 bis 8 Monate ab, sag ihr das auch, und schau wie es dir dabei geht.
Und wenn du danach wieder mit ihr zu tun hast sag ihr Klipp und klar, wenn sie wieder blödes Zeug daherredet, oder versucht dich zu manipulieren, das du den Kontakt ganz abbrichst, lass dann aber auch alles stehen und liegen und fahre sofort wieder nach Hause. Nur so wird sie einsehen, das sie dich nicht mehr so behandeln kann wie bisher.
 

CabMan

Aktives Mitglied
Lass Dich nicht von Deiner Mutter Klammern. Lass Dein Leben nicht von Deiner Mutter bestimmen. Es ist geradezu ideal, dass Dein Mann dieses Jobangebot bekommen. Lass Dir von Deiner Mutter kein schlechtes Gewissen einreden. Sei egoistisch.
 
G

Gelöscht 120038

Gast
Tut dir deine Mutter mehr leid als dein Mann, der sich ja dann beruflich nicht verwirklichen kann, wenn er die Stelle nicht annimmt?
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Ich sehe das als weit schwieriger als die Vorposter. Deine Mutter bleibt ja nicht nur einsam/unzufrieden, sondern sie wird ja irgendwann auch alt und gebrechlich. Wer kümmert sich dann um sie? Ist das, was sie dir angetan hat / antut, so schlimm, dass es gerechtfertigt wäre, sie dann völlig im Stich zu lassen und sie der Obhut des Staates zu überlassen? Und selbst wenn es gerechtfertigt wäre, könntest du das durchziehen? Gibt es auch Dinge, die du ihr hoch anrechnest, Dinge, die sie für dich getan hat und nicht unbedingt hätte tun müssen?

Wäre es denkbar, ihr für einen weiteren Kontakt Bedingungen zu stellen oder eine Aussprache herbeizuführen?

Mir fehlen weitere Informationen:

Wie gut / wichtig ist der neue Job für deinen Freund? Ist es eine große Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand?

Wie wahrscheinlich ist es, dass dein Freund in den nächsten Jahren nochmal so eine Chance kriegt, evtl. im jetzigen Wohnort?

Hat deine Mutter ein Haus, wo du mal für eine Zeitlang ein Zimmer bewohnen könntest? Wäre es also jederzeit möglich, zu ihr zu fahren und dort zu bleiben, wenn es nötig wäre? Bist du zeitlich so frei?

Kannst du dir überhaupt vorstellen, dich um sie zu kümmern? Wieviele Stunden erträgst du sie maximal?

Wie gesund ist sie?

Wäre jetzt vielleicht der Zeitpunkt, sich von ihr zu distanzieren, weil du es jetzt noch ohne allzu schlechtes Gewissen kannst, aber nicht mehr, wenn sie mal richtig alt ist?

Gibt es andere Verwandte/Freunde, die sich ggf. um sie kümmern könnten?
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Ich weiß, dass es ziemlich blöd von ihm wäre, diesen Job auszuschlagen
Eben. Du weißt das.

Nur hast Du ein paar ziemlich blöde Dinge gelernt als Kind, und diese Glaubenssätze stehen Deinen Handeln als Erwachsene im Weg, solange Du das zulässt.

dennoch habe ich Zweifel und denke dabei in erster Linie natürlich wieder an meine Mutter.
Da fängt es schon an. Sie steht im Mittelpunkt Deines Denkens. Du hast jetzt aber Deine eigene kleine Familie, Du und Dein Mann. Da sollte Dein Fokus leben, denn das ist Dein Zuhause, Deine Gegenwart und Zukunft.
Was denkst Du, wie fühlt es sich für Deinen Partner an, wenn Du nicht partnerschaftlich mit ihm an einen Strang ziehst, sondern immer noch, wie ein Kind, auf die Mutter fokussiert bist?

tut sie mir natürlich leid
Erlernt.
Rational gibt es dafür keinen Grund.
Wie viele andere Frauen hat sie ihren Mann verloren, doch sie ist nicht alleine.
Sie hat Freunde.
Sie scheint das Glück einer recht guten Gesundheit zu haben.
Sie hat eine Tochter, die sich nicht nur kümmert und sie mal besucht, sondern heute noch gehorsam und brav ist, nach Mamis Willen tanzt und nicht bemerkt, wie sie manipuliert wird.

Es wäre gut für Euer beider Entwickkung, wenn Du Dich endlich abnabeln würdest.

braucht auch ab und an mal Hilfe
Wie jeder Mensch.
2,5 Stunden! Lieber Himmel, ihr seid ja nicht aus der Welt! Bei Deiner Überschrift dachte ich an mindestens 500 km.

Es gibt Nachbarschaftshilfe, Tauschgruppen, sie hat Freunde, es gibt Handwerker...

mein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, weil ich sie ja dann "alleine lasse"
Erlernt.

regelrecht reinsteigern
Das ist ungesund.
Und extrem anstrengend für Deinen Partner.
Es wird Zeit erwachsen zu werden.

Sie sagt jetzt schon ständig, dass ohne meinen Vater alles besch*ssen wäre und ich denke dann immer, dass ich dann der Grund wäre, dass es ihr noch schlechter geht, wenn ich sie nun auc
Wunderbar für sie, wie Du auf ihre Manipulation anspringst. Bemerkst Du nicht, dass sie die Opferrolle benutzt, um Macht über Dich auszuüben?

Eine Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene wäre gut für Deine Mutter, ein Arztbesuch, um abzuklären, ob eine Depression mit hineinspielt.

ihren permanent negativen Einfluss, den sie leider auf mich hat
Wir sehen uns 1x die Woche und selbst da schafft sie es, mir in minutenschnelle meine Laune zu vermiesen mit provokanten Kommentaren, Sticheleien weil sie mich zu "fett" findet etc. ..
Warum setzt Du Dich diesem Einfluss so häufig aus?

Ich will eben auch kein Unmensch sein, der seine Mutter im Stich lässt
Erlernt.
Deine Aufgabe ist, Dein Leben zu leben, nicht Deine Mutter bei Laune zu halten.
Ihr geht es gut, sie ist erwachsen, es gibt keinen Pflegebedarf.

Sicher, das kann sich ändern. Soll deshalb Dein Leben pernanent bach ihr ausgerichtet sein, Dein Mann sich anpassen und verzichten?
Was, wenn der Pflegebedarf erst in 15 , 20 Jahren eintritt?
Willst Du all die Lebenszeit verschenken und ein Leben für Deine Mutter leben?
Oder willst Du Dein Leben in die Hand nehmen, Dich statt für Stillstand, Rückwärts, für ein Vorwärts entscheiden?

Schneide die Nsbelschnur durch und lebe.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Warum solltest du dein ganzes restliches Leben nach deiner Mutter ausrichten?
Deine Mutter hat für dich nur das Notwendige getan, es ist Zeit auch an dich zu denken und deinen Partner.

Wir alle werden älter und gebrechlich, ich kann doch aber nicht von meinem Kind erwarten, alle Chancen auf ein gutes Leben aufzugeben und nur noch für mich dazu sein.
Ich selbst schaue heute schon, das ich fit bin und gesund bleibe und niemandem später zur Last falle.
 

Sollilja

Aktives Mitglied
Ich sehe das als weit schwieriger als die Vorposter. Deine Mutter bleibt ja nicht nur einsam/unzufrieden, sondern sie wird ja irgendwann auch alt und gebrechlich. Wer kümmert sich dann um sie? Ist das, was sie dir angetan hat / antut, so schlimm, dass es gerechtfertigt wäre, sie dann völlig im Stich zu lassen und sie der Obhut des Staates zu überlassen?
Ich finde diese Argumentation nicht mehr zeitgemäß. In beruflich gut qualifizierten Kreisen ist es doch völlig normal, dass die junge Generation da hinzieht, wo die Arbeit ist. Das kann eben mehr oder weniger weit weg sein.
Die Mutter der TE war bisher einfach “verwöhnt”.

Mein Bruder und ich wohnen seit 20 Jahren nicht mehr in nächster Nähe unserer Eltern, und die kommen (mit 70 bzw. 80) noch sehr gut allein zurecht und haben keine Langeweile. Für die Dinge, die sie nicht mehr selbst können, suchen sie sich vor Ort Hilfe. Sie würden nicht erwarten, dass einer von uns “zurück” zieht, aber natürlich wünschen sie sich, dass wir sie dabei unterstützen, Dinge zu organisieren, wenn sie das irgendwann selbst nicht mehr können.

Der TE kann ich dringend zur Abnabelung raten..
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben