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Weg zur Therapie

X

xxratlosxx

Gast
Hallo...
Kann ich meinem Freund, der an Depressionen leidet irgendwie helfen, den Weg in eine Therapie zu finden?
Fühle mich so hilflos, da ich keinerlei Erfahrung mit einer solchen Situation habe...
Darf ich ihn überhaupt auf dieses Thema ansprechen oder übt das Druck auf ihn aus?
Er weiß dass er Hilfe braucht, er sagt es selber, bzw. hat es gesagt, vor ca einem Monat, aber wenn ich ihn mitlerweile konkret darauf anspreche, bekomme ich keine Antwort. Er war auch schon mal in einer stationären Therapie. Ist es vielleicht deswegen so schwer den Schritt zu gehen?
Wäre über einen Rat sehr dankbar...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

frame

Aktives Mitglied
hallo,

das problem einer depression ist für den betroffenen, dass: "alles keinen sinn hat".
eben auch keine therapie.
hier ein link, mit tips für angehörige:
http://www.medizinfo.de/kopfundseele/depression/deprtips.htm#falscherrat
goggle mal, du findest im netz ganz viel über das thema. es ist schwer einen rat zu geben, ein arztbesuch ist aber notwendig, da eine therapie ja genehmigt werden muß. evtl. ist eine medikamentöse behandlung notwendig, bzw. sinnvoll.

ich würde einen arzttermin ausmachen und wenn es soweit ist, ihn bitten mit dort hinzugehen. selbst wird er die kraft nicht haben, diesen termin zu machen, aber vielleicht die kraft, mit dir dann dort hinzugehen.

du mußt dir das so vorstellen: der depressive weiß das alles, auch was ihm helfen würde, aber er ist nicht dazu in der lage. es geht einfach nicht.

lg lydia
 
T

Tyra

Gast
Aus Erfahrung mit meiner vor einigen Jahren psychisch erkrankten Schwester weiss ich, dass ein wenig liebevoller Druck und Motivationsarbeit schon sehr nützlich sein kann.

Ich würde das Problem direkt angehen, ihm sagen dass du klar erkennst, das was mit ihm nicht stimmt und er professionelle Hilfe braucht, du dir Sorgen machst und du und er selber weiss, dass eine Therapie wichtig, ggf. überlebensnotwendig für ihn ist, damit seine Psyche nicht total abkachelt und er sich selber und auch dir nen Gefallen tun würde wenn er zum Arzt, ggf. in eine Klinik geht.
Biete an ihn zum Arzt zu begleiten oder ihm das Terminmachen abzunehmen etc.

Wie Lydia richtig beschrieben hat ist Antriebsschwäche oft ein Knackpunkt und auch fehlende Einsicht..die man jedoch an sich einem Kranken auch recht leicht einreden kann..so war es damals bei meiner Schwester...zwar kam danach auch wieder ne bockige Phase..und ich habe mit kleinen Erpressungen (entweder du bleibst in Klinik oder ich fahre denn ich kann nicht mit ansehen wie du psychisch vor die Hunde gehst) gekontert...zusätzlich wurde sie noch von den Fachärzten de-eskalativ (ja du hast recht, aber findest du nicht auch, dass ....also immer sanft hintenrum Druck) bearbeitet und war nach einigen Wochen "angedoct" ...d.h. freiwillig Mitarbeitsbereit in der Therapie...

Ich habe auch schon recht taktisch-gezielt im engen Schulternschluss mit den Freunden meiner Schwester gewirkt, da ich einige hundert Kilometer vom Wohnort meiner Schwester wohnte habe ich mir die Freunde und Bekannten meiner Schwester gekrallt und auf charmante Weise so instruiert, dass sie auf jeden Fall Kontakt zu meiner Schwester halten und sie auch dazu ermutigen die Therapien fortzusetzen...wenn das von allen Seiten so kommt besteht hohe Aussicht auf Einsicht.
Schweigen und Isolation sind oft der Grundstein zu fortgesetzter Krankheit und manifestieren die Erkrankung oft erst.

Ich habe mich damals zunächst auch recht hilflos gefühlt, aber konkret was dagegen getan indem ich mich schlau gemacht habe wie ich helfen kann und halt aktiv geworden bin...ich denke das hat meiner Schwester und auch mir viel gebracht. Wichtig ist immer dass man nur Hilfe zur Selbsthilfe gibt, dem Erkrankten die Würde der Selbstbestimmung läßt, es sei denn es besteht Selbstmordgefahr od.ä...dann würde ich auch sozialpsychiatr. Dienst oder ggf. Zwangseinweisung in Erwägung ziehen...aber Zwangseinweisung nur als allerletzten Ausweg. Man muss da schauen wie der Einzelfall liegt.

Wichtig für deinen Freund ist ihm zu zeigen, dass du für ihn da bist und keine Berührungsängste hast, dass er aufgrund seiner Krankheit nicht weniger dein Freund ist etc.aber du schon als sein Freund den Anspruch ihm ggü stellst, dass er sich selber um sich kümmert....er sich verantwortungsbewusst benimmt und um seine Gesundheit kümmert. Ein bissel emotionalen Druck ausüben, in der Akutphase begleitend an die Hand nehmen und motivieren und in Therapie lotsen und auch während der Therapie in Kontakt bleiben, sich interessiert zeigen, ermutigen drüber zu reden etc.

Viel Glück!
Tyra
 

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