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Was Deutsche in der Schweiz erleben

  • Starter*in Starter*in Velociraptor
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Ich wohne seit 2007 in der Schweiz und ich finde es macht schon einen Unterschied zu Deutschland.

Man findet schwerer eine Wohnung, schwerer einen Job, braucht lange um sich zurechtzufinden und wird hin und wieder ausgelacht weil man Wörter anders sagt oder gar nicht erst kennt zum Beispiel:

Wir sagen Wortlaut für DVD: DE VAU DE, die Schweizer sagen DI VI DI

Oder Maggie: Wir sagen Maggie, sie sagen etwa Matschi. Also wie im italienischen g ausgesprochen wird.

Dann gibt es nicht die Daunendecke sondern das Düvet (französisch).

Hier wird einfach zwischen 4-5 Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch, Schweizerdeutsch) jongliert. Jedes Wort wird so ausgesprochen wie es am Herkunftsort ausgesprochen wird.

Die kleine Schweiz muss so global ausgerichtet sein, sonst könnten sie nicht überleben. In Deutschland ist das nicht so der Fall.

In Deutschland können die wenigsten Angestellten Englisch. Ein Job in Zürich ohne Englisch undenkbar. Am besten 2 Landessprachen fliessend plus Englisch. Eine normale Bürokauffrau aus Deutschland hat hier keine Chance.
 
Ich wohne seit 2007 in der Schweiz und ich finde es macht schon einen Unterschied zu Deutschland.

Man findet schwerer eine Wohnung, schwerer einen Job, braucht lange um sich zurechtzufinden

das glaube ich gerne.

ich habe die arbeitslosenquote der CH nicht im kopf, aber die ist ja deutlich niedriger als in DE; andererseits gibt es wohl noch mehr niedrig bezahlte stellen die subventioniert werden als in DE (kellner und vergleichbare tätigkeiten), weil die angestellten sonst keine chance haben ihren lebensunterhalt zu decken.
was mich mal interessieren würde: ist es für einen schweizer leichter in der schweiz einen regulären (d.h. nicht subventionierten) vollzeitjob zu finden als für einen deutschen in deutschland?
 
Ja, für manche Teile von Deutschland definitv.

Aber auch hier in der Schweiz gibt es Orte an denen man leichter Arbeit findet als an anderen. Zürich Stadt zum Beispiel ist gut. Im Aargau ist eher dünn gesäht und schwieriger.

Ich hatte in Deutschland keine Möglichkeiten mehr an meinem Wohnort. Das Arbeitsamt sagte mir doch tatsächlich mit 23 mit abgeschlossener Ausbildung (Prüfungsleistung Note 2) und in meinen vollen Arbeitskräften, ich sei nicht vermittelbar. Wenns keine Jobs hat hat es eben keine. Da kann man gut sein wie man will. In der Stadt ist es sicher einfacher als auf dem Land.

Wobei ich mich dann einfach auf alles bewerbe was es zu arbeiten gibt. Ich bin da flexibel. Hauptsache Kohle kommt rein und ich bin nicht vom ALG abhängig. Das war ich gottseidank noch nicht einen Tag in meinem Leben. Um diese Unabhängigkeit zu erhalten muss man allerdings bereit sein andere Wege zu gehen. Ich war dann übergangsweise 1 Jahr in einer Fabrik. War toll. Aber eben nicht was ich gelernt habe. Ich mag meinen Beruf. Deshalb bin ich in die Schweiz gegangen.
 
Ich war ein etwas über ein Jahr in der Schweiz, auch wegen der Arbeit.
Es ist sehr schön da, die Lebensqualität ist in der Tat erheblich besser als hier in Deutschland (vor allem, wenn man Geld hat🙄), Natur und Landschaft sind einzigartig, Essen ist grossartig, Shoppen ist grossartig - alles bestens. Nur die Schweizer - die fand ich oft sehr schwierig. Sie sind enorm sprachgewandt - haben aber seltsamerweise genau gegenüber ihrer Sprachgewandheit ziemliche Minderwertigkeitskomplexe - sie sind oft sehr gut ausgebildet. Aber mir schien, Freundschaften schliessen sie gleich in der ersten Klasse und danach kommen nur noch Zugereiste. Ich fand auch das bedächtige "hey easy" bei der Arbeit ziemlich anstrengend. Da bin ich wohl zu deutsch ;- und habe gelernt, dass Mentalitäten tatsächlich böse aufeinander prallen können.
Bei dem ganzen Reichtum, den es dort wirklich in für Europa ganz erstaunlichem Ausmass gibt, herrscht dort in den Städten und in der Arbeitswelt auch eine selten gesehene schlechte Laune und Unzufriedenheit. Ich habe in Zürich gearbeitet, in einem Nebenort, der wirklich sehr reich ist. Und selten habe ich soviele unzufriedene Leute gesehen.
Obwohl die Schweiz ja sehr erfolgreich seit sehr vielen Jahren enorm viele Migranten integriert, habe ich auch selten soviel hemmungslos geäusserte Ausländerfeindlichkeit gehört. Das wäre in Deutschland nicht möglich ohne böse anzuecken. Nicht nur gegenüber Deutschen sondern auch gegenüber anderen.
Ich möchte einen genialen Film " Die Schweizermacher" empfehlen - den find ich sehr bezeichnend.

Es gibt natürlich auch sehr nette Schweizer - und Schweizerinnen 🙂

Grüsse, Adele
 
Was ich nicht mag ist dieser Kleinkrieg der von manchen geführt wird; wir sollten aufeinander zugehen und nicht gegenseitig verurteilen.

Ich hab einige Freunde aus Deutschland und habe nie Probleme mit unserem Nachbarnland gehabt. Wie in jedem anderen Land auch, gibt es tolerante wie auch intolerante Leute; allzuviele machen den Fehler, dass aus einzelnen Erfahrungen ein ganzes Volk schlecht gemacht wird.

Es mag sicher immer wieder mal klischees geben, die sich bestätigen und erfüllen; doch ich denke das kann man nicht auf die Masse abwälzen sondern muss es auf diejenigen Personen richten die uns dieses Klischee aufgetischt haben.

Soul...

 
Mit dem verstärkten rechtsdruck hast du ganz recht, Velociraptor. So wie ich es höre, ist dieser gerade in der schweiz und bei den ösis, vermhert wahrzunehmen. Ich frage mich allerdings warum?

Ich bin sicher nicht rechts eingestellt, aber weil Du fragst .... hier zumindest wohl aus jenem Grund, dass sich viele Ösis Einwanderern gegenüber benachteiligt fühlen. Zum Beispiel bei der Wohnungssuche, da hab ich eine Bekannte die weiss nicht wie lange einen Vormerkschein hatte, Schimmel in der Wohnung und sie wurde weiter vertröstet, es sei keine Wohnung frei. Und am Nebentisch fand eine lautstarke Diskussion einer wohl türkischen Familie mit einem Wohnberater statt, die wesentlich kürzer einen Vormerkschein hatte, aber schneller eine Zusage für ne Wohnung bekam.

Weil sich einige einfach nicht anpassen wollen. Sicher, jeder kann seine Religion ausleben wie er möchte, aber würde ich in die Türkei auswandern, würd ich mich dort auch anpassen. Einmal fuhr ich in der U-Bahn und wollte aussteigen, da hat mich ein älterer Mann weggeschubst und meinte "Du Frau, du warten!" :mad:

Ich denk mir eben wegen solchen Fällen sind einige eher für Parteien wie die FPÖ oder BZÖ "empfänglich", weil sie sich da eher verstanden fühlen.

Wobei mir eigentlich alle Parteien wurscht sind, die kommen doch eh nur vor den Wahlen aus ihren Löchern gewuselt mit leeren Versprechungen 🙄
 
der Thread heisst ja "was Deutsche in der Schweiz erleben" - da ging es ja nun nicht um Klischees, sondern irgendwie schon um einzelne Erfahrungen, oder?

Steht ja ausser Frage, dass es in jedem Land "solche und solche" gibt. Und, um es nochmal zusagen in der Schweiz, ganz unbestritten: sehr viele, sehr nette und gescheite Leute!🙂 Relativ ähnlich viele wie in Deutschland, Frankreich und auch im Iran und China und Kenia;-)

OT?: Wollen wir über das Klischee als solches diskutieren?
Ich denke, es gibt ja nunmal sowas wie Mentalitäten und Kulturen, die sich in Einstellungen und Verhalten im täglichen Leben zeigen. Zum Beispiel Ansichten über Pünktlichkeit, Sauberkeit, über Geld sparen und Kredite aufnehmen, über die Gewichtung Freizeit - Arbeit, über die Hierarchie von Chef - Mitarbeiter - nur mal eine wilde Aufzählung von Dingen, die Klischees begründen können.
Nun kann man natürlich sagen, das ist alles diskriminierender Quark und das so vom Tisch wischen. Aber ich würde schon behaupten - aus eigener Erfahrung - es ist erstaunlich häufig, dass Klischees stimmen (natürlich nicht alle!) oder besser ein wahrer Kern darin ist. Welche Klischees stimmen oder welche Anteile daran und welche nicht - nun das ist doch gar nicht so uninteressant zu diskutieren, finde ich. Ich habe in zwei grossen Konzern mit vielen Partnern in der ganzen Welt gearbeitet. Daher erlaube ich mir diesen Erfahrungsbeitrag ;-) Das spannendste an dieser Arbeit war es, mit den Leuten aus den ganzen Ländern zusammenzukommen - aber nicht in der Rolle Tourist, sondern eben um zusammen zu arbeiten. Ich habe bei vielen Besuchen und in der täglichen Arbeit sehr darüber gestaunt, wie häufig Klischees sich bestätigen.

Meine Einstellung zu Klischees hat sich dadurch ziemlich verändert. Einige haben durchaus ihre Berechtigung, finde ich - es ist nur ähnlich wie mit der Astrologie, man darf das nicht zu ernst nehmen. (Gut, das Beispiel hinkt). Natürlich darf man es einem einzelnem nicht "überstülpen" oder ganze Völker deswegen verurteilen.

Ein Klischee richtet sich natürlich auf/an die Masse, wie könnte denn ein einzelner ein Klischee begründen? Er kann es ja nur bestätigen - oder oft genug eben auch nicht 🙂

morgendlichen Gruss Adele 🙂


Was ich nicht mag ist dieser Kleinkrieg der von manchen geführt wird; wir sollten aufeinander zugehen und nicht gegenseitig verurteilen.

Ich hab einige Freunde aus Deutschland und habe nie Probleme mit unserem Nachbarnland gehabt. Wie in jedem anderen Land auch, gibt es tolerante wie auch intolerante Leute; allzuviele machen den Fehler, dass aus einzelnen Erfahrungen ein ganzes Volk schlecht gemacht wird.

Es mag sicher immer wieder mal klischees geben, die sich bestätigen und erfüllen; doch ich denke das kann man nicht auf die Masse abwälzen sondern muss es auf diejenigen Personen richten die uns dieses Klischee aufgetischt haben.

Soul...

 
Völlig übertrieben und durch die Medien aufgebauscht das Thema. Ich persönlich wäre froh, hätte Deutschland eine qualifizierte Einwanderung, Einwanderer, die mehr in den Staatstopf einzahlen als daraus zu verlangen.

Und wenn es denn Deutsche in der Schweiz gibt, die sich diskriminiert fühlen, sollen sie daraus wieder verschwinden. Schluss, aus. So einfach ist das.
 
Jawohl Sir. Post gelesen, Post verstanden, Post abgeheftet.

-.-

Gruss

Velo

Ist so, gefällt es dir wo nicht, wo du dich aus freien Stücken hast hinbegeben, kannst dich dich dort auch aus freien Stücken wieder verabschieden.
Dieses Rumgejammer um Diskriminierung und Integration nervt einfach nur noch, vor allem, weil es sich immer und immer wieder um die gleiche Klientel dreht.
 
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