RiesigesReptil
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Mein Hund Godzilla, der einzige Freund den ich im Leben je hatte hat mich verlassen. Ich denke nicht dass es weitergeht... Bitte keine Geschichten von der Regenbogenbrücke. Ich glaube nicht dass nach dem Tod was kommt. Darüber will ich auch hier nicht diskutieren, bitte habt dafür Verständnis.
Mein geliebter Hund wurde nur 11 Jahre alt. Der Tierarzt sagt das sei ein gutes Alter für einen großen Hund. Aber er war doch ein Do Khyi diese Rasse kann wesentlich älter werden. Ich habe Schuld daran, dass dies nicht so kam. Hätte ich den Tumor sofort entfernen lassen, könnte er noch leben.
Ich bekam ihn als ich 15 war, im Juni 2001. Damals war er sechs Monate alt und bereits massiv verhaltensgestört. Er hatte nur im Hunderudel auf dem Land gelebt und außer der Züchterfamilie keine Menschen gekannt. Auf fremde reagierte er total verängstigt, ebenso auf sämtliche Umweltreize. Eine über die Straße wehende Plastiktüte verursachte schon Panik. Auch wenn ich enttäuscht war - ich hätte natürlich lieber einen mutigen, furchtlosen Hund gehabt - habe ich ihn vom ersten Tag an geliebt und wir waren nie länger voneinander getrennt. Mit seinen Ängsten wurde es deutlich besser, auch wenn er sich zeitlebens nie hatte von Fremden anfassen lassen und extrem lange gebraucht hatte um sich an eine Person zu gewöhnen. Ohne Leine in freier Natur war er anders, unbefangen, fast schon furchtlos. Ich fand es so süß wie er vor einigen Monaten beim Freilauf ein kleines Mädchen freundlich beschnuppert hat... an der Leine hatte er dagegen panische Angst vor Kindern. Aber wie auch immer, ich liebte ihn so sehr, dass all seine Makel eigentlich garkeine waren.
2007 bemerkte ich bei ihm einen kleinen Knoten am Rücken. Der Tierarzt sagte, es sei eine gutartige Geschwulst. Das Teil veränderte sich auch nicht, es fühlte sich an wie eine Reihe winziger Erbsen und so blieb es auch über die Jahre. Darum gingen wir der Sache nicht weiter nach. Dann im August diesen Jahres wuchs es explosionsartig auf die Größe eines Apfels an. Wir gingen zum Arzt, Diagnose: Mastzellentumor, bösartig. Außerdem hatte er auch noch Arthrose, was ich damals aber für nicht ganz so ernst hielt wie es tatsächlich war. Seine Gehbeschwerden waren schließlich minimal und wurden von mir allein auf sein Alter geschoben. Seit er ungefähr 9 war, war er nicht mehr ganz sooo schnell, aber wie gesagt ich dachte das wäre dem Alter entsprechend normal. Und rumtollen und galoppieren konnte er ja immernoch, zwar etwas, aber nicht wesentlich langsamer als früher.
Meine Mutter ging damals allein mit ihm zum Arzt, meine Angst im Falle einer niederschmetternden Diagnose in der Praxis zusammenzubrechen war zu groß... Da wir kein Auto hatten hat ein Bekannter sie hingefahren, zurück kam sie mit dem Taxi. Und da kam er plötzlich nicht mehr ins Auto rein. Mühevoll hat sie ihn reingehievt, wo er dann keinen Halt fand und zwischen Sitz und Boden hängend transportiert wurde. Als meine Mutter vom Arzt kam, schaffte er es nicht mehr die Treppe hoch und wir mussten ihn mit großer Mühe tragen (er wog ca. 45 kg). Seit diesem Tag war er quasi Invalide. Nach einer Erholungsphase und entsprechender Medikation ging es wieder ein Paar Wochen, aber unsere stundenlangen Runden gehörten der Vergangenheit an. Noch am Tag vor dem Tierarztbesuch sind wir problemlos eine Riesenrunde gelaufen! Im November irgendwann musste ich meine Mutter am finsteren Morgen aus dem Bett holen, weil er nach dem Gassigang nicht mehr die Treppe hochkam. Am nächsten Tag versuchte ich es wieder. Erst lief er normal, dann nachdem er sein großes Geschäft gemacht hatte kam er nicht mehr aus der Hocke hoch und saß wie ein Frosch auf der Straße! Ich fuhr "Schubkarren" mit ihm nach Hause und wir mussten ihn wieder hoch tragen. Von da an war klar, wir können nicht mehr mit ihm runter! Nach jeder Strapaze benötigte er nämlich mehrere Stunden Erholung, bevor er wieder alleine aufstehen konnte. Also haben wir den Flur mit Folie ausgekleidet damit er dort hinmachen konnte. Natürlich überlegten wir uns, wo ich sonst hätte mit meinem Hund unterkommen können ohne dass er Treppen steigen musste. Doch wir fanden keine Möglichkeit. Nur mein Vater wäre geblieben und der hat genauso viele Treppen wie wir... Ansonsten ging es ihm aber gut und auf ebenem Boden konnte er noch recht gut laufen. Er freute sich, er war hungrig... wir sahen noch keinen Grund ihn einzuschläfern. Stattdessen informierten wir uns über Tragehilfen für Hunde und sogar operative Möglichkeiten, wie z.B. Goldakupunktur. Es zeigte sich allerdings schnell, dass dies nicht lohnen würde, der Tumor begrenzte seine Lebenszeit zu sehr! Er wuchs rasend! Schmerzen hatte Godzilla keine, auch nicht wenn man dranfasste. Bis zuletzt zogen wir eine OP in Erwägung, sämtliche Tierärzte rieten ab... Der Tumor sei nicht ganz entfernbar und würde unter Garantie nachwachsen, die Naht würde aufreißen! Also konnten wir nur noch palliativ eingreifen. Mir war klar, dass er über kurz oder lang daran sterben würde, aber solange er noch keine Schmerzen hatte, wollten wir ihn noch nicht erlösen. Einige Wochen lief er damit rum ohne sich weiter dran zu stören. Dann aber ging das Ding auf und blutete. Mittlerweile konnte er auch auf ebenem Boden nur noch wacklig gehen und immer seltener ohne Hilfe aufstehen. Es tat so weh, ihn lebhaft dreinblicken und sich über ein altes Brötchen freuen zu sehen, während er körperlich immer mehr verfiel. Ein Paar Tage änderte sich nichts am Tumor, dann hatte er wieder einen Wachstumsschub und blutete immer mehr. Für Dienstag, den 27.12., also heute, machten wir also einen Termin zum Erlösen. Bis dahin machten wir ihm einen Verband und verwöhnten ihn wo wir nur konnten. Er hatte noch immer den Lebensmut nicht verloren, im Kopf war er nicht zum sterben bereit! In der Nacht zum Montag blutete der Tumor in Strömen, neue Knubbel bildeten sich, die aufgingen und bluteten. Da war klar, wir können nicht bis Dienstag warten, er muss noch am selbigen Tag erlöst werden. Also machten wir einen dicken Verband und fuhren gestern Mittag in die Tierklinik, meine Eltern und ich. Im Auto sah ich, dass die sonst rosafarbenen Stellen der Mundschleimhäute fast weiß waren. So viel Blut hatte er verloren. Aber er freute sich so über diese Spazierfahrt. In der Klinik hatten wir richtig viel Zeit zum Verabschieden, die Ärztin war eine der freundlichsten die ich je erlebt hatte. Ich habe ihm beigestanden bis zum Ende!! Ich habe ihn gehalten und ihm gesagt dass alles gut wird... Meine Mutter hat ebenfalls geheult und ihm beigestanden. Während die Narkose wirkte versuchte er sich aufzurappeln, ich habe ihn die ganze Zeit gehalten. Als er ging, seufzte er, schon tief in Narkose. Es war so herzzerreißend, auch wenn er es nicht mehr mitbekam.
Ich will nicht mehr. Seit 9 Jahren lebte ich weitestgehend isoliert von Menschen, nur mit ihm. Ich hätte mir früher nie träumen lassen, dass ein Hund so wundervoll sein kann wie er. Wir hatten beide unsere Macken, wir haben uns beide ergänzt und geholfen. Er war nicht nur ein Hund, er war die Welt in der ich lebte. Ich kann noch immer nicht realisieren was gestern geschehen ist. Ich habe keine Freunde, nur meine Eltern. Sobald ich die Augen zumache, tauchen Bilder von ihm vor mir auf, deshalb kann ich nicht schlafen. Das einzige was Linderung schafft ist, wenn mich jemand umarmt. Aber meine Eltern können mich ja nicht den ganzen Tag umarmen. Auch wenn ich die wundervolle Zeit mit ihm um nichts in der Welt missen möchte, denke ich doch immer wieder, hätte ich gewusst dass es so schwer wird, hätte ich mir keinen ins Haus geholt. Bei unserem vorigen Hund fiel es mir eher nicht so schwer, obwohl sein Tod noch unerwarteter kam. Vorhin habe ich die Seelsorge angerufen und alles erzählt. Der Mann bedankte sich dann nach ca. 2 Minuten für den Anruf und sagte, er würde jetzt auflegen. :wein: Momentan weiß ich nicht wie mein Leben weitergehen soll. Ich kann nicht in Worte fassen, was dieser Freund für mich bedeutete. Er folgte mir wie ein Schatten, wenn ich aufstand stand er ebenfalls auf und lief mir nach, wenn ich ihn alleine ließ, heulte er wie ein Wolf. Was soll ich nur machen, ich habe niemanden mehr.
Mein geliebter Hund wurde nur 11 Jahre alt. Der Tierarzt sagt das sei ein gutes Alter für einen großen Hund. Aber er war doch ein Do Khyi diese Rasse kann wesentlich älter werden. Ich habe Schuld daran, dass dies nicht so kam. Hätte ich den Tumor sofort entfernen lassen, könnte er noch leben.
Ich bekam ihn als ich 15 war, im Juni 2001. Damals war er sechs Monate alt und bereits massiv verhaltensgestört. Er hatte nur im Hunderudel auf dem Land gelebt und außer der Züchterfamilie keine Menschen gekannt. Auf fremde reagierte er total verängstigt, ebenso auf sämtliche Umweltreize. Eine über die Straße wehende Plastiktüte verursachte schon Panik. Auch wenn ich enttäuscht war - ich hätte natürlich lieber einen mutigen, furchtlosen Hund gehabt - habe ich ihn vom ersten Tag an geliebt und wir waren nie länger voneinander getrennt. Mit seinen Ängsten wurde es deutlich besser, auch wenn er sich zeitlebens nie hatte von Fremden anfassen lassen und extrem lange gebraucht hatte um sich an eine Person zu gewöhnen. Ohne Leine in freier Natur war er anders, unbefangen, fast schon furchtlos. Ich fand es so süß wie er vor einigen Monaten beim Freilauf ein kleines Mädchen freundlich beschnuppert hat... an der Leine hatte er dagegen panische Angst vor Kindern. Aber wie auch immer, ich liebte ihn so sehr, dass all seine Makel eigentlich garkeine waren.
2007 bemerkte ich bei ihm einen kleinen Knoten am Rücken. Der Tierarzt sagte, es sei eine gutartige Geschwulst. Das Teil veränderte sich auch nicht, es fühlte sich an wie eine Reihe winziger Erbsen und so blieb es auch über die Jahre. Darum gingen wir der Sache nicht weiter nach. Dann im August diesen Jahres wuchs es explosionsartig auf die Größe eines Apfels an. Wir gingen zum Arzt, Diagnose: Mastzellentumor, bösartig. Außerdem hatte er auch noch Arthrose, was ich damals aber für nicht ganz so ernst hielt wie es tatsächlich war. Seine Gehbeschwerden waren schließlich minimal und wurden von mir allein auf sein Alter geschoben. Seit er ungefähr 9 war, war er nicht mehr ganz sooo schnell, aber wie gesagt ich dachte das wäre dem Alter entsprechend normal. Und rumtollen und galoppieren konnte er ja immernoch, zwar etwas, aber nicht wesentlich langsamer als früher.
Meine Mutter ging damals allein mit ihm zum Arzt, meine Angst im Falle einer niederschmetternden Diagnose in der Praxis zusammenzubrechen war zu groß... Da wir kein Auto hatten hat ein Bekannter sie hingefahren, zurück kam sie mit dem Taxi. Und da kam er plötzlich nicht mehr ins Auto rein. Mühevoll hat sie ihn reingehievt, wo er dann keinen Halt fand und zwischen Sitz und Boden hängend transportiert wurde. Als meine Mutter vom Arzt kam, schaffte er es nicht mehr die Treppe hoch und wir mussten ihn mit großer Mühe tragen (er wog ca. 45 kg). Seit diesem Tag war er quasi Invalide. Nach einer Erholungsphase und entsprechender Medikation ging es wieder ein Paar Wochen, aber unsere stundenlangen Runden gehörten der Vergangenheit an. Noch am Tag vor dem Tierarztbesuch sind wir problemlos eine Riesenrunde gelaufen! Im November irgendwann musste ich meine Mutter am finsteren Morgen aus dem Bett holen, weil er nach dem Gassigang nicht mehr die Treppe hochkam. Am nächsten Tag versuchte ich es wieder. Erst lief er normal, dann nachdem er sein großes Geschäft gemacht hatte kam er nicht mehr aus der Hocke hoch und saß wie ein Frosch auf der Straße! Ich fuhr "Schubkarren" mit ihm nach Hause und wir mussten ihn wieder hoch tragen. Von da an war klar, wir können nicht mehr mit ihm runter! Nach jeder Strapaze benötigte er nämlich mehrere Stunden Erholung, bevor er wieder alleine aufstehen konnte. Also haben wir den Flur mit Folie ausgekleidet damit er dort hinmachen konnte. Natürlich überlegten wir uns, wo ich sonst hätte mit meinem Hund unterkommen können ohne dass er Treppen steigen musste. Doch wir fanden keine Möglichkeit. Nur mein Vater wäre geblieben und der hat genauso viele Treppen wie wir... Ansonsten ging es ihm aber gut und auf ebenem Boden konnte er noch recht gut laufen. Er freute sich, er war hungrig... wir sahen noch keinen Grund ihn einzuschläfern. Stattdessen informierten wir uns über Tragehilfen für Hunde und sogar operative Möglichkeiten, wie z.B. Goldakupunktur. Es zeigte sich allerdings schnell, dass dies nicht lohnen würde, der Tumor begrenzte seine Lebenszeit zu sehr! Er wuchs rasend! Schmerzen hatte Godzilla keine, auch nicht wenn man dranfasste. Bis zuletzt zogen wir eine OP in Erwägung, sämtliche Tierärzte rieten ab... Der Tumor sei nicht ganz entfernbar und würde unter Garantie nachwachsen, die Naht würde aufreißen! Also konnten wir nur noch palliativ eingreifen. Mir war klar, dass er über kurz oder lang daran sterben würde, aber solange er noch keine Schmerzen hatte, wollten wir ihn noch nicht erlösen. Einige Wochen lief er damit rum ohne sich weiter dran zu stören. Dann aber ging das Ding auf und blutete. Mittlerweile konnte er auch auf ebenem Boden nur noch wacklig gehen und immer seltener ohne Hilfe aufstehen. Es tat so weh, ihn lebhaft dreinblicken und sich über ein altes Brötchen freuen zu sehen, während er körperlich immer mehr verfiel. Ein Paar Tage änderte sich nichts am Tumor, dann hatte er wieder einen Wachstumsschub und blutete immer mehr. Für Dienstag, den 27.12., also heute, machten wir also einen Termin zum Erlösen. Bis dahin machten wir ihm einen Verband und verwöhnten ihn wo wir nur konnten. Er hatte noch immer den Lebensmut nicht verloren, im Kopf war er nicht zum sterben bereit! In der Nacht zum Montag blutete der Tumor in Strömen, neue Knubbel bildeten sich, die aufgingen und bluteten. Da war klar, wir können nicht bis Dienstag warten, er muss noch am selbigen Tag erlöst werden. Also machten wir einen dicken Verband und fuhren gestern Mittag in die Tierklinik, meine Eltern und ich. Im Auto sah ich, dass die sonst rosafarbenen Stellen der Mundschleimhäute fast weiß waren. So viel Blut hatte er verloren. Aber er freute sich so über diese Spazierfahrt. In der Klinik hatten wir richtig viel Zeit zum Verabschieden, die Ärztin war eine der freundlichsten die ich je erlebt hatte. Ich habe ihm beigestanden bis zum Ende!! Ich habe ihn gehalten und ihm gesagt dass alles gut wird... Meine Mutter hat ebenfalls geheult und ihm beigestanden. Während die Narkose wirkte versuchte er sich aufzurappeln, ich habe ihn die ganze Zeit gehalten. Als er ging, seufzte er, schon tief in Narkose. Es war so herzzerreißend, auch wenn er es nicht mehr mitbekam.
Ich will nicht mehr. Seit 9 Jahren lebte ich weitestgehend isoliert von Menschen, nur mit ihm. Ich hätte mir früher nie träumen lassen, dass ein Hund so wundervoll sein kann wie er. Wir hatten beide unsere Macken, wir haben uns beide ergänzt und geholfen. Er war nicht nur ein Hund, er war die Welt in der ich lebte. Ich kann noch immer nicht realisieren was gestern geschehen ist. Ich habe keine Freunde, nur meine Eltern. Sobald ich die Augen zumache, tauchen Bilder von ihm vor mir auf, deshalb kann ich nicht schlafen. Das einzige was Linderung schafft ist, wenn mich jemand umarmt. Aber meine Eltern können mich ja nicht den ganzen Tag umarmen. Auch wenn ich die wundervolle Zeit mit ihm um nichts in der Welt missen möchte, denke ich doch immer wieder, hätte ich gewusst dass es so schwer wird, hätte ich mir keinen ins Haus geholt. Bei unserem vorigen Hund fiel es mir eher nicht so schwer, obwohl sein Tod noch unerwarteter kam. Vorhin habe ich die Seelsorge angerufen und alles erzählt. Der Mann bedankte sich dann nach ca. 2 Minuten für den Anruf und sagte, er würde jetzt auflegen. :wein: Momentan weiß ich nicht wie mein Leben weitergehen soll. Ich kann nicht in Worte fassen, was dieser Freund für mich bedeutete. Er folgte mir wie ein Schatten, wenn ich aufstand stand er ebenfalls auf und lief mir nach, wenn ich ihn alleine ließ, heulte er wie ein Wolf. Was soll ich nur machen, ich habe niemanden mehr.