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Was tun, bei völlig falscher Berufswahl

sandy2904

Neues Mitglied
Mich würde eure Meinung sehr interessieren.

Ich habe eine Mutter, die es mir trotz toller Noten nicht überließ, meine Schulart auszuwählen, sondern mich später auch bei der Berufswahl emotional unter Druck gesetzt hat. Soziale Berufe im Gesundheitswesen kamen für mich ihrer Meinung nach nicht in Frage. Sie wurden schlecht geredet und nur von ihr vorgeschlagene Berufe kamen in Frage. Davon sprach mich keiner an.

Also habe ich Englisch und kath. Religion für Lehramt studiert und überaus erfolgreich abgeschlossen mit 1. Staatsexamen, bin aber nicht ins Referendariat gegangen, weil es schon hieß, dass man danach wohl noch eine Ausbildung anhängen müsste, wegen dem Einstellungsstopp im Schulbereich in Bayern. Ich war über diese Entwicklung nicht traurig, da mich zwar die Studienfächer, aber nicht das Schulwesen als solches interessiert hat.

Nach mehreren Jahren studieren habe ich wenig Lust noch eine Ausbildung anzuhängen. Aber irgendwann sollte die "Lernerei" ein Ende nehmen, also wollte ich keine Zeit mehr verlieren. Nun war es nicht mehr meine Mutter, sondern die Finanzen, die mich zu einer Ausbildung in der Verwaltung gezwungen haben (Beamtenausbildung). Von dem Ausbildungsgehalt komme ich gerade zurecht, jedoch schleppe ich mich zu meiner Dienstbehörde und habe nun zum ersten Mal zwischenmenschliche Probleme mit zwei Sekretärinnen, die untereinander eng befreundet sind, mich aber offensichtlich in jeder Hinsicht meiden. Da meine Behörde nur aus 5 Angestellten besteht, geht es dort sehr familiär zu. Kurz: Ich passe nicht rein. So gibt es z.B. auch keine Büro-Türen, weil wir "keine Geheimnisse" voreinander haben, ich mein Privatleben aber nicht am Arbeitsplatz besprechen möchte und dies als Beleidigung aufgefasst wird. Hinzu kommt, dass ich viele "Abteilungen" durchlaufen muss und da meine Eltern sich im Bösen getrennt haben, bat ich VOR Ausbildungsbeginn darum, ob es möglich sei, die direkte Zusammenarbeit mit einer Cousine zu umgehen. Dies wurde mir mündlich zugesichert, wurde aber nun offensichtlich vergessen, weshalb ich am Überlegen bin, ob ich dies als Ausstiegsgrund verwenden könnte...

Das Leben geht manchmal Umwege, aber ich finde es wichtig, dass man am Ende dort ankommt, wo es der Seele gut geht. Mich interessiert diese Ausbildung, die sehr gesetzes-lastig ist, überhaupt nicht und langfristig gesehen müsste ich dort hauptsächlich rechnen, was mir ebenfalls zutiefst widerspricht. Auch zweifle ich am Bestehen der Abschlussprüfung, da es drei Fächer gibt, die mir vorsichtig formuliert nicht liegen und die man nur bedingt lernen kann (Verständnis-Fächer). Ich denke, die Seele kennt den richtigen Weg und dazu zählt dieser Weg bestimmt nicht. Würde es sich um ein Angestelltenverhältnis handeln, dann würde ich sofort kündigen und versuchen, z.B. an der Uni eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu ergattern usw. Dies würde mir noch mehr Freude bereiten.

Leider ist die Beamtenausbildung der 2. QE in Bayern sehr teuer und wenn ich es richtig verstanden habe, müsste ich bei einem Abbruch die teuren Ausbildungskosten zurückerstatten. Dies kommt für mich nicht in Frage, so dass ich nun überlege, mit einem Anwalt einen Ausweg zu suchen oder evtl mich gezielt durchfallen zu lassen. Denn würde ich die Abschlussprüfung tatsächlich bestehen, müsste ich insgesamt 5 Jahre bei diesem Dienstherrn bleiben, was für mich nicht in Frage kommt.

Ich hatte schon den Gedanken, das Ausbildungsgehalt, das mich zumindest weitestgehend finanziell absichert, mitzunehmen, es also einfach weiterlaufen zu lassen und parallel dazu eine andere Stelle zu suchen...doch wie gesagt, würde ich bestehen, müsste ich dort bleiben und selbst wenn ein anderer Dienstherr mich "freikaufen" würde, was ich bei einem Berufsanfänger für unwahrscheinlich halte, so bereitet mir die Arbeit als solche absolut keine Freude.

Ich habe mich auch gefragt, was ich machen würde, wenn ich die Beamtenausbildung (Verwaltung und Finanzen) nun erfolgreich abgeschlossen hätte. Ich würde wenn überhaupt nur als Mittel zum Zweck (Lebensmittel, Miete) Teilzeit arbeiten wollen und selbst dies würde mir schwer fallen, v.a in diesem Team. Ich würde versuchen, etwas anderes zu finden.

Ab einem gewissen Alter kennt man auch schlechte Lebensphasen und weiß, dass man sich nicht einfach davonstehlen kann. Nur mittlerweile komme ich auf die dunkelsten Gedanken, wie ich von dort wegkommen könnte und wünsche mir, dass mein Dienstvorgesetzter mir kündigt, was aber vermutlich nicht geschehen wird, obwohl auch er spüren müsste, dass ich nicht ins Team passe.

Abgesehen vom Urlaub fehlt mir im Alltag auch die Zeit inne zuhalten und einen neuen Weg genau zu definieren. Eine andere Ausbildung kommt für mich aus verschiedenen Gründen nicht mehr in Frage. Ich müsste mich entweder völlig neu erfinden in Richtung Selbstständigkeit/Unternehmen oder an meinem Studium als Basis anknüpfen.

Könnt ihr mir einen Tipp geben, wie ich in dieser Situation vorgehen könnte?
Fallen euch Berufe ein, die mit Englisch und kath. Theologie zu tun haben? - Nachhilfe, Übersetzer, Pfarrer (LOL) ist natürlich klar, reicht aber nicht zum Überleben. Ich denke, ein Angestelltenverhältnis sollte das Ziel sein, um erst einmal Fuß fassen und sich etwas aufbauen zu können. Der Kontakt zu Menschen fehlt mir besonders, da ich Kommunikation zu meinen größten Stärken zähle und in unserer Behörde bestenfalls das Telefon läutet und ich gar kein eigenes habe.

Für Anregungen wäre ich sehr dankbar. Was würdet ihr nun tun?
 

BeyondHellAboveHeaven

Aktives Mitglied
Als Pfarrer würdest du aber sehr gut verdienen. :D
Als Dolmetscher wirst du keine Arbeit finden, ein oder zwei Fremdsprachen - und dazu noch Standard - reichen da kaum aus.
Aber gehe doch nicht nach dem, was du bisher gemacht hast.
Geh nach dem, was dich interessiert!
Was interessiert dich?
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Hallo sandy,

also vor allem wegen der Finanzgeschichten würde ich einen Anwalt zurate ziehen. Aber gut auswählen! Der muss sich am besten mit Arbeitsrecht und so weiter auskennen.

Was das andere betrifft, so habe ich den Verdacht, dass Du überhaupt nicht weißt, was Du selbst machen willst. Darüber sollte man sich klar werden. Fähigkeit, Neigung und einen Beruf mit "Ehre" ausüben können. Das sind wichtige Faktoren.

Dein LOL über den Pfarrberuf scheint vielleicht auch ein gewisses Desinteresse an der Kath. Religion auszudrücken. Warum also hiermit weitermachen?

Meines Erachtens brauchst Du Orientierung darüber, was Du willst. Und dann darauf achten, dass die theoretischen Vorstellungen auch der Wirklichkeit des Arbeitsalltags standhalten! Zu oft lese ich hier zB von einem Praxisschock.
 

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