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Wahrscheinliche Depression, wurde aber nie ernstgenommen

ashnovoy

Mitglied
Hallo, ich bin noch nicht lange dabei und unsicher, ob ich das Thema ansprechen soll oder nicht. Aber nachdem ich bei anderen Themen hier schon gute Rückmeldungen bekommen habe, möchte ich es versuchen.
Ich glaube, dass ich eine Depression habe. Ein Indikator dafür ist, dass die gängigen Selbsttests das bestätigen.
Ich kann nicht genau erklären, wie ich mich fühle. Weil ich fast gar nichts fühle. Ich habe so eine Scheißegal-Einstellung und mir kommt alles sinnlos vor und ich kann mich selbst nicht leiden.
Ich habe keinen aktiven Sterbewunsch, aber ich wäre nicht traurig, wenn ich wüsste, ich sterbe morgen.
Was ich habe, ist dieser kindische und lächerliche Gedanke, dass ich gerne krank wäre, damit andere sehen, dass es mir nicht gut geht und sich um mich kümmern.
Ich weiß aber, dass die Realität so nicht funktioniert. Ich war zweimal im Krankenhaus und das hat mir die Realität gezeigt: dass es niemanden interessiert, wie es mir geht. Meine Eltern waren noch genervt, dass sie mich da abholen müssen.
Und als ich mich mal überwunden habe, zum Arzt zu gehen wegen der Depression, habe ich enttäuschende Erfahrungen gemacht. Die Ärztin war der Ansicht, dass das in meinem Alter normal ist und ich müsse eben mehr Eigeninitiative zeigen, dann würde es mir auch besser gehen.
Ich würde es schaffen, die Motivation aufzubringen, nochmal um Hilfe zu bitten. Aber ich würde es nicht schaffen, es noch mal zu versuchen, wenn ich wieder nicht ernstgenommen werde. Man kann nur so oft Abweisung ertragen bevor man sich eingestehen muss, dass man selbst das Problem ist. Deshalb möchte ich meine Erfolgschancen maximieren. An wen kann ich mich wenden, um ernstgenommen zu werden?
 

57-55

Aktives Mitglied
Das Thema anzusprechen, ist absolut richtig!
Lasse Dir von Deiner Ärztin eine Überweisung zu einer psychiatrischen Institutsambulanz geben.
Falls Du nicht weißt, was das ist, im Netz findest Du alles an Information.
Dort findest Du auch eine Adresse in Deiner Nähe.

Ob und wie stark Du depressiv bist, sollten Fachleute entscheiden.
Wir können hier darüber nicht befinden.

Sollte Deine Ärztin Dir die Überweisung verweigern, wechsele den Arzt.
 
G

Gelöscht 127366

Gast
Naja, so eine Phase hatte ich auch schon mal.
Ich bin dann viel alleine wandern gegangen und habe mich regelrecht ausgepowert.
Das hat mir gut getan. Die Ruhe in der Natur und Abends war ich müde genug um schlafen zu können.
Der Arzt sollte es natürlich ernst nehmen und Dich zu einen Spezialisten überweisen.
 

ChrisR76

Mitglied
Hallo ashnovoy,
als erstes finde ich es sehr gut von Dir, dass Du das Thema und die Symptome, die mir recht bekannt vorkommen, bei der Ärztin angesprochen hat. Dass sie das nicht wirklich ernst genommen hat, ist natürlich nicht in Ordnung (mir würden noch andere Worte dafür einfallen, aber die schreib ich lieber nicht...). Ich würde hier generell über einen Arztwechsel nachdenken. Hat die Ärztin den andere Untersuchungen durchgeführt (Blutbild)?
Lass Dir auf alle Fälle eine Überweisung geben, um das abzuklären. Wenn es wirklich Depressionen sind, ist es notwendig, dass die mit Hilfe von Fachkräften behandelt werden.
Alles Gute!
 

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Hallo!

Die Ärztin war der Ansicht, dass das in meinem Alter normal ist und ich müsse eben mehr Eigeninitiative zeigen, dann würde es mir auch besser gehen.
Um was für eine Fachärztin handelt es sich denn hier? Man kann bei Hausärzten Glück haben und sie sind durchaus bewandert in psychischen Anliegen, man kann, wie du, aber auch Pech haben.

Das Gute: Für einen Psychotherapeuten braucht man keine Überweisung. Du kannst also einfach einen aussuchen und dich auf die Warteliste setzen lassen.

An wen kann ich mich wenden, um ernstgenommen zu werden?
Deine erste Anlaufstelle, um klären zu lassen, was genau du hast (Depressive Symptome sind bei einigen anderen Störungen auch zu finden) damit man dir auch entsprechend richtig helfen kann, ist ein Psychotherapeut oder Psychiater.

Du kannst leider nicht wirklich beeinflussen, ob andere Menschen dich ernst nehmen oder nicht - Im Rahmen professioneller Hilfe lernst du aber, damit umzugehen, sodass es dich nicht mehr so belastet.

LG
 

ashnovoy

Mitglied
Hallo. Danke für eure Hilfe.
Ich bin derzeit etwas überfordert und weiß nicht, wo ich anfangen soll. Obwohl es ja logisch sein sollte, dass ich nicht das eine oder das andere machen muss, sondern auch einfach parallel versuchen kann, irgendwo einen Termin zu bekommen.
Ich fühle mich blockiert, weil ich weiß, wie lang die Wartezeiten für Therapieplätze sind und ich eventuell nächstes Jahr umziehe (weil ich dann mit dem Studium fertig bin) und dann nochmal bei Null anfangen müsste.
Und ich habe Angst, wieder schlechte Erfahrungen zu machen und dadurch noch mehr resigniere.
Ich spiele mit dem Gedanken, zu dem Neurologen zu gehen, bei dem ich schon mal wegen etwas anderem war (nicht psychisch), weil der auch Psychiater ist und in Ordnung schien.
Klingt blöd, aber was ich gerade brauche, sind genaue Anweisungen. Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3,... alleine kriege ich nichts auf die Reihe.
 

_Alpha_

Moderator
Teammitglied
Neurologe/Psychiater wäre doch eine gute erste Anlaufstelle.

Sollte Medikation nötig sein, würdest du früher oder später eh dahinmüssen.

Psychotherapeuten dürfen nämlich keine Medikamente verordnen, es sei denn sie sind zeitgleich auch Psychiater.
 

ashnovoy

Mitglied
Die Ärztin, die mich nicht ernstgenommen hat, ist übrigens normale Hausärztin. Sie hat noch Blut abgenommen und wollte eine Urinprobe haben, war aber alles in Ordnung.
Ich habe bisher leider überwiegend negative Erfahrungen im medizinischen Bereich gemacht. Hatte in 90% der Fälle das Gefühl, dass die keine Lust haben, sich mit mir auseinanderzusetzen oder mich für einen Simulanten halte. Und ich bin nicht oft beim Arzt, seltener als einmal im Jahr. Und da habe ich immer gute Gründe, hinzugehen. Scheinen die Ärzte aber anders zu sehen.
Meine Eltern sind auch so. Ich war zweimal im KH, einmal nachdem ich umgekippt war und einmal wegen Lähmungserscheinungen. Ich finde es nachvollziehbar, dass man ins KH geht, um abzuklären, dass alles ok ist. Wenn man ohne Grund ohnmächtig geworden ist. Oder wenn man plötzlich ein Auge nicht mehr öffnen kann. Beim ersten Mal bin ich eigentlich nur mitgefahren, weil jemand einen Krankenwagen gerufen hatte und die Sanitäter meinten, ich solle besser mitkommen. Und als das mit dem Auge war, hatte ich Angst, es könnte ein Schlaganfall sein. Ich finde das nicht abwegig.
Ich bin froh, dass es nichts schlimmes war. Aber warum müssen mir alle das Gefühl geben, ich übertreibe/simuliere? Ich hätte auch lieber keine Depressionen. Aber ich simuliere nicht. Und wenn ich mich dann überwinde, zum Arzt zu gehen, will ich mir nicht anhören müssen, dass es normal ist, sich so zu fühlen, ich Sport machen und mich sozial engagieren soll, dann würde das automatisch besser werden.
 
G

Gelöscht 124822

Gast
Du klingst etwas antriebslos und lustlos ohne Eigeninitiative.
Wenn Du eine Depression hättest , würdest Du früh nicht aufstehen und Dein Studium managen und beenden wollen.
Du bist eben einfach langweilig, solche Typ Mensch gibt es , haben zu nix Bock und keine Interessen
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Du klingst etwas antriebslos und lustlos ohne Eigeninitiative.
Wenn Du eine Depression hättest , würdest Du früh nicht aufstehen und Dein Studium managen und beenden wollen.
Du bist eben einfach langweilig, solche Typ Mensch gibt es , haben zu nix Bock und keine Interessen
Diese laienhafte Ferndiagnose empfinde ich als anmaßend und unverschämt.

Liebe TE, lass das vom Facharzt abklären. Wenn dein Gefühl sagt, dass da etwas ist, dann wird das auch stimmen. Wenn du deinen Alltag noch gut organisieren kannst steckst du vielleicht noch nicht so tief in der Erkrankung drin. Einer Depression geht häufig ein depressiver Erschöpfungszustand voraus.

So oder so ist es wichtig, frühestmöglich zu intervenieren, das machst du also schon richtig und vermagst es noch aus eigenem Antrieb. Die Wartelisten bei Therapeuten sind leider tatsächlich lang, es sei denn, du wärst auch bereit, selber zu zahlen. Vielleicht weiß der Neurologe ja noch Rat. Lass dich trotzdem in der Zwischenzeit schon auf Wartelisten setzen.
 

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