Von Freunden enttäuscht...

Junesun meinte:

Ja, richtig, man wird paranoid, wenn man so viele negative Erfahrungen gemacht hat.
Das ist irgendwie normal.
Ich sage besser nicht, was ich gestern noch der netten Frau aus meiner Fortbildung unterstellt habe. Dass sie mich für etwas bestimmtes benutzen wolle. 😱
Es hat sich heute als falscher Verdacht herausgestellt. Zum Glück.
Es ist angenehm die Erfahrung zu machen, dass es wirklich noch ehrliche und liebe Menschen gibt. Leider ist es selten genug.

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Hast Du Dich heute bei der Frau entschuldigt?

Gast meinte:

Hast Du Dich heute bei der Frau entschuldigt?

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Nein, es gab nichts zu entschuldigen.
Ich habe ihr für mich im Stillen etwas unterstellt, ihr aber nichts von meinem Verdacht gesagt.
Ich kann nur sagen, zum Glück! Sonst wäre dieser Kontakt jetzt auch gescheitert.

Wie kommt ihr eigentlich so mit Leuten in Kontakt? Ich mein man geht ja nicht hin und sagt "hey ich bin allein du auch?!" ... vor allendingen was macht man als schüchterne Person..?

Natürlich bin ich auch schon in Freundschaften enttäuscht worden, aber ich finde nicht, dass es zu wenige Menschen, die noch zu einer echten Freundschaft fähig sind.
Wenn man sich allein anschaut wieviele Menschen in Threads sich darüber Gedanken machen, dann können es ja gar nicht so wenige sein, die danach suchen und sich soetwas wünschen. 😉

Nach meiner Erfahrung haben aber viele Menschen einen starken Selbstschutz aufgebaut, den sie erst runterlassen, wenn man sich selbst ohne diesen Schutz "präsentiert".
Nicht jeder zuerst oberflächlich wirkende Mensch ist auch einer. Meistens ist das nach meiner Erfahrung nur eine Fassade um sich zu schützen.
Ich versuche häufig mit einer erzwungenen Naivität durchs Leben zu gehen, die ja irgendwo schon keine mehr ist, weil sie bewusst herbeigeführt ist. 😉
Eher mit einem idealistischen positiven Menschenbild. Klar wird man dann auch mal verletzt, aber ich fänd es wesentlich schlimmer all die positiven Erfahrungen nicht gemacht zu haben, weil ich alte Erfahrungen auf "neue" Menschen projiziert habe.

Es kommt natürlich auch darauf an, was man unter Freundschaft versteht. Bedingungslose Loyalität kann es nicht geben, weil sie beidseitig sein müsste, aber wie soll das gehen?
Indem Moment wo der eine bedingungslose Loyalität fordert, ist er im höchsten Maße unloyal, weil es ihm völlig egal ist, wenn der andere seine andere Einstellung aufgibt und er fordert das sogar noch.

Loyalität bedeutet im Gegenteil für mich, dass mir Freunde immer offen sagen, wenn ihnen etwas nicht passt und die mich darauf aufmerksam machen, wenn ich vielleicht in ihren Augen etwas falsch mache, dass mir in dem Moment vielleicht gar nicht selbst bewusst ist. Die mich Kritisieren um mir was Gutes zu tun und nicht um mich zu verletzen, die aber auch akzeptieren können, wenn ich für die Kritik dankbar bin, sie aber nicht umsetze, weil ich anderer Meinung bin.

Freundschaft ist keine Selbstaufopferung und wer sowas fordert, sollte mal darüber nachdenken, was für ein Freund ER in dem Moment ist, in dem er das fordert. (nicht böse gemeint)

hallo Socrata,

ganz genau so wie du sehe ich es auch. Freundschaft bedeutet auch mal etwas schlechtes oder für den anderen verletzendes zu sagen. Es ist nicht immer nur Köpfchenstreicheln und Verständniss heucheln. Freundschaften wären ja auch verdammt einfach wenn es nur darum ginge. Aber sowas verträgt leider auch nicht jede Beziehung zwischen zwei Menschen. Vielleicht kann man aber daran auch ziemlich gut messen ob es sich um eine wahre Freundschaft handelt oder ob der andere dich nur braucht um sein Ego aufzupolieren. Habe erst letztens so eine Erfahrung gemacht. Die eine Person hat mir verboten an ihr Kritik zu üben. Damit hat sie mir auch irgendwie verboten ihre Freundin zusein. Deshalb habe ich die ganze Sache für mich beendet. Jemand zu dem ich nicht ehrlich sein darf könnte niemals mein Freund sein und sieht in mir nur einen Menschen der dazu da ist sein Ego aufzupolieren. Mit Freundschaft hatte das null zutun.