Was wäre, wenn Du jetzt bei bestimmten Dingen genau unterscheiden könntest: das ist Depression und das ist Faulheit. (ich denke nicht, dass man das klar abgrenzen kann).
Hättest Du dann mehr Antrieb, glaubst Du, etwas zu ändern, wenn Du wüßtest, dass manche Dinge reine Faulheit sind? Und wäre es eine Rechtfertigung dann, nichts zu tun, wenn es dann Depression wäre?
Jede Depression ist sicherlich anders und jeder Mensch ist anderes. Dem einen merkt man vielleicht wenig an, er arbeitet und studiert und macht vielleicht sogar Karriere. Und der andere kann kaum aufstehen, weil ihm alles zu schwer ist und er wie gelähmt ist.
Wäre es nicht besser oder könnte Dir eher helfen, Dich zu fragen: wie genau könnte ich das, was ich will leichter erreichen? Bzw. erstmal genau zu gucken: was willst Du?
Was würdest Du - wenn Du könntest - lieber tun als stundenlang Videos zu gucken, die Dir keinen großen Spaß machen. Hast Du konkrete Ziele und Ideen, was Du tun willst?
Wenn man ganz konkrete Pläne und Ziele hat und es schafft, diese in viele kleine überschaubare Minihäppchen zu unterteilen, dann kann man oft die Faulheit etwas überlisten. Dann könnte man sich sagen: ich kann ja gleich im Bett chillen, aber VORHER mache ich eine winzige Kleinigkeit von dem, was ich tun will. Einen Minischritt.
Also: lähme Dich nicht zusätzlich mit Vergleichen, was Andere alles schaffen und Du nicht und mach Dir keine Vorwürfe. Depressionen sind eine schlimme Sache und Du leidest schon lange und bist in Therapie. Du tust schon sehr viel, um an Dir zu arbeiten. Lobe Dich dafür und sei nett zu Dir, aber versuch auch öfter mal, Dir einen kleinen Schubs zu geben.