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Von der Schwierigkeit, neue Freunde zu finden

I

Introvertierte2015

Gast
Hallo Hilferuf-Community,

nach langem Hin- und Herüberlegen habe ich mich dazu entschlossen, Hilfe zu suchen. Mir ist bewusst, dass ihr mir keine Patentlösung geben könnt, aber vielleicht bekomme ich durch euren Input eine andere Sichtweise.

Es geht um Folgendes:
Ich hatte nie viele Freunde. Ich bin mit Geschwistern aufgewachsen, die mir als Kind eigentlich zum Spielen genügten. In der Grundschule hatte ich zwei sehr gute Freundinnen. Damit fingen die ersten Enttäuschungen an: die erste hat mich einfach links liegen lassen, bei der zweiten spielten Streitigkeiten unserer Eltern eine Rolle, die uns natürlich auch beeinflussten. Auf der weiterführenden Schule hatte ich zu Beginn ebenfalls eine sehr gute Freundin und später war ich sogar Teil einer Clique, bis ich mich auf die falsche Person einließ, die mich von allen anderen abschottete. Das habe ich aber erst sehr viel später erkannt, was sie mit mir gemacht hatte. Irgendwann zog sie weg und ich schwamm ein bisschen zwischen losen Bekanntschaften, bis ich mich wieder auf eine sehr gute Freundin einließ, die mir aber ebenfalls übel mitspielte und Lügen über mich verbreitete. Danach atte ich die Schnauze von besten Freundinnen voll und hielt die Menschen eher "auf Abstand". Was zur Folge hatte, dass ich mehr und mehr den Kontakt zu ihnen verlor und nicht mehr zu Treffen eingeladen wurde. Also saß ich zu Hause und verlor mich in einem Internetforum. Dort fand ich Leute, die auch Interessen teilten, aber richtige Freundschaften sind auch dort nicht entstanden.

Nach meinem Abi habe ich mir geschworen, neu anzufangen und neue Freundschaften zu knüpfen. Das hat im Studium auch gut funktioniert, man saß ja mit gleichgesinnten und gleichaltrigen in einem Hörsaal. Die Freundschaften bestehen immer noch. Doch jetzt nach dem Studium in der neuen Stadt fällt es mir unglaublich schwer, Freunde zu finden, zumal ich ziemlich unsicher und introvertiert bin.

Zum einen liegt es an den vergangenen Enttäuschungen, die ich mit Freunden erlebt habe, sodass ich Angst habe, mich auf Menschen einzulassen.
Zum anderen liegt es auch daran, dass ich im Moment irgendwie mit meinem Leben überfordert bin. Ich möchte so viel und schaffe alles nicht. Im Job treten auch immer mehr Probleme auf, ich führe eine Fernbeziehung, meinen Haushalt bekomme ich nicht auf die Reihe, kurzum, mein Leben gleicht momentan einem kleinen Chaos. Ich habe keine besonders hohe Meinung von mir selbst und schäme mich für mein Aussehen, meinen Charakter, mein Leben. Warum? Ich weiß es nicht.

Und dennoch wünsche ich mir Freunde. Es muss kein großer Freundeskreis sein, mir reichen ein oder zwei Freundinnen, mit denen ich mich regelmäßig treffen kann, die auch mal einfach so auf einen Kaffee vorbei kommen oder so.

Ich habe schon oft Ratschläge gehört wie: Hast du denn kein Hobby, über das man Leute kennenlernen könnte? Geh doch zum Sport oder so. Verstehst du dich nicht mit deinen Kollegen?

Vielleicht sind es alles Ausreden, aber ich habe kaum Hobbys. Ich lese gerne, schaue gern Filme und manchmal zocke ich am PC. Meine Kollegen sind leider alle sehr viel älter als ich und haben schon Familien und ein gefestigtes Umfeld, in denen neue Menschen nur schwer Platz finden / haben.

Ich bin ratlos, traurig und erschöpft und weiß nicht, wie ich aus meinem Chaos herauskommen kann.
 
L

Lenja

Gast
.. ich im Moment irgendwie mit meinem Leben überfordert bin. Ich möchte so viel und schaffe alles nicht. Im Job treten auch immer mehr Probleme auf, ich führe eine Fernbeziehung, meinen Haushalt bekomme ich nicht auf die Reihe, kurzum, mein Leben gleicht momentan einem kleinen Chaos.
Ja, bei so vielen Aufgaben, kann daraus leicht ein Chaos entstehen, vor allem, wenn sie alle als gleichwertig und gleich wichtig empfunden werden, liebe Gästin .. Deshalb wäre meine Idee für dich, dass du all das aus einer gewissen Distanz, doch einfühlsam erstmal betrachtest und dann die "Rangordnung" dieser Aufgaben für dich erkennst .., vor allem, was das wichtigste für dich gerade ist, denn daran, könnten sich die anderen Aufgaben orientieren und sich um dieses ordnen. Da unser Leben immer weiter fliesst, es ist sinnvoll, glaub ich, solche Betrachtung immer wieder zu machen, um diese Rangordnung zu aktualisieren.
Ich wünsche dir Momente der Ruhe und Gelassenheit, in denen es möglich ist. :)

Liebe Grüße,
Lenja
 

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