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Warum bringe ich nie etwas zu ende?

Einfach Anders

Mitglied
Hallo zusammen,

mein ganzes Leben lang habe ich schon Dinge angefangen, die ich nicht zu ende bringe oder nur mit Umwegen (Schule, Studium, Suche einer neuen Wohnung). Ich ziemlich frustriert und fühl mich wie eine Versagerin, vor allem glaub ich, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Andere Menschen haben Hobbys und interessiere mich für nichts dauerhaft.
Beispiel ich habe mir eine Gitarre gekauft, weil das ein Kindheitstraum von mir war, Gitarre zu lernen. Ich habe auch fleißig Akkorde gelernt, aber es ging mir einfach nicht schnell genug. Nun steht die Gitarre in der Ecke.
Dann noch ein Beispiel, ich habe das erste Buch einer Trilogie gelesen. Das zweite Buch habe ich noch angefangen, aber war dann auch schon wieder gelangweilt.
Nun auch das Gleiche mit einer Serie, die mich auch gefesselt hat. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich sie nicht zu ende gucken werde, obwohl sie mich sogar gefesselt hat und auch immer noch spannend ist.

Im Job hingegen ist es anders. Da bin ich immer korrekt und bleibe so lange an einer Sache dran, bis alles erledigt ist und wenn es sich über Jahre hinzieht.

Warum ist das bei mir so? Ich verstehe mich selber nicht. Wie kann jch lernen, Dinge durchzuziehen?
 
I

innovation19

Gast
Schwierig. Extrem schwierig. Ich hab nämlich auch das ähnliche Problem ^^
Aber das ist schon mal gut, dass du im Beruf konsequent bist. Darf ich fragen, was du arbeitest?
-Stell dir mal die Frage, wie du es im Beruf so leicht hinbekommst.
Vielleicht hilft ja in deinem Fall eine Verhaltensanalyse. Erinnere dich an 4-5 Dinge, die du mal angefangen hast. Schreibe sie auf. Dann überleg dir, wie deine Gedanken zu Beginn der Tätigkeiten waren. Und schreibe auf, nach wievielen Tagen/Wochen du die Tätigkeiten abgebrochen hast. Erinnere dich genau, aus welchem Grund du sie abgebrochen hast. Was ging dir da beim Abbruch durch den Kopf? Warum hattest du auf dies und das keinen Bock mehr? Was war der Auslöser für diese Null-Bock-Stimmung? Lag es vielleicht an deinem übermäßigen Perfektionismus? Wolltest du gleich auf Anhieb alles supergut können?
-Falls es am Perfektionismus liegt, dann wäre das schon mal eine gute Erkenntnis. Dann kannst du nämlich daran arbeiten, dir nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Wenn du beispielsweise Gitarre lernst, nehme dir für einen Tag bloß ein bisschen was vor. 2-3 neue Griffe, Akkorde. Und freue dich über jedes kleine Bisschen, was du geschafft hast.
... Naja, das alles ist natürlich nicht leicht umzusetzen....
Aber da ich grad in intensiver psychotherapeutischer Behandlung bin, könnte ich dir eventuell so ein Ausfüllzettelchen per E-Mail schicken, in dem man das eigene Verhalten analysieren und dadurch verbessern kann. Also wenn du Interesse an so einem Zettel hast, melde dich ;-)
 
A

a_f

Gast
Verhaltensanalyse ist sehr gut dafür, muss man auch nicht gleich zu einem Psychodoc für rennen, weil das eine Problematik ist an der man selbst arbeiten kann.

Wie hier schon gesagt wurde, versuche zu reflektieren wo bei dir der Knackpunkt entsteht "Nö, keine Lust mehr".
Habe das selbige Problem, und bei mir ist das auch so, dass ich entweder total begeistert von etwas bin oder total gelangweilt, desintressiert bin. Dazwischen? Gibt's nicht. Das was dazwischen steht, das ist wichtig. Was passiert da? Wo ist der Moment, in dem es kippt, bzw. der Schalter umgelegt wird? Meistens passiert das nicht einfach so 'Zack!' sondern ist ein schneller Prozess, den man nicht richtig mitbekommt.

Disziplin und Durchhaltevermögen ist bei sowas wichtig. Wie lernt man sowas aber? Disziplin lernt man durch Disziplin, Durchhaltevermögen durch Durchhaltevermögen und beides brauch eine Motivation dafür.

Generell kann ich da keine Anleitung für geben, gibt es dafür eigentlich eine? Nein, nicht direkt.
Das muss man genauso üben, wie alles andere auch.

Was wichtig ist, ist immer den eigenen Schweinehund zu überwinden und der ist auch noch ganz schön sturr.
Da muss man irgendwie einen Weg finden diesen zu erziehen und eine Verhaltenstaktik entwickeln, wie man "gegen ihn arbeiten kann".
 

Smough

Mitglied
Was ist überhaupt das Problem damit, Dinge, auf die es nicht ankommt (Hobbies im Privatbereich) nicht zu Ende zu bringen? Bei mir steht auch ein Keyboard in der Ecke. Und? Man muss ja nicht alles straight durchziehen.

Ich lass hemmungslos fallen, was mir nicht zusagt, weil ich es mir einfach erlaube. Meine Mutter hatte immer diesen Zwang, wenn sie ein Buch anfängt, muss sie es zu Ende lesen. Gott sei Dank war ich so nie, auch wenn man mir mangelnde Ausdauer und Sprunghaftigkeit nachsagt (ich weiß ja, dass das Quatsch ist und ich mich in Nichtigkeiten verbeißen kann wie ein Dachs). Die Dinge, die einem wirklich keine Ruhe lassen, kommen ja doch immer wieder zu einem zurück, oder? Alles andere kann man ruhig mal locker sehen.

Ach, ich LIEBE es, wenn ich eine neue Phase habe, oder eine alte Liebe wiederentdecke. Dann wird das Keyboard mal wieder für drei Tage interessant und ich lerne ein neues Lied darauf, dass ich in den folgenden 2 Jahren wieder komplett vergesse.

Warum müssen solche "Macken" überhaupt Macken sein? Wieso ist man dann ein Versager? Wieso schätzt man sich nicht für das, was man ist? Ich mag meine Sprunghaftigkeit, ich kann schnell in Dinge einsteigen und bin auch schnell wieder draußen. Bei Bedarf bleib ich dabei, aber verspür ich den nicht, ist es auch nicht schade darum und dann ja auch kein Problem. Was einen langweilt, lässt man eben. Weil es langweilt.
 

Einfach Anders

Mitglied
Warum müssen solche "Macken" überhaupt Macken sein? Wieso ist man dann ein Versager? Wieso schätzt man sich nicht für das, was man ist? Ich mag meine Sprunghaftigkeit, ich kann schnell in Dinge einsteigen und bin auch schnell wieder draußen. Bei Bedarf bleib ich dabei, aber verspür ich den nicht, ist es auch nicht schade darum und dann ja auch kein Problem. Was einen langweilt, lässt man eben. Weil es langweilt.
Aus diesem Blickwinkel habe ich das noch nie betrachtet. Ich kann nicht sagen, warum ich mich als Versager fühle. Wahrscheinlich, weil die Norm nicht so ist und Dinge zu ende bringt und richtig Hobbies hat. Ich beneide andere einfach dafür.
 
A

a_f

Gast
Nun ja. Man kann das immer sehr zwiegespalten sehen. Etwas das man will und etwas das man denkt tun zu müssen. Wenn es das eine ist, und man es nicht schafft, dann ist es sehr demotivierend und zieht einen runter. Bei dem anderen, wenn man erkennt, dass man es nicht will, da lässt man es eben und es ist auch nicht sehr schlimm, wenn man es eingesteht, dass man es nicht wirklich für dich tun will.

Es kommt darauf was du willst, und wieviel Ehrgeiz du dafür in Kauf nehmen kannst, auch Rückschläge einstecken.

Aber was die Sprunghaftigkeit angeht, ja, das mag ich an mir auch. Ich begeistere mich sehr schnell für gewisse Sachen, aber werde schnell abgelenkt. (Zum Thema Bücher, ich habe eine Menge angefangener Bücher in meinem Regal stehen. Es stört mich aber auch nicht. Ich habe jederzeit die Möglichkeit wieder hinzugehen und weiterzumachen. Es ist ja nicht vorbei nur weil ich es aus meinen Augen verloren habe. Es ist immernoch da. Wenn ich die Lust dazu empfinde, lese ich weiter. Hin und wieder. Da hast du also vollkommen Recht.)

Lasse dich nicht entmutigen, nur weil dein Kopf dir da im Weg steht. Gehe mit dir und was du selbst für richtig hälst. :)
 
S

Schmetterlingsflattern

Gast
wie mein vorschreiber habe ich mich auch gefragt,wo ist das problem? freizeit soll freude und erholung sein. ich kenne es nicht anders,das ich immer etwas anfange und ein wirkliches ende gibbet nicht...vieles steht in meiner wohnung und ich greife immer wieder danach,wann ich eben lust dazu verspüre. das ist doch eben hobby nachgehen. soll doch kein stress machen...oder druck erzeugen.

klar beim gitarre spielen...wenn du griffe üben musst oder so,aber selbst das würde ich doch machen,wann ich es will und mir nicht einbleuen,oh das lied muss ich aber bis dann und dann spielen können....

und du meinst es sei die norm,das alle etwas zuende bringen....ob das so ist, möchte ich bezweifeln.

gerade wenn du im beruf alles so korrekt machst, brauchst du in der freizeit ja ausgleich,mal locker lassen und so.;):)
 

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