Du hast nun mehrere Beiträge farbig vermischt in einen zusammengepackt, es ist nun sehr unübersichtlich, aber auf ein paar Kleinigkeiten möchte ich abschließend noch ganz kurz eingehen.
"Es geht mir darum ob es Sinn macht
einen anderen Menschen zu überzeugen zu versuchen,
dass es sinnvoll ist zu glauben
oder
eben ob es sinnvoll ist nicht zu glauben."
Es macht generell wenig Sinn, denke ich, jemandem von dem zu überzeugen wovon man selbst überzeugt ist. Deswegen - und das ist jetzt nicht hinterhältig oder so gemeint - werden die meisten Glaubensthreads hier zu 99% von Gläubigen erstellt. Denn ich als Ungläubiger bin kein Missionar und schwatze anderen nichts auf, habe nichts anzubieten. "Atheismus" ist keine Ideologie, kein Dogma, nur ein Behelfswort um sich von Glaube jeglicher Color abzugrenzen. Ich renne nicht durch die Ggend und nenne mich "Atheist", genauso wenig wie A-Kobold-ist oder A-Einhorn-ist.
"Ganz unrecht hast du da wohl nicht, glaube ich.
Ich kenne ja auch spontane Gefühlsausbrüche, bei denen man vorher
keine Zeit gehabt hat zu überlegen was man gerne machen möchte.
Forscher behaupten, dass das Gehirn schon Sekunden (bis zu unglaublich langen 7 Sekunden !) vor einer Tat "enstscheidet" wie zu handeln ist.
Bei den Gefühlausbrüchen, die ich meine, ist diese Zeit gar nicht gegeben,
also ist da anscheinend noch eine andere Instanz, die den Menschen in solchen Momenten
auf die eine oder andere Art zu handeln bewegt.
Ich finde darüber nachzudenken grade recht spannend."
Ich weiß nicht ob ich Recht habe, ich hab´s nicht so mit "Wahrheiten".
🙂
Hab auch von dieser These gehört nach dem unser Gehirn uns vorgaukelt wir hätten eine Entscheidung bewusst herbeigeführt, uns frei entschieden...aber Millisekunden früher hat das Gehirn diese Entscheidung bereits für uns gefällt. Dadurch wird die Illusion eines bewussten Entscheidungsvorgangs impliziert. Genauer kann ich mich aber an diese Untersuchung jetzt leider auch nicht erinnern. Es ging da wesentlich tiefer ins Detail. Was ich aber meinte, bezieht sich auf deinen nächsten Abschnitt...
"Aber dennoch glaube ich, dass wir die meiste Zeit tatsächlich den freien Willen haben.
Als Beispiel (mir ist das noch nie passiert, aber ich stelle es mir grade vor):
Jemand schlägt mich. Ich gehe zu Boden. Ich habe Zeit aufzustehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in der Situation frei entscheiden kann einem Kampf aus dem Weg zu gehen (zum Beispiel wegzulaufen), oder zu kämpfen.
Grundsätzlich habe ich die Einstellung, dass ich keinen Menschen schlagen möchte/werde,
aber ich bin mir sehr sicher, dass es auch auf die genaue Situation
(z.B. Einschätzung und Einstellung gegenüber dem Schlagenden) ankommt wie ich mich dann tatsächlich
ent-scheide.
Die Erfahrungen sind doch nur Grundlagen für Entscheidungen, Dr. Rock.
Sie haben doch nur soviel Macht über unsere Entscheidung wie wir sie ihnen zubilligen wollen."
...und ist eigentlich sogar noch etwas simpler, als du meinst. Mir ging es um das Wörtchen "frei"...in der oben genannten Situation hast du unterschiedliche Möglichkeiten, dich zu entscheiden. Aber im Grunde ist es egal, welche Entscheidung getroffen wird, denn jede Entscheidung hat eine Basis, eine Grundlage, eine Ursache...und diese fließen immer in die Willensbildung ein, sie sind maßgeblich. Sogar wenn die Entscheidung lautet, zu schlagen, obwohl man weiß dass man als Verlierer von Platz geht, gibt es dafür Beweggründe. Und wenn es nur der Frust ist, sich endlich mal messen und beweisen zu wollen.
Mir geht´s also nicht darum dass der Mensch ein Roboter ist, sondern dass eigentlich stets etwas da ist, was uns ausmacht, uns beeinflusst. Man kann sich gegen Erfahrungen (hast du erwähnt) durchsetzen, anders reagieren, aber auch dann gibt es für diesen Prozess etwas, was dem voraus geht, etwas, was dich dazu geführt hat, denke ich.
"Das empfinde ich als ein Vorurteil, und sehe mich in dieser Beschreibung überhaupt nicht.
Es gibt für mich z.B. kein himmlisches Konto so wie Du das wohl meinst.
Ich habe auch keine "Aufgabe" von "Gott".
Ich glaube an "Gott" - und ? Hälst Du mich jetzt schon deshalb einfach so für irrational ?
Forscher glauben auch viel wenn der Tag lang ist,
aber bei ihnen nennt man das dann Theorie, die z.B. in Experimenten zu beweisen ist.
Oftmals klappt dies aber gar nicht.
Bedeutet das dann, dass die Theorie irrational und der Inhalt der Theorie persé unmöglich ist ?
Manchmal reichen auch den Wissenschaftlern ausreichend viele Indizien, sodass sie äussern:
"die Wahrscheinlichkeit das dies und das so ist ist recht hoch.
Wir forschen weiter daran."
Das ist zumindest meine Erfahrung mit den Gläubigen hier im Forum, die sich an entsprechenden Diskussionen beteiligen. Ich wusste bis dato nicht dass du gläubig bist, vielleicht hatte ich es schlichtweg überlesen.
😉
Wenn Forscher glauben, ist das aber doch eine andere Form des Glaubens; Hypothesen werden aufgestellt wenn sie auf etwas beruhen, eine Beobachtung gemacht wurde, etc. Eine Hypothese wird doch nicht einfach aufgestellt weil jemand meint, da müsse etwas sein.
"Würde es Dich wundern, wenn man das als abwertend auffassen würde?"
Abwertend ist hier viel zu harsch, mit der Aussage dass ich die Überzeugung desjenigen ablehne und nicht ernst nehme, wird nicht der Mensch per se abgelehnt. Ich lehne niemanden zwangsläufig ab weil er glaubt, sondern wenn er sich mir gegenüber so verhält dass er mir einen Grund liefert, ihn abzulehnen. Das kann sein, dass derjenige mir seine Überzeugung überstülpen will oder sich schlichtweg als Ignorant darstellt. Muss man Menschen ernst nehmen die anderen beibringen wollen, die Erde sei eine Scheibe? Ich denke nicht...
Flat Earth Society
The Flat Earth Society