Plemmy
Mitglied
Hallo an alle und danke vorab für's Lesen:
Man sollte meinen, mit knapp 40 Jahren, weiß ich was ich will aber das tue ich in Sachen Liebe nur bedingt. Daher bin ich hier um Antworten und Einschätzungen von anderen zu bekommen, die auf die Sache mit etwas Abstand blicken.
Ich muss etwas ausholen, halte mich aber kurz. Mit 35 Jahren bin ich nach jahrelangem Leiden in psychotherapeutische Behandlung gegangen und war drei Jahre in Therapie. Dort wurden mittelgradige Depressionen und emotional-instabile Persönlichkeitsstruktur Typ Borderline diagnostiziert. Ich hatte noch Glück, die Borderline Ausprägung war zwar "messbar" aber noch mild - so habe ich es in den drei Jahren Therapie geschafft, die Depressionen zu überwinden sowie die Kriterien für Borderline nicht mehr zu erfüllen. Aber meine Therapeutin sagte mir am Ende der Therapie auch, dass manche Aspekte mich mein Leben lang begleiten werden. Mal mehr mal weniger. Zusammengefasst kann man sagen, ich bin erst mit 35 Jahren erwachsen geworden, habe mich neu kennengelernt und viele alte Muster abgelegt. Einiges aber blieb, wie z.B. mein Nähe/Distanz Problem.
Meine Beziehungen standen also alle unter dem "Borderline-Stern" und waren davon geprägt. Unterwerfung meinerseits, Wutausbrüche, Emotionale Achterbahn, Drama. Single bin ich seit 4 Jahren - ich hatte also mit meinem neuen, gesünderen Ich noch keine Beziehung. Meine letzte Beziehung war die schlimmste, endete während meiner Therapiezeit und war geprägt von On/Off Dynamik, Heiß/Kalt-Phasen, Dominanzkämpfen und dem Versuch meines Partners, mich in seine ideale Partnerin zu formen.
Nach der Therapie hatte ich insgesamt 4 Dates und eine Affäre in 3 Jahren. Die Affäre war mit einem Mitpatienten. 2 Dates von den 4 Dates waren mit dem gleichen Mann. Beide Male legte er mich ab für eine jeweils andere Frau und war eher körperlich an mir interessiert. Die Affäre wollte im Nachhinein auch nur die sexuellen Vorzüge mitnehmen und hatte entgegen der Aussage, nicht vor die Frau zu verlassen. Ich hatte aber den Durchblick und den Mut, selbstständig den Schlussstrich zu ziehen. 1 Date verliefen menschlich wunderbar aber es gab keinerlei Anziehung. Und ein Date lief menschlich toll, es gab auch Anziehung aber er zog Jesus mir vor (ja, tatsächlich). Zwischen all den Dates und der Affäre lagen immer viele Monate ohne jegliche Aktion in Richtung Partnersuche.
Nun wollte ich nach einem Jahr Pause wieder in den Datingsumpf springen. Es gab auch ein Date mit einem Mann, mit dem ich auf gleicher Wellenlänge bin was Werte und Weltsicht anbelangt. Nur leider gab es keinerlei Anziehung.
Mir stellt sich immer wieder, seit Monaten die Frage, inwieweit ich mich noch auf eine Partnerschaft einlassen kann und will. Ich hatte das letzte Mal 2019 einmal Sex und es hat mir keinen Spaß gemacht. Davor gab es Ende 2017 den letzten Sex. Ich dachte darüber nach, warum ich keine Lust mehr auf Sex habe und kam zu der Erkenntnis, das ich früher Sex als Mittel zum Zweck nahm. Um Anerkennung zu bekommen, Lob, Liebe, Zuneigung. Umso verrückter, umso besser. Ich bin damals sehr oft über meine Grenzen gegangen, hab Dinge mitgemacht, die ich heute nicht im Traum machen würde. Das hat mich geprägt. Heute will ich mit Sex gar nichts mehr zu tun haben.
Ich will meine hart erkämpfte Freiheit und Persönlichkeit nicht mehr aufgeben. Freiheit im Sinne, dass ich es heute liebe und genieße allein sein zu können. Das ist für einen Bordi alles andere als selbstverständlich! Persönlichkeit in dem Sinne, dass ich früher keine hatte und das bißchen was ich hatte, hab ich verbogen und verrengt um Anerkennung und Zuneigung zu bekommen. Beides kann und will ich nicht mehr aufgeben.
Doch, wenn ich Sex ablehne, wenn ich Freiheit und Persönlichkeit nicht einschränken will und doch gern jemand an meiner Seite hätte - wie lässt sich das vereinen? Ich komme an dem Punkt nicht weiter.
Hat jemand einen Rat für mich? Soll ich eher nach platonischer Freundschaft suchen? Eine klassische beziehung komkt ja kaum in Frage. Soll ich es ganz sein lassen, weil ich zu einer beziehungsunfähigen geworden bin? Soll ich nach Ablauf der zwei-Jahres-Frist Antrag auf eine neue Therapie stellen und das weiter bearbeiten? Ich habe zwar nach der Therapie nie aufgehört an mir zu arbeiten aber allein, ohne professionelle Hilfe, kommt man doch ins Stocken.
Man sollte meinen, mit knapp 40 Jahren, weiß ich was ich will aber das tue ich in Sachen Liebe nur bedingt. Daher bin ich hier um Antworten und Einschätzungen von anderen zu bekommen, die auf die Sache mit etwas Abstand blicken.
Ich muss etwas ausholen, halte mich aber kurz. Mit 35 Jahren bin ich nach jahrelangem Leiden in psychotherapeutische Behandlung gegangen und war drei Jahre in Therapie. Dort wurden mittelgradige Depressionen und emotional-instabile Persönlichkeitsstruktur Typ Borderline diagnostiziert. Ich hatte noch Glück, die Borderline Ausprägung war zwar "messbar" aber noch mild - so habe ich es in den drei Jahren Therapie geschafft, die Depressionen zu überwinden sowie die Kriterien für Borderline nicht mehr zu erfüllen. Aber meine Therapeutin sagte mir am Ende der Therapie auch, dass manche Aspekte mich mein Leben lang begleiten werden. Mal mehr mal weniger. Zusammengefasst kann man sagen, ich bin erst mit 35 Jahren erwachsen geworden, habe mich neu kennengelernt und viele alte Muster abgelegt. Einiges aber blieb, wie z.B. mein Nähe/Distanz Problem.
Meine Beziehungen standen also alle unter dem "Borderline-Stern" und waren davon geprägt. Unterwerfung meinerseits, Wutausbrüche, Emotionale Achterbahn, Drama. Single bin ich seit 4 Jahren - ich hatte also mit meinem neuen, gesünderen Ich noch keine Beziehung. Meine letzte Beziehung war die schlimmste, endete während meiner Therapiezeit und war geprägt von On/Off Dynamik, Heiß/Kalt-Phasen, Dominanzkämpfen und dem Versuch meines Partners, mich in seine ideale Partnerin zu formen.
Nach der Therapie hatte ich insgesamt 4 Dates und eine Affäre in 3 Jahren. Die Affäre war mit einem Mitpatienten. 2 Dates von den 4 Dates waren mit dem gleichen Mann. Beide Male legte er mich ab für eine jeweils andere Frau und war eher körperlich an mir interessiert. Die Affäre wollte im Nachhinein auch nur die sexuellen Vorzüge mitnehmen und hatte entgegen der Aussage, nicht vor die Frau zu verlassen. Ich hatte aber den Durchblick und den Mut, selbstständig den Schlussstrich zu ziehen. 1 Date verliefen menschlich wunderbar aber es gab keinerlei Anziehung. Und ein Date lief menschlich toll, es gab auch Anziehung aber er zog Jesus mir vor (ja, tatsächlich). Zwischen all den Dates und der Affäre lagen immer viele Monate ohne jegliche Aktion in Richtung Partnersuche.
Nun wollte ich nach einem Jahr Pause wieder in den Datingsumpf springen. Es gab auch ein Date mit einem Mann, mit dem ich auf gleicher Wellenlänge bin was Werte und Weltsicht anbelangt. Nur leider gab es keinerlei Anziehung.
Mir stellt sich immer wieder, seit Monaten die Frage, inwieweit ich mich noch auf eine Partnerschaft einlassen kann und will. Ich hatte das letzte Mal 2019 einmal Sex und es hat mir keinen Spaß gemacht. Davor gab es Ende 2017 den letzten Sex. Ich dachte darüber nach, warum ich keine Lust mehr auf Sex habe und kam zu der Erkenntnis, das ich früher Sex als Mittel zum Zweck nahm. Um Anerkennung zu bekommen, Lob, Liebe, Zuneigung. Umso verrückter, umso besser. Ich bin damals sehr oft über meine Grenzen gegangen, hab Dinge mitgemacht, die ich heute nicht im Traum machen würde. Das hat mich geprägt. Heute will ich mit Sex gar nichts mehr zu tun haben.
Ich will meine hart erkämpfte Freiheit und Persönlichkeit nicht mehr aufgeben. Freiheit im Sinne, dass ich es heute liebe und genieße allein sein zu können. Das ist für einen Bordi alles andere als selbstverständlich! Persönlichkeit in dem Sinne, dass ich früher keine hatte und das bißchen was ich hatte, hab ich verbogen und verrengt um Anerkennung und Zuneigung zu bekommen. Beides kann und will ich nicht mehr aufgeben.
Doch, wenn ich Sex ablehne, wenn ich Freiheit und Persönlichkeit nicht einschränken will und doch gern jemand an meiner Seite hätte - wie lässt sich das vereinen? Ich komme an dem Punkt nicht weiter.
Hat jemand einen Rat für mich? Soll ich eher nach platonischer Freundschaft suchen? Eine klassische beziehung komkt ja kaum in Frage. Soll ich es ganz sein lassen, weil ich zu einer beziehungsunfähigen geworden bin? Soll ich nach Ablauf der zwei-Jahres-Frist Antrag auf eine neue Therapie stellen und das weiter bearbeiten? Ich habe zwar nach der Therapie nie aufgehört an mir zu arbeiten aber allein, ohne professionelle Hilfe, kommt man doch ins Stocken.