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Warum lieben mich meine Eltern nicht?

  • Starter*in Starter*in Lia-Marie
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L

Lia-Marie

Gast
Hi liebes Forum,

eigentlich habe ich schon seit ich ganz klein war das Gefühl dass meine Eltern mich nicht lieben.
Sie haben mich z.B. nie mit mir beschäftigt, mir irgendwelche Sachen beigebracht. Ich war die meiste Zeit mir selbst überlassen. Nur ab und zu hat mein Vater mal Mikado oder Karten mit mir gespielt.
Ich weiß das ich nie das Kind war das sie sich gewünscht hatten.
Alles fiel mir schwer zu lernen. Ich konnte sehr spät laufen, stürzte dann immer, ich sprach lange sehr unverständlich.
Ich lernte spät Radfahren, schwimmen. Was ich in die Hand nahm, ging kaputt.
Weil ich mich so doof anstellte, wurde ich von anderen Kindern immer ausgelacht.
Ich glaube, meine Eltern war immer nur enttäuscht von mir.
An jedem Geburtstag von mir sagt meine Mutter mit Tränen in den Augen, wie sehr sie bei meiner Geburt gelitten hat.
Dass sie sich da geschworen hat, nie wieder ein Kind zu bekommen. Die Geburt hat sich sehr lange hingezogen und sie hatte wohl irre Schmerzen. Sie meint auch, weil die Entbindung so spät eingeleitet wurde (der Arzt musste nachts von einer Party herbeitelefoniert werden), hätte ich unter Sauerstoffmangel gelitten. Damit erklärt sie meine Langsamkeit und dass ich mich mit allem so schwer tue.
Ich bekomme dann jedes Mal ein schlechtes Gewissen!

In der Schule war ich immer schon schlecht und ganz extrem still.
Vor allem mit Zahlen kann ich nichts anfangen, ich bin sehr unmusikalisch, kann nicht zeichnen, wusste in Aufsätzen nie richtig, was ich schreiben sollte.
In Sport war ich immer die schlechteste. Ich bin durch und durch steif und habe Koordinationsstörungen.
Ich kann bis heute nicht nachmachen, wenn mir jemand irgendwelche Übungen oder Tanzschritte zeigt. Ich kriege es nicht auf die Reihe, welche Bewegung ich machen muss, welcher Arm und welches Bein zuerst, etc.
Meine Sportlehrerin sagte immer dass meine Bewegungen wie "eingefroren" wirken.
Auch ein PUnkt, mit dem meine Mutter nie umgehen konnte denn sie war in Sport eine Leuchte.
Trotzdem war es für meine Eltern nie nötig, mich dahingehend mal zu fördern.

Nach der Grundschule sollte ich auf die Hauptschule (Empfehlung vom Klassenlehrer) doch vor allem meine Mutter sagte:"Das geht gar nicht. Eine Tochter aus gutem Haus gehört aufs Gymnasium."
Schon in der 5. Klasse gingen einige meiner Noten von einer Drei auf der Grundschule auf eine Fünf auf dem Gym runter.
Zu Hause reagierten sie abwechselnd mit Drohungen wie "Was soll bloß aus dir werden, du wirst am Fließband enden" und Bemühungen um Nachhilfeunterricht auf meine Leistungen.
Ich war vor allem in Mathe, Deutsch und Naturwissenschaften schlecht.

Auch abgesehen von der Schule wurde ich oft schlecht behandelt, ganz oft runtergemacht.
Meine Mutter schmiss auch Geschenke, die ich ihr machte, schon mal in den Müll, wenn sie ihr nicht gefielen.
Gefühlte durfte ich auch nie zeigen, auch bei meinem Vater nicht. Wenn ich wegen schlechten Noten oder Streit mit meiner Freundin traurig war, durfte ich das nicht zeigen. Denn sonst lachten meine Eltern böse und nannten mich Mimose.
Das hatte zur Folge dass ich heute auch mit anderen kein Mitgefühl haben kann. Ich lache sie zwar nicht aus, aber ich bin dann stocksteif und weiß nicht, was ich sagen soll.

Im nächsten Jahr mache ich mein Abi, wenn alles gut geht.
In einigen Fächern steht es bei mir sehr auf der Kippe.
Ich will jetzt auch nicht mehr studieren, sondern eine Ausbildung machen. Am liebsten zur Bürokauffrau.
Mein Vater sagte dass man in der Firma, wo er arbeitet, Auszubildende suchen. Er würde aber nicht versuchen, mich dort unterzubringen, weil er Angst hat dass ich ihn blamieren könnte. Ich wäre ja nun mal ziemlich begriffsstutzig und langsam und sie bräuchten dort Leute, die auf Zack sind.
Jetzt kann ich nur hoffen dass ich mit meinen Bewerbungen erfolgreich bin.

Aber in mir ist so eine Traurigkeit, weil ich das Gefühl habe dass meine Eltern mich nicht lieben.
Bin ich denn wirklich so eine große Enttäuschung für sie?

LG
Lia
 
Ich kenne dich nicht persönlich, aber rein von deinem Beitrag kann ich dir sagen, dass ich nicht das Gefühl habe, dass du irgendwie zurückgeblieben oder begriffsstutzig bist. Du drückst dich klar und verständlich aus.

Kann es sein, dass dir vermeintliche Fehler jahrelang eingeredet wurden, und du sie einfach irgendwann geglaubt hast? Das Verhalten deiner Mutter ist, verzeih mir bitte diesen Ausdruck, unter aller Sau! Man macht das eigene Fleisch und Blut nicht für eine schwere Geburt verantwortlich und hält ihm das Jahr für Jahr vor! Wie grausam können Eltern eigentlich sein?
Vielleicht sollte man deinen Erzeugern mal sagen, dass ein Schüler mit einem sehr guten Hauptschulabschluss weiter kommen kann, als einer mit Abi von 4,0. Es kann nicht jeder alles gleich gut. Naturwissenschaften und Sport ist auch nicht meins, und ich hatte keinen Sauerstoffmangel bei der Geburt. Vielleicht bist du ja im theoretischen und sportlichen einfach nicht so begabt. Na und? Dann ist die Praxis eventuell eben mehr dein Ding. Tanzen beispielsweise kann ich auch überhaupt nicht. Ich kann mir die Schrittfolgen nicht merken. Dafür bin ich im Kampfsport besser 😉 Ich bin eben weniger der künstlerische, als mehr der nüchtern-praktische Typ. So unterschiedlich sind Menschen halt.

Hör nicht auf den Schmarrn, den deine Eltern dir eintrichtern wollen und geh deinen Weg. Dein Vater kann dir nicht verbieten, dich in der Firma zu bewerben. Wenn du das Abi in der Tasche hast, kannst du ja z.B. verschiedene Praktika durchlaufen, um zu sehen, was dir liegen würde. Irgend ein Talent hast du auf alle Fälle, da bin ich mir absolut sicher! Du bist noch jung, du kannst soooo viel ausprobieren. Wenn du erstmal raus bist aus deinem Elternhaus, wirst du feststellen, dass da draußen eine ganz andere Welt ist. Nämlich eine, in der du ganz bestimmt gute Freunde finden, und jemanden treffen wirst, der dich so liebt, wie du bist. Bei dem du willkommen und geschätzt bist.

Alles Gute!
LG Rosie
 
Bin ich denn wirklich so eine große Enttäuschung für sie?

Deine Eltern sollten sich fragen, ob sie nicht eine sehr große Enttäuschung für dich sind.

Ich weiß nicht, warum deine Eltern so sind wie sie sind. Wer das eigene Kind ablehnt, lehnt im Grunde sich selbst ab.

Alles, was sie an dir kritisieren, hat vor allem mit ihren eigenen Schwächen zu tun.
 
Du bist bestimmt nicht dumm .Wenn Babys Sauerstoffmangel erleiden, gehen sie meistens auf eine Schule für Lernbehinderte und nicht auf ein Gymnasium.
Deine Eltern sind sehr fies, unfair und demütigend zu dir .Das kann ein
Grund für deine Langsamkeit ,vielleicht auch Depression sein.Du kannst nix dafür ,wenn deine Mutter keinen Kaiserschnitt rechtzeitig machen liess.

Ihr wird es nicht bewusst sein wie emotional verletzend sie ist.

Wenn Eltern ihr Kind nicht lieben, hat es gar nix mit dem Kind zu tun ,sondern nur mit ihnen selber.
Vermutlich hatten sie selber auch schwierige Eltern.

http://www.aerzteleitfaden.bayern.de/diagnose/seelische-gewalt.php

http://www.t-online.de/eltern/erzie...chmerzhafte-worte-verletzen-kinderseelen.html

http://www.dasboesekind.de/
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Mutter,

die Du mich unter Schmerzen geboren hast. Und die Du mich zu jedem Geburtstag spüren lässt, die Schmerzen, die ich Dir bereitet habe (oder noch bereite?). Wie schaut Deine Liebe aus?...

Lieber Vater,

der Du mich fühlen lässt, dass ich Dir so gar nichts Recht machen konnte. Der Kein Vertrauen in mich setzt und mich im Stich lässt. Warum bist Du so kalt und distanziert?...

Nein, kein Aufruf, diese Worte zu benutzen.😉
Aber ähnliche Worte (mit Verweis darauf, dass ich meine Eltern liebe, mich dennoch ihre Kälte schwer geschädigt hat) habe ich mal in einen Brief an meine Eltern gebraucht. Ihnen ganz klipp und klar erklärt, was es mit mir gemacht hat, wie ich mich fühlte.

Im Gegenzug haben sie so etwas wie einen Zusammenbruch gehabt. Haben mich über ihre Kriegstraumata aufgeklärt und mir danach tatsächlich sehr viel Liebe geschenkt.

Ich weiß nicht, ob das ein guter Rat ist. Menschen reagieren verschieden. Es kann sehr nach hinten losgehen.
Aber: ich denke, dass Verständnis nur durch Sprache (reden!) zu erreichen ist. Und Du hast alles Recht der Welt, dieses Deinen Eltern zu sagen. Solange Du die Kraft hast und den richtigen Zeitpunkt wählst.

Viel Glück für Dein Abitur! 🙂 Und selbst wenn Du es nicht bestehst, können 9 Jahre auf dem Gymnasium nicht immer von Dummheit zeugen; auch wenn ich glaube, dass Schulbildung und Intellekt nicht immer gleichziehen. Du stellst Fragen, Du verstehst,...das zeugt von einem wachem Kopf.

Überlege Dir, ob und wie es einen Weg geben könnte, Dich mit Deinen Eltern auseinanderzusetzen. Sollte das für Dich keine Möglichkeit sein, oder sie reagieren negativ, dann ist das traurig. Aber DU, DU bist richtig!
LG🙂
 
Mein Vater sagte dass man in der Firma, wo er arbeitet, Auszubildende suchen. Er würde aber nicht versuchen, mich dort unterzubringen, weil er Angst hat dass ich ihn blamieren könnte. Ich wäre ja nun mal ziemlich begriffsstutzig und langsam und sie bräuchten dort Leute, die auf Zack sind.

Liebe Lia,

bitte versuche, eine Ausbildungsstelle in einem anderen Betrieb zu bekommen. Möchtest Du tatsächlich tagtäglich Deinem Vater im Büro begegnen? Ich stelle es mir furchtbar vor, wenn dieser Mensch Dich immer irgendwie im Auge hat und Dir "über die Schulter" schaut. Du wärst nicht frei und unbeschwert, zu lernen.
Ich wünsche Dir ganz viel Glück dabei, Deinen eigenen Weg zu finden und Dich möglichst bald von Deinen Eltern abzunabeln. Eventuell wäre es auch gar nicht schlecht, wenn Du für eine Ausbildung in eine andere Stadt ziehst. Du wirst merken - Du bist zu viel mehr in der Lage und hast so viel mehr Kraft, als sie Dir Dein Leben lang weis machen wollten!!!

Alles Gute von Herzen!
 
Hallo ... alter Sack Hans hier ...

Vielleicht weil Deine Eltern selber nicht geliebt wurden?

Ich bin ein Kind der 1960er ... Vater war immer "auf Arbeit", die einzige Bezugsperson war meine Mutter, die wie man so schön sagt "emotional abwesend" war, ansonsten gab's nur Prügel (und die Drohung doppelt so viel zu beziehen "wenn Papa nach Hause kommt"). Mein Leben bevor ich in den Kindergarten kam ist absolut dunkel, ich kann mich an nichts erinnern ... während meiner gesammten Kindheit hatte ich das Gefühl, dass "irgendwas nicht stimmt", "irgendwas fehlt" ... was auch immer.

Es ist gut, daß Du Dir Gedanken machst. Denn Du hast dadurch eine Chance, Dich von dem zu lösen, was Dir weh tut
 
Meine Mutter hat mal gesagt, dass man seine Kinder auch zur Dummheit erziehen kann.

Deine Eltern haben dir durch ihre Erziehung und ihr Verhalten dir gegenüber null Selbstbewusstein mitgegeben. Kein Wunder, dass du so an dir zweifelst.
Auf mich wirkst du aber weder dumm oder einfältig, du bist einfach Opfer von ziemlich bescheidenen Zuständen.

Es wäre sehr gut für dich, wenn du aus dem Einflussbereich deiner Eltern herauskommst und anfangen kannst ein Leben zu führen, dass du selbst bestimmen kannst.
 

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