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was soll ich nur tun?

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ich habe folgendes problem: vor vier wochen hat mich mein ex-verlobter verlassen und das aufgrund meines verhaltens, dass ich in den vergangenen monaten zeigte.
wir haben eine transatlantik-distanzbeziehung und sind 2 monate reisen gegangen. aber in der ganzen zeit hab ich ihn nie näher an mich rangelassen. wenn wir mal ein hotel mit zwei grossen betten hatten, hab ich drauf bestanden im eigenen grossen bett zu schlafen usw. ich bin dann früher als erwartet heimgeflogen. und zu meinem geburtstag schickte er mir ein riesieges gesteck mit weissen lilien und anderen blumen... das fand ich so schrecklich, da hab ich ihn gleich angerufen und angeschrien... solche szenarien gab es sehr viele. er rief mich an und sagte, dass er in zwei wochen heim käme, worauf ich ihn angefleht hatte, doch bitte nicht zu kommen... er kam dann doch ich wollt ihn nicht sehen, er hat seine sachen abgeholt und aus wars... tja, so ist das passiert und ihr denkt jetzt zu recht: recht hat der kerl!

ich bin aus gesundheitlichen gründen in psychologischer betreeung und erzählte dann der psychologin diese geschichte. sie bohrte und bohrte so lange, bis sie dem grund für mein verhalten auf die schliche kam: im letzten juli wurde ich beim biken vom rad gezerrt und ein wiederlicher typ hat versucht mich zu vergewaltigen. gott- oder besser gesagt odlo-sei-dank waren meien odloradhosen so stark, dass er sie selbst mit dem messer nicht auseinanderschneiden konnte... und runterziehen ging auch nicht, da sie hosenträger hatten. so hat er sich halt auf meine unterarme gekniet und sich einen runtergeholt... inzwischen war überall alles voll blut - mein blut - sein blut und als er dann noch abspritzte war auch sein sperma überall verteilt. irgendwann kamen reiterinnen, der typ stand auf und ging. die reiterinnen haben mir dann geholfen - sie glaubten ich sei gestürzt. ich bedankte mich, fuhr nach hause und duschte ca. 3 stunden lang.

gesagt hatte ich davon niemandem auch nur ein wort. ich habe schon gesundheitliche probleme, die meinen partner sehr belasten, so dass ich dachte, wenn ich ihm jetzt auch noch davon erzähle, dann verlässt er mich. ich versuchte zu verdrängen. deshalb hatte ich halt mühe auf der reise so nah mit meinem verlobten zusammenzusein und bin dann auch früher wieder nach hause gefahren, weil ich seine nähe nicht mehr aushielt... aber dann wurde es richtig krass: ich musste ja noch ca. 1 monat warten, bis ich zum aids-test konnte und in dieser zeit habe ich mich meinem schatzi gegenüber total mies verhalten.

heute vor einer woche habe ich ihm am telefon erzählt, was mit mir passiert ist. zuerst war er geschockt aber das hat dann bald nachgelassen. er scheint sich von mir schon sehr distanziert zu haben. er meinte, wir können dann an weihnachten nochmals darüber reden... aber bis weihnachten halt ich das nicht aus! ich muss diese vergewaltigung jetzt verarbeiten und dazu muss ich jetzt wissen, ob er zu mir steht oder nicht. daher dachte ich, dass ich diese woche noch hinfliege und ihn überrasche... ich muss wirklich mit dem mann, mit dem ich so lange das leben teilte, über diese sache sprechen können um zu verarbeiten. was würdet ihr tun? hinfliegen? oder ihm noch ruhe geben und dann kommt das grosse elend (liebeskummer und vergewaltigung verarbeiten) unter dem weihnachtsbaum?

ïch weiss echt nicht, was ich tun soll? danke schon mal für eure antworten.

tina
 
ach ja noch was zur klärung: als er damals unbedingt heimkommen wollte, wär er genau am tag an dem ich den aidstest machen konnte wieder geflogen. daher war es für mcih so wichtig, dass er nicht ausgerechent an diesem wochenenden heimkommt, sondern vielleicht eines später.

test war negativ.


und die blumen: ich empfinde lilien als totenblumen und ich fand das so makaber, mir in der zeit, wo ich angst vor hiv-infetkionen hatte einen totenstrauss zu schicken...

aber eben - von all dem wusste er ja nichts!
 
Hallo Tina, mein armes Mädchen,
erst mal als Trost, weiße Lilien sind auch die Blumen der Unschuld. Ein Teichen von ihm, dass er Deine Zurückhaltung respektiert und verstanden hat. Also glaube ja nicht, dass diese Blumen eine negative Bedeutung hatten.

Warum eigentlich Aidstest? Das Blut war doch rein äußerlich, doer hat er Dich so verletzt, dass Du geblutet hast und die Gefahr bestand, dass Deine Wunde mit seinem Sperma in Berührung kam?

So eine Beinahvergewaltigung finde ich mindestens genauso schlimm, wie eine bis in die letzte Konsequenz durchgeführte, gerade weil das, was er tat, absolut ekelerregend ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Du dieses ekelhafte Bild immer wieder bei körperlicher Nähe zu Deinem Verlobten vor Augen hast.

Wo befindet sich den Dein Verlobter geschäftlich? Ist das so weit weg? Hat er keine Internetmöglichkeit, dass ihr auf diese Weise erstmal miteinander über Deinen Kummer sprechen könntet. Macht es ja anfangs auch etwas leichter, weil beide seiten die Fassung verlieren können, ohne dass der andere es merkt.

Ich finde die Lösung bis Weihnachten zu warten, auch nicht ideal. Aber genauso unklug wäre es, zu ihm zu fliegen. Denn er bracuht ja auch erst mal Zeit, sich gedanklich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen. Das Partner immer die Mitleidenden sind, wenn Sie bei der Betroffenen bleiben, ist leider nur zu wahr. Und davor haben viele Angst. Die Partner trennen sich meist nicht, weil sie sich plötzlich ekeln, oder weil Sie Dich verachten, sondern weil Sie Angst haben, der Situation nicht gewachsen zu sein. Weil sie hilflos sind, im richtigen Umgang mit einem Vergewaltigungsopfer.

Männer könnnen sich schon verzweifelt zurückziehen, wenn ihre ganze Geduld und Zärtlichkeit nicht ausreicht, das Eis zu brechen. Aber das liegt daran, dass sie sich, trotz aller Bemühungen, nicht im entferntesten vorstellen können, was so eine Vergewaltigung mit den Opfern macht, seelisch, hormonell, gesundheitlich, unbewusste Assoziationen, die bei körperlicher Nähe plötzlich hochgeschossen kommen. Frauen sind ja sowohl in der Pubertät als auch in den Wechseljahren schon etwas schwer zu begreifen für die männliche Spezies, aber Vergewaltigungsopfer sind noch hundertmal komplizierter für einen Mann.

Deshalb kann ich Vergewaltigungsopfer immer nur bitten, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen, wenn der Mann sich doch zurückzieht. Ich glaube er kann die Frau noch so lieben, seine Hilflosigkeit diesem neuen weiblichen Wesen gegenüber wird immer größer werden, bis er aufgibt, weil es ihm selbst auch furchtbar weh tut.

Ich möchte Dir keine Angst machen, aber damit zu Weihnachten nicht alles mit einem Schlag kommt, versuche Dich auf einen sehr hilflosen Partner einzustellen. Wenn er sich dann doch als stärker erweisen sollte, ist es umso schöner. Falls aber nicht, ist die Enttäuschung nicht mehr gar so groß, weil Du Dich bereits damit beschäftigt hast und weißt, dass eine Abwehrhaltung nichts mit Dir oder Deinem Wert zu tun hat. Das ist ganz wichtig für Dich, jemand, der Dich liebt, ob Fraund, Freundin, Verlobter, Eltern wird niemals Dir die Schuld geben, denn Du hast keinerlei schuld. Und Du bist heute keine Spur weniger wert als früher. Und bist nur entschieden verletzlicher geworden und brauchst all Deine Kraft für dich selber, da bleibt vorerst mal nicht übrig für einen Partner.

Im Moment hast Du noch eine Galgenfrist, um Dich innerlich so nüchtern wie möglich, auf eine Enttäuschung einzustellen. Denn dann kannst Du viel ruhiger und offener mit ihm über Euer weiteres ZUsammensein reden, als wenn Du damit plötzlich konfrontiert wirst und alles innerhalb der kruzen Weihnachsttage klären musst.

Liebe Tina, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du in nächster Zeit nicht allzusehr leiden musst. Vielleicht gelingt es Dir, bis Weihnachten schon ein paar Therapiesitzungen zu bekommen, denn auch Du benötigst unbedingt professionelle Hilfe, wenn Du nicht Dein Leben lang von Zweifeln geplagt sein willst.

Dazu wünsch ich Dir Mut und Kraft, und wenn Dir danach ist, dann komm zu uns, wir werden versuchen Dich ebenso aufzufangen, wie all Deine Leidensschwestern.

Liebe Grüße uind eine müterlich feste Umarmung schickt Dir
Luiserl
 
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