Hi zusammen,
Seit ich mein duales Studium BWL mit Schwerpunkt Eventmanagement angefangen habe, geht es mir zunehmend schlechter.
Die Gründe dafür:
Ich habe mich für das BWL Studium entschieden, wissend, dass ich eine Dyskalkulie habe (dummerweise wurde mir die nicht offiziell bestätigt, da die Psychologin damals zu meinen Eltern gesagt hat, dass ich mir mit der Diagnose die Zukunft verbaue und die haben das geglaubt). Ich dachte, eine Klausur in einem Modul im ersten Semester wäre machbar. Nun bin ich durch die erste Klausur in Mathe gefallen und auch im Nachversuch sieht es nicht gut aus… Ich verstehe das einfach nicht, egal wie viel ich dafür lerne. Ein Legastheniker kann ja auch nicht auf einmal super lesen, nur weil er sich 10 h vor ein Buch setzt. Dazu habe ich hier auch einen Beitrag gestartet, zu dem ihr mir tolle Antworten geschrieben habt.
Die Angst zu versagen und den angeblichen Traumstudienplatz nur wegen dieser Einschränkung zu verlieren bereitet mir schlaflose Nächte, Panikattacken, Konzentrationsstörungen und führt ständig zu Streit mit meinem Freund und meiner Familie.
Ich habe keine Freunde mehr, da ich keine Zeit mehr für sie habe. Oder für irgendeine andere Form von Freizeit. Seit dem Beginn des Studiums habe ich mich nur in mein Zimmer gesperrt und gelernt.
Ich habe seit dem Studium auch angefangen, mich selbst zu verletzen, bin ständig traurig, kann mich zu nichts mehr wirklich bewegen. Ich bin also regelrecht in Depressionen verfallen.
Dass ein duales Studium eine große Belastung bedeutet, war mir von vorne herein bewusst. Wenn aber die Lebensqualität und Beziehungen darunter leiden, geht das meiner Meinung nach zu weit.
Mein Unternehmen ist in Ordnung, aber ich merke auch, dass man im Bewerbungsgespräch nicht ganz ehrlich zu mir war. Mir gegenüber hieß es, wir seien eine Eventagentur. Letztendlich organisieren wir 3 Veranstaltungen im Jahr und das Geld wird Grösstenteils durch Bauprojekte/Gebäudegestaltung finanziert. Das ist zwar ganz cool, aber bringt mir persönlich gar nichts, da das mit den Inhalten die ich in der Hochschule lerne 0 zu tun hat.
Ausserdem fühle ich mich in meiner Studienstadt überhaupt nicht wohl. Mein Studiengang hat den Ruf weg, die krassesten Partys zu feiern und schotten sich gegenüber anderen Studiengängen extrem ab, tun so, als wär man etwas besseres. Wer damit nicht einverstanden ist, der wird extrem ausgeschlossen… und das fällt bei einem Kurs mit 24 Leuten extrem auf.
Ich merke, dass es so wie es gerade ist, nicht weitergehen kann. In meinem seelischen Zustand schaffe ich die nächsten 2 1/2 Jahre nicht. Viele würden jetzt sagen durchziehen, auf den Hosenboden setzen und lernen... Aber ich schaffe das nicht! Und das muss ich mir eingestehen, auch wenn es mir peinlich ist. Ich will meine Psyche nicht als Ausrede für irgendwas verwenden oder in Selbstmitleid fallen, aber mein Körper gibt mir deutliche Signale. Dennoch habe ich Angst, m dass es heißt dass ich hätte wissen müssen worauf ich mich einlasse und mich zu sehr anstelle.
Gegen einen Abbruch spricht, dass ich mich vor Beginn des Studiums umfassend informiert habe. Ich habe mich beim Bewerbungsverfahren gegen 300 Bewerber auf meinen Studienplatz durchgesetzt. Es wäre meinem Unternehmen gegenüber nicht fair, wenn ich abbreche und die erste Aussage die kommen würde wäre, dass ich wusste worauf ich mich einlasse. Leider weiß man aber nicht, wie man darauf reagiert, bis man es wirklich macht. Da hilft jede Vorbereitung nicht. Ich weiß nicht, wie ich einen Abbruch bei einer späteren Bewerbung auf einen Job begründen würde. Sowas kommt einfach nicht gut an. Studiengebühren müsste ich keine zurückzahlen, da man an der staatlichen DHBW keine hat. Lediglich den Jahresbeitrag von 400 € müsste ich zurückzahlen - viel Geld, aber so viel wäre mir meine Gesundheit wert. Ich bin kein Mensch, der aufgibt und müsste mich mit meinem schlechten Gewissen und dem Gedanken versagt zu haben herumschlagen. Die Eventbranche liegt mir weiterhin sehr am Herzen... Aber ich weiß nicht, ob das wirklich der richtige Weg für mich ist. Niemand garantiert mir, dass ich in einem normalen Studium nicht auch so massiven Stress hätte. Ich müsste wahrscheinlich nebenbei auch arbeiten (aber eben keine 40 Stunden) und das wäre auch eine Doppelbelastung. Im normalen Studium habe ich keinen so geregelten Ablauf und ich habe Angst, planlos zu sein, wenn ich meine Stundenpläne etc. selbst zusammenstellen muss. Ich bin zwar strukturiert, aber Unis kommen mir in ihrer Organisation schon sehr kompliziert vor, das Problem habe ich an der DHBW nicht. Viele meiner Freunde hatten nach ihrem Studium Probleme, einen Job zu finden. Das würde ich mit einem dualen Studium wahrscheinlich nicht haben.
Für einen Abbruch spricht, dass mich letztendlich am dualen Studium das belastet, was ich am Anfang so toll fand: die ständigen Wechsel.
Kaum hat man sich an eine Sache gewöhnt, wird man wieder herausgerissen.
Die Studieninhalte kann ich in der Praxis wie gesagt nicht umsetzen.
Es ist massiv viel Stoff, gequetscht auf 3 Monate, also extremes Bulimie-lernen, was ich schade finde, weil ich das Gefühl habe, das es mir nichts bringt. Man lernt quasi nur, um irgendwie die Klausuren zu schaffen.
Ich habe das absolute Mindestmaß an Urlaubstagen und habe nie Zeit, mal herunterzukommen.
Meine Hochschule ist in einer anderen Stadt als mein Praxispartner und ich muss alle 3 Monate umziehen, was mich auch mehr belastet, als ich Anfangs dachte.
Ich merke, dass mir Theorie und Praxis zwar Spaß machen, aber es mir schwer fällt das zu verbinden. Mit einem theoretischen Studium und Arbeit im Anschluss, würde ich wahrscheinlich besser klarkommen. Natürlich habe ich Angst, da mir gesagt wurde die Studieninhalte an der DHBW seien leichter. Sind sie wahrscheinlich auch. Aber das hin und her ist wahnsinnig belastend.
Lernen macht mir darüber hinaus überhaupt nichts aus, solange es kein Mathe ist. Meine anderen Klausuren im ersten Semester habe ich mit Noten zwischen 1,4 und 2,0 abgeschlossen. Ich bin also weder doof, noch faul.
Ich würde mich für ein Studium ohne Mathematik entschieden - das würde die psychische Belastung immens verbessern.
Mein Ausweichplan wäre Berufspädagogik und Personalbildung an einer Uni, da meine Alternative zum Eventmanagement HR war. Ich merke jetzt in der Agentur auch, dass mich dieser Bereich mehr interessiert, als die Projektorganisation, in der ich gerade tätig bin.
Ich freue mich über jeden Rat von euch...
LG
Clemony
Seit ich mein duales Studium BWL mit Schwerpunkt Eventmanagement angefangen habe, geht es mir zunehmend schlechter.
Die Gründe dafür:
Ich habe mich für das BWL Studium entschieden, wissend, dass ich eine Dyskalkulie habe (dummerweise wurde mir die nicht offiziell bestätigt, da die Psychologin damals zu meinen Eltern gesagt hat, dass ich mir mit der Diagnose die Zukunft verbaue und die haben das geglaubt). Ich dachte, eine Klausur in einem Modul im ersten Semester wäre machbar. Nun bin ich durch die erste Klausur in Mathe gefallen und auch im Nachversuch sieht es nicht gut aus… Ich verstehe das einfach nicht, egal wie viel ich dafür lerne. Ein Legastheniker kann ja auch nicht auf einmal super lesen, nur weil er sich 10 h vor ein Buch setzt. Dazu habe ich hier auch einen Beitrag gestartet, zu dem ihr mir tolle Antworten geschrieben habt.
Die Angst zu versagen und den angeblichen Traumstudienplatz nur wegen dieser Einschränkung zu verlieren bereitet mir schlaflose Nächte, Panikattacken, Konzentrationsstörungen und führt ständig zu Streit mit meinem Freund und meiner Familie.
Ich habe keine Freunde mehr, da ich keine Zeit mehr für sie habe. Oder für irgendeine andere Form von Freizeit. Seit dem Beginn des Studiums habe ich mich nur in mein Zimmer gesperrt und gelernt.
Ich habe seit dem Studium auch angefangen, mich selbst zu verletzen, bin ständig traurig, kann mich zu nichts mehr wirklich bewegen. Ich bin also regelrecht in Depressionen verfallen.
Dass ein duales Studium eine große Belastung bedeutet, war mir von vorne herein bewusst. Wenn aber die Lebensqualität und Beziehungen darunter leiden, geht das meiner Meinung nach zu weit.
Mein Unternehmen ist in Ordnung, aber ich merke auch, dass man im Bewerbungsgespräch nicht ganz ehrlich zu mir war. Mir gegenüber hieß es, wir seien eine Eventagentur. Letztendlich organisieren wir 3 Veranstaltungen im Jahr und das Geld wird Grösstenteils durch Bauprojekte/Gebäudegestaltung finanziert. Das ist zwar ganz cool, aber bringt mir persönlich gar nichts, da das mit den Inhalten die ich in der Hochschule lerne 0 zu tun hat.
Ausserdem fühle ich mich in meiner Studienstadt überhaupt nicht wohl. Mein Studiengang hat den Ruf weg, die krassesten Partys zu feiern und schotten sich gegenüber anderen Studiengängen extrem ab, tun so, als wär man etwas besseres. Wer damit nicht einverstanden ist, der wird extrem ausgeschlossen… und das fällt bei einem Kurs mit 24 Leuten extrem auf.
Ich merke, dass es so wie es gerade ist, nicht weitergehen kann. In meinem seelischen Zustand schaffe ich die nächsten 2 1/2 Jahre nicht. Viele würden jetzt sagen durchziehen, auf den Hosenboden setzen und lernen... Aber ich schaffe das nicht! Und das muss ich mir eingestehen, auch wenn es mir peinlich ist. Ich will meine Psyche nicht als Ausrede für irgendwas verwenden oder in Selbstmitleid fallen, aber mein Körper gibt mir deutliche Signale. Dennoch habe ich Angst, m dass es heißt dass ich hätte wissen müssen worauf ich mich einlasse und mich zu sehr anstelle.
Gegen einen Abbruch spricht, dass ich mich vor Beginn des Studiums umfassend informiert habe. Ich habe mich beim Bewerbungsverfahren gegen 300 Bewerber auf meinen Studienplatz durchgesetzt. Es wäre meinem Unternehmen gegenüber nicht fair, wenn ich abbreche und die erste Aussage die kommen würde wäre, dass ich wusste worauf ich mich einlasse. Leider weiß man aber nicht, wie man darauf reagiert, bis man es wirklich macht. Da hilft jede Vorbereitung nicht. Ich weiß nicht, wie ich einen Abbruch bei einer späteren Bewerbung auf einen Job begründen würde. Sowas kommt einfach nicht gut an. Studiengebühren müsste ich keine zurückzahlen, da man an der staatlichen DHBW keine hat. Lediglich den Jahresbeitrag von 400 € müsste ich zurückzahlen - viel Geld, aber so viel wäre mir meine Gesundheit wert. Ich bin kein Mensch, der aufgibt und müsste mich mit meinem schlechten Gewissen und dem Gedanken versagt zu haben herumschlagen. Die Eventbranche liegt mir weiterhin sehr am Herzen... Aber ich weiß nicht, ob das wirklich der richtige Weg für mich ist. Niemand garantiert mir, dass ich in einem normalen Studium nicht auch so massiven Stress hätte. Ich müsste wahrscheinlich nebenbei auch arbeiten (aber eben keine 40 Stunden) und das wäre auch eine Doppelbelastung. Im normalen Studium habe ich keinen so geregelten Ablauf und ich habe Angst, planlos zu sein, wenn ich meine Stundenpläne etc. selbst zusammenstellen muss. Ich bin zwar strukturiert, aber Unis kommen mir in ihrer Organisation schon sehr kompliziert vor, das Problem habe ich an der DHBW nicht. Viele meiner Freunde hatten nach ihrem Studium Probleme, einen Job zu finden. Das würde ich mit einem dualen Studium wahrscheinlich nicht haben.
Für einen Abbruch spricht, dass mich letztendlich am dualen Studium das belastet, was ich am Anfang so toll fand: die ständigen Wechsel.
Kaum hat man sich an eine Sache gewöhnt, wird man wieder herausgerissen.
Die Studieninhalte kann ich in der Praxis wie gesagt nicht umsetzen.
Es ist massiv viel Stoff, gequetscht auf 3 Monate, also extremes Bulimie-lernen, was ich schade finde, weil ich das Gefühl habe, das es mir nichts bringt. Man lernt quasi nur, um irgendwie die Klausuren zu schaffen.
Ich habe das absolute Mindestmaß an Urlaubstagen und habe nie Zeit, mal herunterzukommen.
Meine Hochschule ist in einer anderen Stadt als mein Praxispartner und ich muss alle 3 Monate umziehen, was mich auch mehr belastet, als ich Anfangs dachte.
Ich merke, dass mir Theorie und Praxis zwar Spaß machen, aber es mir schwer fällt das zu verbinden. Mit einem theoretischen Studium und Arbeit im Anschluss, würde ich wahrscheinlich besser klarkommen. Natürlich habe ich Angst, da mir gesagt wurde die Studieninhalte an der DHBW seien leichter. Sind sie wahrscheinlich auch. Aber das hin und her ist wahnsinnig belastend.
Lernen macht mir darüber hinaus überhaupt nichts aus, solange es kein Mathe ist. Meine anderen Klausuren im ersten Semester habe ich mit Noten zwischen 1,4 und 2,0 abgeschlossen. Ich bin also weder doof, noch faul.
Ich würde mich für ein Studium ohne Mathematik entschieden - das würde die psychische Belastung immens verbessern.
Mein Ausweichplan wäre Berufspädagogik und Personalbildung an einer Uni, da meine Alternative zum Eventmanagement HR war. Ich merke jetzt in der Agentur auch, dass mich dieser Bereich mehr interessiert, als die Projektorganisation, in der ich gerade tätig bin.
Ich freue mich über jeden Rat von euch...
LG
Clemony