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Völlig verändert (Venlafaxin)

Mirror

Neues Mitglied
Hallo ihr...

Ich habe den heutigen Abend mehr oder weniger mit meinem guten Freund Google verbracht und bin nun -hier bei euch- auf interessante Beiträge gestoßen. Grund genug mich anzumelden, denn ich habe die Hoffnung, dass mir hier vielleicht einige Antworten auf meine Frage gegeben werden.
(Falls ich ein falsches Unterforum erwischt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung!!!)

Um alles zu erklären, muss ich leider etwas weiter ausholen.
Es geht um meinem Freund (36 Jahre alt).
Als wir zusammen kamen war alles total schön. Er hatte zwar seine Probleme und vielleicht auch die eine oder andere kleine Macke (wer hat die nicht?), aber er war eben ER!
Ich wusste schon damals, dass er Depressionen hat, aber wir haben das gut hinbekommen. Seit einiger Zeit hat er sich aber völlig verändert.
Jede Kleinigkeit artet in einen handfesten Streit aus und ich komme einfach nicht mehr mit und schon gar nicht dagegen an. Sobald ich etwas anspreche, wird mir das Wort im Mund umgedreht oder er reagiert mit Gleichgültigkeit. Heute z.B. hat er, als ich mit ihm über eine wichtige Sache sprechen wollte, einfach Zeitung gelesen. So etwas hat er früher nie gemacht. Wir konnten reden, fanden eine Einigung, es kam nicht zum Streit. Aber seit ein paar Wochen hat sich das komplett verändert.

Ich grübel nun schon seit kurz nach Weihnachten, woran das liegen könnte.

Heute wusste ich mir nicht mehr zu helfen. Ich weiß einfach nicht wie ich mit absoluter Gleichgültigkeit gepaart mit "du bist Schuld" umgehen sollte und bin heim gefahren. Auf der Fahrt war ich natürlich wieder am grübeln und da fiel mir etwas ein!!!

Ein paar Tage nach Weihnachten hat er ein neues AD bekommen. Es heißt Venlafaxin und genau da, bzw. kurze Zeit später wurde er so. Also absolut gleichgültig und teilweise Streitsüchtig und ungerecht. Kann es sein, dass es eine Nebenwirkung dieses Mediamentes ist?Ich erkenne ihn einfach nicht mehr wieder! Er ist komplett anders.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich möchte doch nur den Menschen zurück haben, in den ich mich verliebt habe :(

Viele Grüße
Mirror
 

Der P

Mitglied
Da ich mit ADs keine Erfahrung habe,kann ich nur vermuten!
Wenn es wirklich so ist,wie du gesagt hast,solltest du mal zu einem Arzt oder Apotheker gehen und nachfragen,was die Nebenwirkungen davon sind!

Kannst du denn gar nicht mit ihm reden? Sag ihm doch,dass es dich so fertig macht wie er ist und frag,warum er so zu dir ist oder ob du etwas falsch gemacht hast! Du solltest nur schauen,dass du keine Vorwürfe in deine Sätze legst,dass macht es schwieriger! Wenn er dir nicht zuhört,dann schreibe ihm einen Brief und leg ihn zur Zeitung oder ähnlichem! Du kannst ihm nicht total egal sein,das kann ich mir nicht vorstellen! Lebt ihr zusammen?

lg P
 

Mirror

Neues Mitglied
Er sagt mir, er liebt mich und ich glaube ihm das auch... manchmal. Es gibt Momente, da ist er annähernd wie früher...

Wenn ich ihm sage, was mich fertig macht sagt er entweder gar nichts (versucht dem ganzen aus dem Weg zu gehen oder was weiß ich) oder er dreht mir jedes Wort im Munde um (so nach dem Motto "bist doch selbst Schuld". Dann habe ich eigentlich schon verloren, denn das entzieht sich jeglichem (also meinem) menschlichen Verstand. Das ist so als würdest du über Nudeln sprechen und plötzlich erzählt dir dein Partner etwas über nen Salat. Ich weiß, ist ein doofer Vergleich, aber mir fiel nichts besseres ein.

Die Nebenwirkungen habe ich schon gegooglet. Er hatte auch einige davon (Übelkeit, Schlafstörungen, extrem lange "könn'Zeiten", etc...). Teilnahmslosigkeit steht auch mit dabei. Nur, was ist damit gemeint? Ich mein, ich geh grundsätzlich davon aus, dass AD "beruhigend" wirken, also eine bestimmte Unbekümmertheit hervorrufen sollen, aber so???

Ahhso, nein. Wir wohnen nicht zusammen. Das war aber (von seiner Seite aus) im Gespräch. Naja und dann kamen die AD.
 
G

Gast

Gast
Hallo,
aufgrund von schweren Depressionen, Angst- u. Panikstörung, Persönlichkeitsstörung und Borderline war ich in einer psychiatrischen Krankenhaus. Dort wurde ich eingestellt auf Venlafaxin 75 mg (1-1-1), Ergenyl 300 mg (1-0-1), Amitryptillin 50 mg (0-0-0-1), Atosil 25 mg (1-1-1-(1) u. Tavor (1-1-1) eingestellt. Es war schon eine harte Zeit. Natürlich wurden alle Medikamente langsam eingeschlichen. Die erste Zeit war sehr hart. Ich hatte große Probleme, Worte zu finden und war furchtbar schläfrig, tagsüber. Nachts konnte ich trotz allem nicht wirklich schlafen. Also bekam ich dann noch Zopiclon. Die ersten 14 Tage waren Horror.
Dann wurde Tavor langsam wieder ausgeschlichen.
Venlafaxin habe ich gut vertragen. Allerdings könnte ich jetzt
in Verbindung mit Venfalaxin nicht sagen, dass es antriebssteigernd wirkt. Ich verbringe den ganzen Tag in meinem Bett. Wenn ich überhaupt aufstehe, reicht 1 Stunde schon aus und ich bin völlig erschlagen. Oder kann es an der Dosis liegen? Ich nehme 225 mg Venfalaxin (1-1-1); ich bekomme ganz plötzlich extreme Hitzewallungen, Zuckungen in Armen und Beinen und einen ganz schlimmen trockenen Mund. Ganz schlimm und das ewige Kaugummi kauen nervt mich ungemein, nur damit die Mundschleimhaut nicht so trocken, wie eine Wüste. Habt Ihr das auch?
LG puckigelb
 
W

Wuestenfuxx

Gast
Grüße!
Ich bin durch Zufall auf diesen Thread gestoßen.

Interessant wäre zu beleuchten, ob dein Freund denn von der eigentlichen Symptomatik befreiter ist als bei anderen AD. Quasi: Warum der Wechsel?

Ich bin überzeugt Venlafax wirkt, wie alle Noradrenalin-Hemmer, durch "Glückshormon-überschuss", und damit auf jeden Menschen unterschiedlich. Das ist bei Medikamenten so, und auch bei ähnlich wirkenden illegalen Drogen.
Was einem hilft, aus dem Depressions-Kreislauf auszubrechen, kann an anderer Stelle Übermut verursachen.
Gleichgültigkeit und eine Art "Ich bin unantastbar" Verhalten wären die Folge.

Ich weiß natürlich nicht, warum dein Freund andere AD bekommt als früher, aber käme ein weiterer Wechsel in Betracht?

Fakt ist: AD greifen schwer in die Psyche eines Menschen ein. Ich habe das selber öfter im bekanntenkreis erlebt.
Man kann, so meine Erfahrung, auch nur sehr schwer mit den Betreffenden reden, denn ihr Wille zur Einsicht ist gleich Null.
Es kommt nie gut an jemandem zu sagen "du bist doch plemplem, wegen deinen Pillen" ;)
Hartnäckigkeit und die Hoffnung auf einen klaren Moment sind vielleicht der Schlüssel. du weißt doch, steter Tropfen höhlt den Stein.
Wie häufig ist das denn der Fall, dass ihr euch streitet und er so "abdreht"?
Bis dahin erstmal

Fuxx
 

Mirror

Neues Mitglied
Danke für deine Antwort.

"Einsicht ist gleich Null", genau ist es. Es ist einfach schrecklich, nicht mehr dagegen ankommen zu können.

Wir steiten uns oft. Ich werde immer empfindlicher und achte noch viel mehr auf Kleinigkeiten, die sonst weniger wichtig gewesen wären. Meine Haut ist immer dünner geworden und so kommt eines zum anderen.

Am Montag haben wir uns vorläuftig erst mal getrennt, weil ich einfach nicht mehr damit umzugehen wusste.

Dienstag Nacht hat er mich dann angerufen. Hat geweint, mir gesagt wie sehr er mich liebt, dass er alles für mich tun würde, um unsere Liebe kämpfen will u.s.w. u.s.f.
Seit diesem Anruf habe ich wieder nichts von ihm gehört.

Gestern habe ich ihn dann angerufen. Habe ihn gefragt, ob er das unter "kämpfen" versteht. Sich einfach nicht mehr zu melden...

Darauf habe ich keine Antwort bekommen. Nur wieder Gleichgültigkeit.
 

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