Oft genug habe ich diesbezüglich die Erfahrung gemacht, dass ich dann genau so lange recht bin, bis es denjenigen wieder gut geht und sie einen nicht mehr brauchen.
Nur wehe, Du könntest selbst mal jemanden brauchen, der für Dich da ist.
Solange Du funktionierst hast Du genügend Menschen, die sich mit Dir oberflächlich auseinander setzen.
Damit daraus tiefere Bindungen entstehen bedarf es mehr, als die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen zu können, Interesse an ihnen zu zeigen. Mitunter wohl auch eine Portion Glück.
Hallo Mystic Prophecy,
ja, natürlich hast Du teilweise Recht. Nur so weit war ich ja überhaupt noch nicht. Es ging mir ja erstmal nur um das Kennenlernen.
Ich "funktioniere" schon lange nicht mehr (Rente, Krankheit), aber ich habe diese Erfahrungen so in der Härte nie gemacht.
Natürlich habe ich auch zwei/drei eher oberflächliche Freundschaften, aber das weiß ich halt auch und deshalb komme ich gar nicht auf die Idee, diese Menschen zu kontaktieren, wenn ich Hilfe brauche. Das läuft dann nach dem Prinzip "Keep Smiling". Und da weiß ich dann auch, dass wir mal etwas Nettes zusammen unternehmen, aber mehr auch nicht. Ich denke, dass auch solche Freundschaften ihre Berechtigung haben.
Bei ernsthaften Freundschaften ist es auch so, dass ich Hilfe und Zuspruch bekomme:herz: (aber auch gebe!), aber dieses auch nicht überstrapaziere, denn ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass ich, so schwer es mir auch gefallen ist, einfach ein bestimmtes Maß an "Zusammennehmen/sich emotional herunterfahren" benötige, um die Menschen, die ihre eigene Familie, ihre eigenen Sorgen haben, nicht mit meinen Problemen
zu stark zu belasten (und umgekehrt).
Es ist relativ ausgewogen. Wer sich immer nur zum "Psychomülleimer" (Zitat: meine Mutter) oder zum "Problemmenschen" macht, der zieht auch Menschen an, die dieses ausnutzen oder die die Flucht ergreifen. Ich denke, zuhören und reden, als auch Spaß/Freude haben und geben sind wichtig.
Und
fremde Menschen, die sich nur um sich selbst drehen, oder so problembelastet sind (Aggressionen, Egozentrik, Alkoholprobleme,...), dass sie erstmal ernsthaft Hilfe benötigen, bevor sie soziale Kompetenz erreichen, sind Menschen, die ich nicht mehr an mich heranlasse.
Klingt egoistisch, aber ich habe gelernt, dass es mich sehr entlastet. Denn coabhängig war ich lange genug.
Ja, das Eine ist das Kennenlernen...und das Andere ist das Halten. Und es ist auch bei mir nicht alles Gold, aber ich arbeite daran. Und das kann ich nur, wenn ich mich auf andere Menschen einlasse und auch mit Enttäuschungen umgehen lerne, um es das nächste Mal anders zu erleben. Aber auch ich habe viele Fehler und habe gelernt, sie auszusprechen und das hat mir häufig geholfen.
Alle Gute!