Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Was ist nur mit mir los...?

KleinerFehler

Neues Mitglied
Momentan weiß ich nicht mehr weiter... weiß nicht wo ich hingehöre... oder wo ich hin will... meine Gedanken kreisen und kreisen und ich finde den Ausweg nicht...

Nun muss ich das natürlich erstmal mit Inhalt füllen und erklären...:
Ich bin seit einigen Jahren in einer Fernbeziehung...wir haben uns jedes Wochenende...jeden Urlaub...also möglichst jede längere Zeitspanne gesehen...und es ist echt tief geworden...
Da wir beide berufstätig sind...Familien in unseren Heimatstätten haben... haben wir die Beziehung tatsächlich über die Distanz laufen lassen.. und es hat auch geklappt...so geklappt... dass wir Anfang des Jahres geheiratet haben...
Und nun... recht kurz nach der Hochzeit... wir Leben immer noch getrennt... sehen uns nur an den Wochenenden..fühle ich mich unglaublich leer neben meinem Mann... ich habe das Gefühl... dass er nicht mehr er...und ich nicht mehr ich bin... ich fühle mich ungesehen... fast nicht existierend...und er bekommt das nicht mal mit...er sieht es nicht...
Reden... habe ich versucht... aber dann schweigt er... ich weiß nicht mehr weiter...
Nun habe ich einen anderen Mann kennengelernt... mit dem ich bislang nur telefoniere... und dieses reine telefonieren...über Gott und die Welt... berührt mich so viel mehr... als die letzen Wochen und Monate mit meinem Mann... ich fühle mich so dermaßen zu ihm hingezogen... dass es schon fast körperlich schmerzt...
Mein Mann bekommt von all dem nichts mit... mit meiner Familie kann ich darüber nicht reden... da ich weiß... dass allein der Umstand an einen anderen Mann zu denken... einen riesigen Bruch hinterlassen würde...
Ich habe das Gefühl in mir zu ertrinken... ich weiß nicht was ich machen will... treffe ich mich mit diesem anderen Mann... zerstöre ich alles...und ich weiß ja nicht mal...ob mir meine Naivität nicht da einen Streich spielt... lasse ich alles so wie es ist.. gehe ich unter...was ist bloß los mit mir...wo kommen all diese Gedanken...diese Gefühle... diese Zweifel her...?
 
Hallo kleiner Fehler,

einige der Nachteile von Fernbeziehungen sind: man kann sich viel leichter voreinander verstecken, ob nun absichtlich oder unabsichtlich und sehr viel macht man im Kopf mit sich selbst ab. Trifft man sich dann in der Realität, ist immer "Ausnahmezustand" und die Prioritäten verschieben sich gerne etwas "unkoordiniert". Was "real" ist und was "nur im Kopf" stattfindet ist nicht immer leicht zu unterscheiden.

Du scheinst Dich gerade in einem etwas "aufgelösten" Zustand zu befinden. Der neue Mann lebt mit Dir durchs Telefon und Du mit ihm. Dein Ehemann irgendwie auch. Es wird alles ein wenig "austauschbar", so scheint es.

Ich kann Dir nur raten: tritt auf die Bremse, lass Dir Zeit und kläre Deine Punkte Schritt für Schritt. Was fehlt Dir, was brauchst Du, wo stehen Du und Dein Ehemann? Eine Ehe sollte man nicht so einfach "wegwerfen". Oder war die Ehe nur ein: "Wenn garnichts mehr geht, dann wird geheiratet"-Notanker, weil eure Beziehung schon auf der Kippe stand? In einer Fernbeziehung ist so manches fern und drückt dadurch nicht so sehr, so manches ist (erfreulicherweise) unverbindlicher und mit weniger Konsequenzen "behaftet".

Es ist wohl an der Zeit, wirklich ehrlich zu Dir selbst zu sein: wo stehst Du und warum? Was ist wirklich los?

Die Antworten darauf sind spannend und wichtig. Tief Luft holen, zur Ruhe kommen und dann den nächsten Schritt planen.
 
Ich habe deine Antwort jetzt mehrfach gelesen... und natürlich hast du recht...wenn du sagst... dass es in einer fernbeziehung mehr unverbindlichkeiten gibt...das man ein Stück weit versteckter sein kann... mehr bei sich sein kann...aber... ich habe das über die Jahre nicht so empfunden... und auch wenn ich versuche das zu reflektieren... habe ich nicht das Gefühl... dass es so zwischen uns war...

Ehrlich zu mir selbst sein... ich glaube...dass ist ein Problem mit dem ich mich ernsthaft auseinander zu setzen versuche... ich denke sehr viel an meinen Mann...was beispielsweise eine Trennung betreffen würde... oder an meine Familie und Freunde... was sie sagen und denken würden...wenn sie von meinem Chaos im Kopf und Herz erfahren würden... ich habe Angst vor Reaktionen... die ich einmal hervorgerufen nicht mehr rückgängig machen kann...
Ich habe Angst davor...mir einzugestehen... dass der ein oder andere noch kurz vor der Hochzeit gesagt hat... überleg dir das gut...
Habe ich zu wenig überlegt...? Vielleicht hab ich ein oder zweimal zuviel gedacht "ach das wird schon gut gehen" wenn der Hauch eines Zweifel in mir da war...
Aber... es fühlte sich richtig an...gut an... geliebt zu werden...vielleicht habe ich nicht genug zurück geliebt...?
Heute frage ich mich... ob ich meinen Mann tatsächlich richtig tief liebe...oder je so geliebt habe...
Macht mir die Verbindlichkeit einer Ehe Angst...?
Das schlimme ist...ich will ihn doch nicht verletzen... oder ein Gefühl der Demütigung aussetzen oder was auch immer... er ist mir wichtig... aber ich will auch mich nicht so fühlen müssen wie die letzen Wochen...
 
Dass, was du schreibst, ist leider Gottes sehr typisch für eine Beziehung. Schon fast egal ob Fernbeziehung oder nicht fern. Mit der Zeit schleicht sich eine Routine ein, besonders dann, wenn man verheiratet ist. Der Partner wird für selbstverständlich genommen, der Zauber ist verflogen. Genau hier fängt „sich um Beziehung kümmern“ an. Und ganz wichtig: es muss von beiden Seiten kommen.

Der „neue“ Mann am Telefon ist noch voller Zauber und ganz für dich da, hört dir zu. Aber auch dieser, solltest du irgendwann dich für ihn entscheiden, Mann wird entzaubert und du bist genau da wo du heute auch bist.

So sehe ich es zumindest, das ist meine Erfahrung.

Mfg
Vitali
 
Spontan würde ich sagen, du fühlst dich nur dann gut, wenn die möglichen Partner weit weg sind.
Dann ist es für dich spannend, dann bist du verliebt, dann bist du berührbar.
Du lässt dich dann ein, wenn es was zu erobern gilt.

Da gibt es nun den Eroberten und dadurch nicht mehr spannenden Mann und da gibt es den Verheißungsvollen, noch Fremden am Telefon. Da kann man so schön in der Phantasie bleiben, im Unkonkreten, im Dahergesagten.
Nichts kann das stören, keine kleinen Alltäglichkeiten, kein Vertrautsein.

Du willst dieses Prickeln, du willst gar keine Beziehung, willst dich nicht einlassen, das bedeutet dir nichts.
Bedeutungsvoll für dich ist das Unkonkrete, sobald du es hast, ist es nicht mehr wichtig, selbst dann nicht, wenn ihr gar keinen Alltag miteinander haben könnt.

Vielleicht hat es was mit Selbstwert zu tun. Du fühlst dich lebendig in den Zeiten, wenn es noch nicht so klar ist, wenn du in der Eroberungsphase bist. Hast du das erreicht, dann ist es nichts mehr, das dich belebt, denn dann kann ja mit dem Mann was nicht stimmen, wenn er sich so auf dich einlässt, dass er dich sogar heiratet. Und wenn er so "dumm" ist dich zu heiraten, was kann er denn dann noch wert sein in deinem Leben?
 
Das schlimme ist...ich will ihn doch nicht verletzen... oder ein Gefühl der Demütigung aussetzen oder was auch immer... er ist mir wichtig... aber ich will auch mich nicht so fühlen müssen wie die letzen Wochen...

Hallo KleinerFehler,

ich nehme Dir ab, dass Du viel überlegst und hinterfragst, die Zusammenhänge und Hintergründe zu erforschen suchst. Leider ist es oft so, dass man die Wahrheit hinter vielen Gedanken immer wieder übersieht. Auf mich machen Deine Zeilen einen unglaublich traurigen und verletzten Eindruck und es scheint mir, dass Du Dich schon viel zu viele Jahre davor versteckst, wirklich "gesehen" zu werden. Du schreibst, dass Dein Chaos auf andere Menschen vielleicht abstoßend wirken könnte, dass das, was Dich eben auch ausmacht lieber versteckt bleiben sollte. Wer hat Dir das "eingetrichtert"? Wer oder welches Ereignis hat Dir beigebracht, dass Du "verständlich", "logisch", "pflegeleicht", "fügsam" sein musst, um Dich lieben zu können und zu wollen?

Du bist gut darin, wohl gesetzte Worte zu verwenden und natürlich ist es hier im Forum das einzige Mittel der Wahl. Und doch scheinen mir Deine "Kanten" zu wenig "schroff" und einen Kick zu sehr "angepasst". Auch in Deinem "Chaos" bist Du irgendwie noch "handzahm". Chaos ist das nicht. Chaos hat seine brutalen, rücksichtslosen Seiten und stößt oft genau damit bislang verschlossene Türen auf und genau das ist ja das Gute daran. Vielleicht wär ein wenig mehr Chaos wirklich notwendig, um Deine "gläserne Decke" zu durchbrechen? Was willst Du wirklich sagen? Worum geht es wirklich? Welche Gedanken lässt Du schon nicht mehr zu, von Dir gedacht zu werden? Welche Widersprüchlichkeiten blendest Du aus, um "glaubwürdig" und "beachtet" zu werden?

"Wo die Liebe hinfällt ..." Aus meiner Sicht kann das ein Fluch und ein Segen zugleich sein. Sollst Du Deiner Sehnsucht spontan nachgeben und alles über Bord werfen, was Dir bislang wichtig war? Und wenn es nicht funktioniert? ... Fragen über Fragen und viel zu wenig Antworten, die Dir niemand geben kann, auch Du nicht. Mit solchen Fragen ist Dein Dilemma nicht zu lösen. Es geht nicht, egal wie sehr Du Dich bemühst, denn Du müsstest die Zukunft kennen.

Wie also einen nächsten Schritt machen? Ich habe mir (dank fremder Hilfe) inzwischen folgende Strategie angewöhnt:

1. Was fühle ich?
So oft gehen unsere vier Gefühle Freude, Trauer, Angst und Wut wild durcheinander und sie sind nur schwer auseinander zu halten. Aber genau das ist notwendig für ein bisschen mehr Klarheit über meine Motive zu bekommen. Was also ist das stärkste Gefühl? Die Angst? Wovor habe ich Angst? Allein zu sein, mich wieder einmal nicht genug angestrengt zu haben, wieder einmal nicht alles richtig gemacht zu haben? Die Trauer: ist es schon zu spät, war´s das wieder einmal? Scheitere ich wieder einmal an dem, wie ich bin und was ich bin? Die Wut: passiert schon wieder, was immer passiert? Ich werde schuldig und verantwortlich gemacht für den Scheiß von anderen? Schweige ich, wo ich schreien sollte? Wenn ich meine Gefühle "klarer" bekomme, finde ich eher einen Ansatz, was für mich tatsächlich nicht stimmt und wo ich ansetzen kann.

2. Was will ich?
Eine eigentlich einfach Frage, aber sie hat all zu oft so viele Schichten und nächste Fragen. Was willst Du wirklich? Nicht: was solltest Du wollen oder was wäre jetzt "angemessen" zu wollen. Was willst Du wirklich?

3. Was fehlt?
Ist es eine Aussprache? Ist es eine Grenze? Muss ein Schlussstrich her? Ist ein klares "Ja" notwendig? Von wem? Auf die meisten dieser Fragen kommt in aller Regel in einer 1000-stel Sekunde eine Antwort in einem selbst. Welche Antworten "hattest" Du gerade eben in Dir? Schreib sie auf und "bearbeite" die später.

Woher kommt Deine Trauer? Was suchst Du? Wenn Du Antworten dazu hast (Und ich glaube, die hast Du), dann ist das die Grundlage für gute und notwendige Gespräche.

Und eine große Bitte: rechtfertige Dich nicht für Deine Gefühle und Deine Liebe. Du hast jedes Recht, jede👎 zu lieben, die/den Du willst. Ja, das ist wahrhaftig nicht einfach, aber schäme Dich nicht dafür. Schau nach, was DU damit machen willst und traue Dir und Deiner Magie, dass Du schon das Richtige findest. So viele Gutes fing mit einem blöden Bauchgefühl an, so viel Schlechtes mit einem Jubel. Du hast schon alles in Dir, was Du brauchst. Du bist wahrhaftig genug, um geliebt und geachtet zu werden und selbst zu lieben, wen Du willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,
Vielleicht hat dein Mann geschwiegen, weil er nicht weiß, wie er damit umgehen soll, oder weil er nicht weiß, was du damit meinst. Rede nochmal mit ihm.

Und mal eine Frage: Könntest du dir Vorstellen, mit deinem Mann zusammenzuziehen?

Alles Gute.😉
 
Ihr gebt mir viel Stoff zum nachdenken... danke dafür...!
Mhmm... ich empfinde meinen Mann eigentlich nicht als langweilig... ich denke auch nicht... dass ich nur auf der suche nach dem prickeln bin...
Ich empfinde mich auch nicht als einen Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl...
Was ich fühle...? Ich bin traurig... weil die Situation mich überfordert...weil ich mich schwach fühle... aber ich bin auch wütend... weil ich mich nicht gesehen fühle... weil ich rede und rede und kämpfe und wie unter einer Glocke sitze... wie eine Ballerina in einer Spieluhr... immer im Takt...
Was ich will...ich will frei sein... wild sein... ich will das mein Mann mich führt und sich führen lässt... aber es ist als wären wir auf unterschiedlichen Festen... keine Ahnung... er spielt nicht meine Melodie... und wenn ich sie im vorspiele... hört er nicht richtig zu... ich bin unglücklich... unabhängig von dem anderen Mann...ich glaube er ist vielleicht ein Auslöser...
Ich bin enttäuscht... weil ich denke... oder Angst davor habe mich selbst betrogen zu haben...
Ich glaube schon... dass es Chaos ist... denn es zerreißt mich... innerlich... aber ich halte es fest... weil ich nicht weiß wer ich bin wenn es ausbricht...
 
Vielleicht hast Du Dir selbst etwas mit Deiner Ehe vorgemacht, kann sein. Schlussendlich kannst nur Du das beurteilen. Manchmal sind die Wünsche größer, als die Schritte, die wir zu machen in der Lage sind und dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert. Enttäuschung über uns selbst und andere. Das sind die Fehler, aus denen Sorgenfalten und Erfahrung entstehen und die glaubwürdig machen.

Es wäre schön, wenn Glaube immer Berge einebnen und Brücken über alle Spalten, Untiefen und Schluchten bauen könnte, aber das tut er nicht. Zumindest meiner vermag dies nicht. Manche Straßen sind einfach Sackgassen und führen nicht weiter, nicht höher und auch nicht zum Ziel. Wenn man dann nicht feststecken will, nicht am Ziel ist, dann muss man manchmal Menschen zurücklassen, muss Entscheidungen treffen, die nur weh tun und scheinbar nur egoistisch sind. Ob diese Entscheidungen dann besser sind? Was ist schon besser. Oft ist "anders" einfach nur "anders".

Wenn ich Dein Mann wäre, dann wollte ich von Dir geliebt werden. Ja, es kommen immer wieder Phasen im Leben, in denen die Liebe nur noch schwer bis garnicht mehr erkennbar, fühlbar ist. Das Chaos wirbelt alles durcheinander und lässt einen an allem zweifeln und nichts scheint mehr sicher. War es Liebe? Ist es Liebe? Ist sie nur verschüttet oder war sie nur ein Wunsch? Auch darauf kannst nur Du eine Antwort geben. Vielleicht aber nicht gerade jetzt. Manche Antwort hat man gerade einfach nicht, das Leben hat zuweilen ein bescheidenes Timing. Lass Dir dafür Zeit. Wer Dich drängt, meint es selten gut mit Dir.

Ja, Du hältst gerade Dein Chaos fest, das scheint mir auch so. Der Grund? Chaos ist eine gute Ausrede und eine gute Entschuldigung. "Hier stehe ich und kann nicht anders". Dieser Satz wird Martin Luther zugeschrieben. Es wurde nicht nur Gutes aus seinen Worten und seinem Standpunkt. So wird es Dir auch ergehen. So geht es uns allen mit unseren Entscheidungen. Du wirst nie wissen, was geworden wäre, hättest Du Dich anders entschieden. Also: warum sich darüber grämen? So läuft es nun mal.

Du möchtest am Leid von anderen nicht schuld sein? Du willst Deinen Mann nicht enttäuschen? Na ja, das geht schon irgendwie, aber sicher nicht zu 100%. Du musst nur immer tun, was man von Dir erwartet. Aber hast Du nicht auch schon erlebt, dass Du alles gegeben und alles gemacht hast und es hat doch nicht gereicht? Beziehung ist genau so eine "Sache". Es reicht nicht, nur zu tun, was erwartet wird. Du weist es schon längst selbst: wenn Du liebst, ist viel mehr möglich und viel mehr ein Leichtes.

Es ist ganz menschlich, vor großen Entscheidungen Angst zu haben und danach auch. Ehe ist etwas "Großes". Sie ist wie der Eisen-Verhüttungsprozess in einem Stahlwerk. Dazu gehören Hitze, Streit, verschiedene Zutaten, Wissen, Geduld, Härte, die Bereitschaft, Verletzungen wegzustecken, das Einkalkulieren von Rückschlägen, das Versagen und manchmal auch die Fähigkeit zur Aufgabe. Nur dann kann wieder etwas Neues entstehen, neue Wege können gefunden werden.

Mir scheint, dass Du mit Deiner Ehe schon abgeschlossen hast, die Hoffnung schon in samtene Tücher in Deiner Erinnerung verstauen möchtest. Es scheint, dass Du, wie eine Kriegerin am Morgen der Schlacht, schlecht geschlafen hast, voller Angst vor dem was kommen mag, aber auch voller Anspannung und Erwartung, voller Freude auf den Tag der Entscheidung bist, um endlich Klarheit zu haben. Kein Hin und Her mehr. Ohne Opfer wird es nicht gehen, auch für Dich nicht. Das bringt Verantwortung mit sich: dass man an etwas schuld sein muss.

Wer Du bist? Nun, Du bist eine klarsichtige, verletzliche Frau, die die Dinge nicht auf die leichte Schulter nimmt. Du spürst, was um Dich herum und in Dir geschieht. Die siehst, dass es manchmal keine "guten" Wege gibt. Du hast erkannt, dass Entscheidungen nicht für die Ewigkeit sein können und dass Fehler und falsche Entscheidungen dazugehören. Aber auch mit falschen Entscheidungen darf es auch einmal "gut sein". Wenn Deine Ehe eine falsche Entscheidung war, dann hast Du damit kein Namensschild auf einem Kessel in der Hölle reserviert, wo immer diese Hölle auch sein mag. Schau Du selbst darum, dass Du Dir diese Hölle nicht schon hier bereitest.

Ja, vielleicht bist Du bei diesem neuen Mann auch noch nicht "angekommen". Es ist Dein Leben. Entscheide Du und bereue möglichst wenig, weil das nicht viel bringt. Sei nicht von Dir enttäuscht und verurteile Dich nicht. Du lernst jeden Tag dazu und dazu MUSST Du Fehler machen. Es geht nicht anders.

Es ist nicht schön, verlassen zu werden. Aber tiefere Narben gibt es, dafür büßen zu müssen, nicht "der Richtige" zu sein. Das solltest Du niemandem zumuten und auch Dir selbst nicht antun.
 
Ihr gebt mir viel Stoff zum nachdenken... danke dafür...!
Was ich fühle...? Ich bin traurig... weil die Situation mich überfordert...weil ich mich schwach fühle... aber ich bin auch wütend... weil ich mich nicht gesehen fühle... weil ich rede und rede und kämpfe und wie unter einer Glocke sitze... wie eine Ballerina in einer Spieluhr... immer im Takt...
Was ich will...ich will frei sein... wild sein... ich will das mein Mann mich führt und sich führen lässt... aber es ist als wären wir auf unterschiedlichen Festen... keine Ahnung... er spielt nicht meine Melodie... und wenn ich sie im vorspiele... hört er nicht richtig zu... ich bin unglücklich... unabhängig von dem anderen Mann...ich glaube er ist vielleicht ein Auslöser...

liebe TE,

nach lesen deiner bisherigen drei beiträge in diesem thread bin ich vor allem eines : etwas verwirrt, und voller fragen.

du schreibst soviel, aber sagst doch so wenig. was genau meinst du mit "ich rede und rede und kämpfe und" ...... (und so weiter) ? nenne doch bitte mal beispiele, was genau dich an der beziehung zu deinem (nun) mann stört, wo du redest und er nur schweigt, woraus das gefühl "nicht gesehen" zu werden entsteht? eigentlich beschreiben alle deine beiträge ausschliesslich gefühle deinerseits (was ok ist) aber keinerlei ursachen oder gründe, oder IRGENDWAS, was einen anhaltspunkt bieten könnte zu verstehen, was bei dir/euch schiefgelaufen ist.

mein rat an dich, auch aus eigener erfahrung :

mache dir weniger gedanken über deine gefühle, sondern steuere die fakten an. fakten sind z.b., dass dein mann sich nicht liebevoll dir gegenüber verhält, kalt ist, nicht zärtlich, und so weiter. gefühle können einen extrem in die irre führen. mein erster gedanke bei deinen beiträgen war, dass du - aus welchen gründen auch immer - eine form der bindungsangst in dir trägst, daher warst du auch happy mit einer jahrelangen fernbeziehung. nun wurde aus einer doch eher "unverbindlichen" beziehungsform durch hochzeit das genaue gegenteil und plötzlich kippen deine gefühle komplett. diese vermutung meinerseits wurde wie gesagt sehr stark dadurch "gespeist", dass du konsequent jede form von beispiel, erklärung oder irgendwas anderes vermeidest. es geht in beziehungen aber nicht nur um gefühle, sondern auch um dinge, die tatsächlich passieren. nur wenn diese bekannt sind kann man auch ratschläge geben oder (aus deiner sicht heraus) lösungen anstreben.

wichtig ist, dass du zu dir selbst ehrlich bist, und alles hinterfragst. aber wie gsagt, nicht auf gefühlsebene, sondern die FAKTEN beleuchtend. du solltest dich auch fragen bzw dir klar werden, ob diese veränderung durch den neuen mann ausgelöst wurde, durch die hochzeit oder was auch immer. hier wäre z.b. interessant zu wissen, wie "schnell" nach der hochzeit dieser neue mann aufgetaucht ist, auch hieraus könnte sich z.b. ein hinweis auf bindungsangst ergeben (möglicherweise, nicht zwingend).


noch eine kleine anmerkung zu
Was ich will...ich will frei sein... wild sein... ich will das mein Mann mich führt und sich führen lässt.

erkennst du selbst die widersprüchlichkeit? du willst wild und frei sein, heiratest aber, du willst geführt werden und gleichzeitig führen, gerade dies ist völlig unmöglich, führen kann nur einer, das liegt schon im wort bzw in der sache an sich begründet. vielleicht spiegelt sich hier auch deine verwirrtheit wieder, die in deiner gefühlswelt herrscht.
wie gesagt, besinne dich auf die fakten. und lasse den anderen mann komplett aus dem spiel (kontaktabbruch). damit tust du dir selbst keinen gefallen und verhälst dich deinem mann gegenüber auch unfair und falsch.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben