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Wegen Pseudologie verlassen worden

Toostupidforlive

Neues Mitglied
Hallo an alle,

ich leide seit vermutlich zehn Jahren an Pseudologie. Ausgelöst wurde sie vermutlich durch Erlebnisse in meiner Kindheit, jemand hatte versucht mich zu entführen. Außerdem war ich immer ein sehr an die Mutter gebundenes Kind, da mein Vater uns verlassen hatte noch bevor ich auf die Welt kam. Es sind sehr viele Dinge passiert während meines heranwachsens, die vermutlich alle ihren Teil dazu beigetragen haben.

Vor 5 Jahren lernte ich das Mädchen, heute junge Frau, kennen, mit der ich dann 4 1/2 Jahre zusammen war. Sie hat leider ebenso eine psychische Krankheit, sie ritzt sich. Ich wusste nie so recht, wie ich damit umgehen sollte, schwor mir aber, dass eine Krankheit nie der Grund sein würde, sie zu verlassen. Ich dachte, wir würden Krankheiten gemeinsam durchstehen, ich liebe sie nämlich wirklich über alles.

Allerdings habe ich im Laufe der Zeit immer mehr mit mir selbst zu kämpfen gehabt, ohne es wirklich mitzubekommen. Ich flog öfter in die USA, um dort meiner Ausbildung nachzugehen. Dort lernte ich auch viele Leute kennen, und bekam plötzlich wieder die Aufmerksamkeit und Anerkennung, nach der ich so süchtig war und welche ich von meiner Ex-Freundin aufgrund ihrer Krankheit und den Umständen nicht so richtig bekommen konnte. Auch hatte ich mich selbst nicht durchschaut, hatte keine Ahnung von meiner Krankheit. Sie fand dann Fotos im
internet, die sie darauf schließen ließen, ich hätte sie betrogen. Da ich nun schon öfter bedingt durch meine Krankheit gelogen hatte, war das der endgültige Vertrauensbruch. Sie verzieh es mir zwar ein mal, aber nur unter dem Versprechen, dass ich das andere Mädchen in den USA nicht mehr sehen würde. Meine Krankheit und sucht nach Aufmerksamkeit und Anerkennung "zwang" mich aber anders, sie erfuhr es und beendete die Beziehung. Sie wusste damals nichts von meiner Pseudologie oder dass es das überhaupt gibt. Ich habe es ihr mittlerweile gesagt, dass ich daran leise und bereits beim Psychologen bin, was mich sehr viel kraft gekostet hat, die Einsicht, und der Schritt, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie hat mich aber nun endgültig gelöscht, ich nehme an sie glaubt mir das auch nicht mehr.

Ich war so gut ich konnte für sie da, habe ihr viel geholfen mit ihrer Krankheit und sie unterstützt, wie ich konnte.

Sie weiß jetzt, dass es sich bei mir um eine Krankheit handelt. Warum kann sie mir das nicht verzeihen? Warum haben wir immer gesagt, eine Krankheit bringt uns nicht auseinander? Ich liebe sie so sehr und Wünsche mir nichts mehr, also wieder mit ihr zu sein.

Habt ihr Ratschläge oder Tipps? Ich bin für jede Meinung dankbar!
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Auch wenn du sie nicht betrogen hast, du hast den Kontakt zu anderen Frauen gesucht.
Damit klar zu kommen, dass es krankheitsbedingt sein soll, ist schon für eine psychische stabile Frau schwer. Ihre Entscheidung ist für mich nachvollziehbar und du wirst sie akzeptieren müssen. Da du bereits in Therapie bist, scheinst du krankheitseinsichtig zu sein.
Ist die Therapie erfolgversprechend, sodass du irgendwann mal eine Beziehung ohne Lügengeschichten führen kannst? Ansonsten stell ich mir sehr schwierig vor eine Partnerin zu finden, die akzeptiert dass Lug und Betrug krankheitsbedingt sein sollen.
 

MarioL

Mitglied
Hört sich ein bisschen an, wei "ich hab sie trotz ihres Ritzens genommen, dann soll sie bitte meine Pseudologie akzeptieren".

Erstmal funktioniert so eine Aufrechnerei nicht, weil jeder nur so viel ertragen kann, wie er eben kann und noch lange nicht moralisch verpflichtet ist, sich deshalb betrügen zu lassen. Oder eben belügen.

Außerdem klingts nach Rechtfertigung. Wer hat die Pseudologie denn diagnostiziert?

Und was mir noch auffiel: Du schreibst, sie habe Dich gelöscht, heioßt das, das war eine Internet-beziehung? Gar nicht real?
 
G

Gast

Gast
Danke erstmal für eure Antworten - ist natürlich nicht das, was ich hören wollte...

Nein, es war keine Internetbeziehung, wir haben gemeinsam gewohnt und hatten einen Hund gemeinsam.
Es soll kein "so wie du mir so ich dir" sein, ich denke mir einfach, dass insgesamt sehr viel passiert ist, was aber sehr wohl von ihrer als auch von meiner Seite her krankheitsbedingt erklärbar ist. Ich denke mir einfach, dass es nicht richtig ist, selbst immer wieder Aktionen zu liefern, die von mir auch sehr viel Toleranz und Geduld erforderten, aber ich darf nicht krank sein, das wird nicht akzeptiert... Dazu kommt einfach der Satz, den sie einmal gesagt hat, sie meinte, dass es ihr egal wäre, ich könnte im Rollstuhl sitzen und sie würde mich nicht im Stich lassen. Jetzt geht es ihr ein wenig besser, sie kann mit ihrem Leiden mittlerweile besser umgehen, aber ich werde vor die Türe gesetzt, aufgrund von Dingen, die ich aufgrund meiner Krankheit getan habe...? Ich verstehe einfach gerade die Welt nicht mehr :-(

Und zur Frage, wer es diagnostiziert hat... Ein Psychologe! Und ja, angeblich sind die Heilungschancen sehr gut, das Problem ist bei dieser Krankheit nur, dass sehr sehr wenige Betroffene sie einsehen und sich helfen lassen wollen.
 

Kathrinchen

Aktives Mitglied
Sie weiß jetzt, dass es sich bei mir um eine Krankheit handelt. Warum kann sie mir das nicht verzeihen?
weil sie weiß, dass es immer wieder lügen geben wird. wie soll sie da eine echte vertrauensbasis aufbauen? vor allem wenn sie selbst labil ist... sie hat es ja bereits versucht - und wurde wieder belogen, es ist völlig nachvollziehbar, dass sie die notbremse gezogen hat.

Warum haben wir immer gesagt, eine Krankheit bringt uns nicht auseinander?
weil man sowas sagt, wenn man verliebt ist. genauso wie "ich werde dich immer lieben, dich nie verlassen..." solche versprechen entstehen aus dem hormonrausch heraus, aber man weiß nie, was die zeit bringt. garantien gibt es nicht - egal, was man sich versprochen hat.

Habt ihr Ratschläge oder Tipps? Ich bin für jede Meinung dankbar!
lass deine ex-freundin erstmal in ruhe und arbeite an deinem problem.
 
G

Gast

Gast
Ich seh da zwei Ebenen: erstens das, was Du tust. Zweitens die Krankheit, die vielleicht ein Grund für Dein Handeln ist und mit der Du Dir nachträglich vieles erklären kannst. Deine Freundin kann aber nur auf das reagieren, was Du tust!
Und sie muss sich fragen, wie sie reagieren soll. Deine symptomatische Anfälligkeit für Zuneigung, Schmeicheleien und Bewunderung befriedigen, damit Du sicher bei ihr bleibst und damit Deine Krankheit fördern - oder wie bei einem Alkoholiker tief fallen lassen, damit Du einen Anstoß bekommst, Dich zu ändern?

Ob Du es nun als Krankheit fassen willst oder nicht - Geltungssucht, Sucht nach Aufmerksamkeit und Bewunderung lässt einen vielleicht Dinge tun, die andere verletzen. Damit macht man sich keine Freunde und muss mit negativen Reaktionen umgehen lernen. Ich finde es toll, dass Du diese negativen Reaktionen, jetzt die Trennung, zum Anlass nimmst, Dich mit dieser Charaktereigenschaft/Krankheit auseinander zu setzen und wünsche Dir viel Glück!

Oh, ein Rat aus eigener Erfahrung: Wer lernt, sich selbst wertzuschätzen, Stolz auf sich zu sein, sich selbst für geniale Einfälle zu loben und nachsichtig sich selbst gegenüber zu werden bei Fehlschlägen, braucht nicht mehr dieses dauernd-angehimmelt-werden und immer-einen-guten-Eindruck-machen-wollen.

Alles Gute.
 

digitus

Aktives Mitglied
Es soll kein "so wie du mir so ich dir" sein, ich denke mir einfach, dass insgesamt sehr viel passiert ist, was aber sehr wohl von ihrer als auch von meiner Seite her krankheitsbedingt erklärbar ist. Ich denke mir einfach, dass es nicht richtig ist, selbst immer wieder Aktionen zu liefern, die von mir auch sehr viel Toleranz und Geduld erforderten, aber ich darf nicht krank sein, das wird nicht akzeptiert... Dazu kommt einfach der Satz, den sie einmal gesagt hat, sie meinte, dass es ihr egal wäre, ich könnte im Rollstuhl sitzen und sie würde mich nicht im Stich lassen. Jetzt geht es ihr ein wenig besser, sie kann mit ihrem Leiden mittlerweile besser umgehen, aber ich werde vor die Türe gesetzt, aufgrund von Dingen, die ich aufgrund meiner Krankheit getan habe...? Ich verstehe einfach gerade die Welt nicht mehr :-(
Das sehe ich zwei Aspekte: Zum einen, für das beschädigte Vertrauen ist es egal warum Du gelogen hast, sondern nur dass Du gelogen hast. Du weißt schon, "wer einmal lügt ...".

Und der andere: Ja, es wäre vom Standpunkt der Fairness und Angemessenheit absoult legitim, dass sie auch Dir gegenüber tolerant ist. Auch wenn es MarioL als Vorwurf gemeint hat

"ich hab sie trotz ihres Ritzens genommen, dann soll sie bitte meine Pseudologie akzeptieren".

ist das vom moralischen Standpunkt her ein absolut valides Argument.

Nur leider läuft das nicht so: Wie in der Politik ist auch in der Liebe Dankbarkeit keine Kathegorie. Im Gegenteil, sie ist sogar eine Belastung: Wenn Du Dich auf jmd. mit psychischen Problemen einläßt, gut zu ihm bist, es ihm dann besser geht, dann hast Du ausgezeichnete Chancen mit der Krankheit und und der ganzen belastenden Vergangenheit quasi als Altlast mit entsorgt zu werden. Das ist nicht ihre "Schuld", denn sie kann sich ja ihre Gefühle auch nicht aussuchen und Liebe und das Gefühl jmd. verpflichtet zu sein, gehen nunmal schlecht zusammen.

Lerne draus und lass Dich entweder gar nicht erst auf Frauen mit psychischen Problemen oder in Notsituationen ein oder wenn doch, dann sorge dafür, dass sie sich ganz allein daraus befreien (was auch therapeutisch i.a. der bessere Ansatz ist) - die Verpflichtung zur Dankbarkeit ist ein Liebeskiller.

digitus
 

MarioL

Mitglied
Lieber digitus,

im Allgemeinen gebe ich Deiner Antwort Recht. Nur das hier:

Auch wenn es MarioL als Vorwurf gemeint hat

"ich hab sie trotz ihres Ritzens genommen, dann soll sie bitte meine Pseudologie akzeptieren".
bitte mal weglassen. was ich wie gemeint habe, kann nur ich wissen. Du kannst allenfalls sagen, was wie bei Dir angekommen ist.
 
M

Monarose

Gast
Pseudologie ist keine Krankheit, die kommt und wieder vergeht. Sondern eine schwerwiegende psychische Störung. Es gibt wenig Therapeuten, die darauf spezialisiert sind. Und eine Behandlung ist dringend notwendig, wenn der Betroffene halbwegs normal leben will.
Eigentlich ist es unmöglich, mit einem Psudologen eine klassische Liebesbeziehung zu führen, da Lügen sein Leben bestimmen. Sein Leben ausmachen.

Deshalb würde ich jetzt gar nicht an eine Beziehung denken, sondern an eine geeignete Therapie.
 

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