G
Gast
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Ja, was mach ich eigentlich hier? Ich weis es nicht.
Ich dachte eigentlich, das ich mich langsam wieder im Griff habe, aber dem ist dann wohl doch nicht so.
Mein Mann war letztes Jahr schwer krank. Die Behandlung hat geholfen und genau an dem Tag an dem wir erfahren haben das seine Blutwerte langsam wieder normal werden ist es dann passiert:
Wir liegen gemütlich beim Fernsehen auf der Couch als meine Tante mich rief. An der Stimme habe ich sofort gemerkt das etwas nicht stimmt. Wir sind beide sofort aufgesprungen und zu ihr ins Haus (wir wohnen in einem Doppelhaus). Da sah ich dann meinen Onkel im Sessel sitzen und dachte er wäre Ohnmächtig geworden. Durch seine Krankheiten war er seit Jahren Morphium-Patient und hatte durch das Morphium immer mehr gesundheitliche Probleme. Ich habe dann gemerkt, dass er nur noch einen ganz schwachen Puls hatte und versucht Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage zu machen bis der Notarzt kam. Der Notarzt und die Sanitäter haben noch eine 3/4-Stunde versucht in zu Reanimieren. Der schwache Puls war wohl nur noch sein Herzschrittmacher, im Krankenhaus ist er kurz nach der Ankunft verstorben.
Am Anfang habe ich irgendwie funktioniert - meiner Tante zuliebe. Die beiden sind für meinen Mann und mich schon immer sehr sehr wichtig gewesen und haben alles für uns getan.
Nachem nun alles geregelt ist und die Ruhe einkehrt - es ist jetzt 5 Wochen her - bekomme ich immer mehr Schuldgefühle und will niemanden aus meiner (wirklich tollen!) Familie damit belasten.
Hab ich was falsch gemacht? Hätte ich was anders machen müssen? Weis er eigentlich wie wichtig er mir/uns war?? Warum bin ich an dem Tag nicht noch bei den beiden gewesen? Wie kann ich meiner Tante helfen? Ich will für sie da sein, will aber auch nicht zuviel oder zuwenig machen. Warum konnte ich schon drei Nächte nach dem Tod wieder super schlafen während alle anderen Nachts wach lagen. Mich macht es fertig das das Leben einfach so weiter geht als wäre nicht geschehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt still stehen müsste.
Dann diese wunderschönen Sprüche von Leuten das alles wieder Gut wird. Die Fragen was den ganz genau passiert ist von Leuten die das nichts angeht. Oder das am Morgen nach dem Tod schon Leute mit denen keiner von uns was zu tun hat rumtelefoniert haben um die "Neuigkeit" schnellstmöglich zu verbreiten. Die Einmischung von Leuten zum Thema wie beerdigen. Das Lachen einiger auf dem Weg zum Friedhof......
So hab ich mich ganz gut im Griff, aber ich schäme mich irgendwie weil ich das Gefühl habe was falsch gemacht zu haben oder weil mein Leben "ganz normal" weitergeht..........
Ich habe zum Glück viele liebe Menschen um mich mit denen ich reden könnte, aber auch diese Menschen trauern und ich möchte sie nicht mit meinen Gedanken belasten.
Tessa
Ich dachte eigentlich, das ich mich langsam wieder im Griff habe, aber dem ist dann wohl doch nicht so.
Mein Mann war letztes Jahr schwer krank. Die Behandlung hat geholfen und genau an dem Tag an dem wir erfahren haben das seine Blutwerte langsam wieder normal werden ist es dann passiert:
Wir liegen gemütlich beim Fernsehen auf der Couch als meine Tante mich rief. An der Stimme habe ich sofort gemerkt das etwas nicht stimmt. Wir sind beide sofort aufgesprungen und zu ihr ins Haus (wir wohnen in einem Doppelhaus). Da sah ich dann meinen Onkel im Sessel sitzen und dachte er wäre Ohnmächtig geworden. Durch seine Krankheiten war er seit Jahren Morphium-Patient und hatte durch das Morphium immer mehr gesundheitliche Probleme. Ich habe dann gemerkt, dass er nur noch einen ganz schwachen Puls hatte und versucht Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage zu machen bis der Notarzt kam. Der Notarzt und die Sanitäter haben noch eine 3/4-Stunde versucht in zu Reanimieren. Der schwache Puls war wohl nur noch sein Herzschrittmacher, im Krankenhaus ist er kurz nach der Ankunft verstorben.
Am Anfang habe ich irgendwie funktioniert - meiner Tante zuliebe. Die beiden sind für meinen Mann und mich schon immer sehr sehr wichtig gewesen und haben alles für uns getan.
Nachem nun alles geregelt ist und die Ruhe einkehrt - es ist jetzt 5 Wochen her - bekomme ich immer mehr Schuldgefühle und will niemanden aus meiner (wirklich tollen!) Familie damit belasten.
Hab ich was falsch gemacht? Hätte ich was anders machen müssen? Weis er eigentlich wie wichtig er mir/uns war?? Warum bin ich an dem Tag nicht noch bei den beiden gewesen? Wie kann ich meiner Tante helfen? Ich will für sie da sein, will aber auch nicht zuviel oder zuwenig machen. Warum konnte ich schon drei Nächte nach dem Tod wieder super schlafen während alle anderen Nachts wach lagen. Mich macht es fertig das das Leben einfach so weiter geht als wäre nicht geschehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Welt still stehen müsste.
Dann diese wunderschönen Sprüche von Leuten das alles wieder Gut wird. Die Fragen was den ganz genau passiert ist von Leuten die das nichts angeht. Oder das am Morgen nach dem Tod schon Leute mit denen keiner von uns was zu tun hat rumtelefoniert haben um die "Neuigkeit" schnellstmöglich zu verbreiten. Die Einmischung von Leuten zum Thema wie beerdigen. Das Lachen einiger auf dem Weg zum Friedhof......
So hab ich mich ganz gut im Griff, aber ich schäme mich irgendwie weil ich das Gefühl habe was falsch gemacht zu haben oder weil mein Leben "ganz normal" weitergeht..........
Ich habe zum Glück viele liebe Menschen um mich mit denen ich reden könnte, aber auch diese Menschen trauern und ich möchte sie nicht mit meinen Gedanken belasten.
Tessa