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Waschzwang...?

Gwyna

Neues Mitglied
Hallo, ich bin neunzehn Jahre alt und wie der Titel eigentlich schon sagt, habe ich, glaube ich, einen Waschzwang, bin mir aber noch nicht sicher.

Es ist in etwa so, dass ich keine Türklinken, Fensterklinken oder sonstiges anfasse. Unterwegs achte ich dauernd darauf nichts zu berühren. Sollte dies jedoch mal passieren, fasse ich mit der betroffenen Hand solange nichts wichtiges mehr an, bis ich mir die Hände gewaschen habe. Desinfektionsmittel hab ich auch mit dabei... Trotzdem wasch ich mir lieber dir Hände mit Seife. Das Desinfektionsmittel benutzt ich immer unterwegs.

Das gleiche ist auch mit dem Essen und Trinken so. Sobald ich sehe, dass jemand aus der Flasche getrunken hat oder mit seinen benutzten Besteck nur an meinen Teller gekommen ist, esse ich nicht mehr weiter, bzw trinke nichts aus dem Behälter.

Ich kann Menschen gelegentlich die Hand geben und auch einkaufen gehen, solange ich mir sicher bin, dass ich mir danach schnell die Hände waschen kann.

Im Winter ging es soweit, dass meine Hände schon beim Kontakt mit Wasser und Seife Ausschlag bekommen, gebrannt und zwischen durch mal durch die ganzen Risse zu bluten begonnen haben.

Ich habe keineswegs Angst vor Schmutz oder Bakterien und ich weis auch, dass auf Türklinken und co meist nur Hautpatikel sind, dennoch kann ich sie nicht berühren, ohne, dass etwas, wie zB. ein teil meines Oberteils, den direkten Kontakt verhindert.

Ich weis auch, dass Bakterien gut für den Körper sein können und das alles. Trotzdem kann ich es nicht und muss dauernd die Hände waschen.

In meiner Familie stoße ich dadurch vermehrt auf Ablehnung. Es wird mir vorgeworfen, wie sehr ich meine Eltern durch meine Abneigung vor Berührungen und dem berühren anderer Sachen weh tue. Auf der anderen Seite darf ich mir von meinen Eltern Kommentare wie "Du bist nicht mehr normal.", " Du hast doch eine Macke " und "Du spinnst doch." anhören. Von meinen Geschwistern bekomme ich das selbe zu hören und halt wie sehr ich meine Eltern verletzte. Der Gedanke, dass ihre Kommentare mich verletzten oder mich zu fragen warum das so ist kommt ihnen nicht.

In der Schule verhält es sich so Ähnlich. Ich werd von den Mitschülern, mit denen ich mich eigentlich gut verstehe, ausgelacht und veralbert. Meine Lehrer wissen auch nicht, was sie mit mir anfangen sollen.

Um den 'kleinen' Zwang halbwegs unter Kontrolle zu halten, habe ich ein paar regeln, die mich aber nicht davon abhalten an schlechten Tagen mir drei bis zu zehn mal hinter einander die Hände zu waschen, weil ich aus versehen den Wasserhahn danach berührt habe.

An sehr guten Tagen kann ich aus der gleichen Flasche mit freunden trinken oder mir mit ihnen ein essen teilen.

Mit meiner Familie muss ich noch ein Jahr zusammen wohnen, bis ich endlich zum Studium weit weg ziehen kann.

Sobald ich in meinen eigenen Zimmer bin, word ja alles wieder besser, es sind ja so gesehen 'meine' Bakterien.

Dennoch weis ich nicht, wie ich mir Hilfe holen kann oder mit der Situation in der Familie oder in der Schule zu recht kommen soll. Es schon soweit, dass ich mich zwar noch mit freunden treffe, mich aber von meiner Familie abschotte. Ich dezinfiziere sogar teilweise meine Möbel. Und immer noch einer Berührung anderer Menschen meine Zimmer Türklinken und Lichtschalter.

Kann man mein Verhalten als Waschzwang bezeichnen? Was kann man dagegen tun und wie kommt man mit allem zurecht?

Entschuldigt den langen Text ^^'
 
Zuletzt bearbeitet:
S

seele28

Gast
Hallo ich leide auch unter vielen zwängen, ob ich ein waschzwang habe, mhh weis nicht, wurde mir mal diagnostiziert, da ich auch sehr oft meine hände am tag wasche, wegen jedes kleinste bisschen, also unter 10 mal ist oft ein wunder^^ Also es geht ab 10 aufwärts. Trotzdem hab ich keine rissigen hände oder trockene. Auch brennen die bei mir nicht. Cremst du sie den ein? Das ist ganz wichtig, viel pflege für die hände. An manchen tagen, creme ich sie nur zwei mal ein meine hände, merke aber dann schon das sie leicht trocken sind, aber sonst creme ich sie so oft wie möglich ein. Da ich auch unter neurodemitis und schupenflechte leide(hab wenn ich nicht immer eincreme mein köprer öfters mal einen leichten schub) ist es halt komisch das meine hände nicht so austrocknen, obwohl ich wirklich sehr oft wasche meine hände. Aber ich kenne auch die Angst vor bakterien usw, manchmal ist es stark, manchmal gar nicht, da vergesse ich das sogar^^. Im winter ist es sowieso schlimm, da man da sehr oft krank wird. Daher ist es auch gut ein desinfektionsspray immer dabei zu haben. Auf öffentlichen toiletten ist es sehr schlimm, da gehe ich nur wenn ich es überhaupt nicht mehr aushalte und weiter weg bin von zuhause...aber das muss dann wirklich extrem schlimm sein^^

Was du tun kannst, ist entweder versuchen das selbst zu bewältigen, oder eine therapie zu machen, un dauch heraus zu finden woher dieser zwang kommt. Eine verhaltenstherapie wäre genau das richtige, den nur so kann man zwänge behandeln. Ich hatte bisher immer schiss sie behandeln zu lassen, weil eine extrem große angst dahinter steckt und mir die zwänge immer ne gewisse sicherheit geben. Gut manche sind wirklich extrem nervig und belasten einen auch, aber manche geben mir auch sicherheit. Also must du wissen, was du machen möchtest, erst mal veruschen selbst sie zu behandeln, mit guten büchern, oder eine Therapie machen. Ich wünsche dir viel Glück! Und immer Pflegen die hände, viel eincremen, das kann schon ein bisschen helfen zumindest das man keine trockene hände bekommt.

Lg Seele28
 

Nemo

Aktives Mitglied
Hallo,

Hilfe kannst du dir bei einem Psychologen holen... Rede doch mal mit deinem Hausarzt darüber.
Falls dir der Arzt medikamentöse Hilfe anbieten sollte, würde ich an deiner Stelle darüber gut nachdenken. Die Nebenwirkungen sind nicht ohne, und deine Probleme sind auch nicht ohne Grund - und die Gründe sollten mit einem Therapeuten besprochen werden, und nicht durch Medikamente "betäubt".

Was du auch machen könntest ist, Schmutz bewusst zu erleben. Geh spazieren, fass Bäume und Gräser und Moos und Boden und Matsch an... Und schau, was es in dir auslöst.
Oft sind die Momente hilfreich, in denen man so einer "unangenehmen" Situation ausgesetzt ist, und sie vergisst. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass du bei einem angeregten Fußballspiel dreckig wirst, der Gedanke daran dich waschen zu müssen aber oft ausgeblendet wäre, wenn du grade aktiv am Spielgeschehen teilnimmst.
Oder ganz einfach: Fass in der Bahn mal nen Griff an, und kümmer dich weiter um deinen Alltag. Ich kann mir vorstellen, dass du eine ganze Weile lang vergessen würdest, dass du dort etwas "schmutziges" angefasst hast.

Ich als Raucher erlebe jedenfalls solche Situationen. Ohne Zigaretten gehe ich nicht aus dem Haus, und muss oft rauchen.... Dann passiert es mir manchmal, dass ich so die Zeit vergesse, dass ich eine ganze Weile lang nicht rauche, und gar kein Problem damit habe...
Manchmal denke ich mir, dass meine eigentliche "Sucht" aus dem Gedanken besteht, ohne die Zigaretten alles nicht ganz bewältigen zu können.
Vielleicht ist es bei dir mit der Hygiene ähnlich, und du müsstest auch nur erleben, dass du auch ohne ständiges Händewaschen über die Runden kommst.

Ein paar Fragen hätte ich da noch:
Was denkst du, könnte der Auslöser für das Verhalten sein? Bzw. wann hat das angefangen?
Was denkst du, würde passieren wenn du dir die Hände nicht waschen könntest?
 

Cenerentola

Aktives Mitglied
Hey!

Also, du hast ganz klar einen Waschzwang. Genauso wie ich. Bei mir weiss ich auch die Gruende. Soetwas faengt klein an und kann immer weiter ausarten. Es ist schon doof, vor allem fuer einen selbst, aber wirklich schlimm finde ich es nicht. Ich fuer meinen Teil koennte einen ganzen Tag in der Natur verbringen und in der Erde wuehlen und mich nicht "dreckig" fuehlen. In der Innenstadt, vor allem in oeffentlichen Verkehrsmitteln, fuehle ich mich elend. Ich hab zum Beispiel ein grosses Problem mit Junkies. Auch wenn sie mir leid tun. Aber wenn jemand neben mir seine Drogen auspackt und andere noch verhoehnt, dann gefirert mir das Blut.

Menschen reagieren unterschiedlich auf diesen "Spleen". Einige finden es erschreckend, einige amusesant,... manch einer "suess".

Wenn du merkst, dass es dich zu sehr im Alltag aufhaellt, dann geh dagegen an. Sprich mit einem Arzt.

Alles Gute.
 

Gwyna

Neues Mitglied
Ein paar Fragen hätte ich da noch:
Was denkst du, könnte der Auslöser für das Verhalten sein? Bzw. wann hat das angefangen?
Was denkst du, würde passieren wenn du dir die Hände nicht waschen könntest?
Angefangen hat es bei meinen Praktikum als meine vorgesetzte sich immer essen auf der theke gemacht hat, die Überreste einfach liegen gelassen hat und ich dann den ganzen Spaß sehen und riechen durfte. Und ich auch mal an ihren PC durfte und danach meine Hände geklebt hatten.

An sich weis ich, dass, wenn ich mir nicht die Hände wasche, nichts passieren wird. Es ist ja auch all die Jahre zu vor nie was passiert.

Ich mag es im Wald auf dem Boden zu sitzen und Bäume und gras anzupassen. Ich wasche mir dann einfach zu Hause die Hände und fasse bis dahin nichts an. Oder benutze Desinfektionsmittel. Ich geh auch gerne in den Kletterwald.

Trotzdem hab ich immer im Hinterkopf, dass ich mir die Hände waschen muss, auch wenn gar nichts passieren kann. Bakterien und Schmutz sind in einen gewissen Grad gut. Das weis ich auch. Ich finde es einfach nur ecklich die Sachen anzupassen und damit andere Sachen zu berühren...
 

Nemo

Aktives Mitglied
Wird in deiner Familie evtl. sehr viel Wert auf Ordnung gelegt? Oder auf "ordentlich sein", oder "anständig sein"... etwas, das man mit deiner übertriebenen Reinlichkeit assoziieren könnte...
Der Auslöser selbst ist dir ja schon mal bekannt :)

Das, was du vom Praktikum beschreibst klingt eklig.
Ist das Problem vielleicht nicht, dass du Angst vor Bakterien etc. hast, sondern dass du Ekel empfindest..?
Gab es vllt. von körperlichen Attributen oder sowas Parallelen zu deiner Chefin, wo du dir gedacht hast "bin ich etwa auch so..?"
Gibt es Dinge an dir, die du ekelhaft findest, bzw von denen du dir denkst, dass andere sie ekelhaft finden könnten..?

Nochmal dieselbe Frage: Was würde passieren, wenn du dich nicht waschen kannst?
Und jetzt nicht vom Kopf her geantwortet. Logisch betrachtet passiert nichts. Warum tust du es dann trotzdem?
Was ist denn dein Kopfkino, das du bei diesen Sachen hast?
Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn du hier deine "unrealistischen" Gedanken aussprichst.

Probier doch mal Folgendes:
Geh irgendwo hin, ohne dass du deine Tücher und Desinfektionsmittel dabei hast. Du wirst feststellen: Deinen Alltag überlebst du auch so.

Ganz grundsätzlich: Im Labor wird meistens eher sauber gearbeitet. Dabei reicht es beim Spülen der verschiedenen Gerätschaften oft, dass mit dem Auge nichts mehr zu sehen ist - die Augen bieten einen sehr sicheres Maß für die Sauberkeit. Könntest du versuchen, dir "Richtlinien" in der Hinsicht einzuführen?
z.B. Wenn du nichts auf deinen Händen siehst, sind sie sauber. Oder wenn du nichts stark an deinen Händen riechst, sind sie sauber.

Klebende Tastaturen kenne ich auch; im Computerraum meiner Uni gibt es die on Mass. Hinterher wasche ich mir da auch meistens die Hände.
Ich glaube, du solltest dir überlegen, wann es logisch betrachtet Sinn macht, Hände zu waschen.
Jemandem die Hand geben ist zum Beispiel normal. Dieser jemand isst auch mit seinen Händen, von da her wird da nichts Schlimmes sein.
 

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